Jose Carlos Mariátegui      PERU KÄMPFT
UNA PUBLICACION DEL CIRCULO DE TRABAJO MARIATEGUI  EN ESPAŅOL Y ALEMAN
Peru kämpft
Nr. 6
    Gedichte der Genossin Miriam

    GEDICHT NR. 7

    Ich fühle
    deine übermächtige Gegenwart
    voller Wut
    wie eine wilde Raubkatze
    die gehindert wird,
    den entscheidenden Schlag zu führen
    eingekerkert
    inmitten
    des richtigen und strahlenden
    Weges.

    Ich fühle
    deine übermächtige Gegenwart
    schmerzhaft
    wie das Schluchzen eines Vaters
    der gezwungen wird,
    sein lebendiges Herz zu verschließen
    denn er wurde
    seinen Kindern entrissen
    während ihre Sinne
    noch erwachten.

    Ich fühle
    deine übermächtige Gegenwart
    glühend
    wie Zeus, und doch ein Mensch
    die Mauer des Verstandes
    zerstört
    und voller Empfindsamkeit
    denn er ist
    berauscht
    von der Liebe zu der Frau
    die sie seinen Armen entrissen.

    Ich fühle
    deine übermächtige Gegenwart
    voller Klarheit, fühle
    wie dialektische Materie
    ansetzt
    zum genialen qualitativen Sprung
    denn es kommt ihm zu
    heute
    verfolgt
    die Entwicklung weiterzuführen.

    Und ich fühle
    deine übermächtige Gegenwart
    Kommunist
    Kampf eines Titanen
    überströmend, optimistisch
    voll konstruktiver Kraft
    denn er ist
    vorbestimmt
    jene neue Welt
    zu bauen
    die uns versprochen ist.

    Sei es mit Gefühl,
    Empfinden
    Leidenschaft oder Verstand
    immer ist es da
    in deiner übermächtigen Gegenwart
    das Gefühl von etwas Göttlichem
    und ich sehe dich jetzt
    gegenwärtig, wirklich,
    endgültig.

    Juni 1993


    GEDICHT NR. 9

    Zwei Frauen
    wie ich:
    eine jung
    die andere alt,
    gegerbte Züge
    roter Kupfer.
    Kein Poncho mehr,
    doch noch den Hut
    die Zöpfe achtlos
    ungekämmt
    und die Röcke
    ausgebreitet.

    Zwei Frauen
    wie ich:
    eine gesund,
    die andere krank.
    Rissige Hände
    schneiden Alhelí.
    Kein Maultier mehr,
    doch eine Ziege.
    Unkraut wuchert
    unbeachtet
    und die Pfade
    menschenleer.

    Zwei Frauen
    wie ich:
    eine ruhig,
    die andere lebhaft.
    Seltsame Augen,
    funkelnder Glanz.
    Keine Kerze mehr,
    doch den Mechero.
    Viele Kugeln
    in der Luft
    und die Schleudern
    sind verborgen.

    Zwei Frauen
    wie ich:
    eine weint,
    die andere fleht.
    Der Schrei der Opfer
    spricht für sich.
    Nun gibt es nichts mehr,
    nur den Weg.
    Rote Gräber
    in den Anden
    und die Massen
    in Bewegung.

    Zwei Frauen
    wie ich:
    eine singt,
    die andere erfreut.
    Mutige Truppen
    kämpften hier.
    Nun gibt es keinen Krieg mehr,
    doch den Krieger.
    Ungezähmte Wogen
    der Zukunft
    und neue Heldentaten
    beginnen wir.


    Juli 1993


    GEDICHT NR. 15

    Unachtsam
    öffneten wir die die Fenster der Nacht
    und ein jäher Blitz
    des Winters durchdrang
    den Kopf der Bewegung.
    Zurück blieb der Körper, untröstlich
    kopflos
    in Dunkelheit getaucht
    in Tränen erstickt
    im Chaos versunken.
    Das frühlingshafte Surren
    der Insekten ertönte,
    und er wurde von seinen Anhängern verleugnet
    und zu den Verdammten gezählt
    und unter den Lebenden begraben.
    Plötzlich erhob sich seine Stimme, warm im Herbst,
    die Stimme der kämpfenden Klasse,
    der Partei, der Führung,
    des Oberhauptes, die Lösung:
    "Hier abbrechen,
    Rückzug unserer bewaffneten Rebellion
    für beträchtliche Zeit!
    Eine neue Etappe beginnen,
    nicht aufhören zu kämpfen!
    Für immer das Ziel beibehalten!"
    Erfüllt und durchdrungen
    vom Licht des Kommunismus
    ewiger Stern
    Energie
    Ideologie.
    Vollendetes Denken
    in seiner dialektischen Begründung
    einfache Sprache
    voller Mut
    mit kaltem Kopf
    und glühendem Gefühl.
    Entwaffnet
    gebrauchte er die Waffen des Kommunisten
    und warf sich
    in eine neue Schlacht.
    Er ergriff die Fahne
    mitten im Fall,
    sie unbesiegt zu retten
    treibt ihn voran.
    Ich sah seine proletarische
    Standhaftigkeit
    in seiner kommunistischen Beharrlichkeit.
    Welch tiefe Überzeugung
    in die neue
    Entscheidung, Definition.
    Doch der Lehm
    der schwarze, faulige
    Schlamm
    fiel herab
    und bedeckte
    seinen schönen Körper,
    und ich fühlte den Schmerz
    denn er gehört nicht ihm,
    sondern mir,
    der Klasse,
    der Partei.
    Und der Regen wusch den Morast
    und seine Gestalt
    blieb rein
    durchdrungen vom Wasser
    wie roter nasser Marmor
    und der Sommer
    der Partei,
    in neu aufblitzendem
    Glanz
    wie mein Lied.
    Wieder ertönt seine Stimme
    die Stimme der kämpfenden Klasse,
    der Partei, der Führung,
    des Kopfes an der Spitze.
    Und wie gestern
    wird es morgen sein,
    heute und für immer,
    mit ihm, mit Gonzalo
    dem Vorsitzenden
    bis zum Kommunismus!

    Dezember 1993