PRESSEERKLÄRUNG
Die Angehörigen der Opfer der politischen Gewalt in den letzten zwei Jahrzehnten erklären folgendes:
Wir stehen voll und ganz hinter der Staatsanwältin Cristina Olázabal Ochoa wegen der Arbeit, die sie auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit für die Tausenden von Opfern und Betroffenen von der politischen Gewalt leistet. Wir heben ihre Standhaftigkeit, Ehrlichkeit und Unparteilichkeit bei der Leitung der Ermittlungen in den Fällen Lucanamarca, Cabitos, Accomarca und anderen hervor, und rufen daher den Staat auf, ihr die Unterstützung und den notwendigen Rückhalt zu geben, damit sie die Ermittlungen weiter anführen kann.
- Wir weisen die diffamierenden Behauptungen von Vertretern der Partei der APRA über die Staatsanwältin Olázabal zurück, die lediglich ihrer Arbeit tut und ihre Funktionen als Justizbeamten ausübt. Ebenso lehnen wir die Kritik an den Menschenrechtsorganisationen ab, die die Ermittlungen der Staatsanwältin unterstützen. Wir hoffen, dass die Behörden des Staates dem Beispiel der Staatsanwaltschaft von Ayacucho folgen, die sich auf die Seite der Staatsanwältin und der peruanischen Justiz gestellt haben.
- Wir möchten unterstreichen, dass in den 80er Jahren eine antisubversive Strategie begonnen wurde, die systematische Menschenrechtsverletzungen beinhaltete. Alan Garcia kannte diese Situation, tolerierte sie jedoch und deckte die direkten Verantwortlichen der Verbrechen. Aus diesem Grunde muss er sich auch für die Fälle von Pucayacu, Umaru und Bellavista, Parcco und Pomatambo, Cayara, Santa Ana und Pampamarca, der Gefängnisse EL Frontón, Lurigancho und Santa Barbara, sowie für die Fälle, die in San Martín, Apurímac, Pasco, Huancavelica, Huanuco, Tingo Maria, Ancash und anderswo angezeigt worden sind, vor Gericht verantworten.
- Wir sind der Ansicht, dass die Prozesse an dem Ort durchgeführt werden müssen, wo die Verbrechen verübt wurden. Darum muss der Fall Cayara wie viele andere in Ayacucho untersucht, vor Gericht gebracht und bestraft werden. Die Verlegung des Falls nach Lima entfernt die Hinterbliebenen von der Justiz und bringt außerdem Geld- und Zeitprobleme mit sich. Wir erinnern daran, dass selbst Alan Garcia - trotz des lebenslangen Gehalts, das er als Ex-Präsident bezieht - nicht über die finanziellen Mittel verfügte, um nach einer Ayacucho zu reisen, um im Fall Accomarca befragt zu werden, und weniger noch haben die Bauern und Kriegswaisen diese Mittel.
- Als Angehörige und Betroffene der des bewaffneten Konflikts verurteilen wir jede Art der Gewalt und Straflosigkeit. Darum werden wir weiterhin die Fortschritte bei den Ermittlungen im Fall Cayara und den anderen bei der Justiz anhängigen Verfahren gegen den Ex-Präsidenten Garcia und die Sicherheitskräfte des Staates beobachten. Aus diesem Grunde rufen wir die Öffentlichkeit, die sozialen Organisationen, die Presse und die Vertreter des Staates auf, sich der Suche nach Gerechtigkeit und Bestrafung der wirklichen Verantwortlichen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuschließen.
Asociación Nacional de Familiares Desaparecidos-Casos CIDH (Nationale Vereinigung der Angehörigen von Verschwundenen - Fälle CIDH)
Comisión de Familiares de Detenidos Desaparecidos (COFADER) (Kommission der Angehörigen von verschwundenen Verhafteten)
Familiares del caso Accomarca (Hinterbliebene im Fall Accomarca)
Familiares del caso El Frontón (Hinterbliebene im Fall EL Frontón)
Familiares del caso Cayara (Hinterbliebene im Fall Cayara)
Familiares del caso Parcco y Pomatambo (Hinterbliebene im Fall Parcco und Pomatambo)
Familiares del caso Umaru y Bellavista (Hinterbliebene im Fall Umaru und Bellavista)
Familiares del caso Pacchahuallhua, Independencia (Hinterbliebene im Fall Pacchahuallhua, Independencia)
Familiares del caso Chungui (Hinterbliebene im Fall Chungui)
Familiares del caso Soccos (Hinterbliebene im Fall Soccos)
Familiares del caso Chumbivilcas (Hinterbliebene im Fall Chumbivilcas)
Familiares del caso Cabitos (Hinterbliebene im Fall Cabitos)
DAS PERUANISCHE VOLK VERGISST NICHT!
Niemals mehr Straflosigkeit!
Lima, 15. April 2005
Weitere Informationen: Rosa Pallqui - landesweite Repräsentantin der Nationalen Vereinigung der Angehörigen von Verschwundenen - Fälle CIDH
Quelle: APRODEH. Übersetzung aus dem Spanischen.