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Soziale
Proteste in Peru |
MAI 2005 |
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REGIONALE PROTESTE
In vielen Orten im Inneren des Landes
kämpften die Bewohner weiter für mehr Mittel des Staates und korrupte
Amtsträger. Unter der großen Zahl von Protesten ragte der Kampf der
Provinz Colca in Arequipa heruas, die 10 Tage lang einen unbefristeten
regionalen Streik aufrecht erhielten, um durchzusetzen, dass die
Einnahmen aus dem Turismus im Tal von Colca der Provinz zugute kommen
und von deren politischen Vertretern selbst verwaltet werden.
Bürger fordern Verhaftung des
Präsidenten der Regionalregierung von Puno
1.3.2005 Mit Lastwagen, einige
mit ihren Kindern auf dem Arm, andere mit Transparenten in den Händen,
fanden sich Hunderte von Bauern aus Huancané, Azangaro und Putina in der
Stadt Puno ein, um die sofortige Festnahme und den Verbleib in
Untersuchungshaft des flüchtigen Präsidenten der Regionalregierung David
Jimenez Sardon zu fordern. In diesen Provinzen sollten mit 20 Millionen
Soles, die von der Zentralregierung zur Verfügung gestellt worden waren,
Straßen und Schulen erneuert werden, die bei den Überschwemmungen im
Jahre 2003 beschädigt worden waren, doch die Arbeiten wurden nie
ausgeführt und das Geld verschwand in dunklen Kanälen. Während der
Protestaktion versammelten sich rund 300 Bürger versammelten zu einer
Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude, um den Beschluss der Strafkammer
von Puno zu begrüßen, die die Anordnung von Hausarrest gegen David
Jimenez am 26. April durch einen Haftbefehl wegen des Verdachts der
Veruntreuung von öffentlichen Mitteln ersetzt hatte.
Unbefristeter Streik im Tal von
Colca (Arequipa)
3.5.2005 Kommunalregierungen und
die Bevölkerung der Provinz Cailloma in Arequipa traten in einen
unbefristeten Streik für mehr finanzielle Mittel zur Entwicklung der
Provinz. Der Provinzbürgermeister Elmer Caceres erklärte, dass ihre
hauptsächlichen Forderungen die Beendigung des Baus des Staudamms von
Angostura, die Asphaltierung der Straße zwischen Cailloma und Arequipa
und die Übertragung der "Autonomen Verwaltung von Colca" (Autocolca),
die die Einnahmen aus dem Tourismus verwaltet, an die Kommunen. "Was wir
wollen, ist, dass die Bevölkerung die Einnahmen aus dem Tourismus in
Colca selbst verwalten kann, denn derzeit wird das Geld, das die
Touristen für Eintrittsgelder zur Schlucht von Colca zahlen und das Auto
Colca verwaltet, für andere Zwecke benutzt, die nichts mit der
Entwicklung der Region zu tun haben", erklärte Caceres. Im Rahmen des
Streiks organisierten 20 Bürgermeister aus der Provinz Cailloma,
unterstützt von 1000 Bürgern die Blockade verschiedener Straßen. Die
Straßensperrungen begannen um drei Uhr morgens mit der Blockade der
Zufahrtsstraße nach Chivay in der Gegend von Patahuasi auf der Höhe des
Kilometer 112 der Straße Arequipa-Puno. Die Aktion, die von Caceres
selbst angeführt wurde, verhinderte den Abtransport der Mineralien aus
der Mine Tintaya nach Cusco. Im Ort Chivay blieben alle Schulen
geschlossen, um Gewaltakten vorzubeugen, und das Geschäftsleben und der
öffentliche Verkehr wurden eingestellt, was insbesondere die Touristen
traf. Dem Protest schlossen sich Gruppen von Bauern aus Cailloma,
Sibayo, Callalli, Yanque, Chivay, Maca, Lari, Madrigal und Cabana an. Am
Nachmittag kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen ein
Dutzend Menschen verletzt und 17 verhaftet wurden.
4.5.2005 Die Repression durch
die Polizei vom 3. Mai heizte das Klima in der Provinz Cailloma an und
führte dazu, dass sich am folgenden Tag die Zahl der Protestierenden
vervielfachte. Tausende von Bauern rückten 24 Kilometer bis nach Pampa
de Arrieros in Richtung Arequipa vor, wo sie die Straße mit riesigen
Felsbrocken blockierten, die sie von den Berghängen rollten.
6.5.2005 Die Bürgermeister und
Bewohner von Cailloma beschlossen, der Regierung eine Kampfpause zu
gewähren, damit eine hochrangige Kommission in die Provinz kommen kann,
um über ihre Forderungen zu verhandeln. Doch trotz dieser Ankündigung
blieb die Zufahrtsstraße ins Tal von Colca weiterhin blockiert, während
der Verkehr auf den Straßen nach Chivay, Juliaca, Puno und Cusco
eingeschränkt war. In Arequipa demonstrierten rund 400 Bewohner von
Cailloma und versammelten sich gegen Mittag auf dem Hauptplatz zu einer
Kundgebung.
7.5.2005 Funktionäre des
Ministeriums für Transport und Kommunikation und Abgeordneten der Region
trafen mit den politischen Vertretern von Arequipa und Cailloma
zusammen, um nach einer Lösung für die Forderungen der Bewohner des Tals
von Colca zu suchen. Nach siebenstündigen Gesprächen gelangte man
lediglich zu der Übereinkunft, dass die Abgeordneten für die Entsendung
einer hochrangigen Regierungskommission mit Vertretern des Wirtschafts-,
Landwirtschafts- und Transportministeriums in die Region sorgen.
Gleichzeitig blieben die Bürgermeister der Provinz Cailloma fest und
erklärten, dass der Streik bis dahin fortgesetzt wird.
9.5.2005 Obwohl eine Kampfpause
bis zum Freitag den 13. Mai eingeräumt worden war, kündigte der
Bürgermeister von Caylloma, Elmer Caceres, an, dass die Bewohner der
Provinz ihre Protestaktionen ab Dienstag, den 10. Mai, mit der Blockade
der Panamericana Süd und der Straßen nach Puno und Cusco verstärkt
wieder aufnehmen werden, um von der Regierung die Entsendung einer
hochrangigen Verhandlungskommission in die Region zu verlangen.
10.5.2005 Der Bürgermeister der Provinz Caylloma,
Elmer Caceres, reiste zusammen mit dem Präsidenten der
Regionalregierung, Daniel Vera Ballon, in die Hauptstadt, um einer
Sitzung der Kommission des Kongresses für Außenhandel und Tourismus
beizuwohnen, die für die nächsten Tag programmiert war, um über einen
Gesetzentwurf zu beraten, der vorsieht, dass der Bürgermeister von
Caylloma den Vorsitz der Autonomen Verwaltung von Colca übernimmt.
Währenddessen verstärkten sich die Proteste in Caylloma. Die Straßen
nach Puno und Cusco, sowie die Panamericana Süd auf der Höhe des
Kilometers 920 wurden blockiert, und Tausende von Demonstranten zogen
durch die Hauptstraßen von Arequipa.
11.5.2005 Mehr als 5000 Bewohner aus 20 Distrikten von
Caylloma besetzten den Hauptplatz von Arequipa in Erwartung der
Ergebnisse der Sitzung, die die Kommission für Außenhandel und Tourismus
im Kongress in Lima abhielt, um über ihre Forderungen zu entscheiden.
Obwohl die Kommission einstimmig beschloss, sich für die Übertragung
der autonomen Verwaltung von Colca an die Distrikte von Caylloma
auszusprechen, erklärte der Bürgermeister Elmer Caceres, dass der
Streik weitergeht, bis das Ministerium für Transport und Kommunikation
zusagt, die touristische Route von Colca zu asphaltieren und die
anderen Forderungen der Bevölkerung, wie den Bau des Staudamms von
Angostura, zu erfüllen. Aufgrund eines Übereinkommens mit den
Vertretern des Ministeriums für Transport und Kommunikation, des
Landwirtschaftsministeriums und des Wirtschaftsministeriums über den Bau
der Straße ins Tal von Colca, kündigte der Bürgermeister am Nachmittag
die Aufhebung der Straßenblockaden an und rief für den nächsten Tag zu
einer Versammlung auf dem Hauptplatz von Chivay auf, damit die
Bevölkerung über die Beendigung des Streiks entscheidet.
14.5.2005 Die Bewohner der Provinz Caylloma
versammelten sich auf dem Hauptplatz von Chivay, um den Bericht über die
Ergebnisse der verschiedenen Verhandlungsrunden sowohl in Arequipa wie
im Kongress in Lima zu hören, und beschlossen danach, ihren
unbefristeten Streik zu beenden.
In
Condorcanqui protestieren Urwaldindianer gegen Unterstellungen von
Presse und Regierung
6.5.2005 Urwaldindianer der
Aguarunas aus der Provinz Condorcanqui in der Region Amazonas, wo einige
Tage zuvor vier Mitglieder einer Brigade des Gesundheitsministeriums
von Eingeborenen ermordet worden waren, nahmen den Journalisten Luis
Peña Vergaray und seinen Führer und Dolmetscher als Geiseln, um sich
gegen Unterstellungen der offiziellen Presse zu wehren, die sie als
Drogenhändler bezeichnet hatte. Der Sprecher der Urwaldindianer,
Antonio Hauyan, sagte, dass die Bevölkerung der Gegend empört darüber
ist, wie der staatliche Fernsehkanal und andere Fernseh- und
Radiosender sie mit den Morden und dem Drogenhandel in Verbindung
gebracht haben. "Wir fordern, dass eine Regierungskommission zu uns
kommt, um unsere wirkliche Lage zu sehen. Es gibt keinen Drogenhandel,
aber dafür sehr viel Armut. Wenn die Kommission nicht kommt, werden wir
zu anderen Maßnahmen greifen, doch wir werden die Geiseln nicht
ermorden", sagte er bei einem Gespräch über Funk. Er fügte hinzu, dass
die Aguarunas einen Forderungskatalog vorlegen werden, der unter anderem
den Bau von Schulen, einer Krankenstation, einer Solarzellenanlage und
einer befahrbaren Straße zwischen Puerto Moro und Puerto Bismarck
beinhaltet.
7.5.2005 Der Innenminister,
Felix Murazzo, versicherte, dass eine Kommission des Ministeriums nach
Condorcanqui reisen wird, um über die Forderungen der Aguarunas zu
verhandeln. Währenddessen erklärten die Indianer, dass die Kommission
willkommen sei, sie jedoch nicht erlauben werden, dass größere
Polizeieinheiten in ihr Gebiet eindringe. Sie lehnten auch den Vorschlag
ab, die Verhandlungen in Santa Maria de Nieva, der Provinzhauptstadt
von Condorcanqui stattfinden zu lassen, und bestanden darauf, dass die
Kommission nach Pampa Entsa kommt, um sich ein Bild über die Lage der
Indianer zu machen.
10.5.2005 Die Aguarunas aus der
Gegend von Pampa Entsa in der Provinz Condorcanqui in Amazonas ließen
den Journalisten Luis Peña Vergaray und den Führer und Übersetzer
Eduardo Arrobo Samaniego frei, nachdem eine hochrangige Kommission aus
Mitgliedern der Ministerien und Führern von Indianerorganisationen in
die Gegend gereist war, um Verhandlungen mit den Eingeborenen
aufzunehmen. Die Indianer einigten sich mit der Kommission darauf, dass
die Führer der acht ethnischen Gruppen der Aguarunas und der Huambisas
zusammentreffen, um ihre Beteiligung an den Untersuchungen über die
Ermordung von vier Mitgliedern einer Gesundheitsbrigade, die vom
Gesundheitsministerium in die Gegend entsandt worden war, zu
koordinieren.
Die Bewohner der Provinz
Paucartambo beenden íhren regionalen Streik
6.5.2005 Nach zehn Tagen der
Blockade der Lager, in denen die Techniker und Arbeiter untergebracht
sind, die mit dem Bau des Wasserkraftwerks Yuncan II und der Straße
Paucartambo-Carhuamayo (Cerro de Pasco) beschäftigt sind, stellten die
Bewohner der Orte Huallamayo, Pucará, Mancuterani und Nuevo Amanecer in
der Provinz Paucartambo (Cerro de Pasco) ihre Protestaktion ein, nachdem
die beteiligten Unternehmen und das Ministerium für Energie und Bergbau
zugesagt hatten, ihre Forderungen zu erfüllen. Um zu einer Lösung zu
gelangen, reisten Vertreter der Regionalregierung, der Präfektur, der
Geschäftsführer des Unternehmens Egecen und Vertreter des Ministeriums
für Energie und Bergbau in die Region, um zusammen mit den Delegierten
der vier Kommunen ein Abkommen auszuhandeln. Eine der Übereinkünfte ist
die Elektrifizierung der vier Dörfer mit Beteiligung der
Stromunternehmen der Region. Außerdem werden die Zufahrtsstraßen zu den
Orten erneuert, Sportanlagen gebaut und einige Schulen renoviert.
Fünfzehn
Dorfgemeinschaften der Provinz Sanchez Carrión (La Libertad)
protestierten gegen die Schließung von Schulen
10.5.2005 Die Bewohner von
fünfzehn Dorfgemeinschaften der Provinz Sanchez Carrión besetzten den
Sitz der Schulverwaltung der Provinz, um vom Leiter der Behörde zu
verlangen, die Schließung von sechs Schulen und den
Rationalisierungsprozess zur Einsparung von Lehrern, die die Behörde
angeordnet hatte, rückgängig zu machen. Die Demonstranten, die aus
Yanasara, Nueva Union, Paja Blanca, El Pallar und La Cola kamen,
forderten außerdem den Rücktritt des Direktors der Behörde, Jesus Cosme
Joaquin, weil dieser die Maßnahmen angeordnet hat, und kündigten an,
dass sie einen Protestmarsch in die Regionalhauptstadt Trujillo
unternehmen werden, wenn die lokalen Schulbehörden das Problem nicht
lösen.
Bewohner
von Ilave fordern den Rücktritt des Bürgermeisters von El Collao
10.5.2005 Hunderte von Bewohnern
des Distrikts Ilave in Puno, wo im April 2004 der Bürgermeister wegen
angeblicher Veruntreuung von Geldern gelyncht worden war, begannen eine
Mahnwache vor dem Rathaus von Ilave, um den Rücktritt des neuen
Bürgermeisters, Miguel Angel Flores Chambi, zu fordern, nachdem sie
einen Finanzbericht des Rathauses von Collao zurückgewiesen hatten.
Schüler
fordern die Instandhaltung von baufälligen Schulen
11.5.2005 Tausende von Schülern
demonstrierten in den Straßen von Huaraz (Ancash), um die sofortige
Instandsetzung ihrer Klassenräume und den Schutz ihres Lebens zu
fordern, da aufgrund des Geldmangels an den Schulen die Dächer vom
Einsturz bedroht sind und keine Maßnahmen zur Lösung des Problems
ergriffen worden sind. Während der Kundgebung auf dem Hauptplatz von
Huaraz, an der rund 2000 Schüler teilnahmen, kündigte der Bürgermeister
der Provinz, Lombardo Mautino, öffentlich an, dass er in den kommenden
Tagen einen Sonderhaushaltsposten von 150.000 Soles zur Verfügung
stellen wird, um mit den Arbeiten zur Instandsetzung zu beginnen. Der
Präsident der Regionalregierung, Ricardo Navaez Soto, erklärte, dass man
auf einen Zusatzkredit wartet, den das Wirtschafts- und
Finanzministerium in den nächsten Tagen bewilligen wird, um damit die
Schulen instand zu setzen, deren Infrastruktur ungenügend ist.
Die Provinz von Canchis
(Cusco) fordert den Rücktritt des Präsidenten der Regionalregierung
11.5.2005 Die Bewohner der
Provinz Canchis in der Region Cusco begannen einen 48-stündigen Streik,
um den Rücktritt des Präsidenten der Regionalregierung, Carlos Cuaresma,
und die Änderung der Wirtschaftspolitik der Regierung zu fordern. Die
Kampfmaßnahme wurde von der Einheitsfront zur Verteidigung der
Interessen der Provinz einberufen, die den Regionalpolitiker
beschuldigt, seine Wahlversprechen nicht eingehalten zu haben, darunter
den Bau eines Krankenhauses in Sicuani und die Asphaltierung eines
Teilstücks der Straße nach Puno, obwohl die notwendigen Gelder vorhanden
sind. Die Bevölkerung der Dorfgemeinschaften von Combapata und San José
blockierten die Straße zwischen Cusco, Puno und Arequipa, was zur
Einstellung des Verkehrs der Fernbusse führte.
12.5.2005 Am zweiten Tag des
Streiks für die Absetzung des Präsidenten der Regionalregierung, Carlos
Cuaresma, kam es in Canchis zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen
Streikenden und der Polizei, als diese versuchten, die Demonstranten,
die die Straße von Puno noch Cusco blockierten, mit Tränengas zur
Räumung zu zwingen und die Bauern sich mit Steinwürfen verteidigten.
Dabei wurden sieben Personen verhaftet.
Bewohner
von Belen (Loreto) besetzen den Sitz der Regionalregierung
18.5.2005 Bewohner des Distrikts
Belen in der Region Loreto stürmten den Sitz der Regionalregierung, um
von deren Präsidenten, Robinson Rivadeneyra, die Asphaltierung der
Avenida Participación zu fordern. Die Demonstranten bezwangen das
Sicherheitspersonal und die Polizei, schlugen die Scheiben der
Pförtnerloge ein und beschimpften lautstark die Regionalregierung. Der
Protest ging zu Ende, nachdem Rivadeneyra versprochen, dass die Arbeiten
an der Straße am 1. Juni beginnen würden.
Die Einwohner von Pucará in Puno
stürmen das Rathaus
19.5.2005 In Pucará in der
Provinz Lampa (Puno) besetzten rund 200 Einwohner das Rathaus, um vom
Bürgermeister Luis Ccama Quispe einen Rechenschaftsbericht über die
Verwendung der Finanzen der Kommune zu fordern. Während der
Bürgermeister angesichts des angespannten Klimas nach Juliaca flüchtete,
brachten die Demonstranten acht Polizisten in ihre Gewalt und hielten
sie fest. Unterdessen reisten Vertreter der Staatsanwaltschaft nach
Pucará, um die Bürger zum Einlenken zu bewegen.
Bürgermeister beklagt die
Verseuchung des Flusses Vizcarra in Huánuco
19.5.2005 Der Bürgermeister der
Provinz Dos de Mayo in Huánuco, Lider Muñoz Alvarado, beschuldigte das
Erdölunternehmen Huanzala, den Fluss Vizcarra durch 1600 Gallonen
auslaufendes Erdöl verseucht zu haben. Nach seinen Angaben war die
Ursache der Verseuchung ein Leck in einem Erdöltank, der in den
Nebenfluss Torres fiel, dessen Wasser in den Vizcarra fließt, der
wiederum in den Marañon mündet.
Die Uros blockieren den Zugang
zum Titicacasee
23.5. 2005 Die Eingeborenen der
legendären Inseln der Uros im Titicacasee in Puno traten in einen
48-stündigen Streik, indem sie den schiffbaren Teil des Sees unter ihre
Kontrolle brachten, jeden Bootsverkehr lahmlegten und die
Eisenbahnlinie, die die Hochebene vom Puno mit Cusco verbindet,
blockierten. Zu der Kampfmaßnahme hatte die "Regionale Front zur
Verteidigung der natürlichen Ressourcen und der Umwelt des Altiplano"
aufgerufen, und ihr hatten sich die Schifffahrtunternehmen
angeschlossen, die Passagiere zu den Inseln Los Uros, Taquile und
Amantani befördern. Die Uros kämpfen für den Widerruf des Dekrets Nr.
185-75, mit dem das Naturschutzgebiet des Titicaca geschaffen wurde und
die Schilfgebiete in öffentlichen Besitz übergegangen sind, und fordern
stattdessen die Abschaffung aller Verwaltungsvorschriften, da diese
darauf abzielen, sie bei der Nutzung ihrer traditionellen Ressourcen
einzuschränken, sowie die Überprüfung der regionalen Direktion des
Landwirtschaftsministeriums in Puno durch die Rechnungsprüfungstelle der
Republik (Controlaría de la República).
26.5.2005 Die Bewohner der
Inseln Los Uros setzten ihren unbefristeten Streik fort und verwehrten
zwei Booten mit 30 Touristen die Weiterfahrt. Die Demonstranten
verbrannten die Schwimmwesten der Passagiere und zwangen die Boote, zum
Hafen von Puno zurückzukehren. Außerdem blockierten sie in Puno mit
Steinen die Eisenbahnlinie von Peru Rail nach Arequipa und Cusco, um von
der Regierung die Entsendung einer hochrangigen Kommission zu
verlangen, die ihre Forderungen anhört. Daneben führten sie eine
Demonstration im Zentrum von Puno durch und versuchten, das Wasserwerk
zu besetzen, das 90 % des Wassers von Puno liefert.
Bewohner der Provinz Espinar in Cusco protestieren
gegen das Bergbauunternehmen Tintaya
23.5.2005 Hunderte von Bauern
umzingelten die Betriebsanlagen des Bergbauunternehmens Tintaya in der
Provinz Espinar in Cusco, um die Verringerung der Umweltverschmutzung,
den Bau einer Straße nach Arequipa und die Zahlung von 20 Millionen
Dollar jährlich an die Provinz zu fordern. Die Demonstranten, angeführt
von der Verteidigungsfront von Espinar, warfen Brandbomben auf die
Kontrollstelle am Eingang zu den Betriebsanlagen, wurden jedoch sofort
von den Polizisten, die zu deren Schutz abgestellt sind, zum Rückzug
gezwungen. Die Angreifer, die Organisationen wie der Einheitsföderation
der Bauern von Espinar (FUCAE) und der Vereinigung der Dörfer und
Armenviertel von Espinar (AUPE) angehören, fordern die Neuverhandlung
eines Rahmenabkommens, das die Besitzerin von Tintaya, die australische
Gesellschaft BHP Billiton, im Dezember 2003 mit 37 Basisorganisationen
der Provinz schloss und in dem das Unternehmen zusagte, 3 % des
jährlichen Reingewinns zur Entwicklung der Provinz bereitzustellen.
25.5.2005 Demonstranten griffen
in der Provinz Espinar (Cusco) den Bürgermeister Luis Alvarez an, den
sie der Parteilichkeit beschuldigen, weil er verlangt hatte, das
Rahmenabkommen, das die Provinz mit dem Bergbauunternehmen Tintaya im
Dezember 2003 schloss, zu respektieren und den Initiatoren des Protestes
politische Motive unterstellt hatte. Während des ganzen Vormittags
demonstrierten mehr als 4000 Menschen auf dem Hauptplatz von Yauri, der
Hauptstadt der Provinz, und marschierten dann zur Mine Tintaya, ohne
jedoch wie am Vortag den Versuch zu unternehmen, sie zu stürmen. Auf
der anderen Seite beschloss das australische Bergbauunternehmen BHP
Billiton Tintaya, zum Schutz der Arbeiter und der Betriebsanlagen die
Produktion einzustellen. Gegen 17:00 Uhr zogen sich die Demonstranten
von der Mine zurück, nachdem die Regierung für den nächsten Tag die
Ankunft einer hochrangigen Verhandlungskommission angekündigt hatte.
26.5.2005 Eine hochrangige
Kommission, angeführt vom Vizeminister für Bergbau, Romulo Mucho, reiste
nach Yauri, der Hauptstadt der Provinz Espinar in der Region Cusco, um
Verhandlungen aufzunehmen und die Proteste gegen das Bergbauunternehmen
Tintaya zu beenden.
27.5.2005 Aufgrund einer Übereinkunft mit der
Kommission der Regierung und den Vertretern der Bergbaugesellschaft
stellten die Bewohner der Provinz Espinar in Cusco ihre Proteste gegen
das Unternehmen Tintaya vorübergehend ein, um mit der Basis über die
Aufnahme von Verhandlungen mit Vertretern des Unternehmens am Mittwoch,
den 1. Juni zu beraten. Die Gespräche zeigten, dass die beteiligten
Organisationen unterschiedliche Positionen vertreten. Während ein Teil
der Bevölkerung die endgültige Stilllegung der Mine fordert, wollen
andere eine Neuverhandlung des Rahmenabkommens, das BHP Billiton Tintaya
im Jahre 2003 mit der Provinz schloss, und fordern eine Erhöhung der
finanziellen Unterstützung der Provinz durch das Unternehmen. Die
Vertreter von fünf Dorfgemeinschaften, die im Dezember 2004 ein
Abkommen über soziale und wirtschaftliche Unterstützung mit der
Gesellschaft schlossen, widersetzen sich ebenfalls der Schließung der
Mine. Dieselbe Position vertritt die Vereinigung der
Basisorganisationen von Espinar, die 130 Organisationen von Händlern und
Bauern vertritt. Auf der anderen Seite haben die Arbeiter des
Unternehmens Tintaya eine Vereinigung gebildet, die für die Erhaltung
der 800 Arbeitsplätze eintritt, die das Unternehmen in der Region
bietet.
Eltern
fordern von der Regionalregierung von Junin die Zahlung von Wasser- und
Stromrechnungen der Schulen
26.5.2005 Angesichts der
drohenden Abstellung von Wasser und Strom an den Schulen, fuhren Eltern
von Tarma nach Huancayo, um in einer Protestkundgebung vor dem Sitz der
Regionalregierung von Junin von dieser die Bezahlung von Wasser und
Strom in den Schulen der Provinz zu fordern. Die Bezahlung von Wasser
und Strom, Pflicht der Regierung! riefen die aufgebrachten Demonstranten
und wiesen darauf hin, dass das Unternehmen Electrocentro vor kurzem
wegen einer Schuld von 1500 Soles den Strom an der Schule San Roman
abgestellt hat. Die Vorsitzende der Vereinigung der Eltern von Tarma
erklärte, dass das Unternehmen für die Begleichung der Rechnungen der
restlichen Schulen eine Frist bis zum 27. Mai gesetzt hat, was die
sofortige Intervention der Regionalregierung notwendig macht. Die
Demonstranten wurden jedoch vom Präsidenten der Regionalregierung,
Manuel Duarte, nicht empfangen. Stattdessen teilte er er der Presse mit,
dass er einen Sonderetat für die Bezahlung von Wasser und Strom an den
Schulen, die keine Einkünfte haben, beantragt hat.
Bürger
von Majes (Arequipa) fordern den Rücktritt des Bürgermeisters
30.5.2005 Eine Gruppe
von Bürgern des Distrikts Majes in der Provinz Caylloma (Arequipa)
versammelte sich vor dem Rathaus, um den Rücktritt des Bürgermeisters
Fernando Huarca Usca zu fordern, nachdem die Rechnungsprüfungsstelle der
Republik Unregelmäßigkeiten in der Haushaltsführung der Gemeinde und
bei der Veräußerung von öffentlichen Grundstücken festgestellt hatte.
Vor dem Rathaus, wo die Mitglieder des Gemeinderats vorhatten, in einer
Sitzung über den Rücktritt des Amtsinhabers zu entscheiden, dessen
Aufenthalt unbekannt war, kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Gegnern
und Befürwortern des Bürgermeisters, bei denen sie sich mit Steinen und
Tomaten bewarfen. Der Bürgermeister seinerseits meldete sich beim
Gericht in Aplao, um sich zu den Vorwürfen zu äußern, und auf diese Art
eine Verhaftung wegen Missachtung einer richterlichen Vorladung zu
verhindern.
Bürger
von Chinche in Huánuco protestieren gegen den Präsidenten der
Regionalregierung
31.5. 2005 Bauern der
Dorfgemeinschaft Chinche Tingo in der Provinz Daniel Carrión (Huánuco)
demonstrierten vor dem Sitz der Regionalregierung, um von deren
Präsidenten zu fordern, dass er, wie er vor einem Jahr versprach, für
die Instandsetzung der örtlichen Schule sorgt. Wie der Direktor der
Schule erklärte, handelt es sich um ein altes Gebäude, das bis zu den
sechziger Jahren als Wohnsitz eines Großgrundbesitzers diente und im
Laufe der Jahre immer mehr verfallen ist, sodass es vom Einsturz bedroht
ist.
PROTESTE UND STREIKS
DER BESCHÄFTIGTEN IM ÖFFENTLICHEN DIENST
Die Kämpfe der Beschäftigten im Gesundheitswesen für
eine Angleichung ihrer Gehälter gingen weiter. Während die technischen
Assistenten der Krankenhäuser der Sozialversicherung (Essalud) ihren
Streik fortsetzten, begannen die Krankepflegerinnen derselben
Institution den Kampf für die Angleichung ihrer Gehälter, die ihnen
gesetzlich zusteht. Daneben gab es an verschiedenen Orten des Landes
Proteste der Lehrer gegen korrupte Funktionäre.
Protestaktion
der technischen Assistenten der Krankenhäuser der Sozialversicherung
nach fünfmonatigem Streik
1.3.2005 Mehr als 100 technische
Assistenten der Krankenhäuser der Sozialversicherung (Essalud)
protestierten vor der Hauptverwaltung dieser Einrichtung im Distrikt
Jesus Maria in Lima, um den Vorstand aufzufordern, nach fünf Monaten
Streik endlich Verhandlungen über ihre Forderungen aufzunehmen. Der
Gewerkschaftsführer Juan Manrique Salas unterstrich einmal mehr, dass
sie die Angleichung ihrer Gehälter an die ihrer Kollegen des
Gesundheitsministeriums verlangen. Während ihrer Protestaktion
verbrannten die technischen Assistenten Reifen und legten auf diese Art
den Verkehr in der Straße Domingo Cueto lahm.
Krankenpflegerinnen der
Sozialversicherung treten in einen 48-stündigen Streik
4.5.2005 7000 Krankenschwestern
der Krankenhäuser der Sozialversicherung (Essalud) in ganz Peru traten
in einen 48-stündigen Streik, um die Angleichung ihrer Gehälter an die
der anderen Beschäftigten von Essalud mit derselben Gehaltsstufe, wie
Pharmazeuten, Zahnärzte, Psychologen und Hebammen, zu fordern. Die
Protestaktion betraf mehr als 345 Einrichtungen von Essalud und Tausende
von Patienten, die diese in Anspruch nehmen. In Huaraz, Arequipa und Ica
schloss sich der größte Teil der Krankenpflegerin dem Streik an. Nur in
der Notaufnahme wurde der normale Betrieb aufrechterhalten. In Cusco
demonstrierten die Krankenpflegerinnen im Zentrum der Stadt für die
Angleichung ihrer Gehälter. In Lima blockierten rund 350 Personen die
Straße Domingo Cueto, wo sich die Hauptverwaltung der
Sozialversicherung befindet.
5.5.2005 Am 2. Streiktag der
Krankenpflegerinnen der Sozialversicherung empfing der Direktor der
Institution, Luis Chirinos, die Sprecherinnen der Streikenden in seinem
Büro und versprach, ihre Forderungen zu erwägen. Außerdem wurde die
Aufnahme von Verhandlungen vereinbart.
24.5.2005 Die "Nationale Gewerkschaft der
Krankenschwestern der Sozialversicherung" (SINESSS), der rund 7000
Krankenschwestern angehören, begann einen landesweiten unbefristeten
Streik, um die Angleichung ihrer Gehälter an die anderer Beschäftigter
in ihrer Lohngruppe durchzusetzen. Die Generalsekretärin der SINESSS,
Blanca Carruitero, erklärte, dass die Krankenschwestern das Angebot der
Direktion von Essalud abgelehnt haben, die ihnen im Mai lediglich 10 %
(50 Soles) des Gehaltszuschlags von 300 Soles und den Rest nach einem
Zeitplan im Laufe des Jahres 2005, d. h. im August und im November
jeweils 15 % und im Dezember weitere 60% des Gehaltzuschlags, auszahlen
wollte. Die Krankenschwestern fordern dagegen für Mai die Zahlung von
mindestens 60% des Differenzbetrages. In Lima marschierten
Krankenschwestern aus den verschiedenen Krankenhäusern der
Sozialversicherung zum Sitz von Essalud in Jesus Maria, um vom
Vorstandsvorsitzenden der Institution, José Luis Chirinos die Erfüllung
ihrer Forderungen zu verlangen. In den Krankenhäusern der
Sozialversicherung wie dem Krankenhaus Edgardo Rebagliati und dem
Krankenhaus Guillermo Almenara wurden wegen des Fehlens der
Krankenschwestern die Annahme von Patienten eingeschränkt und die
Operationen verschoben.
25.5.2005 Die Krankenschwestern
der Sozialversicherung (Essalud) setzten ihren Streik im ganzen Land
fort. Eskortiert von Polizeibeamten, marschierten mehr als 500
Krankenschwestern von der Kirche Santo Domingo im Zentrum von Lima zum
Verwaltungssitz von Essalud in der Avenida Arenales, wo sie eine
Kundgebung durchführten.
26.5.2005 Nach drei Tagen
beendete die "Nationale Gewerkschaft der Krankenschwestern der
Sozialversicherung" ihren unbefristeten Streik, nachdem sie einen neuen
Vorschlag des Vorstands von Essalud zur Angleichung ihrer Gehälter
akzeptiert hatte. Danach erhalten rund 7000 Krankenschwestern ab dem
laufenden Monat 50 % des Differenzbetrages zur höheren Gehaltsstufe, und
im Dezember weitere 50 %. Außerdem wurden sie den übrigen Beschäftigten
der Institution bei der Bezahlung von Überstunden und durch die Erhöhung
der Sonderzulage von 46 Soles pro Kind gleichgestellt.
Verwaltungsangestellte besetzen
das staatliche Krankenhaus von Ica
4.5.2005 Rund 350
Verwaltungsangestellte des regionalen Krankenhausses von Ica besetzten
die Einrichtungen des Krankenhauses, um die Zahlung einer Rückvergütung
von 100 Soles und eine Ausgleichszahlung von 70 Soles für die Erhöhung
der Lebenshaltungskosten zu fordern. Aufgrund des Protestes musste die
ambulante Sprechstunde des Krankenhauses ausfallen. Nur in der
Notaufnahme und in der Intensivstation wurde der normale Betrieb
aufrechterhalten. Die Demonstranten drohten damit, ihre Proteste zu
verstärken, wenn die regionale Direktion des Gesundheitsministeriums
ihre Forderungen nicht erfüllt.
Ärztestreik
im Krankenhaus Rebagliati in Lima
12.5.2005 Als ein Vorgeschmack
auf den landesweiten Streik, den die Ärzte der Sozialversicherung
(Essalud) für Juni angesetzt haben, führten die Ärzte des Krankenhauses
Edgardo Rebagliati in Lima einen 24-stündigen Warnstreik durch, weil sie
bisher nicht die Sonderzulage für 2004 erhalten haben, die ihnen im
Februar oder März ausgezahlt werden sollte.
Streiks und Proteste
der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums im ganzen Land
23-05-2005 Das technische,
medizinische und Verwaltungspersonal des Gesundheitsministeriums begann
einen landesweiten unbefristeten Streik, zu dem die Nationale
Einheitsföderation der Beschäftigten des GEsundheitsministeriums
(Fenutsa) aufgerufen hatte, um die Verabschiedung des Gesetzentwurfs zur
Regulierung des Beschäftigungsverhältnisses im Gesundheitswesen, sowie
die Zahlung von Bereitschaftsdiensten und anderer Sonderzulagen
fordern. Der Streikaufruf wurde in den verschiedenen Landesteilen auf
unterschiedliche Weise aufgegriffen.
30.5.2005 Am Vormittag blockierte
eine Gruppe von Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in der Region
Lambayeque, die in der Vorwoche einen unbefristeten Streik begonnen
hatten, mehrere Stunden lang eine Teilstrecke der Panamericana Nord, um
vom Präsidenten der Regionalregierung, Yehude Simon, zu fordern, die
Entscheidung rückgängig zu machen, einen Haushaltsposten von einer
Millionen Soles, der ursprünglich für den Gesundheitssektor bestimmt
war, dem Bildungssektor zuzusprechen. Eine andere Gruppe von
Beschäftigten der Krankenhäuser und der regionalen Direktion des
Gesundheitsministeriums in Lambayeque versammelten sich gegenüber dem
Sitz der Regionalregierung in der Stadt Chiclayo, um die Ankunft des
Präsidenten der Regionalregierung zu erwarten, der sich außerhalb der
Stadt befand.
30.5.2005 Die
Verwaltungsangestellten des Regionalkrankenhauses und des Krankenhauses
Belen in Trujillo zogen in einer Protestdemonstration durch das
historische Zentrum der Stadt zum Sitz der Regionalregierung, wo sie um
ein Gespräch mit deren Präsidenten Homero Burgos Oliveros ersuchten, um
dessen Unterstützung bei der Erfüllung ihrer Forderungen zu gewinnen.
Doch dieser weigerte sich, sie zu empfangen. Die Angestellten kämpfen
hauptsächlich für die Festanstellung der befristet Beschäftigten und
gegen die Privatisierung der Krankenhäuser in der Region.
30.5.2005 In Tumbes zogen die
Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in einem Protestmarsch durch
das Zentrum der Stadt zum Sitz der Regionalregierung, wo sie in einer
Protestaktion Reifen verbrannten, um von der Präsidentin, Iris Medina
Feijoó, zu fordern, dass sie bei der Zentralregierung für die Erfüllung
ihres Forderungskatalogs eintritt. Das medizinische, technische und
Verwaltungspersonal des Gesundheitsministeriums schloss sich am 28. Mai
dem landesweiten Streik der Staatsbediensteten an und kämpft unter
anderem für eine Rotation in der Amtsführung der regionalen Direktion
des Gesundheitsministeriums in Tumbes, interne Stellenausschreibungen,
die Regulierung von Beförderungen des Personals, eine Erhöhung der
Leistungszulagen, die sofortige Wiedereinführung von Sonderzulagen für
Familien, die Festanstellung von Personal mit mehr als 10 Jahren
Beschäftigung mit befristeten Verträgen, sowie die öffentliche
Ausschreibung der Leitungsposten in den Gesundheitsnetzen der Region.
31.5.2005 Die Ärzte
des Krankenhauses Carrión in Huancayo traten in einen 24-stündigen
Warnstreik, um die Absetzung des regionalen Direktors des
Gesundheitsministeriums zu fordern, dem sie Unfähigkeit und die
Nichterfüllung eines Abkommens vom März 2005 vorwerfen, in dem er
zusagte, innerhalb von 30 Tagen eine öffentliche Ausschreibung für die
Direktorenstellen in den Krankenhäusern durchzuführen.
In
Piura legen 1500 Lehrer die Arbeit nieder
10.5.2005 Mehr als 1500 Lehrer
aus San Ignacio legten aus Protest gegen den Direktor der regionalen
Schulbehörde, Marcial Quispe Salvatierra, die Arbeit nieder, den sie
beschuldigen, sich über Rechte der Lehrerschaft hinwegzusetzen. Die
Lehrer forderten unter anderem Informationen über die Liste der
Einstellung von Personal, die Einstellung von Lehrern auf provisorischen
Stellen mit dem Ziel, die Erfüllung des Lehrplan für das laufende
Schuljahr zu garantieren, die Vorlage eines vierteljährlichen
Haushaltsberichts, die Vergabe von Fachlehrerstellen auf der Grundlage
von Bewerbungsverfahren und nicht von Beziehungen und die Bezahlung der
befristet angestellten Lehrer ab März und nicht ab Mai, wie vorgesehen
ist. Außerdem verlangten sie den sofortigen Austausch des derzeitigen
Verwaltungsdirektors, José Seminario Arnao, und anderer Angestellter,
die von außerhalb entsandt worden sind, während die Anwärter aus der
Provinz übergangen wurden.
Lehrer
kündigen einen Streik gegen die Führung der Lehrergewerkschaft SUTEP an
12.5.2005 Lehrer aus 17 Schulen
in Lima kündigten an, dass sie in der nächsten Woche mit Protestaktionen
beginnen werden, wenn das Arbeitsministerium nicht einschreitet, damit
die Einheitsgewerkschaft der Lehrer von Peru (SUTEP), die von der
Linkspartei Patria Roja beherrscht wird, die Ergebnisse der allgemeinen
Wahlen anerkennt, die am 22. April im Schulbezirk 07 durchgeführt
worden sind. Julio Cesar Jara Villaorduña, Mitglied einer der Listen,
die die Wahlen gewonnen haben, erklärte, dass die Lehrer des 4.
Schulbezirks von Lima, zu dem die Distrikte Surquillo, Surco, San Borja
und Miraflores gehören, letzten Mittwoch das Arbeitsministerium
anriefen, um einen Schiedsspruch in der Angelegenheit zu fordern. Laut
Jara hat Patria Roja über den Sekretär für Organisationsfragen der
SUTEP-Lima, José Nalvarte, der Direktorin des Schulbezirks 07,
Hermelinda Cajahuaringa, ein Schreiben gesandt, in dem er sie unter
Druck setzt, damit sie den Sieg der unabhängigen Listen nicht
anerkennt. Laut Jara, muss die Antwort des Ministeriums bis zum
Dienstag, den 17. Mai, vorliegen, und wenn diese nicht ihren Forderungen
entspricht, werden die Lehrer einen Hungerstreik vor dem Sitz der
Schulverwaltung beginnen.
Lehrer besetzten die regionale Schulverwaltung in
Piura aus Protest gegen die Ernennung des neuen Direktors
13.5.2005 Die Lehrer der
Lehrergewerkschaft SUTEP in Piura besetzten den Sitz der regionalen
Schulverwaltung, um gegen den Präsidenten der Regionalregierung, Cesar
Trelles Lara, zu protestieren, den sie beschuldigen, einen
Interessenvertreter der sozialdemokratischen APRA als neuen Direktor der
Schulbehörde ernannt zu haben. Inmitten eines Gesprächs mit dem
derzeitigen Direktor der Behörde stürmte die Polizei das Gebäude, um die
Lehrer mit Gewalt zur Räumung zu zwingen. Dabei kam es zu einer
gewaltsamen Auseinandersetzung, die zur Festnahme von 11 Lehrern führte.
Lehrer
besetzten die Schulbehörde von Santa (Ancash)
16.5.2005 Eine Gruppe von
Lehrern besetzte die Schulverwaltung (Ugel) von Santa in Ancash, und
leitete damit einen unbefristeten Streik ein, mit dem sie den Rücktritt
der Direktorin der örtlichen Schulbehörde, Romy Saldaña Tavara, fordern,
die sie der Korruption beschuldigen. Außerdem verlangen die Lehrer die
Reorganisation der Schulverwaltung von Santa und eine Überprüfung der
Verwaltung und Ausgaben der Institution durch die
Rechnungsprüfungstelle der Republik.
Die Lehrergewerkschaft von Puno
besetzt die Regionaldirektion des Bildungsministeriums
16.5.2005 In Puno besetzten die
Führer der "Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten im Bildungswesen"
(SUTEP) die Regionaldirektion des Bildungsministeriums, um den Rücktritt
des Leiters, Obdulio Escobedo Zevallos, zu verlangen, den sie der
Korruption beschuldigen.
Verhaftung von sechs Lehrern bei
dem Versuch der Besetzung der Schulverwaltung Cajamarca
16.5.2005 Sechs Lehrer aus der
Provinz Bambamarca in der Region Cajamarca wurden verhaftet, als sie
versuchten, die lokale Schulbehörde zu besetzen, um gegen die irreguläre
Vergabe von Stellen und Vetternwirtchaft zu protestieren.
Lehrer protestieren vor dem Sitz des Bildungsministeriums
19.5.2005 Mehr als 200 Lehrer
unterschiedlicher Schulbezirke von Lima demonstrierten vor dem Sitz des
Bildungsministeriums in San Borja gegen die Dickfelligkeit der Regierung
gegenüber ihren Problemen. Die Demonstranten forderten den Minister
auf, dass die Regierung die Zusagen von Lohnerhöhungen und der
Festanstellung von befristet beschäftigtem Personal, die der Präsident
anlässlich des Streiks im Jahre 2003 gemacht hatte, einhält.
Proteste von
rechtswidrig entlassenen, ehemaligen Staatsbediensteten in Piura
4.5.2005 In Piura versammelten
sich ehemalige Staatsbedienstete, die unter der Regierung von Fujimori
rechtswidrig entlassen wurden, zu einer Kundgebung vor dem Sitz der
Regionalregierung, um ihre Wiedereinstellung zu fordern, die die
Regierung Toledo mit dem Gesetz Nr. 27.803 verfügt hat. Im Laufe der
Protestaktion ließ sich ein ehemaliger Staatsbediensteter, der sich
zusammen mit anderen in einem Hungerstreik befindet, mit Hilfe seiner
Kollegen an einem Kreuz festbinden, das sie vor dem Eingang des
Regierungssitzes der Regionalregierung aufstellten, um auf diese Art auf
die verzweifelte Situation der Entlassenen aufmerksam zu machen. Doch
die Regionalregierung ließ sich davon nicht erweichen und bekräftigte
ihre Position, dass die Lösung der Probleme der entlassenen
Staatsbediensteten nicht in ihrer Hand liegt, da sie für ihre
Wiedereinstellung weder Planstellen noch finanzielle Mittel hat.
Gleichzeitig forderte sie die Zentralregierung auf, ihr die Gelder für
die Einhaltung des Dekrets zukommen zu lassen.
Proteste von
Entlassenen in Lima endeten mit einer gewaltsamen Konfrontation mit der
Polizei
9.5.2005 Eine Gruppe von
entlassenen Arbeitern der Stadtverwaltung von Lima führte eine
Protestkundgebung vor dem Rathaus durch, um ihre Wiedereinstellung zu
fordern. Die Demonstranten bildeten Teil einer Gruppe von 800 Arbeitern
der kommunalen Stadtreinigung von Lima (Esmil), die vor neun Jahren
aufgrund einer städtischen Verordnung des damaligen Bürgermeisters von
Lima, Alberto Andrade, entlassen worden waren, ein Vorgehen, das das
Verfassungsgericht für rechtswidrig erklärt hat, weil Esmil durch ein
Gesetz des Parlaments gegründet wurde, das nicht durch eine städtische
Verordnung außer Kraft gesetzt werden kann. Doch trotz der Berechtigung
ihres Protests weigerten sich die Vertreter der Stadt, die ehemaligen
Arbeiter zu empfangen und ließen sie mit Gewalt von der Polizei
vertreiben. Der zweite Bürgermeister von Lima, Marco Parra, erklärte,
dass in der Stadtverwaltung von Lima nicht die notwendigen freien
Stellen vorhanden sind, um die Arbeiter wieder einzustellen.
Rechtswidrig
entlassene Staatsangestellte besetzen die Vertretung des
Arbeitsministeriums in Chimbote
23. 5. 2005 Nachdem sie den
Beginn eines unbefristeten Hungerstreiks bis zu einer effektiven Lösung
ihrer Probleme durch die Regierung angekündigt hatten, besetzten mehr
als 150 ehemalige Staatsangestellte, die unter der Diktatur von Fujimori
rechtswidrig entlassen wurden, den Sitz des Arbeitsministeriums in
Chimbote. Angel Mori Sincha, einer der Sprecher der Demonstranten,
erklärte, dass sie zu dieser Maßnahme gegriffen hätten, um die
Regierung dazu zu bewegen, ihnen die Abfindung, die ihnen nach dem
"Gesetz für kollektive Entlassungen" zusteht, zu zahlen.
Pensionäre
demonstrieren in Lima
4.5.2005 Rund 200 pensionierte
Staatsbedienstete protestierten gegenüber dem Sitz der juristischen
Fakultät der Universität San Martín de Porres, wo das Verfassungsgericht
über eine Verfassungsbeschwerde beriet, die von der Nationalen Zentrale
der Pensionäre gegen die Gesetze 28.389 und 28.449 eingereicht worden
war, mit der die lebenslangen Pensionsbezüge beschnitten werden. Die
Nationale Einheitskonföderation der Pensionäre von Peru erklärte, dass
den Pensionären mit diesen Gesetzen alle ihre erworbenen Ansprüche und
Rechte genommen werden.
24.5.2005 Pensionäre der Sozialversicherung führten
eine neue Kundgebung vor dem Sitz des Verfassungsgerichts durch, um
ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, dass diese Institution ihre
Verfassungsbeschwerde gegen die Gesetze, die die lebenslangen
Pensionsbezüge beschneiden, für zulässig erklärt. Der Vorsitzende der
Kommission für juristische Angelegenheiten der Pensionäre dieses
Sektors, Victor Lazo, erklärte, dass die Demonstration auch den Zweck
hat, dem Verfassungsgericht gegen die Angriffe, denen sie von einigen
Presseorganen und Fernsehsendungen ausgesetzt ist, Rückhalt zu geben.
Staatsbedienstete
protestierten gegen das Rahmengesetz für den öffentlichen Dienst
25.5.2005 Die Mitglieder der
"Einheitsfront der Staatsbediensteten von La Libertad" (FUSEPLL)
demonstrierten in den Straßen von Trujillo für die Revision des
Gesetzentwurfs für Beförderungen im öffentlichen Dienst. In Arequipa
wurde das Zentrum der Stadt um 11 Uhr von einem Protestmarsch Hunderter
von Verwaltungsangestellten der staatlichen Universität San Agustin und
des Gesundheitsministeriums lahmgelegt, die die Abschaffung des
Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst forderten.
KÄMPFE DER BAUERN
Die Bauern setzten
ihren Kämpfe für mehr Unterstützung durch die Regierung, Garantiepreise
für landwirtschaftliche Produkte und die Unterzeichnung des
Freihandelsabkommens mit den USA fort. Außerdem dauerte der
Konflikt in der Zuckerfabrik Pomalca an und äußerte sich in neuen
gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Arbeitern, die sich gegen die neue
Geschäftsführung wehren, und der Polizei.
Bananenbauern
protestieren gegen das Vordringen von Bananen aus Ecuador auf den
peruanischen Markt 5.5.2005 Rund 300 Bananenbauern besetzten in Tumbes
die Brücke International von Aguas Verdes, die Peru mit Ecuador
verbindet, um gegen die illegale Einfuhr von ecuatorianischen Bananen
nach Peru zu protestieren. Der Präsident der Bauernvereinigung, Wilmer
Dios Benitez, erklärte, dass das Vordringen von Bananen aus Ecuador auf
den peruanischen Markt ein Überangebot und fallende Preise hervorruft,
was zu einer Verringerung der peruanischen Produktion um mehr als 25 %
geführt hat.
Erneuter
gewaltsamer Zusammenstoß von Arbeitern der Zuckerfabrik Pomalca mit der
Polizei
17.5.2005 Vor dem Eingang der
Zuckerfabrik Pomalca im Distrikt Pomalca in der Provinz Chiclayo
(Lambayeque) kam es am Vormittag zu einem neuen Zusammenstoß zwischen
einer Gruppe von Arbeitern und der Polizei, als die Arbeiter, die sich
gegen die Verwaltung durch die Gruppe Oviedo wehren, Feuerwerkskörper in
das Innere der Fabrik warfen, um die Zuckerrohrmühlen zum Stillstand zu
bringen. Die Arbeiter beschuldigen die Aktionäre der Gruppe Oviedo der
Misswirtschaft und fordern die Einberufung einer Generalversammlung der
Aktionäre durch den Fonafe (Fondo Nacional de Financiamiento de la
Actividad Empresarial del Estado - Nationaler Fonds zur Finanzierung der
unternehmerischen Aktivitäten des Staates) und die Conasep.
Bauernstreik in mehreren
Landesteilen
23..5.2005 Mit Straßenblockaden
und Demonstrationen begannen die Bauern der Regionen Piura, Tumbes,
Lambayeque, La Libertad, Cajamarca, Amazonas und San Martín einen
unbefristeten Streik, um von der Regierung unter anderen mehr Hilfen für
die Landwirtschaft, die Garantie besserer Preise für ihre Produkte und
die Aufschiebung der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den
USA zu fordern. Die Bauern hatten zuvor der Regierung einen
Forderungskatalog von 23 Punkten vorgelegt, darunter die Beschränkung
des Imports von Reis aus Asien, der zu einem Preisverfall der
einheimischen Produktion führt, sodass diese nicht mehr rentabel ist,
die Vereinfachung der Steuererklärung, die Befreiung von der
Einkommensteuer, die Senkung der allgemeinen Verkaufssteuer von 19 % auf
4% für die Landwirte, die Schaffung von Kreditlinien für die
Landwirtschaft, die Absicherung der Preise durch die Regierung und den
Aufkauf ihrer Produktion durch staatliche Einrichtungen. Die
Baumwollbauern fordern ein Einschreiten gegen das Monopolunternehmen,
das ihre Erzeugnisse kommerzialisiert und ihnen Preise aufzwingt, die
noch nicht einmal die Produktionskosten abdecken, sowie die
Formalisierung der Baumwollvermarktung in Lambayeque und Piura und
zinsgünstige Kredite.
Parallel dazu trat ein Teil der Bauern von Ayacucho in einen
48-stündigen Streik, um angesichts der fallenden Preise für
landwirtschaftliche Produkte, insbesondere von Kartoffeln, von der
Regierung Toledo Hilfsmaßnahmen zu verlangen. Wie die Bauern erklärten,
haben die Preise für Kartoffeln aufgrund des Überangebots auf den
Märkten einen historischen Tiefstand erreicht. Die Kartoffelnbauern von
Ayacucho fordern von der Zentralregierung, dass sie ähnlich wie in
Andahuaylas, einen Teil der Ernte aufkauft. Neben dieser zentralen
Forderung verlangen sie außerdem Unterstützung des Staates bei der
Kommerzialisierung von landwirtschaftlichen Produkten und bei der
Aufnahme von günstigen Krediten.
Am 1. Streiktag blockierten die Bauern von
Lambayeque und Piura mit brennenden Reifen und Sandsäcken die
Panamericana Nord auf der Höhe der Brücke Reque und versperrten damit
den Weg nach Chiclayo und Piura. Die Reis- und Bananenbauern von Tumbes
hielten ab 8 Uhr morgens verschiedene Teilstücke der Panamericana Nord
im Distrikt Corrales und in der Gegend von "La Variante" besetzt. Später
am Tag unterbrachen Streikkommandos den Verkehr auf der Brücke von
Tumbes. Ähnlich war die Situation an den wichtigsten Zufahrtsstraßen
zur Urwaldregion San Martín. Hunderte von Fahrzeugen und Passagieren
blieben zwischen Tocache und Rioja auf der Fernstraße "Fernando
Belaunde Terry" stecken. Daneben blockierten mehr als 9000 Landwirte in
Jaen in der Region Cajamarca die internationale Straße an der Grenze
zwischen Peru und Ecuador.
In Ayacucho begann der Agrarstreik am Montag, den 23. Mai, um 0:00 Uhr
mit der Blockade der wichtigsten Straßen, die die Stadt mit anderen
Regionen und Orten des Departements verbinden. In der Stadt selbst
blockierten Demonstranten in den frühen Morgenstunden die wichtigsten
Hauptstraßen, um den Verkehr von Fahrzeugen zu verhindern. Die
Universität und die privaten und staatlichen Schulen sagten den
Unterricht ab. Um vier um morgens besetzten die Bauern die Einrichtungen
der regionalen Vertretung des Landwirtschaftsministeriums. Von dort aus
setzten sie sich per Fax mit dem Berater des Landwirtschaftsministers
und hohen Funktionären des Ministeriums in Verbindung. Nach mehreren
Stunden des Informationsaustausches mit Vertretern der Zentralregierung
und der Regionalregierung versammelten sich die Bauern zu einer Beratung
im Haus des Lehrers. Der Streik wurde von der Verteidigungsfront von
Ayacucho und anderen Organisationen unterstützt. Am Abend informierte
der Landwirtschaftsminister Manuel Manrique, dass er am folgenden Tag
mit den Kartoffelbauern von Ayacucho ein vorläufiges Abkommen
unterzeichnen werde, damit diese ihren Streik beenden. Manrique
erklärte, dass staatliche Institutionen bereit sind, einen Teil der
Kartoffelernte aufzukaufen, um diese zum Tag der Kartoffel am 30. Mai zu
verwenden. Die Vertreter der Bauern von Ayacucho befragten indessen
ihre Basis, unter der sich eine Mehrheit für eine Beendigung des Streiks
unter diesen Bedingungen aussprach.
24.5.2005 Die Kartoffelnbauern
von Ayacucho beendeten ihren sie 48-stündigen Streik, nachdem sie zu
einer Übereinkunft mit der Regierung zur gelangt waren, die zusagte 4100
Tonnen Kartoffeln aufzukaufen, davon 2100 bis zum 30. Mai und den Rest
in den folgenden drei Wochen im Juni. Außerdem wurde vereinbart, den
Notstand für die Landwirtschaft in Ayacucho zu erklären, was den
Aufkauf weiterer 5000 Tonnen Kartoffeln durch das "Nationale Programm
für Ernährungshilfe" (Pronaa) erleichtert.
24.5.2005 Die Landwirte im
Norden und Nordosten des Landes setzten ihren unbefristeten Streik fort
und hielten weiterhin wichtige Streckenabschnitte der Panamericana Nord
und der Fernstraße Fernando Belaunde blockiert. In Lambayeque
verstärkten Streikkommandos ihre Aktionen und blockierten auch die
alternativen Zufahrtsstraßen in die Stadt Chiclayo. In Yurimaguas
begannen aufgrund der Blockade der Zufahrtsstraßen auf den Märkten Obst
und Gemüse knapp zu werden.
25.5.2005 Nach einer langen und
angespannten Verhandlungsrunde von mehr als acht Stunden gelangten die
Landwirte der Regionen Tumbes, Piura, Lambayeque und San Martin zu einer
Einigung mit der Regierung, woraufhin die Vertreter der Bauern im
Norden des Landes kurz nach Mitternacht beschlossen, den unbefristeten
Streik für beendet zu erklären. Die Führer der Bauern von San Martín im
peruanischen Urwald dagegen erklärten, dass der Streik vorerst
weitergeht, und beschlossen die Basis zu befragen, da sie den
Versprechungen der Regierung misstrauen. Das Abkommen, das auch den
vorzeitigen Ankauf von bis zu 18.143 Tonnen Reis durch das "Nationale
Programm für Ernährungshilfe" (Pronaa) vorsieht, gewährt den Bauern in
den Regionen Piura und Lambayeque die Möglichkeit zu Warrants (Krediten,
bei denen die zu erwartende Ernte als Sicherheit akzeptiert wird) in
unbegrenzter Höhe, während für das Departement San Martín eine
Obergrenze von 25.000 Tonnen Reis als Obergrenze festgelegt wurde.
Außerdem wurde vereinbart, einen Vertreter der Reisbauern in den
Vorstand des "Nationalen Dienstes für sanitäre Überwachung der
Landwirtschaft von Peru" (Senasa) zu berufen, um den Import von Reis zu
kontrollieren. Den Baumwollbauern sagte das Landwirtschaftsministerium
zu, weitere Sorten Baumwolle, insbesondere aus Piura, in den Prozess der
Formalisierung mit einzubeziehen, was beinhaltet, dass die Regierung
durch Subventionen einen Mindestpreis garantiert. Daneben wird die
Regierung eine Sonderkommission bilden, die hauptsächlich die kleinen
und mittleren Erzeuger bei der Kommerzialisierung ihrer Produkte
unterstützt, um den Einfluss der Zwischenhändler auf den Märkten zu
verringern.
27.5.2005 Die Reisbauern der
Region San Martín lehnten das Abkommen mit dem
Landwirtschaftsministerium ab und beschlossen die Fortsetzung des
unbefristeten Streiks. Am 5. Tag in Folge war die Region San Martín
aufgrund der Straßenblockaden vom Rest des Landes isoliert. Im Laufe des
Vormittags kam es zu Zusammenstößen mit Polizisten der Dinandro
(Antidrogenpolizei) der Antidrogenbasis Santa Lucia, die sich auf der
Höhe des Kilometer 35 der Fernstraße Fernando Belaunde Terry im Distrikt
Uchiza befindet. Dabei gab es mehrere Verletzte. Auf der anderen Seite
lehnten ein Teil der Reisbauern der Täler von Tumbes, Piura und Alto
Mayo den Vorschlag des Landwirtschaftsministerium ebenso ab und
kündigten an, dass sie die Wiederaufnahme der Proteste in Erwägung
ziehen, denn das unterzeichnete Dokument erfüllt nicht die
Hauptforderungen der Reisbauern wie Maßnahmen gegen die niedrigen Preise
und die Bereitstellung von Warrants auf der Grundlage von geschützten
Preisen als Absicherung gegen Preisstürze.
29.05.2005 Die Reisbauern der
Region San Martín kündigten an, dass die der Regierung eine "Kampfpause"
von 2 Wochen einräumen, um ihr Gelegenheit zu geben, die vorläufigen
Vereinbarungen zu erfüllen, und drohten damit, andernfalls ihre
Proteste wieder aufzunehmen.
Cocabauern
protestierten gegen Angriffe der Regierung
24.5.2005 Nach einer Versammlung
der Cocabauern aus dem Tal des Monzón, den Provinzen Leoncio Prado,
Aucayacu und anderen Gebieten des Alto Huallaga veröffentlichten die
Bauern eine Erklärung, in der sie gegen die Erklärungen des Chefs der
staatlichen Institution zur Vernichtung der Cocapflanzungen Devida,
Niels Ericsson, protestierten, der das Tal des Monzón als eine "befreite
Zone" bezeichnet und die Führer mit den Guerillagruppen, die in der
Region aktiv sind, in Verbindung gebracht hatte. Nach Auffassung der
Bauern handelt es sich um einen Vorwand, um die gewaltsame Vernichtung
von Cocapflanzungen fortzusetzen, die Führer der Bauern zu verhaften
und in Fälle von Gesetzesverstößen hineinzuziehen.
KÄMPFE AN DEN
UNIVERSITÄTEN
An verschiedenen Universitäten des Landes gab es erneut Proteste.
Während in Cerro de Pasco ein regionaler Streik stattfand, mit dem die
Reorganisation der Universität gefordert wurde, protestierten in
Ayacucho die Jurastudenten gegen die Veränderung des Studienplans. Die
Studenten der Universität von Andahuaylas forderten den Beginn des
Lehrbetriebs, der bereits Ende April begonnen haben sollte. In
Zarumilla (Tumbes) besetzten Studenten der Universität und Institute für
höhere Bildung das Rathaus, um eine Ermäßigung der Fahrpreise in
interprovinziellen Busen zu fordern. Daneben gab es Proteste von
Studenten in Cusco, Huanuco und
Tumbes.
Regionaler
Streik für die Reorganisation der Universität von Cerro de Pasco
4.5.2005 Mit einem Protestmarsch
durch das Zentrum der Stadt und der Einstellung aller öffentlichen
Aktivitäten trat die Stadt Cerro de Pasco in einen regionalen Streik, um
zu fordern, dass die Nationale Rektorenkonferenz die sofortige
Reorganisation der staatlichen Universität Daniel Alcides Carrión von
Cerro de Pasco anordnet, da diese sich in einer schweren Krise befindet.
Studenten besetzten
das Rathaus von Zarumilla
16.5.2005 Rund 400 Studenten der
Universität und Institute für höhere Bildung in Tumbes besetzten für
einige Stunden das Rathaus von Zarumilla, um die Ausgabe von Ausweisen
für eine Ermäßigung des Fahrpreises in interprovinziellen Bussen zu
fordern. Der Protest begann um 9:00 Uhr vormittags mit einer Kundgebung
vor dem Rathaus und wurde drei Stunden später beendet. Die Studenten
beklagten sich über die Verzögerung bei der Ausgabe der Dokumente, die
der Bürgermeister bereits vor Tagen zugesagt hatte. Mit diesen Ausweisen
zahlen die Studenten nur einen anstatt 1, 5 Soles für die Strecke
zwischen den Provinzen von Tumbes und Zarumilla, das 25 km von Tumbes
entfernt an der Grenze zu Ecuador liegt und wo sich die einzige
Universität und die größte Zahl der Institute für höhere Bildung des
Departements befinden.
Studenten besetzen das Büro des stellvertretenden Rektors der
Universität San Antonio Abad von Cusco
18.5.2005 Rund 200 Studenten,
die in der Zweigstelle der Nationalen Universität San Antonio Abad von
Cusco (UNSAC) in Andahuaylas in der Region Apurímac studieren, besetzten
in Cusco das Büro des stellvertretenden Rektors der UNSAC, um dagegen
zu protestieren, dass bislang der Studienbetrieb an ihren Fachbereichen
nicht aufgenommen worden ist, keine Aufnahmeprüfungen stattgefunden
haben und die Dozenten nicht bezahlt worden sind. Dem gegenüber
erklärte der stellvertretende Verwaltungsdirektor der UNSAC, Dante
Astete Canales, dass diese Probleme entstanden sind, weil die
Zweigstelle der UNSAC in Andahuaylas der neuen Universität José Maria
Arguedas in Apurimac eingegliedert worden ist und erst vor wenigen
Wochen die entsprechende Resolution veröffentlicht wurde, sodass bis
dahin die Zuständigkeit unklar war.
Studenten
von Ayacucho protestieren gegen neuen Studienplan
19.5.2005 Mit einer Mahnwache
und dem Boykott der Seminare forderten Studenten der juristischen
Fakultät an der Nationalen Universität San Cristobal von Huamanga
(UNSCH) die Umstrukturierung des neuen Studienplans, da er vom
akademischen Gesichtspunkt her ein aufeinander aufbauendes Studium
unmöglich macht. Die Studenten versammelten sich in den frühen
Morgenstunden vor dem Sitz der Fakultät und verhinderten den
Lehrbetrieb. Außerdem klebten sie Spruchbänder mit ihren Forderungen an
die Universitätsleitung an die Fassade und holten die Stühle aus den
Seminarräumen auf die Straße. Yovana Gamboa, die Sprecherin der
Studentenvertretung, erklärte, dass sie sich zu dieser Protestaktion
entschlossen hätten, nachdem sie alle anderen Mittel ausgeschöpft haben
und die Universitätsleitung nichts unternommen hat.
Studenten
der staatlichen Agraruniversität in Huánuco fordern eine Verbesserung
der Verwaltung
26.5.2005 Dozenten und Studenten
der verschiedenen Fakultäten der staatlichen Agraruniversität
(Universidad Nacional Agraria de la SElva - UNAS) in Huanuco gingen auf
die Straße, um von der Universitätsleitung eine wesentliche Verbesserung
der Verwaltung der Hochschule zu verlangen und setzten ihr eine Frist
von 48 Stunden, um konkrete Vorschläge zu machen und die notwendigen
Schritte zu unternehmen, um diese umzusetzen. Die Demonstranten legten
einen Forderungskatalog vor, der unter anderem die Erarbeitung eines
strategischen Plans für die UNAS, wirtschaftliche und administrative
Autonomie der Fakultäten, die sofortige Einrichtung eines
funktionierenden Systems der Kommunikation über Intranet, Internet und
Telefon, eine Reorganisation der Verwaltung, mehr Geld für Bücher,
Verbesserungen in der Mensa, die Einrichtung von Laboren und den Bau
eines Wohnheims für Studentinnen beinhaltete.
In
Tumbes demonstrieren Studenten für Gelder aus den Abgaben des Bergbaus
26.5.2005 Mehr als 100 Studenten
des höheren pädagogischen Instituts "José Antonio Encinas" marschierten
zum Sitz der Regionalregierung von Tumbes, um das Geld einzufordern, das
ihnen laut Gesetz aus den Konzessionszahlungen des Bergbaus zusteht,
jedoch seit zwei Jahren aussteht. Der Vorsitzende des Studentenrates
des Instituts, Melvi Ivan Rivas Garcia, erklärte, dass sie seit zwei
Jahren keine Gelder aus diesen Einnahmen erhalten haben, und drohte mit
radikaleren Protestmaßnahmen wie der Blockade der Panamericana, wenn
ihre Forderung nicht erfüllt wird.
UND AUSSERDEM ...
Fischer von Lambayeque
protestieren gegen die Fangquoten für Sardellen
4.5.2005 An der
Panamericana Nord in Lambayeque stauten sich Lastwagen und Fernbusse,
weil Gruppen von Fischern die Straße blockierten, um gegen eine
Verordnung des Ministers für Produktion zu protestieren, nach der sie
nur an zwei Tagen der Woche fischen dürfen. Die Fischer fordern vom
Parlament, dass es neue Fischereigesetz beschließt, die Fangquote für
Sardellen, sowie die Beschränkung der Fischereizone von fünf auf drei
Meilen aufgehoben wird, und die Meereskonvention der UNO nicht
unterzeichnet wird, weil bei diese den Fischfang innerhalb der 12
Meilenzone verbietet. Außerdem beschwerten sie sich, dass wichtige
Unternehmer und Politiker aus Lima Besitzer großer Fischdampfer sind,
die den Fischereibestand ausrotten, und dagegen nichts unternommen
wird.
9.5.2005 Entrüstet über die
Verschiebung einer für den 9. Mai angesetzten Verhandlungsrunde über
ihre Forderungen mit dem Vizeminister für Produktion, Alejandro Jiménez
Morales, kündigten die Führer der Fischer von San José und Santa Rosa
neue Protestaktionen an.
10.5.2005 Nach einer
Zusammenkunft des Ministers für Produktion, Industrie und Fischfang,
David Lemor Bezdin, mit Vertretern der Fischerdörfer Santa Rosa und San
José in Lambayeque, wurde angekündigt, dass aufgrund einer
Ministerialverordnung die Fischer ab 0:00 Uhr desselben Tages berechtigt
sind, "experimentellen" Fischfang zu betreiben, womit die Fangquote für
Sardinien, die in der Region angeordnet war, faktisch wieder aufgehoben
wurde.
Bauarbeiter
blockierten die Avenida Grau in Lima
12.5.2005 Rund 2000 Arbeiter der
Gewerkschaft der Bauarbeiter demonstrierten in der Avenida Grau im
Zentrum von Lima aus Protest gegen die Entlassung einer Gruppe von
Arbeitern, die auf der Baustelle für die Schnellstraße an der Avenida
Grau beschäftigt waren. Der Generalsekretär der Organisation, Vicente
Aponte, erklärte, dass die Entlassungen durch die Ineffizienz eines
Elektrizitätsunternehmens erfolgten, das nicht dazu in der Lage war,
rechtzeitig die Starkstromkabel zu entfernen, die die geplante Route
kreuzen. Die Polizei griff die Demonstranten mit Tränengas an, um den
Protestmarsch aufzulösen. Danach marschierten die Arbeiter zum Sitz des
Arbeitsministeriums und protestierten vor dem Eingang gegen die
mangelnde Überwachung der Sicherheitsmaßnahmen auf dem Bau.
Bürger
fordern die Aufhebung der Zwangsvollstreckung von Abgaben an die
Kommunen
12.5.2005 Hunderte von Bürgern
der so genannten Nachbarschaftsverteidigungsfront von Lima marschierten
zum Kongress, um die Aufhebung der Zwangsvollstreckung von Abgaben zu
fordern, die die verschiedenen Bezirksverwaltungen der Hauptstadt
durchführen. Die Demonstranten forderten die Abschaffung des Gesetzes
952, das den Kommunen zur Ausübung von Zwang beim Eintreiben von Abgaben
berechtigt, weil dies als Vorwand für Exzesse, überhöhte Gebühren und
Enteignungen dient.
"Marsch
der Durstigen" in Tumbes
17.5.2005 Die Bewohner von 15
Armenvierteln von Tumbes, die aufgrund der Dürre seit mehreren Monaten
unter Wassermangel leiden, führten einen so genannten "Marsch der
Durstigen" durch. Mit dem Protestmarsch, der durch die wichtigsten
Straßen des Zentrums führte, forderten die Demonstranten von Kommunal-
und Regionalpolitikern eine unverzügliche Lösung des Problems.
Bewohner
von Surco und Chorrillos demonstrieren für den Anschluss ans Wasser-
und Abwassernetz
19.5.2005 Rund 2000 Bewohner der
Armenviertel der Distrikte Surco und Chorrillos in Lima demonstrierten
vor dem Sitz des Wohnungsbauministeriums, um den Anschluss an das
öffentliche Wasser- und Abwassernetz zu fordern. Abel Cruz Gutierrez,
der Koordinator der "Peruanischen Bewegung 'Ohne Wasser'", beklagte,
dass der Minister Carlos Bruce Montes sich gegenüber ihren Forderungen
taub gestellt und sich geweigert hat, sie anzuhören, obwohl sie mehrere
Male um ein Gespräch mit ihm ersucht haben, und kündigte für die
kommenden Wochen verstärkte Protestmaßnahmen an.
Bergarbeiter des Unternehmens Volcan beginnen einen
unbefristeten Streik für Gehaltszulagen
26.5.2005 Mehr als 2000
Bergarbeiter des Bergbauunternehmens Volcan in Cerro de Pasco traten in
einen unbefristeten Streik, um von dem Unternehmen die Zahlung von
Gehaltszulagen aus den Gewinnen des letzten Jahres zu fordern. Der
Generalsekretär der Föderation der Berg- und Metallarbeiter, César
Rivera Silva, erklärte, dass das Unternehmen im letzten Jahr einen
Gewinn von 112 Millionen Soles erwirtschaftet hat und laut Gesetz die
Summe von 8.600.000 Soles als Gehaltszulagen an die Arbeiter ausgezahlt
werden muss. Ein Sprecher des Unternehmens vertrat dagegen, dass das
Unternehmen in den Jahren vor 2004 Verluste von 200 Millionen Soles
angehäuft hat und die gesetzlichen Bestimmungen es erlauben, die Gewinne
zur Abdeckung des Defizits zu verwenden. Das Unternehmen Volcan ist
weltweit der drittgrößte Erzeuger von Zink und der sechstgrößte
Erzeuger von Gold. Im Peru betreibt es drei Minen in den Andenregionen
Junin und Pasco im Zentrum des Landes und erzeugte im letzten Jahr rund
230.000 Tonnen Zink.
30.5.2005 Nach vier
Tagen Streik führten die Arbeiter des Bergbauunternehmens Volcan eine
Versammlung durch, auf der sie die Forstsetzung ihres Streiks
beschlossen, obwohl dieser vom Arbeitsministerium für illegal erklärt
worden ist. Des weiteren wurde in der Versammlung vereinbart, verstärkt
Protestmärsche in den Straßen von Cerro de Pasco durchzuführen und einen
Marsch nach Lima zu unternehmen, um ihren Forderungen Nachdruck zu
verleihen. Wie der Generalsekretär der Bergarbeitergewerkschaft
bekanntgab, machte das Unternehmen Volcan bei den Verhandlungen zunächst
das Angebot, eine Gewinnzulage von 200 Soles pro Arbeiter zu zahlen,
und erhöhte dieses Angebot bei einer Verhandlungsrunde vom 28. Mai in
Lima auf 400 Soles, was die Gewerkschaft jedoch ablehnte, da aufgrund
der gesetzlich vorgeschriebenen Gewinnzulage von 8 % der Nettogewinne
jedem Arbeiter mindestens 600 Dollar zustehen.
Streik des
öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in Puno
30.5.2005 Mit der
Blockade der wichtigsten Zufahrtsstraßen begann in Juliaca und Puno ein
unbefristeter Streik der Unternehmen des öffentlichen Nah- und
Fernverkehrs, mit dem sie unter anderem die Senkung der Prämien für die
obligatorische Haftpflichtversicherung, die Senkung des Benzinpreises
und die Instandsetzung der Straßen fordern. Der Streik führte zur Absage
des Unterrichts in den Schulen der Region. Einige öffentliche und
private Einrichtungen blieben angesichts möglicher Tumulte geschlossen.
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