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INTERVIEW DES VORSITZENDEN GONZALO MIT JOURNALISTEN DER ZEITUNG "EL DIARIO"

IV. ÜBER DIE NATIONALE POLITISCHE LAGE

EL DIARIO: Kommen wir jetzt zu einem anderen sehr wichtigen Thema dieses Interviews, nämlich dem der Partei. Welches sind für Sie die wichtigsten Lehren aus dem Entwicklungsprozess der Partei?

VORSITZENDER GONZALO: Zunächst zur historischen Entwicklung der Partei, und den Lehren, die wir daraus ziehen. Wir unterteilen die Geschichte der Partei in drei Abschnitte, die ihre Entsprechung in den drei historischen Momenten der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft haben. Der erste Moment, die erste Phase, ist die Gründung der Partei, bei der wir das Glück hatten, auf José Carlos Mariátegui, einen kompromisslosen Marxisten-Leninisten, zählen zu können. Aber wie es nicht anders sein konnte, wurde Mariátegui noch zu seinen Lebzeiten bekämpft und abgelehnt. Die Partei wich von seiner Linie ab, und der Gründungsparteitag, den er als unerledigte Aufgabe hinterlassen hatte, wurde niemals durchgeführt, denn, wie wir alle wissen, verabschiedete jener Parteitag, der dann Gründungsparteitag genannt wurde, die Linie der sogenannten "Nationalen Einheit", die den Thesen Mariáteguis vollkommen widersprach. In der Folge schlug die Partei den Weg des Opportunismus ein, sie geriet erst unter den Einfluss des Browderismus, dem del Prado nahestand, und dann unter den des zeitgenössischen Revisionismus. All das führte zu einem zweiten historischen Moment, dem des Wiederaufbaus der Partei, der im wesentlichen ein Kampf gegen den Revisionismus war; es handelt sich dabei um eine Periode, die sich Anfang der sechziger Jahre klarer und eindeutiger abzuzeichnen begann. Dieser Prozess führte die Parteibasis dazu, sich gegen die revisionistische Führung zusammenzuschließen und sie, wie ich bereits erwähnte, auf der 4. Parteikonferenz im Januar 1964 aus der Partei auszuschließen. Die Phase des Wiederaufbaus dauerte bis zum Jahr 1978/79. Um diese Zeit herum endete der zweite Moment, und wir traten in den dritten Moment ein, den Moment der Führung des Volkskrieg, in dem wir uns gegenwärtig befinden.

Welches sind die Lehren, die wir daraus ziehen können? Die erste Lehre ist die Bedeutung der einheitlichen ideologischen und politischen Basis der Partei und ihre Beziehung zum Zweilinienkampf. Ohne diese Grundlage und ihre drei Elemente, 1) der Marxismus-Leninismus-Maoismus, Gonzalo-Ideen, 2) das Programm und 3) die politische Generallinie, fehlt jegliche Grundlage für den ideologisch-politischen Aufbau der Partei. Andererseits kann es ohne den Zweilinienkampf kein einheitliche ideologische und politische Basis der Partei geben.

Ohne den entschlossenen und umsichtigen Zweilinienkampf in der Partei ist es weder möglich, eine feste Verankerung in der Ideologie zu erreichen, noch das Programm und die politische Generallinie festzulegen, zu verteidigen, anzuwenden oder gar weiter zu entwickeln. Für uns ist der Zweilinienkampf von grundsätzlicher Bedeutung, was damit zusammenhängt, dass wir entsprechend des universellen Gesetzes des Widerspruchs die Partei als einen Widerspruch verstehen. Die zweite Lektion ist die Bedeutung des Volkskrieges. Die zentrale Aufgabe einer kommunistischen Partei besteht darin, die Macht für die Arbeiterklasse und das Volk zu erobern. Nachdem die Aufbauphase einer Partei abgeschlossen ist, muss sie unter Berücksichtigung der konkreten Bedingungen daran gehen, die Macht zu erobern, und das kann sie nur mit dem Volkskrieg erreichen. Die dritte wichtige Lektion bezieht sich auf die Heranbildung einer Parteiführung. Die Führung ist von entscheidender Bedeutung und kann nicht improvisiert werden. Es erfordert viel Zeit, harte Arbeit und mühevollen Kampf, eine Führung heranzubilden, ganz besonders, wenn es darum geht, einen Volkskrieg anzuführen. Eine vierte Lehre, die wir ziehen können, ist die Notwendigkeit, den Aufbau auf die Eroberung der Macht auszurichten. Denn so wie man einen Volkskrieg führt, um die Macht zu erobern, so muss man auch die Machtübernahme aufbauen. Was wollen wir damit sagen? Es müssen Organisationen geschaffen werden, die denen der Reaktion überlegen sind. Wir glauben, dass das die wichtigsten Lektionen sind. Eine letzte ist der proletarische Internationalismus. Wir müssen uns immer als Teil des internationalen Proletariats verstehen, die Revolution immer als Teil der Weltrevolution begreifen, den Volkskrieg - so wie es die Parole der Partei sagt - im Dienste der Weltrevolution entwickeln. Warum? Weil eine kommunistische Partei letztendlich ein unumstößliches Ziel hat, den Kommunismus. Und, wie der Marxismus festgelegt hat, treten wir in ihn entweder alle gemeinsam ein oder überhaupt nicht. Wir halten dies für die wichtigsten Lehren, die wir anführen können.

EL DIARIO: Vorsitzender, welche Bedeutung hat José Carlos Mariátegui für die kommunistische Partei Perus?

VORSITZENDER GONZALO: Mariátegui ist der Gründer der PCP. Er baute die Partei auf eindeutig marxistisch-leninistischen Grundlagen auf, und folglich gab er ihr eine klare ideologische Position. Dabei ging er vom Marxismus-Leninismus aus, dem Marxismus seiner Zeit, seiner Epoche. Ferner stattete er die Partei mit einer politischen Generallinie aus. Mit der Gründung der Kommunistischen Partei Perus hinterließ uns Mariátegui, der bedeutendste Marxist, den Amerika bis jetzt hervorgebracht hat, sein größtes Werk. Wir verstehen sehr gut, was sein Verlust für die Partei bedeutete; wir sollten uns darüber im klaren sein, dass er sein Leben gab, um sein wichtiges Werk zu vollenden. Die Gründung der Partei kostete ihn das Leben, das ist es, was wir damit sagen wollen. Er hatte keine Zeit mehr, um die Partei zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, - man bedenke, dass er weniger als zwei Jahre nach der Gründung der Partei starb - und eine Partei benötigt Zeit, um sich zu konsolidieren, sich zu entwickeln und ihre historische Aufgabe zu erfüllen.

Ich möchte hier etwas klarstellen. Schon im Jahr 1966 wiesen wir darauf hin, dass man niemals den Weg Mariáteguis hätte verlassen dürfen, und dass es darum ginge, seinen Weg wieder aufzunehmen und weiter zu entwickeln, ich betone, weiter zu entwickeln. Warum? Weil der Marxismus auf Weltniveau bereits in eine neue Etappe eingetreten war, die des heutigen Maoismus, und sich in unserem eigenen Lande neben dem unermüdlichen Kampf des peruanischen Proletariats und des Volkes, das niemals aufgehört hat, zu kämpfen, insbesondere der bürokratische Kapitalismus weiter entwickelt hatte. Darum hielten wir es für notwendig, Mariátegui, nicht nur wieder aufzugreifen, sondern weiter zu entwickeln. Wir haben dazu beigetragen, Mariátegui und die Gültigkeit der von ihm aufgestellten allgemeinen Gesetze wieder zu entdecken, denn die allgemeinen Gesetze sind dieselben, nur dass sie entsprechend der neuen nationalen und internationalen Bedingungen spezifiziert sind, wie ich bereits sagte, und dem haben wir gedient.

Dazu ließe sich noch viel sagen, doch wichtiger ist, denke ich, einige Dinge hervorzuheben. Im Jahre 1975 gaben wir die Schrift "Den Weg Mariáteguis wieder aufnehmen und die Partei wieder aufbauen" heraus. In diesem kurzen Dokument zeigten wir auf, was viele, die sich heute Mariateguisten nennen, leugnen, nämlich dass Mariátegui, ein bekennender Marxist-Leninist war, "überführt und geständig", wie er selbst es treffend ausdrückte. Wir haben die fünf Hauptmerkmale seiner politischen Generallinie herausgestellt und aufgezeigt, dass sich bei Mariátegui ähnliche Thesen finden wie beim Vorsitzenden Mao. Denken wir nur an Fragen der Einheitsfront oder die wichtige Frage der Gewalt. Mariátegui, sagt, "die Macht wird durch Gewalt erobert und durch die Diktatur verteidigt", ... "die Revolution ist die blutige Geburt der Gegenwart", und betonte im Laufe seines großartigen Lebens beharrlich die Bedeutung der revolutionären Gewalt und der Diktatur. Er stellte auch fest: auch wenn man eine noch so große Mehrheit im Parlament hat, kann man letztendlich nur ein bürgerliches Kabinett stürzen, aber niemals die gesamte bürgerliche Klasse. Das ist deutlich. Zu betonen ist auch, dass Mariátegui Anti-Revisionist war, denn das ist der Schlüssel zum Verständnis seines Gedankenguts.

Kurz und gut, wir kämpften dafür, den Weg Mariáteguis wieder aufzunehmen und weiter zu entwickeln. Aber erlauben Sie, dem noch etwas hinzufügen. Es wäre interessant, einige von denen zu fragen, die sich heute Mariateguisten nennen, was sie damals über Mariátegui dachten. Sie haben ihn rundweg abgelehnt. Ich beziehe mich auf Mitglieder der heutigen PUM (Partido Unificado Mariáteguista), auf die, die aus der sogenannten "neuen Linken" hervorgegangen sind, Leute, die verbreiteten, dass Mariátegui überholt sei und der Vergangenheit angehöre. So simpel war alles in allem ihre Argumentation. Aber, was noch wichtiger ist: Sind sie und andere wirklich Mariateguisten? Nehmen wir z. B. Barrantes Lingán. Was besitzt er von einem Mariateguisten, wenn alles, was er repräsentiert, das genaue Gegenteil der klaren marxistisch-leninistischen Thesen ist, die Mariátegui seinerzeit entschlossen und unerschütterlich verteidigte? Mariátegui war niemals ein Anhänger von Wahlen. Er sprach sich dafür aus, die Wahlen für die Agitation und Propaganda zu benutzen. Es waren Revisionisten wie Acosta, die 1945 behaupteten, dass diese These veraltet sei und es darum ginge, Parlamentssitze zu gewinnen. Und genau das machen die falschen Mariateguisten heute, diese schamlosen Parteigänger des parlamentarischen Kretinismus.

Alles in allem vertreten wir folgendes: Mariátegui ist der Gründer unserer Partei. Seine Rolle ist in der Geschichte festgeschrieben, und niemand wird sie je bestreiten können, denn sein Werk ist unvergänglich. Doch es war notwendig, es fortzusetzen, weiter zu entwickeln, auf seinem Weg voranzuschreiten. Die Fortsetzung der Arbeit eines Parteigründers wie Mariátegui, in dessen Werk - ich wiederhole - sich ähnliche Thesen finden wie beim Vorsitzenden Mao, bedeutet logischerweise, dass man Marxist-Leninist-Maoist ist, wie wir es sind, die Mitglieder der Kommunistischen Partei Perus. Für uns ist die Person unseres Gründers ein großartiges Vorbild, und wir sind stolz darauf, dass unsere Partei von ihm gegründet worden ist.

EL DIARIO: Vorsitzender, welchen Einfluss hatte José Carlos Mariátegui, auf die Entwicklung des Klassenbewusstseins der peruanischen Arbeiter?

VORSITZENDER GONZALO: Mariátegui erfüllte seine große Aufgabe inmitten eines intensiven Kampfes, und entschuldigen Sie, wenn ich die Frage benutze, um etwas auszuholen. Er war schon Marxist, bevor er nach Europa ging, das ist der erste Punkt, den wir herausstreichen wollen, denn es wird gewöhnlich behauptet, er sei erst dort zum Marxisten geworden. Dass er sich dort weiter entwickelte, ist eine andere Sache, es ist offensichtlich, dass die Erfahrungen in Europa für ihn ausgesprochen wertvoll waren. Mariátegui trug einen sehr wichtigen ideologischen Kampf aus, ein Kampf für das, was er Sozialismus nannte. Wie er selbst erklärte, benutzte er diesen Begriff, weil er hier noch nicht abgegriffen und prostituiert war wie in Europa, doch was er verbreitete und unterstützte, war der Marxismus-Leninismus.

Er führte einen politischen Kampf von großer Tragweite um die Gründung der Partei, und das hat mit einem Aspekt zu tun, der heute ständig bemüht und dabei arglistig und plump verfälscht wird, die Debatte zwischen Mariátegui, und Haya de la Torre. Eigentlich ist die Angelegenheit vollkommen klar: Mariátegui, trat für die Gründung einer kommunistischen Partei, einer Partei des Proletariats, ein, Haya de la Torre für die Bildung einer Kampffront ähnlich der Kuomintang, weil er argumentierte, dass das Proletariat in Peru verschwindend klein und zu unreif sei, um eine kommunistische Partei hervorbringen zu können. Das waren nichts weiter als Spitzfindigkeiten. Es ist gut, sich das zu vergegenwärtigen und außerdem, dass die peruanische APRA nach dem Vorbild der Kuomintang von Tschiang Kai-schek gebildet wurde, dem Henker der chinesischen Revolution, der 1927 den konterrevolutionären Staatsstreich anführte. Das müssen wir uns klar vor Augen halten. Warum spreche ich dieses Problem an? Weil man heute von einem Haya-Mariateguismus bis hin zu einem Haya-Leninismus redet. Wie absurd! Mariátegui war Marxist-Leninist, Haya war niemals weder Marxist noch Leninist, niemals. Er hat sich immer den Thesen Lenins widersetzt. Es ist notwendig, das klarzustellen, denn wir können dieses Geschwätz nicht dulden, da es letztendlich nichts anderes als Mumpitz ist, eine Erfindung, um einer Allianz der Vereinigten Linken mit der APRA das Wort zu reden. Das ist der wahre Hintergrund. Der Rest ist törichtes Gewäsch.

Gut, lassen Sie mich auf Ihre Frage zurückkommen. Mariátegui wirkte in Verbundenheit mit den Massen, dem Proletariat und den Bauern. Er war in der Theorie und in der Praxis an der Gründung der CGTP (Confederación General de Trabajadores del Peru = Allgemeine Arbeiterkonföderation Perus, der peruanische Gewerkschaftsverband) beteiligt, die hauptsächlich das Ergebnis seiner Arbeit ist, doch das war die CGTP der zwanziger Jahre, nicht die heutige CGTP, die das vollständige Gegenteil dessen ist, was Mariátegui vertrat. Er leistete auch Arbeit unter den Bauern. Ein wesentlicher Bestandteil seines Werkes ist die Bauernfrage, die zum Problem der Landverteilung führt, das, wie er treffend darstellt, im Grunde gleichbedeutend mit dem Problem der Indios ist. Daneben arbeitete er unter Intellektuellen, Frauen und Jugendlichen. Denn Mariátegui realisierte sein Werk in Verbundenheit mit den Massen, indem er ihnen den Weg wies, ihre Organisationen aufbaute und sich entschieden für die Organisation des Proletariats und des Volkes in Peru einsetzte.

EL DIARIO: Fahren wir mit dem gleichen Thema fort. Warum misst die PCP der Fraktion, jener Fraktion, welche die Partei wiederaufbaute, so große Bedeutung zu?

VORSITZENDER GONZALO: Das ist ein wichtiges Thema, das außerhalb der Reihen der Partei kaum bekannt ist. Beginnen wir folgendermaßen: Lenin sprach von der Fraktion als einer Gruppe von Menschen, die sich auf einer soliden Grundlage zusammenschließen, um die Prinzipien in ihrer reinster Form anzuwenden, und dabei ihre politischen Positionen offen auf den Tisch legen mit dem Ziel, den internen Kampf voranzutreiben und die Partei weiter zu entwickeln. Wir stützten uns auf die leninistische Auffassung, als wir die Fraktion bildeten. Sie begann sich Anfang der sechziger Jahre zu formieren, was im Zusammenhang mit dem weltweiten Kampf zwischen Marxismus und Revisionismus zu sehen ist, der natürlich auch in unserem Land widerhallte. Die Mitglieder der Fraktion begannen, darüber nachzudenken, wie die Revolution in Peru durchzuführen sei, und entdeckten viele dieser Fragen in den Werken des Vorsitzenden Mao Tse-tung, die zu jener Zeit nach Peru gelangten. Welche Fragen stellten wir uns? Wir sagten uns, dass die Revolution in Peru eine Partei mit soliden ideologischen und politischen Grundlagen braucht, dass die Bauern die Hauptkraft in unserer Gesellschaft sind, während das Proletariat die führende Klasse ist, und der Weg vom Land in die Stadt führt; das waren unsere Ausgangspunkte. Die Fraktion diente dem Kampf gegen den Revisionismus von del Prado, und wir waren ein Teil derer, die sich zusammentaten, um die Reihen der Partei zu säubern und die Clique um del Prado auszuschließen.

Neben unserer Fraktion bestanden innerhalb der Partei noch andere Fraktionen, eine unter der Führung von Paredes und zwei, die verdeckt agierten, d. h. nicht die leninistischen Kriterien hinsichtlich einer Fraktion anwandten, sondern sich wie eine Partei innerhalb der Partei verhielten. Ich beziehe mich auf Patria Roja mit ihrer sogenannten "Tschingkang-Gruppe" und auf die selbsternannte "bolschewistische" Gruppe. Und daneben gab es unsere Fraktion, deren Zentrum die Region um Ayacucho war. Nachdem die betreffende Linie auf der 5. Parteikonferenz verabschiedet worden, beschäftigte sich die Fraktion mit dem Problem des Aufbaus der drei Instrumente der Revolution. Dadurch spitzte sich der interne Kampf zu, doch da er schlecht geführt wurde, bewirkte er keinen stärkeren Zusammenhalt, sondern die Partei fiel auseinander. So spaltete sich zuerst Patria Roja ab, d. h., sie wurden aus der Partei ausgeschlossen, weil sie eine rechtsopportunistische Linie verfolgten, sich gegen den Vorsitzenden Mao Tse-tung und Mariátegui wandten und die Existenz einer revolutionären Situation in Peru bestritten. Es blieben drei Fraktionen übrig.

Auf der 6. Parteikonferenz im Jahre 1969 wurden die einheitliche ideologische und politische Basis der Partei und der Wiederaufbau der Partei beschlossen, zwei Punkte, welche die Fraktion neben anderen grundsätzlichen Fragen bereits auf einer Sitzung der erweiterten Politischen Kommission im Jahre 1967 vorgeschlagen hatte. Paredes und seine Gruppe waren weder mit dem Wiederaufbau der Partei noch mit der einheitlichen ideologischen und politischen Basis der Partei einverstanden, und da sie die Partei nicht kontrollieren konnten, schmiedeten sie einen Plan, um sie zu sprengen. So war ihr hinterhältiger Plan. Diesem Rechts-Liquidatorentum traten wir mit einem harten Kampf entgegen, bis auf diese Weise zwei Fraktionen übrig blieben, die unsrige und die selbsternannte "bolschewistische" Gruppe. Diese entwickelte nun ein Links-Liquidatorentum. Sie vertrat, dass Stabilität bestände und folglich keine revolutionäre Situation existiere, dass der Faschismus alles zerstöre, dass man keine Arbeit unter den Massen machen könne, dass man den Parteinachwuchs in Seminaren schulen müsse etc.

Dieser Kampf endete damit, dass unsere Fraktion allein den Wiederaufbau der Partei übernahm. Lenin sagte, dass ab einem bestimmten Moment eine Fraktion, die konsequent ist, die Partei wieder aufbauen muss. Diese Aufgabe übernahm unsere Fraktion. An dieser Stelle könnte man fragen: Warum betrieb die Fraktion den Wiederaufbau der Partei? Warum gründet sie keine andere, wie es Mode war und immer noch ist? Der erste Grund ist, dass die Partei 1928 auf eindeutig marxistisch-leninistischer Basis gegründet wurde und umfassende Erfahrungen, sowohl positiver als auch negativer Art gesammelt hatte. Doch es gibt noch einen anderen Grund. Lenin lehrt uns: Wenn jemand einer Partei angehört, die von den Grundsätzen abweicht, vom Kurs abkommt oder in den Opportunismus abrutscht, hat er die Pflicht, alle Anstrengungen zu unternehmen, um sie auf den richtigen Weg zurückzubringen, andernfalls begeht er ein politisches Verbrechen. Die Bedeutung der Fraktion liegt darin, dass sie diese Aufgabe übernommen und dem Wiederaufbau der Partei gedient hat, angefangen mit dem ideologisch - politischen Aufbau, dessen Ausgangspunkt der Maoismus war, den wir damals Mao Tse-tung - Gedanken nannten, bis zur Festlegung der politischen Generallinie. Die Fraktion hat das große Verdienst, die Partei wieder aufgebaut zu haben, und damit gab es das Instrument, den "heldenhaften Kämpfer", eine kommunistische, marxistisch-leninistisch-maoistische Partei neuen Typs, die organisierte politische Avantgarde - nicht die "politisch-militärische Organisation", wie einige fälschlicherweise zu sagen pflegen -, die Partei, die notwendig ist, um mit der Waffe in der Hand im Volkskrieg die Eroberung der Macht in Angriff zu nehmen.

EL DIARIO: Welche Veränderungen sind in der Partei durch den Volkskrieg hervorgerufen worden?

VORSITZENDER GONZALO: Das erste und wesentliche, was uns der Volkskrieg gab, war, dass er uns auf der Grundlage unserer früheren Arbeit in die Lage versetzte, den Maoismus als eine neue, dritte und höhere Etappe des Marxismus zu begreifen. Er diente ferner dazu, die Militarisierung und den konzentrischen Aufbau der Partei zu entwickeln und die EGP (Partisanenvolksarmee) aufzubauen, die im Jahre 1983 gegründet wurde.

Die EGP ist sehr wichtig. Sie ist die hauptsächliche Organisationsform, die der Hauptkampfform, dem Volkskrieg, entspricht. Die Partisanenarmee, die wir geschaffen haben und die sich machtvoll entwickelt hat, entstand unter Anwendung der Thesen des Vorsitzenden Mao Tse-tung und der äußerst wichtigen These Lenins über die Volksmilizen, die von der Erkenntnis ausgeht, dass die Armee usurpiert und zur Restauration benutzt werden kann. Daher entwickelte er das Konzept der Volksmiliz, welche die Funktionen der Polizei, der Armee und der Verwaltung übernehmen soll, eine großartige These, die er aufgrund der historischen Umstände nicht umsetzen konnte, was jedoch nicht heißt, dass sie nicht wichtig und gültig ist, so wichtig, dass sich der Vorsitzende Mao intensiv mit dem Aufbau der Volksmiliz beschäftigte. Die Merkmale unserer Armee leiten sich demnach aus diesen Erfahrungen ab, doch sie hat auch ihre Besonderheiten. Sie besteht aus drei Streitkräften: der Hauptstreitkraft, den lokalen Streitkräften und den Basisstreitkräften. Wir haben keine unabhängige Miliz, sondern sie ist als Basisstreitkraft in die Armee integriert; nach diesem Prinzip ist die Armee aufgebaut. Man könnte auch sagen, dass wie in Anbetracht unserer konkreten Bedingungen die EGP nicht anders hätten aufbauen können, doch letztendlich waren es die oben genannten Prinzipien, die uns leiteten. Diese Armee konnte ungeachtet ihrer besonderen Merkmale in allen Situationen operieren und kann, falls notwendig, angepasst und reorganisiert werden.

Im Zusammenhang mit dem Volkskrieg gibt es noch einen anderen wichtigen Aspekt, seine wichtigste Errungenschaft, die neue Macht. Gestützt auf das, was der Vorsitzenden Mao in seinem Werk "Über die Neue Demokratie" ausführt, steht für uns der Aufbau der neuen Macht in Verbindung mit der Einheitsfront. Daneben haben wir auch die lange negative Erfahrung mit der Politik der Kampffronten hier in Peru berücksichtigt, zu welcher der Begriff "Einheitsfront" missbraucht wurde und wird, früher mit der sogenannten "Nationalen Befreiungsfront" und heute hauptsächlich mit der sogenannten "Izquierda Unida" (Vereinigte Linke) und anderen Gebilden wie die viel propagierte "Convergencia Socialista" (Sozialistische Konvergenz). Wir hingegen wenden immer die Prinzipien an und gehen von unserer konkreten Realität aus. Deshalb entbehrt es jeder Grundlage, wenn man uns Dogmatiker nennt, aber gut, Papier ist geduldig. Das hat uns dazu geführt, die "Frente Revolucionario de Defensa del Pueblo" (FRDP- Revolutionäre Front zur Verteidigung des Volkes) zu bilden. Hierzu ist anzumerken, dass wir es waren, die in Ayacucho die erste Front zur Verteidigung des Volkes geschaffen haben, die sich danach "Patria Roja" zum Vorbild nahm, deformierte und als Eigenkreation ausgab, um ihre FEDIPs zu gründen - schon der Name ist falsch, denn wenn es sich um eine Front zur Verteidigung des Volkes handelt, wird sie logischerweise die Interessen des Volkes verteidigen. Die FRDP bauen wir nur auf dem Land auf, und zwar in Form der neuen Macht als Volkskomitees, wobei die Volkskomitees eines Gebietes einen revolutionären Stützpunkt bilden und die Gesamtheit dieser Stützpunkte das ist, was wir die neudemokratische Volksrepublik im Aufbau nennen. In den Städten organisieren wir die MRDP ("Movimiento Revolucionario de Defensa del Pueblo" - Revolutionäre Bewegung zur Verteidigung des Volkes), die dazu dient, den Volkskrieg in der Stadt zu führen, Kräfte zu sammeln, die reaktionäre Ordnung zu untergraben und ein Klassenbündnis im Hinblick auf den zukünftigen Volksaufstand zu schaffen.

Andere Veränderungen haben mit der Heranbildung der Parteimitglieder zu tun. Ganz offensichtlich schult der Krieg auf besondere Weise, er stählt, er erlaubt, die Ideologie stärker zu verinnerlichen, Parteimitglieder mit eisernem Willen hervorzubringen, die dem Leitspruch folgen, "den Tod herausfordern und ihm Siegeslorbeeren entreißen". Außerdem ist festzustellen, dass eine weitere Veränderung in der Partei auf einer anderen Ebene, oder besser gesagt, mit anderen Auswirkungen, stattgefunden hat, und die hat mit der Weltrevolution zu tun. Der Volkskrieg hat der Partei erlaubt, eindeutig zu demonstrieren, wie durch die Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus ein Volkskrieg geführt werden kann, ohne sich dem Diktat irgendeiner Supermacht oder imperialistischen Macht zu unterwerfen, dass es möglich ist, einen Volkskrieg voranzutreiben, und sich dabei nur auf die eigenen Kräfte zu stützen. Das alles hat der Partei auf internationaler Ebene zu einem Prestige verholfen, das sie vorher niemals hatte. Das ist kein selbstgefälliges Eigenlob - solche Eitelkeit liegt uns fern - sondern eine schlichte Tatsache, die uns erlaubt, der Weltrevolution zu dienen, wie nie zuvor. Auf diese Art und Weise erfüllt die Partei durch den Volkskrieg ihre Aufgabe als Kommunistische Partei Perus.

EL DIARIO: Wie beteiligen sich die Arbeiter und Bauern an der EGP?

VORSITZENDER GONZALO: Hauptsächlich beteiligen sich die Bauern, insbesondere die armen Bauern als Soldaten und Kommandeure auf den verschiedensten Ebenen, das ist die Art, wie sie sich beteiligen. Das gilt ebenso für die Arbeiter, obwohl ihr prozentualer Anteil gegenwärtig noch unzureichend ist.

EL DIARIO: Vorsitzender, entwickelt sich die neue Macht stärker auf dem Lande oder in der Stadt?

VORSITZENDER GONZALO: Die neue Macht bauen wir nur auf dem Land auf. In der Stadt wird sie erst kurz vor dem Sieg der Revolution entstehen. Das hat mit der Entwicklung des Volkskrieges zu tun. Ich denke, wenn wir zum Thema Volkskrieg kommen, werde ich das noch näher erläutern.

EL DIARIO: Und nun zu etwas anderem: In den Dokumenten der PCP werden Sie als Oberhaupt der Partei und Führer der Revolution bezeichnet. Was beinhaltet das und was halten sie von der revisionistischen These des Personenkults?

VORSITZENDER GONZALO: Hier sollten wir uns an die These Lenins über das Verhältnis zwischen Massen, Klassen, Parteien und Führern erinnern. Wir sind der Ansicht, dass die Revolution, die Partei, die Klassen eine Gruppe von Führern hervorbringen. So war es in jeder Revolution. Betrachten wir beispielsweise die Oktoberrevolution, - da haben wir Lenin, Stalin, Swerdlow und einige mehr, eine kleine Gruppe; ähnlich in der chinesischen Revolution, wo es den Vorsitzenden Mao Tse-tung, die Genossen Kang Sheng, Tschiang Tsching, Tschang Tschung-Tschao neben anderen gab. In jeder Revolution ist es so, folglich auch in unserer. Wir können da keine Ausnahme bilden, hier gilt nicht, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt, sondern hier geht es um Gesetzmäßigkeiten. Jeder Prozess hat also Anführer, doch darunter ragt einer heraus oder steht an der Spitze der anderen Führer, je nach den konkreten Gegebenheiten, denn nicht alle Führer haben dasselbe Format. Marx ist Marx, Lenin ist Lenin und der Vorsitzende Mao ist der Vorsitzende Mao, jeder von ihnen ist einmalig und niemand kommt ihnen gleich.

In unserer Partei, in unserer Revolution, in unserem Volkskrieg hat das Proletariat ebenfalls eine Führungsgruppe hervorgebracht, die im Sinne von Engels das Ergebnis einer geschichtlichen Notwendigkeit und von historischen Zufälligkeiten ist. Es ist eine Notwendigkeit, dass sich eine Führungsgruppe und ein oberster Führer herausbilden, aber wer es sein wird, entscheidet der Zufall, d. h. die Gesamtheit der spezifischen Bedingungen an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. So bildete sich auch in unserem Fall eine Führung heraus. Sie wurde erstmalig auf der erweiterten Nationalen Parteikonferenz von 1979 formell anerkannt. Doch die Angelegenheit beinhaltet eine grundlegende, unübersehbare Tatsache. Jede Führung stützt sich auf eine Linie, ganz gleich, welchen Entwicklungsgrad diese erreicht. Dass derjenige, der heute zu Ihnen spricht, zum Oberhaupt der Partei und der Revolution geworden ist, wie die Parteibeschlüsse lauten, hat mit der Notwendigkeit und dem historischen Zufall zu tun und ganz offensichtlich mit den Gonzalogedanken. Niemand weiß, was die Revolution und die Partei mit einem vorhat, aber wenn es sich entscheidet, ist das einzige, was zu tun bleibt, die Verantwortung anzunehmen.

Wir halten uns dabei an die These Lenins, die richtig und zutreffend ist; der Personenkult dagegen ist eine Position des Revisionismus. Bereits Lenin warnte vor der Verleugnung der Führer und hob zugleich die Notwendigkeit hervor, dass die Massen, die Partei und die Revolution ihre eigenen Führungskader, eine Führungsgruppe und einen obersten Führer heranbilden. Es gibt einen Unterschied, der erwähnt werden muss. Die Führungskader sind Beauftragte der Partei für einen bestimmten Verantwortungsbereich. Die Stellung der Führungsgruppe und des Parteioberhaupts dagegen beruht auf einer anerkannten Autorität in der Partei, erworben in einem langem Kampf, in dem sie sich bewährt und in Theorie und Praxis bewiesen haben, dass sie fähig sind, auf unserem Weg der Verwirklichung unserer Klassenideale die Vorhut zu übernehmen und uns in Richtung Fortschritt und Sieg zu führen.

Chruschtschow erhob den Vorwurf des Personenkults, um den Genossen Stalin zu bekämpfen. Aber wie wir alle wissen, war das nur ein Vorwand, um die Diktatur des Proletariats zu bekämpfen. Heute holt Gorbatschow wieder den Vorwurf des Personenkults hervor, ebenso wie die Revisionisten Liu Shao-Tschi und Teng Hsiao-Ping es taten. Folglich handelt es sich um eine revisionistische These, die sich gegen die Diktatur des Proletariats und gegen die Führung der Revolution richtet, und darauf abzielt, sie führungslos zu machen. In unserem Fall ist das Ziel, den Volkskrieg seiner Führung zu berauben. Wir haben noch keine Diktatur des Proletariats, sondern zunächst eine neue Macht, die nach den Normen der neuen Demokratie oder der gemeinsamen Diktatur der Arbeiter, Bauern und fortschrittlichen Kräfte funktioniert. Daher zielt der Vorwurf des Personenkults in unserem Fall hauptsächlich darauf ab, den Volkskrieg führungslos zu machen. Die Reaktion und ihre Lakaien wissen sehr gut, warum sie so vorgehen, denn es ist nicht leicht eine Führungsgruppe und einen obersten Führer der Revolution hervorzubringen. Und ein Volkskrieg wie der in unserem Land, benötigt Führer und ein Oberhaupt, jemanden, der die Bewegung repräsentiert und anführt, und eine Gruppe von Führern, die fähig ist, sie standhaft zu lenken. Alles in allem ist die Theorie über den Personenkult eine revisionistische These, die nichts mit unserem Verständnis von Führung zu tun hat, die sich auf den Leninismus stützt.

EL DIARIO: Welche Bedeutung hat für Sie und Ihre Partei der 1. Parteitag der Kommunistischen Partei Perus ?

VORSITZENDER GONZALO: Da wir auf dieses Thema zurückkommen, möchte ich einige Dinge dazu erläutern. Ich wiederhole, dass wir dieses Ereignis als einen Meilenstein auf dem Weg zum Sieg betrachten . Damit haben wir eine längst überfällige Aufgabe erfüllt, die bereits der Gründer unserer Partei festgelegt hatte. Wir haben den 1. Parteitag der PCP durchgeführt. Warum sage ich das? Wir behaupten, dass keiner der vier Parteitage, die bis zum Jahre 1962 stattgefunden haben - eine Zeit, in der wir noch innerhalb der damaligen Partei arbeiteten - als marxistisch bezeichnet werden kann. Keiner von ihnen stand im Zeichen der Weltanschauung des Proletariats. Im Gegensatz dazu ist unser Parteitag ein marxistischer Parteitag, um es noch einmal zu betonen. Doch in Anbetracht der historischen Etappe, in der wir uns befinden, ist es ein marxistisch-leninistisch-maoistischer Parteitag, denn der Maoismus ist die dritte, neue und höchste Etappe des Marxismus und letztendlich die wichtigste, die hauptsächliche der drei. Daneben steht der Parteitag auch im Zeichen der Gonzalogedanken, denn er stützt sich auf die darin enthaltenen Ideen, die aus der Anwendung der universellen Gesetze des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf unserer konkrete Realität hervorgegangen sind. Folglich handelt es sich um "einen marxistischen Parteitag, einen Parteitag, der im Zeichen des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Gonzalogedanken steht".

Dieser Parteitag hat uns erlaubt, eine Bilanz des gesamten bisher durchlaufenen Prozesses zu erstellen und negative und positive Lehren daraus zu ziehen. Er hat uns die Verabschiedung der einheitlichen ideologischen und politischen Basis der Partei mit ihren drei Elementen ermöglicht: 1. die Ideologie, der Marxismus-Leninismus-Maoismus und die Gonzalogedanken; 2. das Programm; 3. die politische Generallinie mit der Militärlinie als Zentrum. Der Parteitag hat außerdem solide Grundlagen für die zukünftige Eroberung der Macht geschaffen, wobei die Betonung auf zukünftig liegt.

Diesen Parteitag konnten wir erst inmitten des Volkskrieges realisieren, und das sage ich deshalb, weil wir schon 1967 vorschlugen, den fünften Parteitag durchzuführen, und 1976 planten, einen Parteitag zum Wiederaufbau der Partei abzuhalten. Wir unternahmen über Jahre verschiedene Anläufe, konnten ihn jedoch nie realisieren. Warum? Es zeigte sich das, was man auch bei anderen Parteien beobachtet. Wenn sie sich darauf vorbereiten, den bewaffneten Kampf zu beginnen, zu den Waffen zu greifen, verstricken sie sich in interne Kämpfe, die zu Spaltungen und Brüchen führen und verhindern, dass die Eroberung der Macht mit der Waffe in der Hand in Angriff genommen wird. Diese Erkenntnis bewegte uns 1978 dazu, den Parteitag zu verschieben, um ihn inmitten des Volkskrieges durchzuführen. Unsere Überlegung war schlicht und einfach: Wer würde sich dem Volkskrieg widersetzen, wenn wir bereits mitten im Krieg ständen? Wie könnte sich jemand auf einem Parteitag dem Volkskrieg widersetzen, wenn sich die Partei mit der Waffe in der Hand inmitten eines erfolgreichen Volkskrieges befände? Die Gegner des Volkskrieges hätten keinerlei Möglichkeit mehr, Schaden anzurichten.

Der Parteitag hat noch eine Reihe von anderen Ergebnissen gebracht. Er hat zu einem besseren Verständnis des Entwicklungsprozesses des Volkskrieges und insbesondere der Notwendigkeit, die Machtergreifung aufzubauen, geführt. Außerdem haben wir auf dem Parteitag einen Entwicklungssprung im Zweilinienkampf vollzogen, und das ist sehr gut; das muss klar und deutlich gesagt werden, auch wenn einige das gegen uns auslegen werden, doch was soll's, wir sind Fehlinterpretationen von feindseligen, nicht revolutionären Elementen gewohnt. Auf dem Parteitag haben wir definiert, dass sich der Zweilinienkampf in der Partei gegen den Revisionismus als Hauptgefahr wendet.

Ich möchte das kurz erklären. In der Partei gibt es keine rechtsopportunistische Linie. Im Moment zeigen sich lediglich isolierte rechtsabweichlerische Verhaltensweisen, Ideen, Kriterien und Positionen. Doch auf dem Parteitag stießen wir bis zum Grund des Problems vor und gelangten zu der Schlussfolgerung, dass der Beschluss, den Revisionismus als Hauptgefahr zu bekämpfen, der beste Weg ist, um vorzubeugen und die Bildung einer rechtsopportunistischen Linie innerhalb der Partei, die zwangsläufig revisionistischen Charakter hätte, zu verhindern.

Der Vorsitzende Mao forderte, sich jederzeit vor dem Revisionismus in Acht zu nehmen, denn er ist die Hauptgefahr, der die Revolution weltweit gegenüber steht. Mit dieser Haltung stellen wir uns auch auf die Situation außerhalb unserer Reihen ein, denn alle Verhaltensweisen, Ideen, Kriterien und Positionen mit rechtsopportunistischem Ursprung, die sich in unserer Partei zeigen könnten, haben mit der ideologischen Dynamik zu tun, mit der Resonanz des Klassenkampfes, den Kampagnen des reaktionären Staates, dem Wirken des Revisionismus in unserem Land, der konterrevolutionären Aktion des Imperialismus, insbesondere dem Wettlauf der beiden Supermächte, und dem weltweiten Einfluss des Revisionismus. Auf diese Weise verabreicht uns die Partei eine Schutzimpfung, sie bereitet uns vor und erhöht unsere Wachsamkeit. Durch den entschlossenen und umsichtigen Zweilinienkampf im Schoße des Volkes können wir das Auftreten einer revisionistischen Linie verhindern, denn - ich wiederhole - es gibt keine rechtsopportunistische Linie. Ich weiß, dass diese Aussagen falsch interpretiert werden können, aber man muss die Dinge beim Namen nennen und sie dem Volk erklären. Wir sind durch den Parteitag gewappnet, der uns lehrt, uns vor dem Revisionismus zu hüten und ihn unerbittlich zu bekämpfen, wo er auch auftreten mag, angefangen damit, dass wir jede seiner Äußerungen, die sich in der Partei zeigen, bekämpfen und im Keim ersticken. Dadurch sind wir besser für den Kampf gegen den Revisionismus außerhalb unserer Reihen und weltweit gerüstet. Dies ist eine der wichtigsten Errungenschaften des Parteitages.

Der Parteitag hat uns einen großen Einmütigkeit gegeben, ja, Einmütigkeit, denn wir halten uns an Lenin, der sagte, damit eine Partei komplexe und schwierige Situationen meistern kann, mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind, und mehr noch in entscheidenden Momenten, wie wir sie heute und in naher Zukunft erleben, braucht eine Partei Einmütigkeit. Wir müssen den internen Kampf entwickeln, um eine klar definierte Linie, ein einheitliches Verständnis und eine unverbrüchliche Einheit zu erlangen und mit gebündelten Kräften zuschlagen zu können. Das hat uns der Parteitag auch gegeben, Übereinstimmung, die wir jedoch - und das sage ich mit Nachdruck - durch den Zweilinienkampf erreicht haben. So gehen wir vor. Und warum? Ich wiederhole einmal mehr, die Partei ist ein Widerspruch und jeder Widerspruch besteht aus zwei sich bekämpfenden Aspekten, so ist es, und dem kann keiner entgehen.

Die Einheit unserer Partei ist heute stärker denn je, stärker im Hinblick auf die großen Aufgaben, die sie entschlossen und konsequent angehen muss. Betrachten wir die organisatorische Ebene, so hat der Parteitag das Zentralkomitee gewählt, und da es unser erster Parteitag war, haben wir jetzt unser erstes Zentralkomitee. All das hat der Parteitag uns gegeben, und er ist bekanntlich das oberste Gremium einer Partei, so dass alle seine Beschlüsse auf der höchsten organisatorischen Ebene festgeschrieben worden sind. Das alles gibt uns mehr Stärke, Einheit und Entschlossenheit. Einen Punkt möchte ich erneut unterstreichen. Der Parteitag ist ein Produkt der Partei und des Krieges. Ohne den Volkskrieg hätten wir diese historische Aufgabe, die schon seit fast 60 Jahren, seit der Gründung der Partei im Jahre 1928, anstand, nicht erfüllen können. Aber das Wichtigste ist, dass der Parteitag die Entwicklung des Volkskrieges potenziert; er gibt dem Volkskrieg ein vielfaches dessen zurück, was dieser zu seinem Zustandekommen beigetragen hat. Der Volkskrieg ist heute stärker und wird noch schneller anwachsen als bisher.

Aus all diesen Gründen ist der Parteitag für uns ein unvergänglicher Meilenstein auf dem Weg zum Sieg, und wir sind sicher, dass er als solcher in die Geschichte unserer Partei eingehen wird. Wir erwarten, dass er großartige Ergebnisse nach sich ziehen wird, die dem peruanischen Proletariat, dem Volk von Peru, dem internationalen Proletariat, den unterdrückten Nationen und den Völkern der Erde zugute kommen werden.

EL DIARIO: Einige Leute behaupten, dass der 1. Parteitag der PCP, aufgrund der besonderen Umstände, nämlich dass er inmitten eines erfolgreichen Volkskrieges stattfand, ein harter Schlag gegen die reaktionären Kräfte gewesen sei; was können Sie uns dazu sagen?

VORSITZENDER GONZALO: Das halten wir für eine zutreffende Meinung, die zeigt, dass die Arbeiter und das Volk in unserem Land verstehen, was wir tun und was die Partei tut. Wir verstehen das als große Anerkennung, aus der wir die Verpflichtung ableiten, noch größere Anstrengungen zu unternehmen, um die Hoffnungen und das Vertrauen, die in uns gesetzt werden, nicht zu enttäuschen.

EL DIARIO: Hat es vor dem Parteitag in den Reihen der PCP eine Säuberung gegeben?

VORSITZENDER GONZALO: Nein, in unserem Falle fand eine größere Säuberung auf dem 9. Plenum von 1979 statt, als es darum ging, den Volkskrieg zu beginnen. Damals führten wie einen harten Kampf gegen eine rechtsopportunistische Linie, die sich dem Beginn des Volkskrieges widersetzte. Bei der Gelegenheit gab es Parteiausschlüsse und eine Säuberung der Partei. Aber wenn die Ausschlüsse gute Gründe haben, stärkt ein solcher Prozess eine Partei, und wir sind gestärkt daraus hervorgegangen. Das beweist die Tatsache, dass wir in den Volkskrieg eingetreten sind und ihn bereits seit acht Jahren erfolgreich führen. Auf dem Parteitag dagegen gab es keine Säuberung mehr.

EL DIARIO: Eine Frage, die sich viele stellen, ist worauf sich die Stärke und Entschlossenheit der Mitglieder der PCP stützen. Könnte es sein, dass sie auf die gründliche ideologische Schulung der Mitglieder zurückzuführen ist? Wie gestaltet sich dieser Prozess bei den Parteimitgliedern ?

VORSITZENDER GONZALO: Die Stärke unserer Mitglieder liegt tatsächlich in der ideologisch-politischen Erziehung begründet. Sie stützt sich darauf, dass die Mitglieder die Ideologie des Proletariats und ihre spezifische Anwendung, den Marxismus-Leninismus-Maoismus und die Gonzalogedanken, das Programm und die politische Generallinie der Partei mit der Militärlinie als Zentrum annehmen. Sie bilden die Grundlage für die Stärke unserer Mitglieder. Die Schulung der Partei war ein Problem, das uns vor dem Beginn des Volkskrieges besonders beschäftigt hat. Bei der Vorbereitung des Volkskrieges stellten wir uns die Frage, wie wir die Parteimitglieder auf die Höhe der neuen Aufgaben bringen könnten, und setzten hohe Maßstäbe: den Bruch mit der alten Gesellschaft, hundertprozentiger Einsatz für die Revolution und die Bereitschaft, das Leben zu opfern. Sehr ausdrucksvoll waren das Plenum des Zentralkomitees und die Militärische Schulung von 1980. Zum Abschluss dieser Veranstaltungen verpflichteten sich alle Teilnehmer, die Initiatoren des Volkskrieges zu sein. Dieses feierliche Versprechen übernahm danach die gesamte Partei.

Wie vollzieht sich nun der Prozess der ideologischen Erziehung? Den Ausgangspunkt bilden die Erfahrungen, die der Einzelne vor seiner Parteimitgliedschaft im Klassenkampf macht. Er beteiligt sich am Klassenkampf, macht Fortschritte und arbeitet immer enger mit uns zusammen, bis der Moment kommt, in dem er individuell die Entscheidung trifft, seine Aufnahme in die Partei zu beantragen. Die Partei analysiert seine Bedingungen, seine Verdienste und auch seine Schwächen, denn wir alle haben sie, und akzeptiert ihn als Mitglied, wenn er es verdient. Innerhalb der Partei beginnt dann die systematische ideologische Erziehung, hier werden wir erst zu Kommunisten. In den letzten Jahren war die Situation dadurch gekennzeichnet, dass die Parteimitglieder durch den Volkskrieg geformt wurden, und mehr noch, wer beitritt, weiß, dass er sich einer Partei anschließt, die einen Volkskrieg anführt, und er sich folglich zuerst und vor allem als Kommunist betätigen wird, aber gleichzeitig auch als Kämpfer der Armee und als Administrator auf den verschiedenen Ebenen des entstehenden neuen Staates, falls er vorhanden ist.

Somit ist der Volkskrieg ein anderes wichtiges Element, das zur Erziehung der Mitglieder beiträgt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wir zwar vom politisch-ideologischen Aspekt ausgehen, jedoch der Krieg selbst, dieses Schmiedefeuer der Zukunft, die Parteimitglieder formt. Durch ihn entwickeln wir uns alle weiter und dienen der Revolution. Trotzdem besteht ein ständiger Widerspruch zwischen der roten, proletarischen Linie, die in unseren Köpfen vorherrscht, und der bürgerlichen Linie. Beide sind in uns vorhanden, denn es gibt keinen hundertprozentigen Kommunisten. In unserem Bewusstsein findet ein ständiger Kampf zwischen den beiden Linien statt, und dieser Kampf ist von entscheidender Bedeutung für die Erziehung der Mitglieder, denn er zielt darauf ab, dass die proletarische Linie immer die Oberhand hat. Das ist es, was wir anstreben.

Auf diese Art bilden wir die Parteimitglieder heran, und die Ereignisse und Tatsachen belegen, zu welchem Ausmaß an revolutionärem Heroismus sie und andere Angehörige des Volkes fähig sind.

EL DIARIO: Sind Sie der Meinung, dass die Ereignisse des 19. Juni 1986 in den Gefängnissen von Lima der höchste Ausdruck dieses Heroismus der Mitglieder der PCP waren?

VORSITZENDER GONZALO: Ja, sie waren ein Ausdruck davon, doch wir sind der Ansicht, dass sich der großartigste Heroismus im Widerstand gegen den Völkermord in den Jahren 1983 - 84 gezeigt hat, als wir den reaktionären Streitkräften entgegentreten mussten, die damals in den Krieg eintraten. Das war verbunden mit dem bisher größten Völkermord, in dem das Volk großartige Beispiele des Kampfgeistes lieferte, und, was von ausschlaggebender Bedeutung war, es gab Heroismus, Einsatz- und Opferbereitschaft in massiver Form nicht nur von Seiten der Kommunisten, sondern auch der Bauern, Arbeiter, Intellektuellen und des Volkes allgemein, - das war die größte Demonstration eines massenhaften revolutionären Heroismus und gleichzeitig unser größter Reifeprozess.

EL DIARIO: Könnten Sie uns dann erläutern, wieso der 19. Juni zum "Tag des Heroismus" erklärt worden ist?

VORSITZENDER GONZALO: Der 19. Juni ist ein Tag, an dem wir unserem Volk und der Welt demonstriert haben, wozu standhafte Kommunisten und konsequente Revolutionäre fähig sind, denn damals starben nicht nur Kommunisten, die Mehrheit waren Revolutionäre. Deshalb hat dieses Ereignis eine symbolische Bedeutung, denn es konzentrierte sich auf einen bestimmten Tag, während der Völkermord insgesamt zwei Jahre dauerte und viele Einzelereignisse umfasst. Der 19. Juni dagegen steht für ein einziges Ereignis, das in Peru und weltweit große Resonanz auslöste und beispielhaft wirkte. Darum wählten wir diesen Tag als "Tag des Heroismus".

EL DIARIO: Vorsitzender, wie kann die PCP den riesigen Parteiapparat einschließlich der EGP unterhalten?

VORSITZENDER GONZALO: Ich glaube, hier müssen einige Dinge klargestellt werden. Wie zuvor Marx, Lenin und die großen Marxisten lehrt uns der Vorsitzende Mao über die Partei, dass sie keine Massenpartei ist, sondern Massencharakter hat, Massencharakter insofern, als sie eine Organisation aus ausgewählten Mitgliedern ist, eine Auswahl der Besten, der Bewährtesten, derer, die aus einem besonderen Holz gemacht sind, wie Stalin es formulierte. Folglich ist sie im Vergleich mit den immensen Volksmassen zahlenmäßig klein. Die Partei verteidigt die Interessen des Proletariats, sie vertritt seine Klasseninteressen, indem sie seinen Befreiungskampf anführt, der erst mit dem Kommunismus abgeschlossen sein wird. Doch da an der Revolution auch andere Klassen beteiligt sind, die zum Volk gehören, vertritt die Partei auch deren Interessen, denn das Proletariat kann seine Emanzipation nur erreichen, indem es die anderen Unterdrückten auch emanzipiert, andernfalls kann es sich selbst nicht befreien.

Darum hat die Partei Massencharakter, ist aber keine Massenpartei. Die sogenannte Massenpartei, von der heute so viel geredet wird, ist eine weiterer Ausdruck der faulen Positionen des Revisionismus. Das sind diese Parteien der Beitragszahler und Funktionäre, reine Organisationsmaschinen. Unsere Partei hingegen ist eine Kaderpartei aus militanten Basismitgliedern und Führungskadern, eine Kriegsmaschine, wie Lenin sie fordert. Um diese Idee zu untermauern, sollten wir uns erinnern, wie viel Bolschewisten es gab, als die Oktoberrevolution siegte: 80.000 bei einer Gesamtbevölkerung von 150 Millionen.

Die Partei ist ein System von Organisationen und hat offensichtlich materielle Bedürfnisse. Eine Armee, die zahlenmäßig sehr viel größer ist, hat ebenfalls materielle Notwendigkeiten. Wie wir dieses Problem lösen können, lehrt uns der Marxismus und insbesondere der Vorsitzende Mao. Die Kommunistische Partei Chinas unter der Führung des Vorsitzenden Mao kam zu dem Schluss, dass die finanzielle Unterstützung für eine Partei zersetzend wirkt und eine revisionistische Position ist. Daran haben wir uns gehalten, wir haben uns auf unsere eigenen Kräfte gestützt. Sich auf die eigenen Kräfte zu stützen hat mit den materiellen Notwendigkeiten zu tun, aber auch mit der ideologisch-politischen Orientierung. Von dieser Basis gehen wir aus um zu sehen, wie wir die materiellen Bedürfnisse befriedigen können, die es immer gibt - es wäre falsch, das zu bestreiten.

Unter Beachtung dieser Prinzipien haben wir das Problem der materiellen Notwendigkeiten gelöst und werden es weiterhin lösen, indem wie uns auf die Massen stützen. Es sind die Massen unseres Volkes, das Proletariat, unsere Klasse, denn aus ihr sind wir hervorgegangen und ihr dienen wir, die Bauern, hauptsächlich die armen Bauern, die Intellektuellen, das Kleinbürgertum, die fortschrittlichen Kräfte, die Revolutionäre, die eine radikale Veränderung, mit anderen Worten die Revolution wollen, sie alle sind es, welche die Partei unterhalten, hauptsächlich aber die armen Bauern und das Proletariat. Sie sind es, die uns versorgen. Wenn wir weiter präzisieren, so sind es vor allem die armen Bauern, die sich das Brot vom Munde absparen, um es uns zu geben, die uns einen Zipfel ihrer Bettdecke und einen Winkel in ihrer Hütte überlassen. Es sind vor allem sie, die uns versorgen, uns unterstützen und letztendlich sogar ihr Leben hingeben, ebenso wie es das Proletariat und die Intellektuellen hingeben. Auf diese Weise können wir uns halten. Darauf stützen wir uns.

Das zieht andere Aspekte nach sich. Diese Ausgangsbasis verschafft uns Unabhängigkeit. Sie schützt uns vor jeder Art von Einflussnahme. Man bedenke, dass es in der kommunistischen Bewegung eine lange Praxis ist, Abhängigkeitsverhältnisse zu schaffen. Cruschtschow war ein Meister darin, andere Parteien seinem Diktat zu unterwerfen, ebenso wie heute Gorbatschow und Teng, diese zwielichtige Gestalt. Unabhängigkeit deshalb, weil jede kommunistische Partei ihre eigenen Entscheidungen treffen muss, denn sie allein ist für ihre Revolution verantwortlich, was nicht heißt, dass sie sich von der Weltrevolution absondert, sondern das ist im Gegenteil die beste Art, ihr zu dienen. Sie verschafft uns Selbstbestimmung, die Möglichkeit, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Der Vorsitzende Mao sagte: Wir haben viele Ratschläge erhalten, gute und schlechte; die guten haben wir befolgt, die schlechten zurückgewiesen; wenn wir aber falsche Ratschläge akzeptiert hätten, so läge die Verantwortung dafür nicht bei dem Ratgeber, sondern bei uns selbst. Warum? Weil wir Selbstbestimmung besitzen, die Hand in Hand geht mit Unabhängigkeit, und das führt uns zur Selbstversorgung, zur Notwendigkeit, uns auf unsere eigenen Kräfte zu stützen.

Bedeutet das, dass wir den proletarischen Internationalismus nicht anerkennen? Im Gegenteil, wir praktizieren und verteidigen entschieden den proletarischen Internationalismus und glauben an die Unterstützung des internationalen Proletariats, der unterdrückten Nationen, der Völker der Welt, der Parteien und Organisationen, die dem Marxismus treu geblieben sind, wie auch immer ihr Entwicklungsgrad sein mag, wobei das Wichtigste, was sie uns geben, ihr eigener Kampf ist. Auch die Propagandaaktionen oder die Veranstaltungen, die sie organisieren, sind ein wertvoller Beitrag zur Schaffung von Öffentlichkeit, und darin drückt sich der proletarische Internationalismus aus. Er äußert sich auch in den Ratschlägen, den Meinungen, die sie uns zukommen lassen, doch ich wiederhole, ob wir sie akzeptieren oder nicht, ist unsere Entscheidung. Natürlich sind sie uns sehr willkommen, wenn sie zutreffend sind, denn unter Parteien haben wir die Pflicht, uns in diesen schwierigen Zeiten zu helfen.

Um es noch einmal zu unterstreichen, die Kämpfe des Proletariats, der unterdrückten Völker, der Parteien und Organisationen, die dem Marxismus treu sind, bilden den besten und konkretesten Beistand des proletarischen Internationalismus. Die größte Unterstützung, die wir haben, ist jedoch der unvergängliche Marxismus-Leninismus-Maoismus, die Ideologie des internationalen Proletariats, die von der Arbeiterklasse in vielen Jahrzehnten und Tausenden von Kämpfen auf der ganzen Welt hervorgebracht wurde. Das ist die großartigste Hilfe, die wir erhalten, denn sie ist das Licht, ohne das wir blind wären, mit diesem Licht jedoch können wir die Dinge erkennen und handeln. So sehen wir dieses Problem und so schreiten wir voran.

EL DIARIO: Vorsitzender, die nächste Frage erübrigt sich vielleicht, aber wir möchten gerne wissen, wie Sie zu den revisionistischen Parteien stehen, die von der Unterstützung internationaler Stiftungen der imperialistischen Großmächte und des Sozialimperialismus leben.

VORSITZENDER GONZALO: Ich denke, diese Parteien haben die Weltrevolution, die Revolution in ihrem Land, die Arbeiterklasse und das Volk verraten, denn es ist Verrat an der Revolution, wenn man den Supermächten, den imperialistischen Mächten, dem Revisionismus, insbesondere dem Sozialimperialismus dient, sich ihrem Diktat unterordnet und sich zu Schachfiguren im Wettlauf um die Weltherrschaft degradieren lässt.




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