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(Zum 100. Geburtstag des Vorsitzenden Mao Tse-tung)
IV. DER MARXISMUS-LENINISMUS-MAOISMUS HEUTE
Welche Probleme stellt uns heute der Marxismus in den Bereichen der politischen Ökonomie, des wissenschaftlichen Sozialismus und der marxistischen Philosophie?
Inmitten des Prozesses der proletarischen Weltrevolution, deren erste Etappe zu Ende geht, hat die Klasse über seine herausragenden Vertreter die Ideologie des Proletariats festgelegt: den Marxismus-Leninismus-Maoismus, unsere unbesiegte und unauslöschliche Ideologie. Wir haben gesehen, dass es notwendig ist, den Sozialismus und die Diktatur des Proletariats, sowie den organisatorischen Aufbau zu spezifizieren. All das zeigt sich in der glorreichen Etappe, die zu Ende geht und im Beginn der neuen Etappe. Das führt uns zu Überlegung, wie unsere Ideologie sich heute darstellt, welche brennenden Probleme gelöst werden müssen und welches der Entwicklungsstand der drei Bestandteile des Marxismus ist. Doch heute werden wir nicht ausführlicher darauf eingehen. Wir können die Grundsatzdokumente des 1. Parteitages "Über den Marxismus-Leninismus-Maoismus" als Referenz nehmen.
Marxistische Philosophie
Analysieren wir die Philosophie, sehen wir, daß der Vorsitzende Mao den Widerspruch als einziges und grundsätzliches Gesetz festlegt. Um dahin zu kommen, bedurfte es eines Prozesses. Wir stellen fest, daß im ersten Moment oder in der ersten Etappe des Marxismus Marx den dialektischen Materialismus schuf, indem er die Dialektik von Hegel als am weitesten enttwickelte philosophische Theorie der Menschheit in jenem Moment aufgriff, sie mit dem Materialismus verband, vom bürgerlich-idealistischen Ballast befreite, der auf ihr lastete und eine neue Philosophie hervorbrachte, eine Philosophie, welche die Dialektik mit dem realen Entwicklungsprozeß der Materie verbindet.
1) Drei Etappen Marx, Lenin, der Vorsitzende Mao
Wir stellen fest, dass es drei Etappen gibt:
1) Marx und Engels legten die drei Gesetze der Dialektik fest, die Hegel entdeckte, doch sie begriffen diese als Gesetze der Materie und nicht als Ideenkonzepte wie Hegel, der die Entwicklung der Dialektik auf der Ebene der Ideen, des Geistes, losgelöst von der Materie verstand. Marx spricht von einem dialektischen Entwicklungsprozeß der Materie, der materiellen Entwicklung, die sich im Geist als Erkenntnisprozeß widerspiegelt. Auf diese Art begreift Marx, daß sich das Gesetz des Widerspruchs, das Gesetz der Entwicklungssprungs und das Gesetz des Fortschritts im ersten, dem Gesetz des Widerspruchs, konzentrieren, doch er führte diesen Punkt nicht weiter aus. Marx kündete ein Werk über die Dialektik an, doch er blieb es schuldig. Gut, bis dahin waren es drei Gesetze, welche in der Entwicklung der Materie zum Ausdruck kommen.
2) Lenin führt aus, daß der Motor aller Dinge der Widerspruch ist und dieser das Zentrum bildet, doch er konzentrierte sich stärker auf den Materialismus.
3) Der Vorsitzende Mao hingegen widmete sich wie kein Anderer dem Widerspruch. Er konzentrierte sich auf die Dialektik. Im Gegensatz zu Lenin beschäftigte er sich wenig mit dem Materialismus. In "Über den Widerspruch§ von 1937 belegt er, daß das Gesetz des Widerspruchs das einzige und fundamentale Gesetz bildet, während das Gesetz des Entwicklungssprunges nur eine der Formen des Widerspruchs und das Gesetz der Entwicklung oder des Forstschritts der Widerspruch zwischen dem Alten und dem Neuen ist. Deshalb kommt er zu dem Schluß, daß es nur ein einziges, fundamentales Gesetz gibt. Auf diese Art konkretisiert er den materialistischen Monismus, ein einziges Prinzip, eine einzige Grundlage: der Widerspruch, alles ist Materie im Widerspruch, und daraus leitet sich die Entwicklung alles Existierenden ab.
2) Der dialektische Materialismus
Doch ich wiederhole, der Vorsitzende Mao befasste sich nicht sehr intensiv mit dem Materialismus. Im Fall von Marx war es so, dass es ihm zukam, die materiellen Grundlagen für unsere gesamte Konzeption zu schaffen, speziell deren Ausdruck in der Gesellschaft, die er wissenschaftlich durchleuchtete, wie es nie zuvor jemand gemacht hatte. Lenin beschäftigte sich mehr mit dem Materialismus, weil er negiert wurde, und verfasste "Materialismus und Empirokritizismus". Darin schreibt er, dass die Materie vielfältige Erscheinungsformen hat, denn kurz zuvor waren die Atome entdeckt worden. 1900 entdeckte der deutsche Physiker Max Planck die Quanten, das heißt, die Mindestvariationsmenge der Materie, die nötig ist, damit eine Veränderung zustande kommt, und eröffnete damit ein neues Feld der Physik: die Quantenphysik, d. h. die Physik der infinitesimalen Partikel, aus der sich das Atom zusammensetzt. Was für eine Bedeutung hat das? In der Physik wurde das Atom als die kleinste Form der Masse betrachtet, die sich nicht teilen, zerlegen ließ, die unteilbar war. Seit Demokrit im 5. Jahrhundert dachte man, dass die Materie aus Atomen zusammengesetzt sei, d. h. unteilbaren, aneinander gereihten Partikeln, kompakt wie eine Billardkugel. Als dann in diesem Jahrhundert entdeckt wurde, dass die Atome sich in Kern und Elektron bestehen, das sich wiederum aus Protonen und Neutronen zusammensetzt, kam man zu dem Schluss, dass die Materie teilbar ist. In der Folge bildete sich das Kriterium heraus, dass die Materie sich auflöst, das es ein Ende der Materie gibt, und die Quantenphysik begann sich zu entwickeln. Ferner gelangte man zu der Definition, dass diese Teilchen der Materie ein Art Flugkörper sind, die sich im Nichts bewegen, und man sagte, die Materie sei nichts weiter als Unterbrechungen der Leere. Lenin antwortete, dass man sich darüber nicht wundern müsse, denn dies zeige lediglich, dass die Materie sich aus vielen Elementen zusammensetzt und man noch viele andere Partikel finden würde, denn die Materie ist unerschöpflich, und folglich gäbe es unendlich viele Formen der Materie zu entdecken.
Angesichts der Versuche, den Materialismus zu negieren, sah er sich genötigt, ihn gegen die Angriffe der Idealisten in der Naturwissenschaft zu verteidigen, Damals wurden noch andere Ideen verbreitet. Wenn die Materie ein Ende besitzt, so hat sie aufgrund des Widerspruchs auch einen Anfang, und es begann sich die Idee des "Big Bang" zu bilden, d. h. die Theorie der Expansion des Universums von einem Anfangspunkt aus, ausgehend von einem Fixpunkt (verstanden als der Schnittpunkt zweier Linien), der explodierte und erkaltete. Die Existenz einer Expansion wurde durch die Beobachtung belegt, dass alle Galaxien auseinanderstreben, dass die am weitesten entfernten Sterne sich mit einer Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit entfernen, und daraus wurde metaphysisch der Schluss gezogen, dass die Materie einen Anfang und ein Ende habe, dass sie nicht unendlich sei.
Außerdem wurde vertreten, dass die Kausalität nicht in allem wirksam sei, da die Quantenphysik sich ihr nicht unterordnen ließ, sondern dem Prinzip des Ungewissen, und dass die Ereignisse folglich nicht vorhersehbar seien und man lediglich ihre Wahrscheinlichkeit festlegen könne. Von einem metaphysischen Ansatz her wurde vertreten, dass die Freiheit am Ende der Materie liegt, und von da fehlte wenig bis zur Behauptung der Existenz Gottes. Darum wurde in jenen Zeiten von "Gott in der Ferne" geredet. So formulierte es z. B. Ortega y Gasset.
Diese ganze ideologische Debatte war begleitet von großen wissenschaftlichen Entdeckungen in den zwanziger Jahren, und man begann darüber zu diskutieren, ob das Licht sich wellenförmig oder in Form von Teilchen verbreitet, ein Problem, das Babilow, ein russischer Wissenschaftler, 1936 löste, indem er feststellte, dass es sich sowohl in Form von Wellen als auch von Teilchen verbreite. Heute findet die gleiche Diskussion statt und die Erkenntnisse von 1936 werden ignoriert. Derzeit wird die Debatte wieder belebt und der Kampf gegen den Materialismus, hauptsächlich den dialektischen Materialismus im Rahmen der Generaloffensive des Imperialismus neu angefacht. Das zeigt sich in der "Geschichte der Zeit" von S. Hawking und der neuen Diskussion über den "Big Bang", die 1992 von der Zeitschrift "Time" zusammengefasst wurde. Doch dieser ganze metaphysische Bodensatz ist längst von der Dialektik überwunden worden.
3) Dialektik und Wissenschaft
Im Entwicklungsprozess der Wissenschaft geht man davon aus, dass diese auf Gesetzen beruht, die bestimmend sind. Darum sagte Einstein über das Gesetz der Ungewissheit, "Ich werde nie glauben, dass Gott mit der Welt Würfel spielt", um die Gültigkeit der Kausalität in der Quantenphysik zu unterstreichen. Obwohl man in der Naturwissenschaft nicht auf Gott Bezug nimmt, um sie zu begründen oder um Thesen zu belegen, sondern "Occams Rasiermesser" anwendet, sind die Naturwissenschaftler vom Idealismus befallen, der sie daran hindert, zu den richtigen Lösungen zu gelangen. Die Tatsachen, die Materie, die Realität selbst zeigen ihnen häufig den Ausweg, doch aufgrund ihrer Ideen verrennen sie sich. Sie sehen die Lösungen, doch sie wollen sie nicht sehen. In der Entwicklung der Naturwissenschaft ist es oft passiert, dass die neuen Entdeckungen benutzt wurden, um die dialektische Entwicklung der Materie zu leugnen. Doch von ihrer Essenz her bestätigt die gesamte naturwissenschaftliche Entwicklung unserer Zeit die Gültigkeit der Dialektik, sowie die Notwendigkeit ihres tiefgehenden Verständnisses. So zeigt die Relativitätstheorie, dass Raum und Zeit, in denen sich die Masse bewegt, nicht absolut sind, sondern variable Größen. Während die eine zunimmt, reduziert sich die anderen. Einstein entdeckte seine Relativitätstheorie über die Relativität von Raum und Zeit und bestätigte damit die Thesen des Marxismus. Engels sagte bereits im vergangenen Jahrhundert, dass der Raum und die Zeit Formen der Materie in Bewegung sind. Ein Naturwissenschaftler, J. D. Bernal, vertrat, dass sich die Naturwissenschaftler viel Mühe erspart hätte, wenn sie Engels studiert hätten. Einstein entdeckte, dass die Materie ein Ende hat, jedoch keine Grenze, weil es keinen Raum außerhalb der Materie gibt. Andere behaupten, dass die Materie kein Ende hat, aber nicht unendlich ist. Auf diese Art werden metaphysische Auffassungen vertreten. Man öffnet die Türen zum Jenseits. Einstein selbst führte aufgrund von ideologischen Erwägungen über Gott metaphysische Kriterien in seine genialen, neuen theoretischen Entdeckungen ein, die die Physik revolutionierten, weil er sehr viel weiter in die Tiefe ging als Newton. Ohne die Relativitätstheorie wäre die Raumfahrt nicht möglich gewesen. Die Theorie von Newton reichte nicht aus, obwohl Newton ebenfalls ein Meilenstein war. Wie der Deutsche, der ungeachtet seines Genies diese Begriffe in seine Theorien einführte, definierte auch der Engländer den Raum und die Zeit absolut als "Formen der Sensibilität zu Gottes".
Einer der größten Philosophen und gleichzeitig ein großer Logiker und Mathematiker, der mechanische Materialist des 20. Jahrhunderts B. Russell behauptet, das die Kausalität existiert und zweierlei Bedeutung hat. Die erste ist die Kausalität als Ursache und Wirkung, als Voraussetzung und Folge - man sieht, ein Widerspruch wie in allem -, und die zweite die Kausalität als Vorhersehbarkeit. Doch in der Quantenphysik kann man die Dinge nicht mit Genauigkeit sondern nur mit Wahrscheinlichkeit vorhersehen. Diese Physik ist probabilistisch, doch die Wirkung im wissenschaftlichen Experiment und in der Veränderung der Realität ist perfekt berechenbar. Das ist sehr wichtig! Wir sehen hier eine andere Form der Kausalität, umfassendere Konzepte der Naturwissenschaft. Mit der Geometrie gelangt man z. B. zur Vereinheitlichung des Konzepts von Raum. Man entdeckt andere Formen der materiellen Wirklichkeit, die neue Realitäten zum Vorschein bringen, aus denen hervorgeht, dass die Materie sich in unendlicher Bewegung befindet, und findet genauere, diversifizierte Gesetze. Die gesamten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse des vorigen Jahrhunderts und dieses Jahrhunderts, sie alle führen zu der Erkenntnis, dass jeder Vorgang ein materieller, dialektischer Prozess ist, der in der unendlichen Bewegung zum Ausdruck kommt und in Raum und Zeit erkennbar ist. Und dies bringt neue Entdeckungen der Wissenschaft hervor (in der Mathematik, Physik und Biologie). Diese Erkenntnisse werden ihrerseits in der Praxis bewiesen, weil sie in diesen Prozessen wirksam sind. In der Wissenschaft darf man sich nicht auf metaphysische (das heißt jenseits der Physik) Deutungen und göttliche Einwirkung berufen, sonst sind sie keine wissenschaftlichen Erkenntnis mehr. Die Wissenschaft ist Wissenschaft, weil ihr Ausgangspunkt der ist, die Gesetze der materiellen Realität und je nach Forschungsgebiet die spezifischen Gesetze dieses Gebiets zu finden. In dem kürzlich veröffentlichten Buch "Die Geschichte der Zeit" des Engländers S. Hawking schreibt Sagan in seinem Vorwort, dass dieser theoretische Physiker daran arbeitet, ein einziges universelles Gesetz zu finden, dass die Physik des Makrokosmos, die Relativitätsphysik und die Quantenphysik vereinheitlicht, und seine seriösen Studien belegen, dass es keinen Platz für Gott gibt, obwohl der Wissenschaftler sich allenthalben bemühte, sein Wirken zu entdecken. Er sagt, dass seine bisherige Arbeit ein Universum ohne Anfang und Ende zeigt. Es ist so, dass die Wissenschaft die Gesetze der materiellen Realität studiert und sich dabei auf das Experimentieren, auf die Praxis stützt, in der sich die Wahrheit beweist. Und wozu ist das Wissen da? Es dient nicht der Betrachtung der Welt, sondern der Veränderung. Daher gibt es keinen Platz für Gott.
All das lehrt uns, daß die Existenz der Materie in ewiger Bewegung ihre eigenen Gesetze hervorbringt, die sich durch den Widerspruch ergeben. Die Erkenntnis ist nur eine Widerspiegelung des materiellen Prozesses im Geist. Mit der Dialektik beherrschen wir diesen besser und erlangen mehr Freiheit gegenüber der Materie und ihrer Entwicklung. Wir verfügen über zunehmend bessere Elemente, um die Dialektik der materiellen Wirklichkeit zu verstehen, denn die Welt ist im Überfluß voll, angefüllt, durchdrungen von Dialektik, und darum beweisen die wissenschaftlichen Entdeckungen diese, obwohl jede neue Entdeckung benutzt wird, um die Wissenschaft mit dem Idealismus und der Metaphysik zu verbrämen und die ewige, dialektische Bewegung der Materie zu leugnen. Warum? Derzeit ist es so aufgrund der allgemeinen Offensive des Imperialismus, und ein Teil davon bildet die ideologische Offensive gegen den Marxismus, gegen den dialektischen Materialismus. Darum Vorsicht mit der Debatte über den "Big Bang", die wieder in Mode ist. Doch ich wiederhole, jede der zunehmend subtileren, höheren Entwicklungen der Wissenschaft verbessert unsere Fähigkeit, die materielle Wirklichkeit zu verstehen und zu verändern. Alles, was existiert, ist Materie in Bewegung, deren Widerspiegelung im Geist oder soziale Äußerung der dialektische Materialismus ist, von dem der historische Materialismus ein Teilgebiet ist. Ein Beispiel haben wir in der Erforschung der Atome, die eine weitere Differenzierung der Materie offengelegt hat. Man findet ständig winzigere, elementare Teilchen der Materie, man entdeckt mehr über das miskroskopische, über winzige Teilchen, und wir kennen die Struktur der Materie immer besser. Die großen Entwicklungen bei der Erforschung des Megakosmos zeigen uns die Welt der Galaxien. Das heißt, das Wissen wird von Tag für Tag größer und profunder. Gleichzeitig wissen wir, dass wir Vieles noch nicht kennen. Es gibt noch viele neue Dinge zu erforschen, und es wird noch mehr geben, denn die Materien ist unerschöpflich und der Intellekt des Menschen ist nichts weiter als eine kleine, wenn auch wunderbare Schöpfung der Materie. Wir kennen nur einen kleinen Bereich der immensen Materie, nur den Teil, der uns am nächsten liegt, doch wir kennen sie immer besser. Außerdem ist es unmöglich, absolut die ganze Materie zu kennen. Das führt zu dem Schluss, dass alles darauf hinausläuft zu beweisen, dass das, was existiert, Materie in unendlicher Bewegung ist, die vom Widerspruch angetrieben wird. Alles darüber hinaus kollidiert mit der Wirklichkeit, ist absurd, verstößt gegen die Wahrheit, ist irrational.
Der Beweis der Dialektik. So ist zwar die Basis der Materialismus, doch die Leitlinie und Direktive ist die Dialektik, und die heutige Debatte richtet sich gegen die Dialektik, gegen den Materialismus, gegen die Veränderung. Man möchte den Prozess der Umwälzung, der Revolution als abgeschlossen hinstellen. Darum wird gesagt, dass wir am Ende der Geschichte angelangt sind und nicht mehr die Revolution angebracht ist, sondern nur eine Evolution all dessen, was die Bourgeoisie hervorgebracht hat, ihrer Ideologie, ihrer Politik, ihrer Wirtschaft. Doch wenn man die Wissenschaften durchleuchtet, welche auch immer, so lässt sich aufzeigen, dass es Dialektik, Veränderung, quantitative und qualitative Entwicklungen, Entwicklungssprünge, Fortschritt gibt, kurz, dass die Dialektik existiert. Nehmen wir z. B. die Mathematik, die sechs Grundrechenarten, die Addition und die Substraktion, die Multiplikation und die Division, das Potenzieren und das Wurzelziehen, dann stellen wir fest, dass diese Operationen nichts anderes als die Handhabung von positiven und negativen Elementen beinhalten. Die Summe ist das Zusammenfassen von Elementen mit gleichem Vorzeichen und das Substrahieren das von solchen mit unterschiedlichen Vorzeichen. Das ist das elementare Gesetz, und alle anderen Operationen sind nur komplexere Anwendungen dieses Elementargesetzes. Sie treten paarweise auf: Multiplikation - Division, Potenzieren - Wurzelziehen, und sind nichts anderes als Spezialfälle desselben Gesetzes. Die Multiplikation ist ein, wenn auch etwas komplexerer Spezialfall des Addierens, und das Potenzieren ist ein anderer sehr viel komplexerer Fall des Addierens als die Multiplikation, ähnlich verhält es sich mit der Division und der Wurzelziehung. Sie sind spezielle, allerdings zunehmend komplexere Fälle des Substrahierens. Somit sind diese Rechenarten also komplexere Fälle desselben Prozesses, der auf einem einzigen, elementaren Gesetz beruht, das sich auf den Widerspruch stützt.
In der Physik gibt es vier Grundelemente, die wirksam sind, und auch sie basieren auf dem Prinzip des Widerspruchs: die starke Energie, die schwache Energie, die Elektromagnetik und die Schwerkraft. In der Biologie braucht man z. B. für die Aufschlüsselung des genetischen Codes zwei Elemente: die DNA und die RNA. Das erste enthält den genetischen Code, und das zweite erlaubt seine Übertragung. Mit den neuesten Forschungen wurde festgestellt, dass die Gene keine einfache Einheit sind, sondern es sich um so genannte segmentäre Einheiten handelt. All das zeigt, dass alles durch zwei teilbar ist und dabei immer kleinere Teile erkennbar werden. Oder wir sehen, dass man das Leben im Labor nachbilden kann und dabei von zwei Elementen ausgeht, die als Gegensätze bestehen. Worauf will ich damit hinaus? Jede wissenschaftliche Entwicklung seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis zum 19. Jahrhundert, als die Dialektik entdeckt wurde, und von damals bis heute, einschließlich der gesamten Entwicklung des 19. Jahrhunderts hat zu einem sehr viel größeren und tieferen dialektischen Verständnis der materiellen Wirklichkeit geführt, so z. B. beim Evolutionsprozess des natürlichen Lebens, und ähnlich ist es auch beim historischen Entwicklungsprozess. Wir verfügen über ein tieferes Verständnis der Geschichte des Universums, der Tierwelt, der Menschheit, und in allem zeigt sich ein dialektischer Entwicklungsprozess, im großen, im Megakosmos und im kleinen, im Mikrokosmos, und in den winzigsten, allerkleinsten Phänomenen, in der Physik, der Mathematik etc., Gebiete, in die man immer tiefer eindringt und die die Dialektik zunehmend zum Vorschein bringen, ähnlich der Entwicklung vom 15. Jahrhundert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, die zur materialistischen Dialektik führte. Heute geschieht etwas Ähnliches, doch man erkennt sehr viel deutlicher, dass alles der Veränderung unterworfen ist, dass aufgrund der Dialektik, aufgrund des Widerspruchs eine ständige Entwicklung in Sprüngen stattfindet. Das sehen wir in der Physik und ebenso in den subtileren Wissenschaften wie der Mathematik.
Jeder Prozess in der Wissenschaft offenbart die Dialektik, die Materie in unendlicher Bewegung. Die Wissenschaft deckt die Dialektik auf, sie beweist, dass alles auf Dialektik beruht, und folglich verstehen wir diese immer besser. Auf diese Art wächst unsere Fähigkeit zur Veränderung, unsere Freiheit von Tag zu Tag, doch aufgrund der Last der idealistischen, metaphysischen Weltanschauungen wird die Dialektik nicht akzeptiert. All diese Überlegungen dienen dazu, den Idealismus, die metaphysischen und auch religiösen Vorstellungen zu verdrängen, die heute wieder Auftrieb erhalten und die Welt überschwemmen, und dabei zu verbergen versuchen, was der wissenschaftliche Fortschritt aller Welt vor Augen führt.
4) Dialektik und historischer Materialismus
Doch was uns besonders interessiert, ist der historische Materialismus. Was kann man in der Gesellschaft feststellen? Da wir heute mehr historische Ereignisse kennen, beobachten wir z. B. wie eine Gesellschaftsform durch eine andere abgelöst wird. Betrachten wir unsere Konzeption, sehen wir, dass Marx uns eine vollständige Theorie des historischen Materialismus geliefert hat und wir mit diesem Instrument die Gesetze und den Entwicklungsprozess der Gesellschaft verstehen können, und das mehr und besser nach dem 1. Weltkrieg und mehr noch nach dem 2. Weltkrieg. Auf der anderen Seite haben sich neue Sozialwissenschaften herausgebildet wie die Anthropologie, die Ökonomie, die Soziologie neben anderen. Auf diese Art hat der heutige Mensch ein klareres Verständnis der ökonomischen Basis und des Überbaus, der Politik und der Ideen. So verstehen wir immer besser die sozialen Prozesse, die historischen Prozesse wie das Sklavenhaltertum, den Feudalismus, den Kapitalismus und - was die Hauptsache ist - wie eine Gesellschaftsform endet und eine andere beginnt. Außerdem waren wir in diesem Jahrhundert Zeugen der Verwirklichung des Sozialismus, sowie der Restauration diesea neuen Gesellschaftssystems durch das Wirken des Revisionismus. Marx vertrat, dass der Entwicklungsprozess der Menschheit von der Enteignung vieler zur Enteignung der wenigen Enteigner verläuft und dass dies der Anfang eines neuen Systems sei. Sein Ausgangspunkt war es, aufzuzeigen, wie in einer Klassengesellschaft die Menschen in ihren Beziehungen untereinander unabhängig von ihrem Willen eine Reihe von sozialen Gesetzen hervorbringen, die seit dem Aufkommen des Privateigentums auf den Ausbeutungsverhältnissen beruhen. Er studierte gründlich das kapitalistische System, analysierte seine ökonomische Basis, zeigte auf, dass es sich auf den Mehrwert stützt und der Kapitalismus selbst als Gegenstück die Klasse hervorbringt, die ihn zerstören wird. Zwar befasste er sich hauptsächlich mit dem Kapitalismus, dem System, das die Bourgeoisie hervorgebracht hat, doch daneben führte er auch eine vollständige Untersuchung des historischen Entwicklungsprozesses der Menschheit seit der kommunistischen Gesellschaft und der Herausbildung von Klassen durch und sagte auf dieser Grundlage die zukünftige Entwicklung der Menschheit voraus, nämlich, dass diese auf ein vollkommen unterschiedliches Gesellschaftssystem zustrebe: den Sozialismus. Marx ging davon aus, dass dies Mitte des 19. Jahrhunderts eintreten würde, doch der Sozialismus wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhundert, im Jahr 1917, Wirklichkeit. Es war Marx, der diese Logik der Geschichte, dieses soziale Gesetz erkannte, und diese Logik erfüllte sich, sie war materielle Wirklichkeit in zwei der größten Ländern der Erde. Der Sozialismus dauerte nur kurze Zeit, nur 66 Jahre, doch nichtsdestotrotz hat das neue System bereits die Feuerprobe bestanden, und niemand kann leugnen, dass dort die größte soziale Veränderung der Menschheit stattfand. Es war eine radikale Veränderung, wenn man das alte zaristische Russland mit der UdSSR zur Zeit des 2. Weltkrieges oder das alte feudale China mit dem China der sechziger Jahre vergleicht. Damit ist bewiesen, dass die materialistisch-dialektische Weltanschauung das Verständnis des Entwicklungsprozesses in der Gesellschaft ermögicht und uns in die Lage versetzt, dessen Gesetze zu handhaben und die soziale Entwicklung vorherzusehen, Prozesse zu beeinflussen und in Richtung auf eine neue zukünftige Entwicklung der Menschheit zu lenken. Wir haben größere Handlungsfähigkeit. Von Tag zu Tag wissen wir besser, was zu tun ist, was wir verhindern, vorhersehen und weiterentwickeln müssen. Mit dem historischen Materialismus sind die Menschen in stärkerem Maße Protagonisten der sozialen Wirklichkeit, sie sind freier. Das ist vergleichbar mit einem Arzt, der weiß, dass eine Leberkranker einen gewissen Krankheitsverlauf durchmacht, ihm Medikamente verordnet und davon ausgeht, dass der Kranke am Ende der Behandlung genesen ist. Der Patient nimmt sie, er folgt den Anweisungen, und wenn sie gut sind, verbessert sich sein Zustand und er wird gesund. Natürlich ist ein gesellschaftlicher Entwicklungsprozess sehr viel komplexer, doch das setzt das wissenschaftlich begründete Gesetz nicht außer Kraft. Der Marxismus ist eine Sozialwissenschaft, das ist klar, doch er ist ebenso eine Wissenschaft wie die Physik oder die Biologie. Mit ihm lassen sich soziale Vorgänge voraussehen. Marx sah den Sozialismus im 19. Jahrhundert voraus, und Lenin setzte ihn im 17. Jahr des 20. Jahrhunderts in die Praxis um. Man könnte einwenden, ja, aber er ist gescheitert, doch darum geht es nicht. Entscheidend ist, dass es den Sozialismus gab, und diese Tatsache lässt sich nicht auslöschen, und mit all dem konnten äußerst wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Im übrigen ist sein Scheitern nichts weiter als die logische Folge der kapitalistischen Restauration durch den Revisionismus und ist ebenfalls Teil des Gesetzes der Konsolidierung einer Klasse an der Macht. Auf diese Art beweist sich, dass unsere Weltanschauung wissenschaftlich ist. Sie ermöglicht ein wissenschaftliches Verständnis, beruht auf Gesetzen, die auf die Praxis anwendbar sind, und erlaubt uns, Vorgänge vorherzusehen und Protagonisten, Akteure der Geschichte und nicht deren Spielball zu sein. Sie gibt uns größere Freiheit.
Aufgrund der Entwicklung der Wissenschaft und vor allem der Technologie können wir in der heutigen Zeit mit unseren Augen und Ohren Nachrichten aus aller Welt im gleichen Moment aufnehmen, in dem sie sich ereignen. Den Golfkrieg konnten wir von hier aus miterleben, ebenso wie er in anderen Teilen der Welt miterlebt wurde. Wir können eine Vielzahl neuer Vorgänge beobachten, wir sind direktere Zeugen als früher, und das gibt uns ein besseres Verständnis der sozialen Veränderung. Dabei zeigt sich auch, wie die Massenmedien von dem herrschenden Klassen manipuliert werden und die öffentliche Meinung verfälscht oder eine so genannte öffentliche Meinung geschaffen wird, denn jeder Fortschritt der Wissenschaft wird von den sozialen Klassen entsprechend ihrer Klasseninteressen benutzt.
Wir sehen die Veränderung der gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse, z. B. den Zusammenbruch des sozialimperialistischen Systems in der Ex-UdSSR, einer der imperialistischen Supermächte, oder wie sich die Krise des Kapitalismus ausdrückt, die sie nicht in den Griff bekommen können, wie viele Maßnahmen sie auch eingreifen, um den Sturm abzuschwächen. Und all das, die Fähigkeit mit Hilfe des historischen Materialismus als Ausgangsbasis die Wirklichkeit zu erkennen, wie sie ist, das umfangreichere Wissen der heutigen Zeit, der Gebrauch neuer Techniken, die eine Erweiterung und Vertiefung des Wissens erleichtern, verbessern unser Verständnis der sozialen Veränderungen und führt uns zu der Erkenntnis, dass die Entwicklung der Gesellschaft Gesetzen unterworfen ist und von Menschen gelenkt wird. Das ist Dialektik. Wir nehmen die Dialektik heute mehr wahr als früher. Viele soziale Veränderungen werden von mehr Personen erfasst als je zuvor. Diese Bedingungen bewirken, dass wir die Vorgänge, die diese Veränderungen hervorrufen, besser verstehen: die ökonomische Basis und die politische Macht, die Politik, die Ideen, die wirksam sind. Was der Marxismus uns gelehrt hat, sehen wir durch die Realität bestätigt. Der materielle Prozess der Erkenntnis und der Gesellschaft bringen den dialektischen Materialismus ans Licht, und man sieht das Wirken des Menschen als Protagonisten. Wir erkennen die Anhäufung eines fabelhaften Reichtums der führenden Mächte und den Hunger und die empörende Rückständigkeit Afrikas als zwei Seiten derselben Medaille, als zwei Seiten eines Widerspruchs, und sehen damit sowohl der Hauptwiderspruch in der Welt, der zwischen den unterdrückten Nationen auf der einen Seite und den Supermächten und imperialistischen Mächte auf der anderen Seite, als auch der Grundwiderspruch zwischen imperialistischer Herrschaft und nationaler Unterdrückung bestätigt. Kann jemand leugnen, dass dem Überfluss des Imperialismus die beschämende Armut der unterdrückten Nationen gegenübersteht? Das eine ist ein Teil des anderen. Man kann nicht vom Imperialismus reden, ohne gleichzeitig den Hunger der Völker zu erwähnen, denn sonst würde man eine Realität verstecken, die uns allen ins Auge springt. Ja, aber die Sache ist, dass sie dies anders interpretieren, könnten einige erwidern. Die Antwort? Die sozialen Klassen existieren, und jede analysiert die Dinge gemäß ihrer Weltanschauung, wobei unsere zutreffend ist, denn sie entspringt der Realität und nicht der Einbildungskraft. Die Klassenwidersprüche, die Widersprüche zwischen herrschenden und beherrschten Klassen, kommen in allem zum Ausdruck. Sie zeigen sich in den Streiks, in den Kriegen, in Somalia, im Golfkrieg, in Jugoslawien, in der Ex-UdSSR, in allen Ereignissen erkennt man den Widerspruch, und sie belegen durch die Anwendung des dialektischen Materialismus auf die Gesellschaft und seine Überprüfung an den Tatsachen seine Wissenschaftlichkeit. Wir haben, die ganze Welt hat die sozialistische Revolution und ihren Zusammenbruch nach dem Fall der Berliner Mauer miterlebt, eine Supermacht, die in Stücke bricht, ein imperialistisches System, das zerfällt und durch ein anderes ersetzt wird. Die Restauration und Gegenrestauration haben sich bereits in der Praxis als zwei Seiten eines Widerspruchs offenbart.
5) Die neue Logik
Auf diese Art offenbart der materialistische Prozess der Erkenntnis der Natur und der Gesellschaft den dialektischen Materialismus, und man sieht das Wirken des Menschen als Protagonisten. Die Wirklichkeit belegt, dass nichts endgültig ist, dass sich alles verändert. Dieses Jahrhundert hat uns gezeigt, dass all das zu einem besseren wissenschaftlicheren, tieferen, fundierteren Verständnis der Dialektik führt. Das ist sehr wichtig, denn darin äußert sich ein historischer Schritt der Menschheit: wir stehen vor einer neuen Logik.
Was will ich damit sagen? Wenn man den Prozess der Erkenntnis analysiert, stellt man fest, dass er sich über einen langen Zeitraum entwickelt hat und von der Oberfläche in die Tiefe, vom Einfachen zum Komplexen geht und einen sozialen Klassencharakter hat. So sieht man z. B. bei der Kausalität, dass das Prinzip erst im 6. Jahrhundert vor Christi entdeckt und von den Menschen bewusst wahrgenommen wurde. Die alten Griechen vertraten, dass es kein Ding ohne Ursache gibt, dass jedes Ding eine Ursache hat. Doch war davor die Ursache nicht in den Dingen wirksam? Ja, obwohl die Menschen sich dessen nicht bewusst waren. Sie hatten sie noch nicht als einen universellen Vorgang, als eine Gesetzmäßigkeit begriffen. Warum? Weil zuerst die Tatsache da ist und dann die Idee, die nichts weiter ist als die Widerspiegelung der Tatsache im Geist. Denn eine unendliche Zahl von Vorgängen mit einer Ursache, die von den Menschen spontan wahrgenommen wurden, pflanzte in ihren Köpfen die Idee der Kausalität ein. Für den Marxismus sind die Ideen nicht Produkt einer Eingebung und weniger noch einer göttlichen Eingebung. Der Mensch nimmt die Wirklichkeit mit seinen Sinnen auf und prozessiert die Ideen, er wägt ab, entwickelt Konzepte und beurteilt sie, beeinflusst durch seine soziale Erfahrung, seine Klassenerfahrung. Später, im 5. Jahrhundert vor Christi, zeigt der große griechische materialistische Philosoph Demokrit auf, wie der Mensch über die Induktion und die Deduktion zu richtigen Erkenntnissen gelangt. Danach im 4. Jahrhundert vor Christi kommt man auf das, was Aristoteles mit seinem "Organon" etabliert: die Logik mit der Identität als Zentrum. Das bedeutet, wenn A wahr ist, ist "A gleich A", das heißt, was wahr ist, ist wahr. In dieser Logik der Antike ist die Wahrheit eine einzige. Ein Ding kann nicht existieren und gleichzeitig nicht existieren. Das entsprach dem gesellschaftlichen Hintergrund. Und das, was sich in der Gesellschaft, in der Praxis ständig wiederholt, nimmt der Geist auf, man wird sich des materiellen Phänomens bewusst und stellt fest, dass dahinter ein Konzept, ein Prinzip steht. Und da das Handeln der Menschen eine Reihe von sozialen Klassenbeziehungen etc. hervorbringt, interpretieren sie diese Ideen entsprechend ihrer Klassenposition, entsprechend ihrer Klasseninteressen. Auf diese Art erfassen oder besser, reflektieren sie die Realität so nah an der Wahrheit wie möglich, oder deformiert oder oberflächlich oder teilweise und auch entsprechend der jeweiligen Kenntnisse, über die sie verfügen. Und sowie die unendliche Wiederholung von zahlreichen Vorgängen mit einem Kausalitätszusammenhang die Idee der Ursache, der Kausalität hervorbrachte, so prägte die ständige Wiederholung von logischen Vorgängen logische Ideen. Die Menschen erfassen die Ideen, verstehen sie, erlangen Bewusstsein darüber und erarbeiten damit Konzepte, viele versuchen, sie in eine wissenschaftliche Ordnung zu bringen, denn der Vorgang ist reif dafür, bis ein herausragender Kopf (oder mehrere) sie systematisiert, sie organisiert, fundiert und weiterentwickelt. So war es im 4. Jahrhundert nach Christi Aristoteles, dem es zufiel, die formale, deduktive Logik mit der Identität als Zentrum zu erschaffen, wobei das Studium des Syllogismus der am weitesten entwickelte Teil seiner Theorie ist, d. h. eine der Formen der Deduktion. Seine Thesen übten einen sehr wichtigen Einfluss auf das Europa des Mittelalters aus. Im 13. Jahrhundert dienten sie als Grundlage für den Thomismus, die offizielle Doktrin der katholischen Kirche. Im 16. Jahrhundert entwickelte Francis Bacon aufgrund der Notwendigkeiten der Naturwissenschaft die induktive Logik, die jedoch weiterhin auf dem Prinzip der Identität basierte. Die Logik hat sich auch in diesem Jahrhundert aufbauend auf den Erkenntnissen des 19. Jahrhunderts weiterentwickelt, und man gelangte zur modernen Logik von B. Russell und Whitehead und anderen, die allerdings weiter auf dem Prinzip der Identität beruht. Und um sie mehr zu präzisieren, da die Sprache nicht genau genug ist, bildete sich die symbolische, die mathematische oder moderne Logik heraus. Man beginnt, komplexere Formen des logischen Denkens zu entwickeln, doch sie basieren weiter auf der Identität.
Doch bereits zur Zeit der antiken Griechen war dies nicht die einzige Logik, die es gab. Parallel dazu entwickelte sich ein Denken, das nicht um die Identität, sondern um den Widerspruch kreiste. Der alte griechische Glauben ging davon aus, dass der Geist unabhängig von der Materie existierte. Mit der Weiterentwicklung des Denkens stellte man sich die Frage: Welches ist der Ursprung aller Dinge? Die so genannten "Physiker" antworteten, dass eine Urmaterie der Ursprung von allem sei, des Wassers, der Luft, des "Apeiron". Bei der Suche nach einer Ordnung alles Bestehenden verwarfen sie Gott als Ursache. Heraklit entwickelte eine sehr fortschrittliche materialistische Konzeption. Er vertrat, dass der Ursprung alles Bestehenden das Feuer sei, das den Widerspruch zwischen Sein und Nichtsein, der Existenz und Nicht-Existenz, in sich trägt, das Feuer, das sich auf Grund des inneren Widerspruchs und nicht durch äußere, göttliche Kraft entzündet und erlischt. Er sagte "der Krieg ist der Vater aller Dinge", "alles ist im Fluss", "niemand badet zweimal im selben Fluss". Er besaß eine geniale Intuition, eine spontane dialektisch-materialistische Position, die zwar nicht ausreichend fundiert war, doch er konzentrierte sich auf den Widerspruch und nicht auf die Identität. Darum sagte er, "die Dinge sind und sind nicht, denn alles verändert sich". Parmenides kritisierte ihn und sagte, Heraklit sei ein Mann mit "zwei Köpfen".
Man sieht, es handelt sich um eine andere Denkweise. Denn mit ihrer Entwicklung bringt die Dialektik ihre eigenen Gesetze hervor, die von den Menschen erfasst werden, manchmal in intuitiver, spontaner Form ohne ausreichende Fundierung, und aus diesen Überlegungen oder Beurteilungen gehen Konzepte vor, die einem gesellschaftlichen Entwicklungsprozess unterworfen sind, der auch ein Widerspruch ist, denn er beinhaltet Klassenkampf, und was sich durchsetzt, ist das Ideenkonzept, dass den Interessen der herrschenden Klassen (im Fall der Logik des Aristoteles der Sklavenhalter), ihrer ökonomischen Basis und dem Überbau am besten entspricht. Doch richten wir das Augenmerk auf den Gegensatz: Es gab sowohl das Prinzip der Identität als Ausgangspunkt als auch das des Widerspruchs, doch es war leichter, sich für das der Identität entscheiden. Die andere Idee, die des Widerspruchs, war schwieriger zu interpretieren. Die andere setzte sich durch, weil sie am besten mit dem System der Sklavenhaltergesellschaft, mit der politischen Ordnung auf der Basis von Ausbeutung vereinbar war. Später im 19. Jahrhundert analysierte Hegel den gesamten historischen Prozess (seit den Anfängen der griechischen Philosophie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts) und seine Analyse brachte ihn dazu, die Theorie der dialektischen Entwicklung der Gesellschaft, der gesamten Geschichte, aufzustellen, allerdings von seinem idealistischen Ausgangspunkt her. Marx setzte dem den dialektischen Materialismus entgegen und legte eine neue Logik vor. Der Mensch hat damit bereits wissenschaftlich und bewusst das Phänomen dieser neuen Logik erfasst, die auf dem Widerspruch beruht. Warum behaupte ich, dass es sich um eine neue Logik handelt? Weil sie sich sogar schon bei den Kindern ausdrückt. Die Kinder der heutigen Zeit haben eine sehr viel dialektischere Auffassungsgabe als die von früher. Sie nehmen Veränderungen, Entwicklungen wahr und ihre geistige Ordnung basiert auf dem Widerspruch, denn das entspricht dem Stand der heutigen Wissenschaft, der Technik, der Gesellschaft selbst. Vor allem die soziale Entwicklung dieses Jahrhunderts hat Phänomene hervorgebracht, die durchdrungen sind von Dialektik. Die intellektuellen Strukturen spiegeln diese Realität bereits wieder. Das ist nicht verwunderlich. Folglich ist die Aristotelesche Logik bereits von der dialektischen Logik oder neuen Logik verdrängt worden. Aber das kann nicht sein, könnte man sagen. Warum nicht? Betrachtet man die Aristotelesche Logik, findet man drei Prinzipien: Identität, Negation und das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten. Das erste lautet, "was wahr ist, ist wahr", das zweite, "eine Sache kann nicht richtig und falsch gleichzeitig sein", und das dritte, "zwei Dinge, die beide in Bezug zu einem dritten wahr sind, sind untereinander ebenfalls wahr". Außerdem: jede Aussage ist entweder wahr oder falsch, wobei der Ausgangspunkt die Identität ist, wie in jeder formalen Logik bis heute. Der Rest war in seinem Fall die Erarbeitung des Syllogismus. Alles weitere, was auf diesem Gebiet geschehen ist, nahm lediglich die Logik des Aristoteles als Ausgangsbasis und leitete daraus höhere Modalitäten der Formalisierung und neue Argumentationen ab, die zu der Entwicklung führten, die heute als symbolische, mathematische oder moderne Logik bekannt ist, sowie zur Erarbeitung von formaleren Varianten der Logik führten. Das ist alles. Der Rest sind bloße Beschreibungen. Fassen wir zusammen: Wir haben die Ausgangsbasis, die Aristotelesche Logik, die bis Kant als "die einzige Logik" bezeichnet wurde, im 20. Jahrhundert die moderne Logik, die auch formal ist, und dazwischen Hegel, der im 19. Jahrhundert die Dialektik entwickelte, allerdings auf der Ebene der Ideen. Dann griff Marx vom materialistischen Ansatz des Proletariats her diese Dialektik auf und verschmolz sie mit der Realität. Auf diese Art gab er uns die dialektische Logik, die auf dem Widerspruch basiert. Seitdem sind bis heute nur 150 Jahre des dialektischen Materialismus vergangen, nicht mehr. Was für ein Zufall! Sie enthält ebenfalls drei Prinzipien oder Gesetze, den Widerspruch, die Entwicklung in Sprüngen und den Fortschritt, wobei die Hauptsache das erste ist. Wie bei Aristoteles haben wir drei Gesetze, und deren Zentrum ist das erste, bei ihm die Identität. Darum behaupte ich, dass der Mensch bereits die Logik der materiellen Wirklichkeit in ihrer Essenz erfasst hat, und das, was sich heute entwickelt, eine neue Logik ist, die Dialektik, die nicht auf der Identität, sondern auf dem Widerspruch beruht. Diese greift tiefer, ist realer, näher an der Wirklichkeit. Doch das soll nicht heißen, dass es die Dialektik, das ist das Gesetz der Materie in unendlicher Bewegung, erst neuerdings gibt. Vielmehr hat der Mensch einen Prozess durchlaufen, bis er sie begriffen hat, der von einfachen, spontanen, intuitiven hin zu äußerst komplexen Formen führte, vom Oberflächlichen zum Tiefgreifenden, und der sich über eine lange Zeit erstreckte. Zunächst bestanden noch nicht die Bedingungen, darunter die Arbeiterklasse, um sie wissenschaftlich zu erfassen. Das Wissen selbst hatte noch nicht das notwendige Niveau erreicht. Früher war es simpler, heute ist es komplexer, profunder, umfassender. Auch der Fortschritt der Naturwissenschaften leistete einen Beitrag und vor allem der historische Entwicklungsprozess der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts, der die sozialen Phänomene sichtbarer machte. Es war das Proletariat, dem es mit Marx gelang, diese neue Logik zu systematisieren und zu fundieren, die in diesem Jahrhundert das Denken der Menschen strukturiert. Historisch gesehen ist die Menschheit reif, sie zu begreifen und anzuwenden. Folglich ist die alte, die Aristotelesche Logik, durch diese neue Logik ersetzt worden, und es steht an, ihre Grundlagen weiterzuentwickeln, ausgehend von dem, was Marx, Lenin und der Vorsitzende Mao Tse-tung vorgegeben haben, und die drei Gesetze für die Naturwissenschaften zu spezifizieren, kurz: sie weiterzuentwickeln.
Heute liegen Studien über parallele Logiken vor, Untersuchungen von Systemen der Erkenntnis, die auf Axiomen beruhen. Man stellt fest, dass in einem System eine Logik anwendbar ist und in einem anderen eine andere. Und trotz aller Gegenbehauptungen sieht man in der Mathematik selbst, dass dort die Dialektik wirksam ist. So gibt es bei Berechnungen die Differenzial- und Integralrechnung, in der Mathematik werden vorläufige Einheiten entdeckt, d. h. die Dialektik wird bewiesen, obwohl man es nicht eingesteht. Die Mathematiker stellen fest, dass die Identitäten vorläufiger Natur sind. In der Geometrie ist man seit längerem über die Euklidsche Geometrie hinausgegangen. Und warum? Man ist von seinen Postulaten der Geometrie abgewichen und hat neue Formen der Geometrie entdeckt. So werden heute außerdem positive und negative Kurvenoberflächen etc. gehandhabt. Es gibt kein einheitliches System mehr, sondern dieses variiert je nach dem Prinzip, das angewandt wird. Dasselbe geschieht in der Logik. Nimmt man die Logik, die sich auf die Identität stützt, so hat man ein System, eine andere Logik, als wenn man vom Prinzip des Widerspruchs ausgeht. Was ich damit sagen will, ist, dass angesichts eines Meeres von Dialektik in der materiellen Realität der Natur, der Gesellschaft und der Ideen deren dialektischer Charakter zunehmend in der Wissenschaft zum Ausdruck kommt, sie beherrscht und sich eine dialektische Logik entwickelt. Das ist die neue Logik. Ich denke außerdem, dass die alte Logik, die Logik des Aristoteles, die des Prinzips der Identität im allgemeinen, nicht vollkommen verworfen werden sollte, denn die Identität existiert. Sie ist Teil der Materie, der Realität, und im dialektischen Materialismus wird die Identität anerkannt, sodass sie in weiterentwickelter Form ein Bestandteil der neuen Logik als einer ihrer Aspekte auf der Grundlage des Widerspruchs wäre, wobei beide als Teil einer Einheit zu verstehen sind.
Da also die Dialektik Teil der Materie ist, war es der materielle Entwicklungsprozess selbst, der sie über einen langen Zeitraum hinweg zunehmend deutlicher zum Vorschein brachte, und der Mensch hat sie zunächst intuitiv, spontan aufgenommen, dann als vollständiges System der Entwicklung erkannt, allerdings auf der Ebene der Ideen, als Pflanze ohne Wurzel, jedoch als Teil des neuen Denkens, und dann als wissenschaftlich fundierte, materialistische Dialektik, die heute weiterentwickelt werden muss, denn der Moment ist reif dafür, dass der Mensch sie versteht und sie bewusst anwendet. Das bedeutet, es bildet sich eine neue Logik auf der Grundlage des Widerspruchs, auf der Einheit der Gegensätze, heraus.
Beim Studium der Logik hat es Fortschritte gegeben, doch das wird nicht so dargestellt. Zudem wird die Dialektik verworfen, indem man ihr unterstellt, sie sei eine Utopie und der Marxismus überholt. B. Russell z. B. akzeptiert Hegel nicht, weil er Idealist ist, und negiert den Marxismus, indem er bestreitet, dass es Gesetze gibt, die die Geschichte bestimmen. Andere behaupten, der Marxismus sei metaphysisch. Das ist es, was geschieht, doch die Tatsachen bekunden, offenbaren, bringen die Dialektik ans Licht. Unser Jahrhundert ist durchdrungen von Dialektik, doch weder die Naturwissenschaftler noch die Philosophen erkennen sie wegen ihrer ideologischen Vorurteile und ihres idealistischen Ansatzes an. Folglich kommt es der Arbeiterklasse zu, die Grundlagen weiterzuentwickeln, diese neue Logik wissenschaftlich zu belegen und sie auf allen Gebieten der Wissenschaft, in der Physik, der Chemie, der Biologie, der Mathematik, der Philosophie und den Sozialwissenschaften anzuwenden.
Die Existenz dieser neuen Logik erlaubt uns, die Gesetze der Natur, der Gesellschaft und der Ideen besser und bewusster zu handhaben, und so werden die Menschen mehr Freiheit erlangen.
6) Widerspruch und Gesetz der Geschichte
Im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich erlaubt uns die Dialektik festzustellen, wie das Gesetz der Geschichte funktioniert, historische Entwicklungen vorauszusehen, sie zu verhindern, wenn sie schädlich sind, oder sie zu beschleunigen, und soziale Probleme zu korrigieren, doch das wird bestritten. Man erschreckt sich und sagt: Das ist unmöglich! Der Mensch ist frei, man kann ihn nicht historischen Gesetzen unterwerfen! Oder man macht die Akzeptanz davon abhängig, dass die Geschichte genauso verläuft wie vorhergesehen, und da sich die Ereignisse nie vollkommen exakt vorhersagen lassen, sagt man: Seht ihr, es stimmt nicht! Es ist ein Irrtum! Dabei handelt es sich um ideologische Vorurteile, auf die der Marxismus antworten sollte. Die Gesetze der Geschichte existieren, sie sind wirksam, doch auf eine komplexere Art. Und wenn man die Naturwissenschaften betrachtet, so stellt man fest, dass in der Materie selbst kein Gesetz im voraus festlegbar ist. Vielmehr bringt das Zusammenwirken bei der Verkettung der Elemente, sei es in korpuskularer Form oder in Form von Wellen, beides unterschiedliche Erscheinungsformen der Materie, die Gesetze zum Vorschein, die sie bestimmen, und hier gibt es Treffer, Fehlschläge, Teillösungen, etc. bis man die richtige, im besten Fall die den Anforderungen der Praxis entsprechende Form herausfindet. In der Quantenphysik geht man von der Wahrscheinlichkeit aus, und ordnet sich ihr unter. Die Gesetze sind andere als die der allgemeinen Physik. Aufgrund der Komplexität der Probleme stützt man sich auf Berechnungen. Trotzdem gibt es Gesetzmäßigkeiten, mit denen Entwicklungen vorhersehbar sind. Wenn man also noch nicht einmal in der Physik vollkommen exakte Vorhersagen treffen kann, wieso fordert man dies dann auf dem Gebiet der Geschichte? Um den dialektischen Materialismus zu negieren, obwohl die Theorie von Marx bereits bewiesen ist. In der sozialen Realität folgen die Menschen einer Entwicklungsrichtung, sie handeln, sie stellen Beziehungen her, schaffen gesellschaftliche Tatsachen, die eine Verkettung von historischen Ereignissen ergeben und Meilensteine hervorbringen. Die sozialen Klassen verfolgen einen Kurs, und daraus ergibt sich der Klassenkampf zwischen denen, die dafür kämpfen, ihn durchzusetzen, und denen, die sich gegen ihn wenden. Es gibt eine Prämisse, und aus dem Verlauf dieses Klassenkampfes ergibt sich eine Resultante, gebildet aus Entwicklungssprüngen, Fortschritten oder Rückschritten, Erfolgen oder Fehlern, Rückschlägen innerhalb der Tendenz zum Fortschritt und im Widerspruch zum Alten. Es gibt eine Konklusion und die Überprüfung dieses Kurses, der sich praktisch in der sozialen Veränderung ausdrückt, orientiert sich an der Wahrscheinlichkeit.
Folglich gibt es in der Geschichte Gesetze, die diese bestimmen, allerdings funktionieren sie auf eine besondere, sehr viel komplexere Weise als die Gesetze der Natur, denn es sind Menschen, menschliche Wesen, die sie in der Hitze der Entwicklung selbst hervorbringen. Hinzu kommt, dass durch die Einwirkung auf diese Gesetze Entwicklungsprozesse beschleunigt oder zurückgeworfen oder modifiziert werden. Die Menschen sind Akteure und keine Marionetten. Sie machen die Gesetze, und gerade darin liegt ihre Freiheit, in der Möglichkeit die Entwicklung zu beherrschen anstatt sich von ihr beherrschen zulassen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in dieser Verkettung von gesellschaftlichen Vorgängen eine Richtung gibt. Sie haben Ursache und Wirkung, Prämisse und Konklusion, und das Gesetz erfüllt sich nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit innerhalb eines komplexen Systems von Beziehungen zwischen den Menschen, von Klassenkampf, von Kriegen, an denen Millionen von denkenden und handelnden Menschen beteiligt sind. So stellen sich die Gesetze der Geschichte dar, und diese Gesetze sind wirksam.
Das führt uns zu der Überlegung, dass man die Geschichte nicht machen kann, ohne sie als Widerspruch zu begreifen, ohne die Theorie des dialektischen Materialismus. Innerhalb dieses Kriteriums sehen wir folgendes: Der Widerspruch drückt sich in der Geschichte als Klassenkampf aus. Seit Marx, der vertrat, dass die Geschichte die Geschichte des Klassenkampfes ist, stützen wir Marxisten uns auf diesen Grundsatz. Auch Lenin sagte, dass der Klassenkampf der Leitfaden der Geschichte ist. Darauf berufe ich mich. Wie funktionieren oder spezifizieren sich also die drei Gesetze des Widerspruchs in der Geschichte? Wir denken, dass der Entwicklungssprung mit der Eroberung der Macht, mit der Revolution vollzogen wird. Warum? Weil es sich um eine gewaltsame, radikale, tiefgreifende Veränderung handelt, eine qualitative Veränderung. In der Geschichte der Menschheit hat es keinen Übergang von einem System zu einem anderen ohne Revolution, ohne die Ablösung einer Klasse durch eine andere, ohne Eroberung der Macht durch eine Klasse und Verlust der Macht einer anderen gegeben, denn er beinhaltet eine qualitative Veränderung der Gesellschaftsordnung. Und mehr noch, diese Machtübernahme erfolgt mit Krieg, der Form, mit der Widersprüche gelöst werden, wenn sie einen bestimmten Entwicklungsstand erreicht haben. Somit beinhaltet das Gesetz der Entwicklung in Sprüngen die Eroberung und Verteidigung der politischen Macht mittels des Krieges. Das Gesetz des Fortschritts ist die Fortsetzung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats. Und der Widerspruch im Neuen äußert sich als Restauration - Gegenrestauration. Auf diese Art spezifizieren sich diese Gesetze.
Doch da die Geschichte ein politischer Entwicklungsprozess ist, d. h. Krieg um die politische Macht, und die Politik der konzentrierte Ausdruck der Ökonomie ist, kann man sie nicht vollständig verstehen, wenn man nicht den Prozess dieses Krieges und dieser Ökonomie sieht. Und darüber hinaus werden diese ökonomische Basis und diese Politik durch ein System von Ideen geleitet, die ebenfalls studiert werden müssen. Das heißt, der ideologische Prozess, dem die Geschichte unterliegt, muss untersucht werden. Somit kann man die Geschichte nicht ohne den Klassenkampf, ohne das Gesetz des Widerspruchs auf sozialem Gebiet verstehen, und die drei Gesetze sollten spezifizieren, konkretisiert werden, um sie besser anwenden zu können. Das ist heute unsere Art, die Geschichte dialektisch zu sehen.
7) Der Entwicklungsprozess der Gesellschaftssysteme und der Untergang der Weltreiche
Wenn wir die Geschichte auf diese Art verstehen, führt uns das zu einem Problem: zum Entwicklungsprozess der Gesellschaftssysteme und den Bedingungen für ihre Entstehung und ihren Niedergang. Das ist heute eine der brennenden Fragen. Schon vor Jahren untersuchten wir den Entwicklungsprozess der Geschichte aus der Sicht des Marxismus und kamen zu dem Ergebnis, das es große Perioden gibt. Im wesentlichen analysierten wir das Gesetz des Fortschritts und den Widerspruch. So gibt es etwa innerhalb des Neuen auch den Widerspruch von Restauration und Gegenrestauration, ein Gesetz, dass sich ausdrückt, bis eine Klasse ihre politische Macht stabilisiert und konsolidiert hat. Das ist ein Problem, dass uns im Rahmen unserer Betrachtung der marxistischen Philosophie, des historischen Materialismus, interessiert.
Der historische Entwicklungsprozess der Gesellschaft verlangt nach Dialektik. Alles führt uns zu einer neuen Logik und der Befähigung des Menschen, sie besser zu verstehen. Die Menschen dieses Jahrhunderts erfassen die Dialektik mehr als früher. Doch die brennende Frage bezüglich der dialektischen Entwicklung der Geschichte ist heute die Frage des Aufstiegs und Niedergangs der Gesellschaftssysteme in langen Zeiträumen, denn sie dient der Lösung eines aktuellen Problems: wie die Revolution fortzusetzen ist, nachdem sie eine Niederlage erlitten hat. Betrachten wir den Stand der Erkenntnis, stellen wir fest, dass in der modernen Welt allgemein die Ideologien in Frage gestellt werden. Darum müssen wir den Prozess der Erkenntnis studieren, die nichts anderes ist als die Widerspiegelung der materiellen Wirklichkeit in den Ideen. Und eine Ideologie ist nichts weiter als eine allgemeine Konzeption der Dinge. Doch die Ausbeuter haben Ideologien geschaffen, die auf dem Kopf stehen, weil sie auf der Ausbeutung und Unterdrückung beruhen. Anders der dialektische Materialismus. Nur das Proletariat, die letzte Klasse in der Geschichte, ist imstande, eine wissenschaftliche Ideologie hervorzubringen. Und warum? Weil es sich nicht auf das Privateigentum der Produktionsmittel stützt. Seine Ideologie ist neu und vollkommen anders, und wir lehnen es ab, dass behauptet wird, es gäbe keine Ideologien mehr, oder wenn vom angeblichen Tod der Ideologien geredet wird. Die Ideologie der Arbeiterklasse existiert, und sie ist dazu da, mit der Ausbeutung Schluss zu machen. Sie handelt sich um ein strukturiertes, fundiertes und ausgereiftes System, das erlaubt, die Realität so zu sehen, wie sie ist, ohne sie zu deformieren, die Gesetze zu verstehen, die alle Entwicklungsprozesse bestimmen, und sie gleichzeitig an der Realität, in der Praxis, zu überprüfen, indem wir diese verändern. Und das ist der Grund, wieso unsere Konzeption wissenschaftlich ist. Und wie jede Wissenschaft beruht sie auf einem höheren, in der Praxis überprüften Wissensstand. Die Wissenschaft von Newton zum Beispiel stellte einen enormen Entwicklungssprung in der Physik des 18. Jahrhunderts dar, war aber nur für jene Epoche und das damalige allgemeine Wissen gültig, denn heute, im 20. Jahrhundert, ist man bis zum Makrokosmos gelangt, und man benutzt sie nicht mehr, weil sie für diese neuen Erkenntnisse nicht funktioniert. Man lässt Newton zurück und greift Einstein auf, andernfalls könnte man das Universum nicht verstehen. Was ich sagen will, ist, dass eine Wahrheit, ein Gesetz in der Wissenschaft sich weiter entwickelt, immer tiefer greift, sich immer mehr der Wahrheit annähert, wenn man so will. Man gelangt zu höheren und umfassenderen Wahrheiten, woraus ich den Schluss ziehe, dass man nicht von der absoluten Wahrheit reden kann, denn die Entwicklung der Materie selbst bringt eine ständige Weiterentwicklung des Wissens hervor, da sie sich in unendlicher Bewegung befindet. Darum gibt es keine absoluten Erkenntnisse, keine ewigen Wahrheiten. Beim Marxismus ist es genauso. Die Wahrheit entwickelt sich. Damit wird das Frühere nicht negiert. Vielmehr greifen die früheren Wahrheiten nicht so tief, die heutigen sind höher entwickelt, umfassender, oder die Wahrheiten von früher werden heute besser verstanden oder gar bewiesen. Sie entwickeln sich weiter, doch sie sind nicht absolut. Man muss die Veränderung, das Gesetz erkennen, anstatt sich direkt auf die Ereignisse zu stürzen, denn sonst verzettelt man sich. Wenn man sich auf der anderen Seite auf allgemeine Prinzipien beschränkt, so wahr sie auch sein mögen, stellt man nur Spekulationen an, und man bewegt sich am Rande der Wahrheit, sie löst sich in Luft auf. So entwickelt sich auch der Marxismus ständig weiter, denn die Materie befindet sich in unendlicher Bewegung.
Im Rahmen dieser Überlegungen denken wir, dass wir heute ebenso wie wir den Materialismus und die Dialektik weiterentwickeln müssen, um sie gegen die ideologische Offensive des Imperialismus zu verteidigen, ausgehend vom bisherigen Stand die Anwendung der Dialektik auf die derzeitige historische Situation weiterentwickeln müssen. In dem Zusammenhang stehen wir vor der brennenden Frage zu analysieren, wie sich in der Geschichte der Aufstieg und Untergang der Weltreiche vollziehen, um das Problem der Fortsetzung der Revolution unter der Diktatur des Proletariats im Rahmen des Widerspruchs innerhalb des Neuen, der zwischen Restauration und Gegenrestauration, zu lösen und aufzuzeigen, wie auf dem Vormarsch zur klassenlosen Gesellschaft eine Welle ausklingt und eine neue sich anbahnt und einen neuen sozialen Entwicklungsprozess in Gang setzt, der hinführt zum Aufstieg und der endgültigen Konsolidierung einer Klasse an der Macht. Das Studium der Geschichte als Ausdruck des historischen Materialismus aus der Sicht des Marxismus-Leninismus-Maoismus ist daher außerordentlich wichtig und eine dringende Aufgabe.
Wenn man die Frage des Untergangs des Imperialismus untersuchen will, muss man den Blick auf die drei Gesellschaftssysteme richten, die seit der Auflösung der kommunistischen Urgesellschaft, einer jahrtausendelangen Etappe, und der Herausbildung von sozialen Klassen und des Staates entstanden sind. Wir denken, dass in der Geschichte der westlichen Welt, des Raumes, in dem wir uns bewegen, in der historischen Entwicklung das Gesellschaftssystem, das sich auf die Ausbeutung von Sklaven stützte, seinen höchsten und endgültigen Ausdruck im römischen Reich hatte, der Feudalismus im spanischen Weltreich und das kapitalistische System in seinem letzten, imperialistischen Stadium im US-Imperialismus. Natürlich hat es andere Imperien gegeben, doch das römische Reich war der Höhepunkt und der Untergang der Sklavenhaltergesellschaft. Ähnlich ist es bei den anderen Gesellschaftssystemen, doch wir greifen die repräsentativsten heraus. Obwohl es noch andere feudalistische Weltreiche gab, war das spanische Weltreich der Höhepunkt und Abschluss des Feudalismus und bereits von den Zeichen seines Untergangs geprägt. Und in beiden Fällen handelt es sich um einen langwierigen Prozess, der sich über Jahrhunderte hinzog. Im Fall des römischen Reiches war er noch länger, denn es gab keine Klasse, die sich sofort an die Spitze des historischen Prozesses setzen und ein neues Gesellschaftssysteme aufbauen konnte. Die Sklaven hatten kein Programm und kein neues Gesellschaftsmodell, das sie umsetzen konnten. Die Feudalherren bildeten sich erst später allmählich heraus. Innerhalb der Feudalgesellschaft dagegen bildete sich bereits die Bourgeoisie, die danach den historischen Entwicklungsprozess anführte. Auch in Spanien, ja, obwohl sie schwach war und blutig niedergeschlagen wurde wie beim Aufstand der Bürger von Kastilien im 16. Jahrhundert oder beim Kampf der Katalanen. Bereits in jenem Jahrhundert zeigten sich tiefe Risse in der feudalen Basis. Doch der Untergang zog sich hin, und vollzog sich schrittweise in einem langwierigen Todeskampf. Offenkundig erlaubte die Entdeckung Amerikas und die dort geraubten Schätze dem spanischen Reich nicht nur, seinen Untergang hinauszuzögern, sondern seine Macht auf ganz Europa auszudehnen und, gestützt auf seine Militärmacht, zur Verteidigungsbastion der Feudalordnung zu werden. Amerika war für das System wie eine Bluttransfusion für einen Leukämiekranken. Die Maßnahmen, die es im 18. Jahrhundert aufgrund des riesigen Profits aus Amerika ergriff, verschafften ihm eine Atempause. Der wirkliche Zerfall, die endgültige Krise trat mit der Emanzipation Lateinamerikas ein, doch der vollständige Untergang fand Ende des 19. Jahrhunderts statt. Betrachtet man das römische Reich, so war es ähnlich. Uns ist wohlbekannt, dass der Spartakusaufstand im 1. Jahrhundert vor Christi der Ausbeutungsbasis dieses Sklavenhalterreiches erste Risse zufügte. Die internen Kämpfe unter den Sklavenhaltern selbst, insbesondere zwischen Marco und Sila riefen große Erschütterungen hervor, die mit dem Kampf der Sklaven unter der Führung von Spartakus zusammenwirkten. Danach war das Imperium nicht mehr dasselbe. Obwohl die Sklaven besiegt wurden, hatten sie die Angreifbarkeit des zuvor scheinbar unbesiegbaren römischen Reiches demonstriert. Natürlich bestand es weiter, entwickelte sich und weitete seine Ausbeuterherrschaft auf die ganze damals bekannte Welt aus, bis seine Mauern durch den Ansturm der Germanen während der Völkerwanderung im Lauf der Jahrhunderte, insbesondere im 5. Jahrhundert n. Chr., durchlöchert wurden und es unterging.
Das wichtigste am Studium dieser Imperien ist, das es uns erlaubt zu sehen, wie sich ihr Untergang vollzog, wie ihnen Schläge versetzt und ihre Macht nach und nach untergraben wurde. Zwei große Weltreiche belegen, dass der Zerfall nach und nach vonstatten geht. Man sieht, wie ihre Ausdehnung Trümmer verursacht, sie jedoch überleben, im Fall von Rom als lebender Leichnam, der an der Sonne verwest. Was den Imperialismus angeht, so besteht er seit 100 Jahren, und der US-Imperialismus steht für das Auftreten des Imperialismus als Weltmacht erster Ordnung. Der erste imperialistische Krieg war im vorigen Jahrhundert der Krieg gegen Spanien von 1898. Er war ein Akt dieses Imperialismus, der als neue, aufstrebende Macht auf den Plan trat. Die USA versuchten, den langen Emanzipationskampf des kubanischen Volks auszunutzen, um dem alten, verfaulten spanischen System die Herrschaft über die Insel zu entreißen. Ähnlich war es auf den Philippinen. Auf diese Art begann der Aufstieg der USA. Im 1. Weltkrieg setzten die USA unter dem Kommando von Pershing 1.200.000 Soldaten ein. Das war der Zeitpunkt, zu dem die USA das erste Mal als imperialistische Macht erster Ordnung mit Ambitionen auf die Weltherrschaft und als erste Macht in Amerika auftraten. Nach dem Krieg, in den zwanziger Jahren, traten sie das Erbe der Achsenmächte an und entwickelten sich zum "Weltgendarm", wie der Vorsitzende Mao feststellte. Doch diese Macht, die wirtschaftlich und militärisch stärkste Kraft, Modellbeispiel der bürgerlichen Demokratie, sah ihre ökonomische Basis schon bald in ernsthaften Schwierigkeiten. Angesichts des Wiederaufbaus von Deutschland und Japan verringerte sich ihr Anteil am Weltmarkt zusehends. Es gab eine Beeinträchtigung durch den Fortschritt dieser anderen Mächte. Der Imperialismus weitete seinen Aktionsradius auf die ganze Welt aus und setzte seine Vorherrschaft durch, indem er Revolutionen niederschlug, Stützpunkte errichtete und das sozialistische System bekämpfte. Die Politik zwischen Annäherung und Wettstreit, die mit dem Aufkommen des Sozialimperialismus nach der Restauration des Kapitalismus in der UdSSR einsetzte, war ein langer und komplexer Kampf. Neben der Drohung mit seinen Waffen beinhaltete er ständige Bestrebungen, das sozialistische System, insbesondere in der UdSSR, in seiner Entwicklung zurückzuwerfen. All diese korrosiven Akte des Staatssystems gegen die Diktatur des Proletariats, die in der UdSSR mit der Restauration des Kapitalismus durch den Revisionismus ihren Anfang nahmen, haben zum vollständigen Niedergang und Zerfall des Systems geführt, das eine Zeit lang bis zum Ende der Führung Stalins sozialistisch war. Durch die Auflösung der anderen Großmacht wurde der US-Imperialismus zur einzigen hegemonistischen Supermacht. Wie alle Weltmächte in der Geschichte basiert seine Vorherrschaft auf seiner militärischen Stärke, denn seine Wirtschaft ist zwar groß und führend in der Welt, aber auch angeschlagen und mit schweren, unlösbaren Problemen behaftet, was nicht heißt, dass sie nicht gleichzeitig auf vielen Gebieten eine technologisch hoch entwickelte Produktionskapazität besitzt. Es ist offensichtlich, dass die wirtschaftliche Basis von Deutschland und Japan besser strukturiert ist, weil sie nach der Niederlage von 1945 erneuert wurde, und mit ihnen muss er konkurrieren. Dabei ist zu unterstreichen, dass die Vorherrschaft der USA sich auf ihre Waffen stützt, ihre Atomwaffen, Raketen, technologische Kriegsführung. Sie besitzen umfangreiche Militärpläne, die mit Reagan ihren Anfang nahmen. Demnach verfolgen sie den gleichen Kurs wie die anderen Weltmächte in der Geschichte. Ihre Macht beruht hauptsächlich auf der Ausbeutung der Welt. Ihre Entwicklung basiert darauf, dass sie mit Waffen von größerer Zerstörungskraft und Blutbädern, wie sie die Welt nie zuvor gesehen hat, den Lebenssaft des ganzen Erdballs aufsaugen. Die hohe technologische Entwicklung, insbesondere bei den Atomwaffen, vergrößern den Vorsprung der USA gegenüber der rivalisierenden Großmacht Russland, das das Erbe der Großmacht UdSSR antreten möchte und sich dabei auf seine strategische Atommacht stützt. Dabei ist offensichtlich, dass die USA im Vorteil sind, doch die Beziehung entwickelt sich zwischen Zweckbündnissen und Rivalität unter Komplizen, wie man bei ihrer Allianz für die Reduzierung der Atomwaffen der Ukraine sehen kann. Die USA besitzen einen großen militärischen Vorsprung gegenüber Japan, Deutschland, Frankreich und England. Sie sind die stärkste Atommacht und Militärmacht unter diesen Ländern. Daraus lässt sie schließen, dass diese imperialistische Supermacht plant, die Zeit ihre Existenz auszudehnen und ihr Überleben zu sichern, und dafür verfügt sie über all die Mittel, die ihre hohe Entwicklung ihr verschaffen, technologische, sozioökonomische, wissenschaftliche, militärische Ressourcen auf allen Gebieten. Und indem sie aus der Geschichte im allgemeinen und der eigenen im besonderen ihre Lehre zieht, versucht sie, ihre Vorherrschaft zu konsolidieren und eine dauerhafte imperiale Ordnung zu errichten. Sie denkt mit strategischem Weitblick an das kommende Jahrhundert, denn dieses ist fast zu Ende, bereitet sich darauf vor und ist dabei, sich eine Basis zu schaffen. Nicht umsonst gehen diese Ideen um, dass es keine höhere Entwicklung der Geschichte mehr geben wird als die Evolution innerhalb ihrer Ideologie, innerhalb ihrer Politik, innerhalb ihrer Ökonomie, und sie verkaufen sie als perfekte Produkte, als das bestmögliche Gesellschaftsmodell. Darum wenden sich die USA auch unter verschiedenen Vorwänden gegen die Unantastbarkeit der nationalen Souveränität oder vertreten, dass die Völker sich nicht bewaffnen dürfen, dass sie um des angeblichen Weltfriedens Willen keine Streitmacht besitzen dürfen, während sie selbst sich vor allem in den Ländern, die sie als ihren Hinterhof betrachten, als großer Weltgendarm aufspielen und zum Hauptfeind der Unterdrückten werden. Und wenn auch leicht zu erkennen ist, dass der US-Imperialismus strategisch ein Papiertiger ist, so ist er taktisch gesehen ein echter Tiger, und die derzeitige internationale Lage und ihre Perspektive erlaubt ihm, die von ihm erträumte Ordnung zu errichten. Wir sollten gut im Auge behalten, das er heute innerhalb seiner langsamen und langwierigen Agonie, die mit seinem Tod enden wird, eine vorübergehende Wiederbelebung durchmacht. Wir können nicht den baldigen Zusammenbruch der USA erwarten. Ihr Ende, ihr Untergang ist ein langwieriger Prozess. Daher muss er gründlich studiert werden, und dabei sollte man überlegen, ob der Untergang der USA nicht auch der Untergang des Imperialismus sein wird, ähnlich wie beim Untergang von Rom, jedoch nicht so langwierig, denn heute sind die Zeiten anders, vollkommen unterschiedlich, und dieser wird innerhalb der Frist von 50 bis 100 Jahren stattfinden, die der Vorsitzende Mao festgelegt hat. Denn diese ganzen Ambitionen, einzige hegemonistischen Supermacht zu sein, wird die Widersprüche mit der anderen, sich auflösenden Supermacht weiter zuspitzen. Wir erleben heute, wie diese erbittert versucht, ihren Status als solche zu erhalten, was beinhaltet, dass sie ihre imperialistische Wirtschaftsbasis weiterentwickeln, verstärken muss, und das ist keine Sache von Tagen, sondern von Jahrzehnten. Und so wie sich der Widerspruch zwischen den Supermächten zuspitzt, verschärfen sich die Widersprüche zwischen den Großmächten und den anderen imperialistischen Ländern. Deutschland und Japan verfolgen das Ziel, zu Mächten erster Ordnung auszusteigen. Die Errichtung seiner Weltordnung bringt den Imperialismus dazu, neue Einflusszonen festzulegen und eine Neuverteilung der Welt einzuleiten. Folglich wird er Stürme entfesseln, um seine Ordnung durchzusetzen. Turbulente, stürmische Zeiten stehen uns bevor, eine Explosionswelle von Kriegen: lokale, regionale Kriege, militärische Aggressionen unter Verletzung der international anerkannten Normen, an denen sich die altbekannten Rivalen beteiligen werden, die seit dem ersten Weltkrieg um die Neuaufteilung der Welt streiten. Und das ist nicht alles. Die USA werden bei ihren Ambitionen als einzige hegemonistische Supermacht ihre Angriffe hauptsächlich gegen die unterdrückten Nationen richten, und sich in der Folge immer mehr als Hauptfeind der Völker herauskristallisieren. Das ist schwerwiegender als die Raubkriege, denn diese sind nichts anderes als ein Teil des Prozesses zwischen Annäherung und Wttstreit, bei dem letztendlich die Widersprüche mit Waffengewalt, mit kriegerischen Mitteln ausgetragen werden. Doch das ist eine Sache zwischen ihnen, den Supermächten und imperialistischen Großmächten im Kampf um die Vorherrschaft und Einflussgebiete, um ihre Ausbeutung und Unterdrückung zu konsolidieren und auszuweiten. Das Auftreten als Hauptfeind der Völker der Welt indessen führt zu antiimperialistischem Widerstand, zum Widerspruch zwischen dem Imperialismus und einer Front von Revolutionen, zwischen denen objektiv eine Beziehung besteht, auch wenn sie nicht organisatorisch koordiniert sind, und die zu einem Meer von Volkskriegen zusammenfließen werden. Denn es ist immer noch so - wir berufen uns auf Lenin, der sagte, ein Meer von eisernen Legionen gegen den Imperialismus. Wir halten am Vorsitzenden Mao fest, der sagte, den Weg in Form eines Krieges der Völker fortsetzen, von den Dörfern her die imperialistischen Metropolen einkreisen und den Imperialismus durch die Revolutionen der Völker und in den unterdrückten Nationen umzingeln. Ihre Front ist nichts weiter als eine Allianz für ihre Herrschaftsinteressen, von daher ihre Zweckbündnisse und Rivalitäten. Einzig das Volk kann eine wirkliche Front errichten mit relativer Stabilität und Zusammenhalt. Die Reaktion kann nur vorübergehende Allianzen bilden, kurzfristige Übereinstimmungen erzielen, um sich zu retten, und dann verstrickt sie sich in neue Dispute, um sich danach erneut zur Verteidigung ihrer Interessen zusammenzuschließen. Es handelt sich um Gemeinschaften auf der Grundlage von Zweckbündnissen und Rivalitäten, um das Zusammenrotten von Wölfen, von Raubvögeln, die jederzeit darauf lauern, sich gegenseitig die Augen auszuhacken und sich zu verschlingen. Lenin sagte, dass eine Ära von Kriegen aller Art angebrochen sei, Bürgerkriegen, regionalen Kriegen, lokalen Kriegen, Weltkriegen, und die Ereignisse bestätigen das. Es ist eine Tatsache, dass es seit dem 2. Weltkrieg keinen Tag ohne Krieg auf der Welt gab. Lassen wir uns nicht von den fast 50 Jahren täuschen, die seit dem Ende des 2. Weltkriegs vergangen sind. Denn der Krieg hat keinen Tag lang aufgehört. Es stimmt, dass es keinen Weltkrieg gibt, doch es kann niemandem entgehen, dass wir nicht in friedlichen Zeiten leben. Nach Ansicht einiger Gelehrter herrschte seit dem 15. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zum 2. Weltkrieg noch nicht einmal zehn Prozent der Zeit Frieden. Und dieses Jahrhundert war das Jahrhundert der Weltkriege mit den schlimmsten Blutbädern und Massenmorden der Geschichte. Der 1. Weltkrieg forderte 10 Millionen Tote, der 2. Weltkrieg 50 Millionen. Somit ist dieses kapitalistischen System, das, wie Marx sagte, bereits bei seinem Erwachen im Blut watete, heute ein Koloss, dessen Inneres von Kopf bis Fuß verfault ist, doch es ist noch nicht besiegt, es hat sich noch nicht ergeben, denn es nährt sich von all der Energie, die es den unterdrückten Nationen raubt. Daher ist der Kampf gegen den Imperialismus so wichtig.
Aus diesem Grund beinhaltet das Studium der drei Imperien die gründliche Auseinandersetzung mit ihrem historischen Entwicklungsprozess, damit wir wissen, was uns bevorsteht, daraus lernen und überlegen, wie der US-Imperialismus, die USA, der Weltgendarm, besiegt werden kann. Nebenbei gesagt, es ist interessant zu sehen, dass der Imperialismus anlässlich der 500-Jahrfeier der Entdeckung des amerikanischen Kontinents eine richtiggehende Kampagne veranstaltet hat, um die finstere Legende über die spanischen Eroberer als falsch hinzustellen und zu verbreiten, dass es diese Art von Vorgehen nie gab. Die Sache ist die, dass sie sich untereinander beistehen, doch das Wichtigste daran ist, dass der Imperialismus sich selbst verteidigt. Wir verbinden die 500-Jahrfeier mit dem Erwachen des Kapitalismus und dem langwierigen Todeskampf und Untergang des Imperialismus. Was Spanien gemacht hat, war blutige Unterdrückung. Sein Vorgehen führte zum Aufkommen des Kapitalismus, und es entwickelte sich zu einem Imperium auf der Grundlage der Unterdrückung und Ausplünderung seiner Kolonien. Folglich handelt es sich um die Verteidigung eines Gleichgesinnten, um die Verteidigung der Gier der Großmächte, um den Versuch, die brutale Unterdrückung und Ausbeutung zu vergolden. Nicht von ungefähr wurde zuvor auch das römische Reich in den Himmel gehoben und geschönt oder der "schlaue Wal", das hinterhältige, perfide England, denn das ist genau die Schule, aus der die USA hervorgegangen sind.
Die Zeiträume sind nicht kurz, doch letztendlich gehen die Imperien unter. Auch in diesem Jahrhundert des Imperialismus hat die Entwicklung der Geschichte der Welt überzeugend und unübersehbar die Revolution unter der Führung des Proletariats vor Augen geführt. Es gab tiefgehende Veränderungen in kürzester Zeit. Heute befindet sie sich auf einem allgemeinen politischen Rückzug. Es gibt eine Restauration, doch ihre Aktion geht weiter. Sie hat die Zeit, die Geschichte auf ihrer Seite, denn ihre Aufgabe ist es, den Imperialismus, allen voran den US-Imperialismus, von der Erdoberfläche hinwegzufegen und nicht zu erlauben, dass eine andere Herrschaftsmacht an seine Stelle tritt.
9) Bedeutung der marxistischen Philosophie
Wir müssen die Bedeutung der marxistischen Philosophie erkennen, sie verstehen, assimilieren und verinnerlichen. Sie ist häufig vernachlässigt worden. Marx sagte, dass die Philosophie hinter Buchdeckeln in den Universitäten eingeschlossen wurde, und man auf diese Art dem Volk die Seele nahm. Die Gelehrten glauben, dass sie sie zwischen Buchdeckeln, in ihren Wälzern eingefangen haben. Doch die Philosophie entsteht in den Händen derer, die säen, die Eisenbahngleise verlegen, in den Händen des Volkes, das die Welt gestaltet. Darum muss sie freigesetzt werden, damit das Volk seinen Geist mit ihr bewaffnet und Freiheit des Handelns erreicht. Lenin lehrte uns, dass die Philosophie das Zentrum der Ideologie ist, ihr Mittelpunkt, dass die Philosophie einen parteilichen Charakter hat, dass es eine Philosophie der Partei, der Klasse gibt, dass die Idealisten, die Akademiker nichts anderes sind als Diplomanden der Pfaffenclique des Systems. Er sagte, die Partei braucht die Philosophie. Ohne Philosophie gibt es keine Partei, denn sie hätte kein ideologisches Fundament. Man erinnere sich an Kautsky, der bestritt, dass die Partei eine Philosophie habe, und behauptete, dem Marxismus fehle die Philosophie und man müsse auf die bürgerliche Philosophie, auf Kant, zurückgreifen. Er vertrat, dass der Marxismus versucht, sich vom Guten leiten zu lassen. Er ist einer der Schöpfer des ethischen Sozialismus, doch man muss sehen, welches sein Ausgangspunkt ist: dass der Marxismus keine Philosophie hat. Der Vorsitzende Mao vertiefte die Philosophie der Klasse, doch er stößt auf Ablehnung, denn die Pfaffenclique der akademischen Philosophen bestreitet, dass er ein Philosoph war, weil ihnen die verworrenen Grundlagen und die Eintrübung der Gewässer gefallen, denn diese täuschen mehr Tiefgang vor, und weil er ein Philosoph der Gegenseite ist, ein Philosoph der Partei, der Klasse. Doch niemand hat die Philosophie in so einfacher, so klarer, so überzeugender und so praktischer Form dargestellt, dass sie von allen erfasst und dieses Verständnis ihrer Anwendung auf die Praxis dient, wie er es getan hat. Er hat das Gesetz des Widerspruchs auf den Verkauf von Melonen bezogen, um die Spinnweben zu zerreißen, die den Geist der breiten Massen vernebeln, und ihn zu befreien. Der Vorsitzende Mao war es, der uns den Klassencharakter der Philosophie und ihre Quelle, die Praxis, aufgezeigt hat. Er hat bis dahin ungelöste Probleme gelöst. Seine Definition ist schön und tiefsinnig: Die Philosophie ist das Mittel, um den Geist von Spinnweben zu befreien. Natürlich handelt es sich um keine akademische Definition, doch sie ist gut, weil sie real, praktisch, einfach ist. Sie macht mit dem Aberglauben, den Spinnweben Schluss, die den Geist gefangen halten, die Wahrheit verdecken und das Denken vernebeln, Spinnweben, die all das Fortschrittliche zu zerstören drohen. Es handelt sich um eine äußerst wertvolle Definition, die vom Volk, von der Klasse, ohne Schwierigkeiten als gut und notwendig erfasst und verstanden werden kann. Der Vorsitzende Mao hat uns gelehrt, wie die Massen sie anwenden können und anwenden müssen. Er hat das geleistet, was Marx forderte, er hat dem Volk seine Seele zurückgegeben. Er zeigte auf, dass die Irrtümer der großen Marxisten und letztendlich aller Kommunisten eine Wurzel hat: eine metaphysische Ausgangsbasis, mangelndes Verständnis der marxistischen Philosophie, der Dialektik, des Widerspruchs. In den Fehlern äußert sich der metaphysische Ansatz, die ungenügende Verinnerlichung des Widerspruchs, keine wirkliche Anwendung auf die Praxis. Der Vorsitzende Mao hat Breschen für das Denken in allgemeinen geschlagen, und sein Beitrag zu den Wissenschaften wird man im Laufe der Zeit anerkennen, sowie heute der von Engels anerkannt wird. Er sagt uns zum Beispiel, dass der Kampf das Absolute ist und die Einheit das Relative. Es versteht sich, dass er damit auf Marx und Lenin aufbaut, doch der Vorsitzende Mao öffnet uns die Tür zu den Wegen, die uns dem Licht entgegenführen. Er sagt, das Chaos ist wie der Kampf, das heißt das Absolute, das Konstante, und die Ordnung ist eine vorübergehende Einheit. Der Aufruhr, das finstere Chaos befindet sich ständig im Hintergrund, und daraus geht in dem Maße, wie die Materie sich entwickelt, pure Materie hervor. Doch da die Materie eine innere Bewegung hat, denn jede Materie befindet sich in unendlicher Bewegung, kommt es erneut zu einer noch größeren Unterordnung, die Finsternis beinhaltet, das Unbekannte, Ungenaue, und darum ist es das Chaos. Nein! Dadurch wie die Anwendbarkeit von Normen und Gesetzen bestritten, so denkt man. Doch was zeigt die moderne Welt? In der Mathematik zum Beispiel wird nach einer Ordnung in der Unordnung, im Chaos, geforscht. Die Unordnung ist das, was man früher als Chaos bezeichnete. Der Vorsitzende Mao sagte auch: "Die Unruhe nicht fürchten." Und was ist Unruhe? Unordnung, Chaos. Und er sagte auch, dass diese ihr Gesetz haben und man lernen muss, das Gesetz des Ungleichgewichts, der Unordnung, also des Chaos der gesamten materiellen und sozialen Realität und der Ideen zu beherrschen. Da sieht man das Genie des Vorsitzenden Mao. Er öffnet neue Türen, so wie Engels neue Fragen aufgriff, von denen man in diesem Jahrhundert beklagt hat, dass man sie nicht angemessen beachtet hat. Seine These über die Entwicklung der Naturwissenschaften aus dem "Anti-Dühring" sind ein Denkmal. Und schließlich zeigt uns das Beispiel des Vorsitzenden Mao, dass man sich in schwierigen Momenten, in turbulenten Zeiten verstärkt der Philosophie widmen muss. Teil seines philosophischen Werkes sind die Texte "Über den Widerspruch" und "Über die Praxis", Arbeiten über den Widerspruch, über die Praxis oder die Propagandaarbeit, und "Woher kommen die richtigen Ideen?", der entstanden ist, als er sich mit der Bauernfrage beschäftigte, einem brennenden Problem der chinesischen Revolution. Der Vorsitzende Mao empfahl, die Philosophie zu studieren, um die Metaphysik, den Idealismus in den Parteimitgliedern, insbesondere den Kadern und Führern, zu bekämpfen, damit sie die Dialektik verinnerlichen, die ihnen erlaubt, die politischen Gesetze besser zu beherrschen.
Darum ist es heute, wo der Marxismus sich in einer schwierigen Lage befindet, unabdingbar, sich anzustrengen, um die marxistische Philosophie zu verstehen, zu verinnerlichen und anzuwenden, um die Wirklichkeit zu verändern. Ihre Anwendung auf die Praxis wird dazu dienen, die Probleme zu lösen, die nichts weiter sind als ein Knoten von Widersprüchen, ein Netz von Widersprüchen, die Hauptsache von dem Grundlegenden und dem Zweitrangigen zu unterscheiden, alle Facetten, alle Aspekte der Wirklichkeit zu erfassen und zu Verallgemeinerungen, zu einer Synthese, zu gelangen, die ihrerseits von internen Widersprüchen bestimmt ist.
Ich habe in diesem Punkt weiter ausgeholt, weil wenig über die Philosophie bekannt ist oder aufgrund sozialer Deformationen eine Abneigung dagegen besteht. Wir selbst haben sie wenig studiert, doch es ist notwendig, weil die Beherrschung der Dialektik uns erlaubt, die derzeitigen Probleme in der heutigen Welt besser zu verstehen, denn die Probleme sind nichts anderes als Widersprüche, und geleitet durch unsere marxistisch-leninistisch-maoistische Philosophie, durch unsere marxistische Philosophie, die das Zentrum der Ideologie ist, werden wir die konkreten Probleme lösen und die Realität verändern.