Jose Carlos Mariátegui      PERU KÄMPFT
UNA PUBLICACION DEL CIRCULO DE TRABAJO MARIATEGUI  EN ESPAŅOL Y ALEMAN
Peru kämpft
Nr. 11
Vorwort

Diese Nummer von PERU KÄMPFT umfaßt vier Artikel, die sich unter verschiedenen Aspekten mit den Angriffen beschäftigt, denen die peruanische Revolution, ihre Avantgarde, die Kommunistische Partei Perus (PCP) und speziell der Volkskrieg derzeit ausgesezt sehen

In einem Artikel, der den Jahrestag des Beginns des Volkskrieges in Erinnerung ruft, wehren wir uns gegen die Ansicht, daß es sich um einen falschen Weg handelte, für den sich Tausende umsonst geopfert haben, indem wir auf die Erfolge und Errungenschaften des Volkskrieges verweisen.

In dem Zusammenhang fanden wir es auch angebracht, eine Erwiderung auf einen Artikel der MLPD zu verfassen, den sie am 31.8.2000 in ihrem Zentralorgan "Rote Fahne" veröffentlichte. Darin vertritt sie nicht nur, daß man den Volkskrieg gar nicht erst hätte beginnen dürfen, weil keine Bedingungen dafür vorhanden waren, sondern auch, daß die PCP die Massen zwischen zwei Fronten getrieben und mit Gewalt gezwungen habe, sich ihr anzuschließen. Dabei handelt es sich um einen alt bekannten Angriff der peruanischen Revisionisten, mit dem sie der Reaktion in den achtziger Jahren im Kampf gegen den Volkskrieg ideologische Rückendeckung gaben und sich gleichzeitig vor den Massen dafür zu rechtfertigen versuchte, daß sie den radikalen Phrasen der siebziger Jahre abschworen und sich für einen gesicherten Posten innerhalb der bürgerlichen Legalität entschieden. Darum erscheint es uns wichtig, dieser Auffassung entgegen zu treten, die letztlich auf einem ungenügenden Verständnis des Marxismus-Leninismus-Maoismus, speziell des Maoismus beruht, der die Gesetze für die Revolution in den unterdrückten Nationen entwickelt hat. Das Schädliche an diesen Positionen ist, daß sie den Volkskrieg als vollständig entwickelte Militärtheorie des Proletariats in Frage stellen und damit ihre eigene Entwicklung und die Anderer behindern.

Auffällig an der Argumentation der MLPD ist auch, daß sie unbesehen Unterstellungen übernimmt, mit denen der Imperialismus schon seit langem versucht, jede revolutionäre, antiimperialistische Bewegung zu diffamieren, wie die angebliche Verbindung zum Drogenhandel, die Zwangsrekrutierung unbeteiligter Bauern oder die Gewaltanwendung gegen die Massen. Damit stimmt sie mit ein in die Schmutzkampagne, die der US-Imperialismus in Allianz mit den reaktionären Regierungen der Region heute im Zuge seines "Krieges gegen den Terrorismus" erneut angefacht hat, um eine "Politik der Stärke" gegenüber der wachsenden Protestwelle gegen die katastrophalen Auswirkungen von Neoliberalismus und Globalisierung und eine verstärkte militärische Intervention zu rechtfertigen. Der dritte Artikel dieser Ausgabe beschäftigt sich mit diesen und anderen Auswirkungen des "Krieges gegen den Terrorismus" in Lateinamerika und konzentriert sich dabei speziell auf die Entwicklung in Peru.

Daneben erschien es uns angemessen, eine Kritik an einem Artikel über José Carlos Mariátegui abzudrucken, die wir schon vor längerer Zeit als Antwort auf einen Artikel verfaßten, der in der Zeitschrift "Neue Einheit" erschien. Darin wird das Verständnis des Marxismus des Gründers der PCP und damit auch der von ihm entwickelte Weg der peruanischen Revolution in Frage gestellt, den der Vorsitzende Gonzalo und die PCP aufgriffen und weiterentwickelten.