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INTERVIEW DES VORSITZENDEN GONZALO MIT JOURNALISTEN DER ZEITUNG "EL DIARIO"

III. DER VOLKSKRIEG

EL DIARIO: Vorsitzender, sprechen wir jetzt über den Volkskrieg. Was bedeutet Gewalt für den Vorsitzenden Gonzalo?

VORSITZENDER GONZALO: Was das Problem der Gewalt betrifft, gehen wir von einem Prinzip aus, das der Vorsitzende Mao Tse-tung aufgestellt hat: Die revolutionäre Gewalt ist ein universelles Gesetz ohne jegliche Ausnahme. Durch sie sind wir in der Lage, mit Hilfe einer Armee im Volkskrieg die Grundwidersprüche zu lösen.

Warum berufen wir uns auf die These des Vorsitzenden Mao? Weil wir glauben, dass durch ihn der Marxismus eine erneute Bestätigung erfahren hat, und er klargestellt hat, dass die revolutionäre Gewalt ohne Ausnahme gilt. Marx betrachtete die Gewalt als "Geburtshelferin der Geschichte", eine großartige Vision, die nach wie vor Gültigkeit hat. Lenin beschäftigte sich ebenfalls mit dem Problem und sprach von Engels' "Panegyrikus der revolutionären Gewalt", aber es war der Vorsitzende Mao, der uns zeigte, dass sie ein universelles Gesetz ohne Ausnahme ist. Deshalb stützen wir uns auf seine These. Dabei geht es um eine fundamentale Frage des Marxismus, denn ohne revolutionäre Gewalt ist es nicht möglich, eine Klasse durch eine andere zu ersetzen, eine alte Gesellschaftsordnung zu stürzen und eine neue zu schaffen, was heute bedeutet, eine neue Gesellschaftsordnung unter der Führung des Proletariats, repräsentiert durch kommunistischen Parteien.

Die revolutionäre Gewalt wird immer öfter in Frage gestellt. Daher müssen wir Kommunisten und Revolutionäre unsere Prinzipien bekräftigen. Das Problem der revolutionären Gewalt beinhaltet die Frage, wie wir den Volkskrieg konkret umsetzen. Für uns steht fest, dass der Vorsitzende Mao Tse-tung mit der Konzeption des Volkskriegs dem Proletariat eine Militärlinie gegeben hat, eine universell gültige Militärtheorie und ihre praktische Umsetzung, die unter Beachtung der konkreten Bedingungen überall anwendbar ist.

Wir sehen das Problem des Krieges folgendermaßen: Der Krieg hat immer zwei Aspekte, auf der einen Seite die Zerstörung und auf der anderen Seite den Aufbau, wobei der Hauptaspekt der Aufbau ist. Eine gegenteilige Auffassung würde bedeuten, die Revolution zu untergraben, sie zu schwächen. Andererseits ist es so, dass von dem Tag an, da das Volk zu den Waffen greift, um die alte Ordnung zu stürzen, die reaktionären Kräfte versuchen, die Volksbewegung zurück zu drängen, sie niederzuschlagen und dazu alle verfügbaren Mittel bis hin zum Genozid einsetzen. Das haben wir in unserem Land erfahren, das erleben wir derzeit und werden es in Zukunft verstärkt erleben, bis wir den historisch überholten peruanischen Staat zerstört haben werden.

Was den sogenannten "schmutzigen Krieg" betrifft, möchte ich unterstreichen, dass diejenigen, die unterstellen, die Militärs hätten den schmutzigen Krieg von uns übernommen, ihr Unverständnis dessen, was eine Revolution, was ein Volkskrieg ist, klar unter Beweis stellen.

Die Reaktion versucht, uns mit ihren Streitkräften und ihren Repressionsorganen im allgemeinen, von der Landkarte zu tilgen, uns zu zerstören. Und weshalb? Weil wir dasselbe wollen - sie als Klasse auslöschen, zerstören. Bereits Mariátegui sagte, dass nur durch den Sturz, nur durch die Zerstörung der alten Gesellschaftsordnung eine neue Gesellschaftsordnung geschaffen werden kann. Bei der Betrachtung dieser Probleme wenden wir im Grunde nichts anderes an als das Grundprinzip des Krieges, das der Vorsitzende Mao Tse-tung definiert hat, das Prinzip, die eigenen Kräfte zu bewahren und die feindlichen Kräfte zu vernichten. Und es ist wohlbekannt, dass die Reaktion den Genozid betrieben hat, betreibt und weiterhin betreiben wird. Darüber sind wir uns im klaren. Folglich stellt sich uns das Problem der Kosten, die der Krieg fordert, denn um den Feind auszuschalten und unsere eigenen Kräfte zu bewahren und, mehr noch, auszubauen, müssen wir einen Blutzoll zahlen, einen Teil opfern, um den Sieg des Volkskrieges zu erreichen.

Was den Vorwurf des Terrorismus angeht: Uns wird unterstellt, wir wären Terroristen. Dazu möchte ich nur folgendes zu bedenken geben: War es nicht der amerikanische Imperialismus, insbesondere Reagan, der jede revolutionäre Bewegung als Terrorismus abgestempelt hat? Ja oder nein? Auf diese Art wird versucht, sie zu diskreditieren und zu isolieren, um sie zu zerschlagen - das ist es, wovon sie träumen. Aber nicht bloß der amerikanische Imperialismus und die anderen imperialistischen Mächte bekämpfen den sogenannten Terrorismus, sondern auch der Sozialimperialismus. Der Revisionismus, heute vor allem Gorbatschow, hat vorgeschlagen, alle Kräfte zu einen, um den Terrorismus zu bekämpfen. Es ist kein Zufall, dass auf dem VIII. Parteitag der Partei der Arbeit Albaniens Ramiz Alía ebenfalls die Bekämpfung des Terrorismus gefordert hat.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich an Lenins Worte zu erinnern: "Es leben die Vorkämpfer der revolutionären Volksarmee! Dies ist nicht mehr ein Komplott gegen irgend eine verhasste Person, es ist kein Racheakt, keine Verzweiflungstat und keine Einschüchterungstaktik, nein: dies ist der gut durchdachte, vorbereitete und vom Gesichtspunkt des Kräfteverhältnisses aus berechnete Anfang der Aktionen der revolutionären Armee. ... Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, wo in Ermangelung revolutionärer Volksmassen, isolierten revolutionären Terroristen die Aufgabe zufiel, die Revolution zu entfachen. Die Bombe ist nicht mehr die Waffe des Individualkämpfers sondern eine notwendige Waffe des Volkes geworden."

Lenin stellte damals fest, dass sich die Zeiten geändert hatten, dass die Bombe zur Waffe in den Händen der Arbeiterklasse, des Volkes, geworden war und dass es nicht mehr um isolierte Einzelaktionen ging, sondern um die organisierte Aktion einer Partei mit einem Plan, einem System, einer Armee. So liegen die Dinge. Was steckt also hinter dem Vorwurf des Terrorismus? Er ist nichts weiter als eine infame Verleumdung.

Schließlich sollte man beachten, dass insbesondere in diesem Krieg niemand anders als die reaktionären Kräfte den Terrorismus als Methode, als Instrument benutzen, und er - wie bis zum Überfluss bewiesen wurde - eine alltägliche Kampfforrn des peruanischen Staates ist. In Anbetracht dessen können wir schlussfolgern, dass die Unterstellung des Terrorismus der Verzweiflung derer entspringt heraus, denen der Boden unter den Füßen schwankt, und sie vor allem darauf abzielt, davon abzulenken, dass es sich um einen Volkskrieg handelt. Doch der Krieg hat derartige Ausmaße erreicht, dass selbst sie nicht umhin kommen zuzugeben, dass er nationale Dimensionen erreicht hat und zum Hauptproblem des peruanischen Staates geworden ist. Und keine Form des Terrorismus trägt diese Merkmale. Darüber hinaus kann niemand mehr verhehlen, dass eine kommunistische Partei den Volkskrieg anführt. Allerdings gibt es derzeit Einige, die beginnen, ihre Auffassung zu überdenken. Man sollte nicht voreilig den Stab über jemandem brechen, es gibt Leute, die sich weiterentwickeln können. Andere, wie z. B. del Prado allerdings nie und nimmer.

EL DIARIO: Welches sind die Besonderheiten des Volkskrieges in Peru und wie unterscheidet sich dieser von Kämpfen in anderen Regionen der Welt, von Kämpfen in Lateinamerika und von der MRTA (Revolutionäre Bewegung Túpac Amáru)?

VORSITZENDER GONZALO: Eine gute Frage. Ich bin dankbar dafür, denn sie bietet mir Gelegenheit, einmal mehr das Problem unseres vermeintlichen "Dogmatismus" zu erörtern. Unter anderem gibt es viele Leute, die uns vorwerfen, dass wir heute den Maoismus anwenden, obwohl er angeblich schon längst überholt sei. Es gibt so viel Geschwätz, dass man sich fragt, ob Leute wie jener Senator, der als Spezialist in Fragen der Gewalt gepriesen wird, auch wirklich wissen, wovon sie reden.

Der Volkskrieg ist universell anwendbar und nimmt je nach dem Charakter der Revolution spezifische Formen an. Anders kann man ihn nicht umsetzen. In unserem Fall sind die Besonderheiten ziemlich klar: Es ist ein Kampf, der auf dem Lande und in der Stadt geführt wird; das legten wir schon 1968 im Grundschema für den Volkskrieg fest. Eben darin liegt eine Besonderheit, wir führen den Volkskrieg sowohl auf dem Lande als auch in der Stadt. Das hat mit unserer spezifischen Situation zu tun. In Lateinamerika gibt es z. B. proportional gesehen sehr viel größere Städte als in anderen Kontinenten. Das ist eine Tatsache, die wir nicht übersehen können. Es genügt ein Blick auf die Hauptstadt Perus, wo ein großer Teil der Bevölkerung lebt. Daher konnten wir die Städte nicht außer Acht lassen, auch hier musste der Volkskrieg präsent sein, doch der Hauptschauplatz des Krieges ist das Land, während der Kampf in den Städten eine notwendige Ergänzung ist.

Das ist eine Besonderheit. Es gibt noch weitere. Als wir den Volkskrieg begannen, standen wir zunächst der Polizei gegenüber. So war es, denn erst im Dezember '82 trat die Armee in den Kampf ein. Das heißt nicht, dass sie nicht schon vorher die Polizei unterstützt und die Entwicklung unserer Bewegung beobachtet hätte, denn das taten sie. Darin liegt eine Besonderheit, denn wir schufen ein Machtvakuum auf dem Lande und mussten die neue Macht aufbauen, ohne zuvor einen großen Teil der Armee besiegt zu haben, da diese nicht eingesetzt worden war, und sie trat deshalb in den Kampf ein, weil wir die Volksmacht errichtet hatten. So war die konkrete politische Situation, die sich in unserem Lande ergab. Hätten wir buchstabengetreu angewandt, was der Vorsitzende Mao sagt, so würden wir immer noch darauf warten, dass die Armee eingreift. Wir hätten uns festgefahren. Eine weitere Besonderheit war die Bildung der Partisanenarmee, von der ich schon sprach.

All das sind Besonderheiten. Ich habe den Kampf auf dem Lande und in der Stadt erwähnt, die Art, wie wir den Kampf konzipieren, die Gründung der Armee, sowie die Entstehung der neuen Macht. Eine weitere Besonderheit ist die Militarisierung der Partei. Das sind spezifische Dinge, die sich aus unserer Realität heraus ergeben, aus der praktischen Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Theorie des Vorsitzenden Mao über den Volkskrieg auf die Bedingungen unseres Landes. Das unterscheidet unseren Kampf von anderen, ja.

Wodurch unterschieden wir uns aber hauptsächlich? Dadurch, dass wir einen Volkskrieg führen; das unterscheidet uns von anderen revolutionären Bewegungen in Lateinamerika. In Kuba gab es keinen Volkskrieg, doch auch dort hatte die Revolution ihre Besonderheiten, die man inzwischen absichtlich vergessen hat. Früher hieß es - Guevara selber sprach davon -, dass die Nichtintervention des nordamerikanischen Imperialismus ein Ausnahmefall war, doch dann wurde es vergessen. Außerdem stand in Kuba keine kommunistische Partei an der Spitze der Revolution. Das sind Besonderheiten des sogenannten Kubanismus, der fünf Merkmale hat: Die mangelnde Unterscheidung der sozialen Klassen führte zu Retterfiguren, die stellvertretend die Unterdrückten erlösten. Es ging um die sozialistische Revolution, oder besser gesagt um die Karikatur einer Revolution. Man konzipierte eine Einheitsfront ohne nationale Bourgeoisie. Außerdem sah man nicht die Notwendigkeit von Stützpunktgebieten und - wie wir bereits feststellten - die Notwendigkeit einer kommunistischen Partei. Was wir heute in Lateinamerika sehen, ist nichts anderes als eine Weiterentwicklung dieser Positionen, die zunehmend im Dienste des Sozialimperialismus und seines Kampfes mit dem US-Imperialismus um die Weltherrschaft stehen. Zentralamerika ist ein klarer Beweis dafür. Nach allem, was uns bekannt ist, bewegt sich die MRTA ebenfalls im Rahmen dieser Kriterien.

Und schließlich gibt es noch etwas, was uns unterscheidet - entschuldigen Sie, dass ich mich wiederhole - und das ist das Prinzip der Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Selbstversorgung. Das fehlt anderen, und deshalb sind sie Schachfiguren, wir nicht. Und ein wesentlicher Unterschied: Wir stützen uns auf den Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich den Maoismus, andere nicht. Alles in allem liegt der Unterschied, der grundlegende Unterschied zu anderen revolutionären Bewegungen in unserer Ausgangsbasis, in der Ideologie, auf die wir uns stützen, dem Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich Maoismus, den wir auf die konkreten Bedingungen unseres Landes anwenden, und - ich betone es noch einmal - daraus ergeben sich klar erkennbare Besonderheiten, die den Vorwurf unseres vermeintlichen "Dogmatismus" widerlegen und zeigen, dass bestimmte Leute diesen auf Anweisung ihrer Vordenker erheben.

EL DIARIO: Vorsitzender, heißt das demnach, dass die MRTA eine konterrevolutionäre Rolle übernommen hat?

VORSITZENDER GONZALO: Die MRTA vertritt Positionen, die bedenklich sind, z. B. der Waffenstillstand, den sie der APRA gewährte, bis diese - so hieß es - sich gegen das Volk wenden würde. Doch wir alle wissen, dass von dem Tag an, als Alan García Pérez die Präsidentschaft antrat, sogar in der Hauptstadt die Repression gegen die Volksmassen verstärkt wurde.

Im Oktober '85 fand das Massaker in Lurigancho statt. War das nicht ein Schlag gegen das Volk? Und wie lange hat die MRTA mit der Aufhebung der Waffenruhe gewartet? Das sind Fragen, die man sich stellen sollte.

EL DIARIO: Sie sprachen von der Wichtigkeit der Stützpunktgebiete, - wie werden diese in Peru geschaffen und gefestigt? Welches ist Ihre Meinung zum bewaffneten Aufstand, und wie bereiten Sie die Stadtbevölkerung darauf vor?

VORSITZENDER GONZALO: Die Stützpunktgebiete sind das zentrale Element des Volkskrieges, ohne sie ist er nicht möglich. Ich habe bereits die besonderen Umstände erwähnt, die sich uns in der zweiten Hälfte des Jahres '82 boten. Wir waren gerade am Ende der Kampagne "Den Guerrillakrieg verbreiten". Unser Ziel war es, die halbfeudalen Ausbeutungsverhältnisse, die feudalen Herrschaftsstrukturen auf dem Lande zu zerstören, welche die Basis der Staatsmacht sind und sein werden, so lange wir sie nicht endgültig beseitigen. Wir versetzten den Polizeitruppen schwere Schläge und brachten ihnen empfindliche Niederlagen bei, - das behaupte nicht ich, sondern z. B. die Journalisten der Zeitung EXPRESO, die wohl niemand einer revolutionären Position verdächtigen wird. Dann, als wir ein Machtvakuum in den ländlichen Gebieten geschaffen hatten, standen wir vor dem Problem, was wir tun sollten, und beschlossen, die Volkskomitees zu gründen, d. h. eine gemeinsame Diktatur der Arbeiter, Bauern und des Kleinbürgertums, eine neue Macht. Wir entschieden, dass sie verdeckt funktionieren sollte, denn uns war klar, dass später zwangsläufig die Streitkräfte eingreifen würden. Diese Volkskomitees haben sich verhundertfacht, und alle Komitees in einer Region bilden ein Stützpunktgebiet, und die Gesamtheit aller Stützpunktgebiete bilden die neudemokratische Volksrepublik im Aufbau. Auf diese Weise entstanden die Volkskomitees und die Stützpunktgebiete, und so begann der Aufbau der neudemokratischen Volksrepublik.

Als die Streitkräfte in den Kampf eintraten, gab es harte Kämpfe. Sie zielten darauf ab, die alten Machtstrukturen wieder herzustellen, während wir versuchten, sie zurück zu erobern, um die neue Macht wieder einzusetzen.

Es kam zu einem grausamen und erbarmungslosen Völkermord, aber wir sind nicht gewichen. Die Reaktion, und speziell die Streitkräfte dachten 1984 bereits, sie hätten uns besiegt - ich beziehe mich dabei auf Dokumente, die sie sehr gut kennen, denn sie stammen von ihnen, und darin heißt es, wir wären keine Gefahr mehr, die eigentliche Gefahr sei die MRTA.

Was aber war das Ergebnis? Die Volkskomitees und die Stützpunktgebiete haben sich vervielfacht, und das hat uns später zum "Plan der Weiterentwicklung der revolutionären Stützpunkte" geführt, den wir derzeit anwenden.

Was den Volksaufstand angeht, denke ich, dass das ein sehr wichtiges Problem ist. Im Falle eines Landes wie dem unseren hat die revolutionäre Situation in Entwicklung erlaubt, den Volkskrieg zu beginnen, nachdem die Partei wieder aufgebaut war und eine klare Ideologie hatte. Die Entwicklung der revolutionären Stützpunkte, der EGP und des Volkskrieges bewirken einen Impuls und eine schnellere Entwicklung der revolutionären Situation.

Ziehen wir heran, was der Vorsitzende Mao sagt, so führt diese Entwicklung zu einem revolutionären Höhepunkt, das, was Lenin als revolutionäre Krise bezeichnet. Wenn dieser Moment eintritt, erfolgt der Volksaufstand. Das besagt die Theorie des Volkskrieges, die wir dabei sind umzusetzen.

Das heißt, unser Volkskrieg muss uns zu diesem Höhepunkt führen. Folglich müssen wir den Volksaufstand vorbereiten, der im wesentlichen die Einnahme der Städte beinhaltet. Wir planen und arbeiten auf den Volksaufstand hin, denn sonst können wir nicht im ganzen Land siegen. Er ist eine Notwendigkeit.

Was beinhaltet diese Frage? Wir haben sowohl in den Städten als auch auf dem Lande gearbeitet, und das schon seit vielen Jahren Der Beginn des Volkskrieges führte zu Veränderungen, sie brachte mit sich, dass wir uns auf die Arbeit auf dem Lande konzentrierten, das stimmt. Unsere jetzige Situation verlangt von uns zu sehen, wie wir die Stadt oder die Städte, um es zu verallgemeinern, vorbereiten Das hat mit der Ausweitung der Massenarbeit zu tun, und zwar im und für den Volkskrieg. Das haben wir bisher auch schon gemacht und werden es weiterhin tun. Es geht darum, dass wir begonnen haben, die Arbeit zu verstärken. Wir sind der Ansicht, dass die Arbeit in den Städten unverzichtbar ist und zunehmend ausgeweitet werden muss, denn dort konzentriert sich das Proletariat, und wir können es nicht dem Revisionismus und den Opportunismus überlassen.

In den Städten gibt es die Armenviertel mit ihrer immensen Bevölkerung. Seit 1976 haben wir folgende Richtlinien für die Arbeit in den Städten: Die Arbeit in den armen Stadtteilen und Elendsvierteln ist die Basis, die unter dem Proletariat die Leitlinie, - das war unser Prinzip, und wir wenden es auch weiter unter den Bedingungen des Volkskrieges an.

Welche Massen unsere Zielgruppen sind, ist klar. Aus dem genannten Prinzip leitet sich eindeutig ab, dass die enormen Massen der Armen- und Elendsviertel wie ein eiserner Gürtel sind, der den Feind einschließt und die reaktionären Kräfte in Schach halten wird.

Die Arbeiterklasse müssen wir mehr und mehr gewinnen, bis sie und das Volk uns als ihre Führung anerkennen. Wir haben eine klare Vorstellung, dass es Zeit und geduldiger Arbeit bedarf, damit die Arbeiterklasse sieht, versteht und anerkennt, dass die Partei ihre Avantgarde ist, bis das Volk sie als ihr Zentrum betrachtet, das seine Kämpfe anführt. Nachdem sie so oft betrogen wurden, haben das Proletariat, die Bewohner der Elendsviertel, das Kleinbürgertum, die Intellektuellen, ein Recht zu zweifeln. Wie viel enttäuschte Hoffnungen! Sie haben das Recht, Ansprüche zu stellen, natürlich haben sie das, und uns kommt die Pflicht zu, dafür zu arbeiten, ihnen zu zeigen und zu beweisen, dass wir tatsächlich ihre Avantgarde sind, bis sie uns als solche anerkennen.

Es besteht ein Unterschied zwischen Avantgarde und anerkannter Avantgarde. Die Klasse, das Volk haben ein Recht darauf zu zweifeln, und niemand kann es ihnen absprechen. Das ist unsere Ansicht. Wir glauben nicht, dass das Proletariat und das Volk uns von heute auf morgen als ihre Avantgarde und ihr einziges Führungszentrum anerkennen, doch das ist es, was wir erreichen müssen, wenn wir die Revolution zu Enden führen wollen. Daher müssen wir eine beharrliche Arbeit leisten und der Massenarbeit neue Formen geben, andere Formen, auf dass die Massen vom Volkskrieg selber lernen, damit sie den Wert der Waffen, die Wichtigkeit des Gewehrs schätzen lernen. Der Vorsitzende Mao sagte, dass die Bauern die Bedeutung des Gewehres erkennen müssen. Das ist eine Tatsache. Daher arbeiten wir im Hinblick darauf, wir entwickeln neue Formen, und so führen wir die Massenarbeit im und für den Volkskrieg durch.

Das hat noch mit etwas anderem zu tun, der MRDP (Revolutionäre Bewegung zur Verteidigung des Volkes), deren wichtigstes Element die Widerstandszentren sind. Das sagen wir ganz offen. Das sind neue Organisationsformen , neue Kampfformen, die aus dem Volkskrieg hervorgehen. Es können nicht mehr die alten Formen sein, das kann nicht sein, sie sind anders, das ist eine Tatsache.

Folglich bauen wir die Partei, die EGP und die MRDP, sowie Massenorganisationen für die jeweiligen Arbeitsgebiete auf.

Wir müssen den Kampfgeist anfachen, damit das enorme Kampfpotential der Massen, der Arbeiterklasse zum Tragen kommt. Sehen Sie, wir haben derzeit starke Preiserhöhungen. Woran liegt es, dass es keine größeren Proteste des Volkes gibt? Was hält die Massen zurück? Lenin sagte, dass die Protestmärsche die Reaktion erzittern lassen. Wenn die Arbeiterklasse auf die Straße geht, zittert die Reaktion. Das ist es, was uns der Marxismus-Leninismus-Maoismus lehrt, und das wollen wir erreichen. Die Klasse entstand und entwickelte sich im Kampf und das Volk ebenso. Was jetzt ansteht, ist eine Auswertung der Erfahrungen des Volkes; wir müssen Organisations- und Kampfformen schaffen und darauf hinarbeiten, dass die Massen höher entwickelte Formen aufgreifen und die Kämpfe in der Stadt anwachsen; auf diese Art bereiten sie sich vor.

Wir glauben, die Sache ist klar: Das Zentrum des Kampfes liegt auf dem Lande, doch für den Volksaufstand muss eine Verlagerung des Zentrums vom Land in die Stadt stattfinden, und dafür ist es unter anderem notwendig, Soldaten der revolutionären Armee und Kommunisten vom Land in die Stadt zu schicken, so wie wir anfangs Kräfte von den Städten aufs Land verschoben haben; auch das wird es geben. Und so verlagern wir allmählich den Schwerpunkt und bereiten den bewaffneten Aufstand vor. Wie müssen sehen, wie wir es bewerkstelligen, dass die Aktionen der Volksarmee mit dem Volksaufstand in einer oder mehreren Städten zusammenlaufen. Das ist es, was wir tun müssen.

Das Ziel des Volksaufstandes ist die Einnahme der Städte, um damit den Volkskrieg landesweit abzuschließen. Dabei müssen wir darauf achten, dass die Produktionsmittel erhalten bleiben, falls die Reaktion versuchen sollte, sie zu zerstören, dass die Gefangenen oder namentlich bekannten Revolutionäre geschützt werden, falls die Reaktion beabsichtigt, sie umzubringen, und dass wir unsere Feinde rechtzeitig festsetzen, damit wir sie in Gewahrsam nehmen können. Das sind Dinge, die man uns über den Volksaufstand gelehrt hat. Lenin zeigte uns, wie ein Volksaufstand durchgeführt wird, und der Vorsitzende Mao, wie der Volksaufstand im Volkskrieg aussieht. Darauf beruht unsere Sichtweise, und dementsprechend bereiten wir ihn vor. Das ist der Weg, den wir verfolgen müssen und auf dem wir uns bereits befinden.

Dabei sollte eines klar sein: Ein Volksaufstand ist keine spontane Erhebung, auf keinen Fall, denn das wäre gefährlich. Allerdings könnte genau das passieren, und deshalb beschäftigen wir uns schon jetzt mit dem Problem des Volksaufstandes und bereiten ihn vor. Wir glauben, dass es Leute gibt, die den Volkskrieg für ihre Zwecke mißbrauchen könnten. Schon vor einiger Zeit haben wir auf einer Sitzung des Zentralkomitees alle Möglichkeiten erwogen, und eine davon ist, dass der Revisionismus oder andere Kräfte "Aufstände" provozieren könnten mit der Absicht, den normalen Entwicklungsprozess aufzuhalten oder Positionen zu erobern, um so den Interessen des Sozialimperialismus oder einer anderen Macht, die sie kontrolliert, zu dienen, denn es gibt verschiedene Machtzentren, die daran interessiert sind, unseren Kampf zu benutzen.

EL DIARIO: Was würde die Partei in diesen Falle tun?

VORSITZENDER GONZALO: Was auch Lenin in diesem Falle getan hat, den Massen sagen, dass es noch nicht an der Zeit ist, und falls sie trotzdem losschlagen, werden wir an ihrer Seite kämpfen, um mit ihnen zusammen einen organisierten Rückzug anzutreten, um zu bewirken, dass sie so wenige Verluste wie möglich erleiden. Und wenn wir mit ihnen zusammen fallen, so verbindet sich unser Blut mit ihrem und schweißt uns fester mit ihnen zusammen. Das hat uns Lenin anlässlich der berühmten Julikämpfe von 1917 gelehrt. Denn wir können den Massen nicht sagen, dass sie auf dem falschen Weg und darauf warten, dass die Tatsachen sie eines Besseren belehren; nein, das können wir nicht, denn die Massen sind die Massen, und die Arbeiterklasse ist die Arbeiterklasse, und wenn sie auf dem falschen Weg sind, wenn die Situation sie verzweifeln lässt und sie losschlagen oder andere sie absichtlich dazu verleiten, müssen wir an ihrer Seite stehen, um ihnen klar zu machen, dass es der falsche Moment ist, wir müssen mit ihnen kämpfen und ihnen helfen, sich so geordnet wie möglich zurückzuziehen. Dann werden sie merken, dass wir in guten wie in schlechten Zeiten zu ihnen stehen, und das ist die beste Art, dass sie verstehen und sich davon überzeugen, dass wir ihre Partei sind. So werden wir vorgehen.

EL DIARIO: Eine andere Frage, Vorsitzender. Welche Bedeutung haben die Gewerkschaften für den Kampf in der Stadt?

VORSITZENDER GONZALO: Die Gewerkschaften werden die Rolle spielen, die ihnen Marx in "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Gewerkschaften" zugewiesen hat. Marx sagte im 19. Jahrhundert, dass die Gewerkschaften anfangs reine Gremien zur Verteidigung der ökonomischen Interessen der Arbeiter waren. Das ist ihre Vergangenheit. Ihre Aufgabe in der Gegenwart ist es, sich besser zu organisieren und politisch zu entwickeln, und ihre Zukunft liegt darin, der Machtübernahme zu dienen. Das hat uns bereits Marx gelehrt. Daraus ergibt sich für uns jetzt das Problem, wie wir die beide Kampfformen verbinden. Der Gewerkschaftskampf - der ein Partisanenkrieg ist, wie Marx sagte -, der Kampf für höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten, bessere Arbeitsbedingungen und andere Rechte, den die Arbeiterklasse, das Proletariat, das Volk führen, wenn sie einen Streik beginnen, ist ein Partisanenkrieg, bei dem es nicht nur um konkrete wirtschaftliche oder, falls er von allgemeinem Interesse ist, politische Forderungen geht, sondern auch um die Vorbereitung auf die großen Kämpfe der Zukunft, und darin liegt seine grundlegende historische Bedeutung. Folglich ist unser Problem, den Kampf um konkrete Forderungen mit dem Kampf um die Macht zu verbinden. Das ist es, was wir die Massenarbeit im und für den Volkskrieg nennen.

EL DIARIO: Sie sprachen von der revolutionären Krise. Glauben Sie, dass sie eine kurzfristige Perspektive ist?

VORSITZENDER GONZALO: Sie ist gleichbedeutend mit dem Sieg des Volkskrieges, und der ist vor allem davon abhängig, dass wir mehr und besser kämpfen. Wie gesagt, der Volksaufstand ist der Höhepunkt des Volkskrieges, auf den wir hinarbeiten, und darum bemühen wir uns ernsthaft. Wir müssen die Möglichkeit voraussehen, dass Andere ihn für ihre Zwecke mißbrauchen. Doch das Hauptproblem ist, die Gelegenheit zu erkennen, den richtigen Moment für den Volksaufstand festzulegen.

EL DIARIO: Warum begann die PCP den Volkskrieg 1980? Was für einen historischen und militärischen Grund gab es? Auf welcher Einschätzung der sozialen, ökonomischen und politischen Situation basierte der Entschluss, den Krieg zu beginnen?

VORSITZENDER GONZALO: Wir haben die Situation des Landes genau studiert, vor allem die Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg, und haben festgestellt, dass der Entwicklungsprozess der peruanischen Gesellschaft in eine kritische Phase eintrat. Selbst die Analysen des peruanischen Staates zeigten, dass in den achtziger Jahren mit schwierigen Problemen zu rechnen war. In Peru lässt sich beobachten, dass es alle 10 Jahre in der 2. Hälfte eines jeden Jahrzehnts eine Krise gibt, wobei jede neue Krise schwerer ist als die vorhergehende. Außerdem haben wir den bürokratischen Kapitalismus analysiert, der die Bedingungen für die Revolution reifen lässt. Im Jahre 1980 sollte ein Regierungswechsel durch Wahlen stattfinden. Wir kalkulierten, dass es ungefähr ein einhalb Jahre dauern würde, bis die neue Regierung sich im Staatsapparat eingerichtet hätte.

Wir zogen alle diese Faktoren in Betracht, den bürokratischen Kapitalismus, der die Bedingungen für die Revolution hatte reifen lassen, das kommende schwierige Jahrzehnt, die zu erwartende Krise, eine neu gewählte Regierung, und kamen zu dem Schluss, dass die Konjunktur sehr günstig für den Beginn des Volkskrieges war, entgegen der Auffassung, dass man den bewaffneten Kampf oder in unserem Falle den Volkskrieg nicht beginnen kann, wenn eine neue Regierung antritt, eine Auffassung, die von den Tatsachen widerlegt worden ist. Das waren unsere Überlegungen. Hinzu kamen die besonderen Umstände des Regierungswechsels. Die Militärs traten nach 12jähriger Herrschaft ab, und es war vorauszusehen, dass sie nicht sofort in den Kampf gegen uns eintreten und ebenso wenig gleich wieder das Ruder des Staates an sich reißen konnten, denn sie hatten sich politisch verbraucht und ihr Prestige war beschädigt. Das waren konkrete Tatsachen, eine greifbare Realität.

Anlässlich der Bildung der Verfassunggebenden Versammlung hatten wir bereits vertreten, dass eine Beteiligung falsch wäre, denn sie hätte eine Mitwirkung an der Umstrukturierung des peruanischen Staates und der Ausarbeitung einer Verfassung, der heute gültigen Verfassung, bedeutet, und dass folglich die einzig richtige Politik der Wahlboykott war. All das war vorauszusehen, es gab in diesem Fall nichts, was nicht im voraus abzusehen gewesen wäre. Daher beschlossen wir, den Volkskrieg schon vor dem Antritt der neuen Regierung zu beginnen. Und das taten wir: Wir begannen den bewaffneten Kampf am 17. Mai, einen Tag vor den Wahlen.

Wir gingen davon aus, dass es in Anbetracht der bestehenden Bedingungen möglich wäre, den Volkskrieg zu beginnen und auszuweiten, um ihn möglichst weit voranzutreiben, bis sich durch die zu erwartende Vertiefung der Krise in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts die Bedingungen weiter verbessern würden. Auf diesen Überlegungen beruhte der Plan für den Beginn des Volkskrieges. Trotzdem gibt es viele Leute, die behaupten, wir hätten keine eigenen Überlegungen angestellt, sondern wären dogmatisch vorgegangen. In welcher Hinsicht? Es gibt Leute, die von Dogmatismus reden, selber jedoch so orthodoxe Nachbeter sind, dass sie am liebsten mühlradgroße Hostien verspeisen würden.

Darum haben wir diesen Moment gewählt und die Tatsachen haben uns Recht gegeben. Es war offensichtlich - und auch das hatten wir bedacht -, dass Belaúnde aus Angst vor einem Staatsstreich die Macht der Streitkräfte einschränken würde. War es schwer, das vorauszusehen? Nein, nicht nach den Erfahrungen seines Sturzes durch die Militärs von 1968. All diese Dinge waren vorhersehbar, und als Marxisten haben wir gelernt, Entwicklungen vorauszusehen, zu analysieren, abzuwägen. So hat es uns der Marxismus gelehrt. Der Vorsitzende Mao war in dieser Hinsicht sehr entschieden, vor allem was die Vorbereitung angeht.

Wir denken, dass die Realität unsere Einschätzung bestätigt hat. War es nicht so, dass zwei Jahre vergingen und die Streitkräfte nicht in den Kampf eintreten konnten?

Heute heißt es, sie hätten die vorhandenen Geheimdienstinformationen vernichtet. Kurz und gut, es war abzusehen, dass die neue Regierung Schwierigkeiten haben würde, ihren Verwaltungsapparat aufzubauen, das haben die Tatsachen gezeigt. Dann kam die Krise. Immer größere Kontingente an Streitkräften wurden eingesetzt, und nachdem wir mehrere Jahre lang gegen sie gekämpft haben, befindet sich der Volkskrieg weiterhin in einer kraftvollen Aufwärtsentwicklung.

Das waren die Gründe, wieso wir 1980 den Volkskrieg begannen, und die Tatsachen zeigen, dass wir, zumindest in der Einschätzung der allgemeinen Entwicklung richtig lagen, und darauf kommt es an.

EL DIARIO: Es sind ja bekanntlich 2 Strategien, die sich während des langen Krieges gegenüberstehen - könnten Sie die Konzeption und Entwicklung der Militärpläne näher beschreiben, die Errungenschaften und Schwierigkeiten dabei?

VORSITZENDER GONZALO: Unser Ausgangspunkt ist folgender: Jede Klasse bringt ihre spezifische Form des Krieges und ihre dementsprechende Strategie hervor. Das Proletariat hat die seine hervorgebracht: den Volkskrieg, der eine überlegene Strategie darstellt. Die Bourgeoisie kann unmöglich eine Strategie entwickeln, die dieser überlegen ist, und mehr noch, es wird niemals eine höher entwickelte Strategie geben als die des Proletariats. Das zeigt die Entwicklung der Militärgeschichte. Jede Klasse hat immer ihre Form der Kriegsführung und ihre eigene Strategie geschaffen, die höher entwickelte Strategie hat immer die geringer entwickelte besiegt, und die Strategie der neuen Klasse war immer die überlegene Strategie, und das ist der Volkskrieg. Die Tatsachen haben das bewiesen. Es gibt Militärexperten, die sagen: Die Kommunisten haben nie einen Krieg verloren, wenn sie ihre Prinzipien angewandt haben. Sie haben nur dann einen Krieg verloren, wenn sie von ihren Prinzipien abgewichen sind. Folglich gingen wir davon aus, dass wir eine Strategie besitzen, deren Überlegenheit als allgemeine Theorie bewiesen ist. Unser Problem war nun, unsere spezielle Strategie zu entwickeln. Darin liegt die Schwierigkeit, dabei besteht die Möglichkeit, Fehler zu begehen. Das erste, was wir uns sagten, war, dass wir das Konzept des Volkskrieges nicht mechanisch übernehmen konnten, denn der Vorsitzende Mao Tse-tung warnte, dass die mechanische Anwendung zum Opportunismus und zur Niederlage führt.

Als wir im Jahre 1980 beschlossen, den Volkskrieg zu beginnen, herrschte im Zentralkomitee der Partei Übereinstimmung darüber, dass wir der spezifischen Anwendung besondere Aufmerksamkeit schenken mussten und der Dogmatismus, die mechanische Anwendung, abzulehnen sind. Das waren unsere Überlegungen, davon gingen wir aus. In diesem Zusammenhang tauchte unser erstes Problem auf. Es war der antagonistische Kampf gegen eine rechtsopportunistische Linie innerhalb der Partei, die sich dem Beginn des Volkskrieges widersetzte. Das war unser erstes Problem. Wir lösten es zum größten Teil auf dem 9. Plenum und beseitigten die Überreste dieser Linie auf dem Plenum vom Februar 1980. Das war das erste Problem, vor dem wir standen, und daraus ergab sich die erwähnte Säuberung der Partei, bei der wir einen beträchtlichen Teil des Zentralkomitees ausschließen mussten, so war es, doch wir gingen gestärkt daraus hervor und waren in der Lage, den Volkskrieg zu beginnen. Das Grundschema eines gleichzeitigen Krieges auf dem Land und in der Stadt hatten wir bereits festgelegt.

Der erste Militärplan war der "Plan zum Beginn des bewaffneten Kampfes". Das Politbüro wurde beauftragt, die Durchführung der bewaffneten Aktionen zu planen und legte einen Plan vor, der auf Kommandogruppen als militärische Basiseinheiten beruhte. Diesen Plan setzten wir im Laufe des Jahres 1980 um. Doch bereits zwei Wochen nach Beginn der Aktionen beriefen wir eine erweiterte Sitzung des Politbüros ein, um zu analysieren, wie die ersten Aktionen verlaufen waren, und kamen zu dem Schluss, dass das Neue erfolgreich auf den Weg gebracht worden war, und dieses Neue war der Volkskrieg, die bewaffneten Aktionen, die Kommandogruppen .

Danach folgte der "Plan zur Ausbreitung des Guerillakrieges", der einen längeren Zeitraum umfasste. Er dauerte zwei Jahre und bestand aus mehreren Kampagnen. Am Ende dieses Plans bildeten sich die ersten Formen der neuen Macht; es entstanden die Volkskomitees.

Ende des Jahres 1982 trat das Militär in den Kampf ein. Bereits mehr als ein Jahr zuvor hatte das Zentralkomitee das Eingreifen der Streitkräfte vorausschauend studiert und war zu dem Schluss gelangt, dass dies in progressiver Form vor sich gehen würde, indem die Armee die Polizeitruppen allmählich ersetzte, die daraufhin in die zweite Reihe treten würden. Und genauso geschah es, in dieser Situation hätte es nicht anders vor sich gehen können. Wir waren vorbereitet, doch trotzdem standen wir vor einem neuen Problem. Das Eingreifen der Streitkräfte brachte Schwierigkeiten mit sich. Von Anfang an wandten sie die Strategie des Genozids an, indem sie paramilitärische Gruppen bewaffneter Bauern bildeten und die unter Druck gesetzten Massen als Schutzschild verwendeten. Das muss einmal klar und deutlich ausgesprochen werden. Ihr Vorgehen war nicht nur gekennzeichnet durch die Politik, Massen gegen Massen zu hetzen, eine altbekannte, reaktionäre Politik, auf die schon Marx hingewiesen hat, sondern auch dadurch, dass sie feige die Massen als Vorhut benutzten und sich hinter ihnen verschanzten. Sie haben also keinen Grund, sich zu rühmen. Mit Recht haben wir sie Experten für Niederlagen genannt, Spezialisten im Niedermetzeln von wehrlosen Menschen. Das sind die peruanischen Streitkräfte.

Angesichts dieses Problems beriefen wir eine erweiterte Sitzung des Zentralkomitees ein, eine sehr lange Sitzung mit der bisher größten Teilnehmerzahl, eine der längsten Sitzungen, die wir bisher durchgeführt haben. Auf dieser Sitzung verabschiedeten wir den "Plan zur Eroberung der Stützpunktgebiete" und riefen die Partisanenvolksarmee ins Leben, um auf der Höhe eines Gegners zu sein, der eindeutig ein anderes Kaliber hatte als die Polizei. Hier behandelten wir neben anderen Punkten auch erstmalig die Frage der Beziehung zwischen Einheitsfront und neuem Staat.

Wir standen also vor einem zweiten Problem, das Problem, dem Völkermord entgegenzutreten. Es handelt sich um den Völkermord der Jahre 1983, 1984. Darüber steht alles in den Dokumenten der Partei, darum möchte ich hier nicht weiter ins Detail gehen. Ich will lediglich unterstreichen, dass es ein barbarischer, gnadenloser Völkermord war. Die Streitkräfte glaubten, uns auf diese Weise "von der Landkarte tilgen zu können", und sie waren so fest davon überzeugt, dass sie gegen Ende des Jahres 1984 begannen, unter ihren Offizieren eine Dokumentation über unsere Vernichtung zu verteilen. Der Kampf war hart und erbittert; es war eine schwierige und komplexe Zeit.

Auf die paramilitärischen Bauernbanden und das reaktionäre Vorgehen des Militärs gaben wir eine durchschlagende Antwort: die Aktion von Lucanamarca. Diese Aktion haben weder sie noch wir vergessen, natürlich nicht, denn eine derartige Antwort hatten sie nicht erwartet. Dort wurden mehr als 80 Personen getötet, das ist die Wahrheit, und wir geben zu, dass es Exzesse gab, wie wir 1983 feststellten, doch alles im Leben hat zwei Seiten. Uns ging es darum, ihnen einen harten Schlag zu versetzen, um ihren Praktiken ein Ende zu bereiten, um ihnen klarzumachen, dass die Sache nicht so einfach sein würde. Wie in einigen anderen Fällen auch, war es die zentrale Führung selbst, welche die Aktion geplant und angeordnet hatte, so war es. Hier war der Hauptaspekt, dass wir ihnen einen empfindlichen Schlag versetzten und sie begriffen, dass sie es mit einer anderen Art von Kämpfern des Volkes zu tun hatten, dass wir nicht vergleichbar waren mit ihren früheren Gegnern, und das haben sie verstanden. Der negative Aspekt waren die Exzesse. Wenn man ein Verständnis des Krieges hat und sich auf das stützt, was Lenin aufbauend auf Clausewitz feststellte, weiß man, es kann passieren, dass die Massen im Schlachtgetümmel das Maß überschreiten und all ihr Hass, ihr tief empfundener Klassenhass, ihre Wut und Empörung hervorbricht. Das war die Ursache der Exzesse. So hat es uns bereits Lenin sehr einleuchtend erklärt. Exzesse kommen vor, das Problem ist, dass sie einen gewissen Punkt nicht überschreiten, denn wenn dies geschieht, gerät man auf einen falschen Weg. Das ist wie ein Winkel, der sich bis zu einem bestimmten Grad öffnen kann, weiter jedoch nicht. Wenn wir den Massen im Kampf eine Reihe von Beschränkungen, Normen und Verbote auferlegen würden, hieße das im Grunde, wir wollen nicht, dass das Wasser über die Ufer tritt. In diesem Fall brauchten wir jedoch eben das, nämlich dass das Wasser über die Ufer tritt und zu einer Flut anschwillt, die alles mit sich reißt, mit dem sicheren Gefühl, dass es danach wieder in seine gewohnten Bahnen zurückkehrt. Wie gesagt, Lenin hat das perfekt erklärt, und darauf basiert unser Verständnis. Doch ich wiederhole, die Hauptsache war, den Streitkräften klar zu machen, dass wir ein harter Brocken zu schlucken sind, zu allem entschlossen, wahrlich zu allem.

Marx hat uns gelehrt, dass man nicht mit dem bewaffneten Aufstand, mit der Revolution spielt. Wenn man aber den bewaffneten Aufstand beginnt, wenn man zu den Waffen greift, dann hält man die Fahne hoch und gibt nicht nach, niemals, bis zum Sieg - egal wie viel es kostet. Marx hat uns gewappnet, ebenso Lenin. Und der Vorsitzende Mao Tse-tung hat uns beigebracht, was die Kosten des Krieges sind, was es bedeutet, die Kräfte des Feindes zu vernichten, um unsere zu bewahren, und die Fahne hoch zu halten, was auch immer geschieht. Diese Überzeugung hat uns geholfen, den grausamen, heimtückischen und barbarischen Genozid zu überstehen, denn derjenige, der derzeit als Präsident fungiert, spricht von Barbarei ohne zu erröten, während er selbst in Wirklichkeit ein Anwärter auf die Nachfolge Attilas ist und im Blut des Volkes badet.

Es ist wahr, wir haben schwierige Situationen erlebt. Doch was hat die Realität gezeigt? Sie hat gezeigt, dass man vorankommt und in der Lage ist, jedes Blutbad zu überstehen, wenn man konsequent ist, wenn die Politik das Kommando behält, wenn man an der politischen und militärischen Strategie festhält und einen klaren Plan hat (wir begannen bereits 1981, uns auf das zu erwartende Blutbad vorzubereiten, denn es musste zwangsläufig kommen, und so waren wir ideologisch vorbereitet, und das ist die Hauptsache). All dies hat unsere Kräfte gestärkt und vervielfacht. Das war das Ergebnis. Es hat sich bewahrheitet, was der Vorsitzende Mao sagte: Die Reaktion träumt, wenn sie meint, dass sie die Revolution im Blut ertränken kann. Sie sollte wissen, dass das vergossene Blut die Revolution nährt - das ist ein ehernes Gesetz. Und das bestätigt uns einmal mehr, dass wir immer getreuer, fester und entschlossener zu unseren Prinzipien stehen und ein unendliches Vertrauen in die Massen haben müssen. Anders als die Reaktion erwartete, sind wir aus diesen schwierigen Momenten gestärkt hervorgegangen, mit einer größeren Armee, mit mehr Volkskomitees und Stützpunktgebieten und einer stärkeren Partei. Wir sprachen schon von den blutrünstigen Träumen der Reaktion, sie sind nichts weiter als das: Träume, die schließlich zu Alpträumen werden. Doch ich wiederhole, nur das Festhalten an den Prinzipien und die Unterstützung der Massen, hauptsächlich der armen Bauern, ermöglichte uns, diese Situation zu überstehen, und hier zeigte sich der Heroismus, von dem wir sprachen, ein massenhafter Heroismus.

Danach begannen wir mit der Durchführung eines neuen Plans, des "Plans der Weiterentwicklung der Stützpunktgebiete", den wir derzeit umsetzen. Was lässt sich dazu sagen? Bei der Betrachtung dieses Problems, denke ich, sollten wir eine Erfahrung präsent haben: Die Verabschiedung, die Umsetzung und die Auswertung eines jeden Plans erfolgt im Zweilinienkampf, und dieser Kampf intensiviert sich, wenn es um den Beschluss eines neuen Plans geht. Das ist eine Tatsache, eine Erfahrung, der wir große Beachtung schenken, und die uns viele Dinge gelehrt und sehr viel weitergebracht hat, so ist es. Der Volkskrieg schafft einen sehr hohen Grad an Einheit, aber inmitten eines intensiven Kampfes, denn trotz der auftretenden Probleme und komplexen und schwierigen Situationen, trotz der äußeren Einflüsse, der ideologischen Dynamik, haben diejenigen, die sich dem Volkskrieg verschrieben haben, ihr Leben in den Dienst der Revolution gestellt. Und ein Kommunist widmet sein Leben dem Kommunismus, auch wenn er selbst ihn nicht mehr erleben wird, und es liegt in der Natur der Sache, dass wir ihn nicht mehr erleben werden. Die Tatsache, dass wir das Ziel, für das wir kämpfen, nicht mehr sehen werden, führt uns zu einer Überlegung. Betrachten wir die großartigen Vorbilder, die uns der Marxismus gegeben hat. Marx wusste seinerzeit, dass er den Sieg der Revolution nicht erleben würde, und das bewog ihn, seine Anstrengungen für den Fortschritt der Revolution zu verdoppeln. Das ist eine Lehre, die wir uns angeeignet haben, und wir lassen uns von diesen großen Vorbildern leiten, und ich wiederhole noch einmal, es geht uns keinesfalls darum, uns mit ihnen zu gleichzusetzen, sondern sie als Leitbilder, als Richtschnur für unser Handeln zu nehmen.

Nun, wenn wir auf die Entwicklung des bewaffneten Kampfes, des Volkskrieges, zurückblicken, können wir folgendes feststellen: der "Plan zum Beginn des bewaffneten Kampfes" erlaubte uns, den Guerillakampf hervorzubringen, denn in dieser Anfangsphase gingen wir von Kommandogruppen zu Kampfabteilungen über, und so konnten wir den Guerrillakrieg beginnen; der "Plan zur Ausbreitung des Guerillakrieges" gab uns die Volkskomitees; der "Plan zur Eroberung von Stützpunktgebieten" brachte uns die Stützpunktgebiete und ein umfassendes Aktionsfeld. Ich erinnere daran, dass wir die Anden, die Sierra unseres Landes, als Rückgrat des Krieges und als Gebiet für die Errichtung der neuen Macht vorgesehen hatten, aber mittlerweile agieren wir in einem Territorium, das von einer Grenze zur anderen, von Ecuador bis Bolivien und Chile reicht; daneben haben wir unsere Arbeit auf die Randgebiete des Urwalds ausgedehnt, sowie auf Brückenköpfe an der Küste und auf die Städte. Heute können wir feststellen, dass wir Hunderte von Volkskomitees und ein Vielzahl von Stützpunktgebieten haben, wobei es natürlich ein Hauptstützpunktgebiet, sowie jeweils regionale Hauptstützpunktgebiete gibt.

Zu den Militärplänen lässt sich abschließend sagen, dass wir gelernt haben, den Krieg nach einem einheitlichen strategischen Plan zu führen und dabei das Prinzip der strategischen Zentralisierung und der taktischen Dezentralisierung anzuwenden. Unsere Kriegführung basiert auf einem einheitlichen Plan, der sich aus Teilplänen, Kampagnen, strategisch-operativen Plänen, taktischen Pläne, sowie Plänen für jede konkrete Aktion zusammensetzt. Aber das entscheidende Element ist der einheitliche strategische Plan, denn er ermöglicht uns eine einheitliche Kriegsführung, und das ist von elementarer Bedeutung für den Volkskrieg.

EL DIARIO: Was sind die Ergebnisse der antisubversiven Strategie in diesen acht Jahren Volkskrieg und welches sind in diesem Zusammenhang die aktuellen Probleme?

VORSITZENDER GONZALO: Diese Frage möchte ich gerne so beantworten: Kurz gesagt, die Reaktion selbst gibt zu, dass sie gescheitert ist, und sie wird weiter scheitern, das weiß sie sehr gut. Bei einem Geständnis des Angeklagten besteht keine Notwendigkeit zur Vorlage von Beweisen, um eine juristische Regel anzuwenden.

EL DIARIO: Wann glauben Sie, wird die EGP in der Lage sein, einen konventionellen Krieg mit der Verteidigung territorialer Positionen und der offenen Konfrontation mit den Streitkräften zu führen? Ist diese Art des Kampfes in den Plänen der PCP mit berücksichtigt ?

VORSITZENDER GONZALO: Über diese Probleme haben wir nachgedacht, diskutiert und Richtlinien ausgearbeitet. Wir haben uns bereits 1981 damit beschäftigt und danach bei weiteren Gelegenheiten. Wir sind davon ausgegangen, wie der Vorsitzende Mao unter Anwendung des Gesetzes des Widerspruchs den Volkskriege begreift. Es handelt sich um den Kampf zweier gegnerischer Kräfte, von denen die eine zunächst schwach und die andere zunächst stark ist, und wir müssen ein erstes Stadium der strategischen Defensive, ein zweites des strategischen Gleichgewichts und ein drittes der strategischen Offensive durchlaufen. Wir befinden uns im Stadium der strategischen Defensive, und unter diesen Bedingungen ist der Partisanenkrieg nach wie vor die Hauptkampfform, ein breitgefächerter, generalisierter Partisanenkrieg auf dem Land und in der Stadt, wobei das Gewicht auf dem Land liegt und der Kampf in der Stadt Ergänzung ist, und wir kämpfen fast im ganzen Land. Das zu dem Moment, in dem wir uns befinden.

Derzeit beginnen wir den Bewegungskrieg im Sinne des Vorsitzenden Mao anzuwenden. Und in dem Maße, wie die Reaktion sich genötigt sieht, ihren antisubversiven Krieg stärker zu entwickeln, wird er eine zunehmend größere Rolle spielen. Aber auch in diesem Fall bleibt der Partisanenkrieg weiterhin die Hauptform des Kampfes, während der Bewegungskrieg Ergänzung ist, und ein Teil davon können spezifische Formen des Stellungskrieges sein, wie in "Über den langwierigen Krieg" beschrieben wird. Wir sind davon überzeugt, dass sich mit einem Anwachsen des Volkskrieges zwangsläufig auch der antisubversive Krieg verstärken wird, und seine Hauptmethode wird der Genozid sein. Dies bringt uns in Perspektive zum strategischen Gleichgewicht, natürlich vorausgesetzt, wir verfolgen weiter eine korrekte ideologisch-politische Linie und daraus folgend eine korrekte Militärlinie, und die haben wir. Wenn wir unseren Kurs beibehalten, und die Reaktion ihre Linie des Massenmords weiter verfolgt, in die sie das Volk mit einbeziehen will, weil sie sich ohnmächtig fühlt, wobei ihr das Volk jedoch nicht folgen wird, da es letztlich nicht gegen seine Klasseninteressen handeln wird, so führt das zum strategischen Gleichgewicht, immer vorausgesetzt, dass wir im ideologischen, politischen und militärischen Bereich und allem, was sich daraus ableitet, die richtige Linie beibehalten. Dann erst stellt sich uns das Problem, wie wir den Krieg zur Eroberung der Städte und die strategische Offensive durchführen. Mehr lässt sich heute dazu nicht sagen.

EL DIARIO: Wird es notwendig sein, die Bewaffnung der EGP zu verbessern, um den Krieg auf die erwähnte Art zu verstärken? Wie glauben Sie, kann dieses Problem gelöst werden?

VORSITZENDER GONZALO: Ja, das ist ein wichtiger Faktor. Erlauben Sie mir, von einer grundsätzlichen Frage auszugehen. Wir sind es gewohnt, uns immer von unseren Prinzipien leiten lassen, und das werden wir auch weiterhin praktizieren, und so werden wir in der Lage sein, unsere konkreten Probleme zu lösen. Der Vorsitzende Mao sagte, dass der Mensch das Wichtigste ist. Die Waffen sind nur ein Mittel. Daher richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den politischen und ideologischen Aspekt, in diesem Fall auf den ideologischen und politischen Aufbau der Armee, sowie auf den militärischen Aufbau. Das ist unser Ausgangspunkt. Was nun die Waffen angeht, so sagte der Vorsitzende Mao, dass die Waffen der Feind hat, und wir sie ihm folglich entreißen müssen, das ist die Hauptsache. Moderne Waffen sind notwendig, aber ihre Verwendung ist abhängig von der Ideologie dessen, der sie benutzt. Das lehrte uns bereits Lenin. Wir wenden die Taktik des Überraschungsangriffs aus dem Hinterhalt an und verbessern sie ständig. Die Militärs wissen sehr gut, wie sie funktioniert, und kennen die schweren Schläge, die wir ihnen versetzt haben. Erwähnt sei nur die Aktion von Erusco, mit der die Ereignisse von Cayara in Verbindung stehen. Dabei starben 25 Soldaten, und nur einer konnte sich verwundet retten. Daher war die Antwort, das barbarische Massaker von Cayara, so erbarmungslos; die Tatsachen sind nicht so, wie sie das Militär darstellt. Die Wahrheit ist, dass sie ein Kontingent in Bewegung gesetzt haben und uns trotzdem nicht fangen konnten, und wahr ist auch, dass wir die Waffen erbeutet haben, und das ist ihnen wohlbekannt. Und es war nicht ein Lastwagen, den wir gesprengt haben, sondern es waren zwei, denn wir hatten eine Strecke von einem Kilometer vermint, und es gab kein Entrinnen für sie. Was das Individuum, das als Präsident fungiert, und die sogenannte "Kommission" im Fernsehen und in der Presse verlauten ließen, war Blendwerk, Augenwischerei. Folglich hat schon vor langer Zeit die Übernahme der Waffen begonnen, und den Militärs bleibt nichts anderes übrig, als sie uns zu bringen. Sie sind gezwungen, sie dorthin zu tragen, wo wir sind, und das tun sie zunehmend, das muss man ihnen zugestehen. Warum sagen wird das? Weil wir sie verstreut haben, wie haben sie gezwungen, ihre Flanken an diversen Punkten zu öffnen und sich passiv zu verschanzen. Sie sind schwerfällig wie ein Elefant im Schlamm und daher leicht zu treffen. Das bereitet der Armee und den Streitkräften allgemein ernsthafte Sorgen.

Was ich hier erkläre, ist lediglich die Anwendung dessen, was der Vorsitzende Mao meinte, als er sagte, Tschiang Kai-schek müsse man am Kriegsende eine Medaille verleihen, weil er sich wie ein guter Zeugmeister, wie ein guter Waffenlieferant verhalten habe. Das alles hat bereits begonnen, und die Streitkräfte wissen es. Ihre Pläne zu unserer Bekämpfung, ihre große Offensive, all ihre Machenschaften sind uns willkommen, denn sie werden nicht verhindern können, dass wir ihnen ihre Waffen abnehmen. Außerdem sind sie zum Scheitern verurteilt, denn sie werden es nicht schaffen, das Volk dazu zu bewegen, gegen seine eigenen Interessen handeln. Sie sind die schwärzeste Reaktion, die man sich nur denken kann, und an ihrer Spitze steht heute die faschistisch-korporativistische APRA-Regierung, die von einem brutalen Massenmörder angeführt wird. Die Geschichte hat gezeigt, dass das peruanische Volk dem Faschismus nicht folgt und sich gegen die Korporativisierung wehrt. Das haben wir bereits gesehen, und das Problem ist nicht neu, derartige Versuche gibt es seit Jahrzehnten.

Die Waffen, die wir vom Feind erbeuten, sind also die Hauptquelle unserer Bewaffnung. Daneben spielt das einfache Dynamit weiterhin eine wichtige Rolle. Die Minen sind die Waffenlieferanten des Volkes, und wir suchen aus Prinzip immer die einfachsten Waffen, die jeder handhaben kann, denn unser Krieg ist ein Krieg der Massen, sonst wäre er kein Volkskrieg, und unserer ist es. Das führt zu einer zweiten Art der Waffenbeschaffung, der Eigenproduktion. Wir bemühen uns, die Herstellung von Waffen voranzutreiben. Und die Reaktion hat durch unsere "Eingaben", die wir im Regierungspalast mit Hilfe von selbst fabrizierten, also den Händen des Volkes entstammenden Mörsern abgeliefert haben, bereits einen Eindruck davon gewonnen. Sie reden nicht davon, doch sie wissen es sehr gut. Eine andere gebräuchliche Methode ist der Kauf von Waffen, denn wir verfügen über drei Formen der Waffenbeschaffung: erstens, die Entwaffnung des Feindes, zweitens, die Eigenproduktion und drittens, der Kauf. Bei letzterem sind unsere Möglichkeiten aufgrund der hohen Kosten begrenzt. Wir führen den sparsamsten Volkskrieg der Welt, denn wir verfügen nur über sehr beschränkte Mittel, nämlich die, die uns das Volk zur Verfügung stellt. Ich betone noch einmal: Auf welche Art lösen wir hauptsächlich das Problem der Bewaffnung? Lenin sagte, wir müssen große Mengen Waffen vom Feind erobern, ganz gleich, was es uns kostet, und ich haben bereits erwähnt, was der Vorsitzende Mao darüber sagte. Das ist es, was wir anwenden.

EL DIARIO: Halten Sie es für möglich, dass mit dem Weiterentwicklung und dem Sieg der Revolution, die Sie anführen, eine amerikanische Invasion stattfinden wird? Was würde dann die PCP in diesem Fall tun?

VORSITZENDER GONZALO: Richtig ist, dass der US-Imperialismus schon jetzt interveniert. Im übrigen lässt sich über diese Frage folgendes sagen: Die USA könnten angrenzende Staaten mobilisieren. Vergessen wir nicht, dass es ungelöste Grenzprobleme und territoriale Ansprüche seitens einiger Nachbarstaaten gibt, obwohl im Moment nicht davon die Rede ist. Zum Beispiel wissen wir, welche Rolle Brasilien spielt. Die USA können auch jederzeit mit ihrem eigenen Militär direkt intervenieren, und sie haben bereits Leute im Land, die trainiert werden. Schon vor längerer Zeit fassten wir im Zentralkomitee den Beschluss, dass wir jeden Feind, der in unser Land einfallen sollte, bekämpfen und besiegen werden. In diesem Fall gäbe es eine Veränderung des Widerspruchs; wir würden in den Hauptwiderspruch Nation - Imperialismus eintreten, und das würde uns einen breiten Handlungsspielraum geben, um unser Volk um uns herum zu sammeln.

EL DIARIO: Die Reaktion, der Revisionismus und die opportunistischen Kräfte der IU (Vereinigte Linke) behaupten, dass die PCP vom Volk isoliert sei. Was können Sie dazu sagen?

VORSITZENDER GONZALO: Ich glaube, dass alles, was wir bisher gesagt haben eher das Gegenteil beweist, nämlich dass wir die Unterstützung des Volkes haben. Denen, die das von uns behaupten, den Revisionisten und Opportunisten, würde ich eine Gegenfrage stellen: Wie erklären sie sich den Fortbestand einer Bewegung, die seit acht Jahren einen Volkskrieg ohne internationale Hilfe führt, wenn nicht durch die Unterstützung der Massen?

EL DIARIO: Seit acht Jahren hört man von Seiten der rechten Parteien, des Revisionismus, des Opportunismus und aller reaktionären Kräfte des Landes, dass die PCP eine "messianische", "blutrünstige ", "dogmatische", "sektiererische " Organisation sei, eine Organisation von Narcoterroristen und Wahnsinnigen im Stile Pol Pots. Die PUM (Partido Unificado Mariateguista) behauptet außerdem, die PCP würde die Bauern zwischen zwei Fronten treiben und bestünde aus Militaristen, und vor kurzem bezeichnete Villanueva die PCP als eine Gruppe von "massenmörderische Terroristen". Was sagen Sie zu diesen Beschuldigungen und worauf zielen sie ab?

VORSITZENDER GONZALO: Für mich sind das Unterstellungen, die von der Unfähigkeit zeugen, einen Volkskrieg zu verstehen, und ich weiß, dass die Feinde der Revolution ihn nie verstehen werden. Die Behauptung, wir trieben die Bauern zwischen zwei Fronten, ist eine reine Erfindung, denn es sind gerade die Bauern, welche die überwiegende Mehrheit der EGP bilden. Das Problem ist, dass der peruanische Staat mit seiner Armee und seinen repressiven Kräften die Revolution im Blut ertränken will. So verstehen wir die Sache, und ich würde diesen Herren empfehlen, sich ein wenig mit dem Krieg im allgemeinen, dem revolutionären Krieg, vor allem dem Volkskrieg, und dem Maoismus zu beschäftigen, obwohl ich bezweifle, dass sie ihn verstehen würden, denn dafür bedarf es einer Klassenposition.

Zu dem, was Villanueva über "massenmörderische Terroristen" gesagt hat, erscheint es mir wie eine plumpe Retourkutsche und ein Plagiat, denn er versucht uns als Massenmörder darzustellen, während diese Bezeichnung auf sie wie angegossen passt. In Peru und im Ausland hat man klar gesehen, wer die Massenmörder sind. Es ist die Regierung der APRA, die den reaktionären Staat anführt, die reaktionäre Armee, ihre Repressionsapparate. Die großen Worte können nichts an den Tatsachen ändern. Die Geschichte ist bereits geschrieben und die Zukunft wird sie bestätigen. Und außerdem, wie lange wird sich Villanueva noch halten? Er sollte besser daran denken.

EL DIARIO: Was für Veränderungen haben die acht Jahre Volkskrieg Ihrer Meinung nach in der peruanischen Politik, in der ökonomischen Basis der Gesellschaft und in den Volksmassen bewirkt?

VORSITZENDER GONZALO: Die erste Veränderung, die stattgefunden hat, ist die Entwicklung des Volkskrieges, der unaufhaltsam voranschreitet, was bedeutet, dass zum ersten Mal in diesem Land die demokratische Revolution durchgeführt wird. Das hat sich auf alle Bereiche der peruanischen Politik ausgewirkt. Aus diesem Grund sind die Reaktionäre selbst und ihre Komplizen, angefangen mit den Revisionisten und ihren derzeitigen Unterstützern, wer auch immer das sein mag, zu dem Schluss gelangt, dass der Volkskrieg das Hauptproblem des peruanischen Staates sei. So verändern wir dieses Land, und daraus leitet sich die wichtigste und hauptsächlichste unserer Errungenschaften ab, die Entstehung und die Entwicklung der neuen Macht, die sich schließlich auf das ganze Land erstrecken wird.

Was die ökonomische Basis angeht, so schaffen wir im neuen Staat neue Produktionsverhältnisse. Konkrete Beispiele sind die Landverteilung, die Art und Weise, wie wir die kollektive Arbeit einsetzen, wie wir das soziale Leben organisieren und eine neue Gesellschaft schaffen, eine gemeinsame Diktatur, in der zum ersten Mal die Arbeiter, Bauern und fortschrittlichen Kräfte die Macht ausüben, wobei wir darunter alle diejenigen verstehen, die dieses Land auf die einzig mögliche Art verändern wollen, durch den Volkskrieg.

Was die Reaktionäre angeht, so sind wir, neben dem Loch, das wir durch die Kosten des Volkskrieges und seine Bekämpfung in ihre Kassen reißen, dabei, den bürokratischen Kapitalismus in die Krise zu stürzen und die halbfeudalen Verhältnisse, die das Gerüst des Staates bilden, zu unterminieren, während wir gleichzeitig dem Imperialismus harte Schläge versetzen.

Für die Massen unseres Volkes, die heldenhaften Massen, hauptsächlich das Proletariat, dessen Führungsrolle wir stets anerkennen, bedeutet das, dass sie zum ersten Mal in der Geschichte unseres Landes die Macht ausüben. Und nachdem sie davon gekostet haben, werden sie nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Sie werden die ganze Macht haben wollen, und sie werden sie erhalten.

EL DIARIO: Wie sehen Sie die aktuelle Situation des Volkskrieges und wie seine Perspektiven? Was erwartet das peruanische Volk, wenn die Revolution, die Sie nun seit acht Jahren anführen, nicht kurzfristig siegen kann? Glauben Sie, dass diese Regierung oder die nächste einen Ausweg aus der schweren Krise finden kann? Im Dokument "Diskussionsgrundlagen" spricht die PCP davon, dass entscheidende Jahre vor uns liegen, für welche die APRA keinen strategischen Plan hat. Heißt das vielleicht, dass wir kurz vor dem Sieg der Revolution und der Machtübernahme durch die PCP stehen?

VORSITZENDER GONZALO: Das peruanische Volk engagiert sich zunehmend, und der Klassenkampf spitzt sich zu. Dies steht in direktem Zusammenhang mit dem Volkskrieg, denn er ist lediglich die Fortsetzung des Klassenkampfes mit den Waffen in der Hand. Was erwartet das Volk? Ich glaube, die Bestimmung des peruanischen Volkes ist es, den alten Staat zu stürzen und eine neue Gesellschaft aufzubauen. Das wird eine große Kraftanstrengung bedeuten, Zeiten voller Opfer und Schwierigkeiten kommen auf uns zu, aber das Volk wird siegreich daraus hervorgehen, und letztendlich sollte man sich fragen: Würden ohne den Volkskrieg die 60.000 Kinder, die in Peru jährlich noch vor dem Erreichen des ersten Lebensjahres sterben, etwa weiter leben? Keineswegs, und deshalb wird das Volk weiterhin keine Anstrengungen und Schwierigkeiten scheuen, und dabei immer bewusster die notwendigen Opfer des Kampfes auf sich nehmen, denn es weiß, dass es siegen wird.

Gibt es einen Ausweg für den alten Staat? Wir sind der Ansicht, dass die Regierung keinen Ausweg hat. Nach unserer Analyse der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der bürokratische Kapitalismus ab 1981 in die Phase seines Niedergangs eingetreten ist, und in der Folge wird das gesamte System zusammenbrechen. Es hat keinen Ausweg. Und betrachten wir den Stand der Dinge, sehen wir eine ernste Krise, und darüber hinaus kommen auf die Reaktion zwei kritische Jahrzehnte zu, die achtziger und die neunziger Jahre. Dem kann sie auf keine Weise entkommen.

Wir sprechen von entscheidenden Jahren, weil sich die Konfrontation zwischen Volkskrieg und konterrevolutionärem Krieg zunehmend verschärfen wird, und wie gesagt, wir glauben, dass daraus das strategische Gleichgewicht hervorgehen wird.

Was nun die Zeit bis zur Machtübernahme angeht, so möchte ich auf den Vorsitzenden Mao verweisen, der gesagt hat, je mehr und je besser wir kämpfen, desto schneller werden wir siegen. Das ist unsere Pflicht, und wir werden es auch in Zukunft tun. Doch wir finden außerordentlich günstige objektive Bedingungen vor. Die Bedingungen der allgemeinen Krise, in die das historisch überholte System der peruanischen Gesellschaft eingetreten ist, kann dazu führen, dass sich diese entscheidende Periode verkürzt, und mit Sicherheit werden sie die Entwicklung der revolutionären Situation enorm beschleunigen.

Was können wir tun? Kurz gesagt: Wir brauchen mehr Volkskrieg, mehr neue Macht, mehr Streitkräfte und mehr Beteiligung der Massen, und dann gehört der Sieg uns.

EL DIARIO: Können Sie uns zum Schluss Ihre Position über den weltweiten Volkskrieg erläutern? Welche Folgen hätte ein Weltkrieg zwischen den Supermächten für die Menschheit?


VORSITZENDER GONZALO: Kann es einen neuen Weltkrieg geben? Ja, es kann ihn geben, die Bedingungen dafür existieren, solange wir nicht die Wurzeln beseitigen. Die Supermächte bereiten den Weltkrieg vor und haben große Pläne. Das ist offensichtlich. Wir glauben, dass die Kommunisten, die Revolutionäre, die Massen, das Volk, die Menschen zwar solche Schurkerei nicht länger dulden können, dabei jedoch ihre Aufmerksamkeit nicht auf den Krieg zwischen den Supermächten konzentrieren dürfen, denn das führt nicht zu ihrer Befreiung; es würde sich um einen Raubkrieg um eine Neuverteilung der Welt handeln. Der Weltkrieg der imperialistischen Mächte wäre ein Kampf um die Vorherrschaft und nichts anderes. Was können wir von ihm erwarten? Ein großes Blutbad, Völkermord, Hunderttausende von Toten. Doch es ist sicher, dass der größte Teil der Menschheit ihn überleben wird. Wir können nicht die unseligen Ideen zulassen, die heute die Atomwaffen und all den anderen hoch technisierten Waffen, die sie zur Schau stellen, in den Mittelpunkt stellen, noch können wir akzeptieren, dass sie diese zur Erpressung benutzen, um uns zu paralysieren. Die Reaktionäre haben schon oft mit überlegenen, todbringenden Waffen gedroht und den Untergang der Menschheit heraufbeschworen, doch ihr Ziel war immer, für Ruhe zu sorgen, den Widerstand zu ersticken, um ihre Herrschaft zu erhalten. Deshalb glauben wir, dass es wichtiger ist, unsere Aufmerksamkeit, unsere Anstrengungen, unsere Leidenschaft, unseren Willen darauf zu konzentrieren, den Volks-krieg zu entwickeln, weil nur dadurch die Befreiung des Volkes, des Prole-tariats und damit die endgültige und wahre Befreiung erreicht werden kann. Wir sind der Ansicht, dass die Antwort auf einen imperialistischen Welt-krieg ein weltweiter Volkskrieg ist, und dass wir ihn vorbereiten müssen. Diejenigen, die wir uns bereits im Volkskrieg befinden, müssen ihn weiterentwickeln, und diejenigen, die ihn noch nicht begonnen haben, müssen ihn einleiten, und auf diese Art werden wir die Herrschaft der Impe-rialisten, die Herrschaft der Reaktionäre stürzen und sie von der Erdoberfläche hinwegfegen.

Wir verstehen den weltweiten Volkskrieg nicht als ein Ereignis, welches gleichzeitig, an einem bestimmten Tag überall auf der Welt beginnen wird, sondern als ein Phänomen der Zukunft, das verbunden ist mit der Epoche der nächsten 50 bis 100 Jahre, die der Vorsitzende Mao festgelegt hat. Wir stellen uns vor, dass er sich in Form von großen Wellen des Volkskrieges ausbreiten wird, die schließlich zusammenfließen werden zu den eisernen Legionen einer riesigen roten Weltarmee, wie sie Lenin vorhersah. So sehen wir den weltweiten Volkskrieg. Wir glauben, dass das der einzige Weg ist, dem wir folgen können.

Wie gesagt, das Problem ist, dass nach wie vor das Risiko eines Weltkriegs besteht, und er wird ein unvorstellbares Blutbad sein, das nichts weiter bringt als Not, Unrecht, Schmerzen und Tod, das heißt, noch mehr Gründe, um damit Schluss zu machen, und die Lösung ist dieselbe, nämlich der Volkskrieg, der in Form von Wellen zum erwähnten weltweiten Volkskrieg führen wird, zu den eisernen Legionen des internationalen Proletariats, der Völker. Und so werden wir letztendlich die histori-sche Mission erfüllen, die uns, die wir das Glück haben, in diesen Jahrzehnten zu leben, in denen der Imperialismus und die Reaktion hinweg gefegt werden, zugefallen ist. Denn was der Vorsitzende Mao vorhergesehen hat, wird eintreten. Und wenn wir es nicht mehr erleben sollten, so werden es diejenigen erleben, die unsere Aufgabe fortführen, denn die Legionen der Revolution wachsen beständig.

Worin liegt das Problem? Was ist der entscheidende Faktor? Entscheidend ist, dass der Marxismus-Leninismus-Maoismus das Kommando übernimmt und vor allem mit dem Maoismus der Volkskrieg in Angriff genommen wird, denn er ist universell anwendbar, wenn der Charakter der Revolution und die spezifischen Bedingungen in jedem Land beachtet werden.



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