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Die Verfechter des neuen Kolonialismus

Vierter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU

Von den Redaktionen der "Renmin Ribao" und der Zeitschrift "Hongqi"

(22. Oktober 1963)

Nach dem zweiten Weltkrieg erhoben sich in den Gebieten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas gewaltige revolutionäre Stürme. Über fünfzig Staaten in Asien und Afrika erklärten ihre Unabhängigkeit. China, Vietnam, Korea und Kuba schlugen den sozialistischen Weg ein. Gewaltige Veränderungen gingen mit dem Aussehen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas vor.

Während nach dem ersten Weltkrieg die Revolutionen in den Kolonien und Halbkolonien durch Unterdrückung von seiten der Imperialisten und ihrer Lakaien schwere Rückschläge erlitten, so war die Lage nach dem zweiten Weltkrieg grundlegend anders. Die Imperialisten waren nicht mehr in der Lage, das Lauffeuer der nationalen Befreiungsbewegung zu löschen. Das alte Kolonialsystem des Imperialismus begann rasch zu zerfallen, sein Hinterland verwandelte sich in die Front, an der der antiimperialistische Kampf tobt. Die Herrschaft des Imperialismus über seine Kolonien und abhängigen Länder ist in manchen Ländern bereits gestürzt, in anderen Ländern wurde sie bedeutend angeschlagen und ist ins Wanken geraten. Das führt unvermeidlich zur Schwächung und Erschütterung der Herrschaft der Imperialisten in ihren eigenen Ländern.

Der Sieg der Revolutionen der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas ist, zusammen mit der Herausbildung des sozialistischen Lagers, der weithin hallende Triumphgesang unseres Zeitalters.

Der Sturm der Revolutionen der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas fordert von jeder politischen Kraft in der Welt eine Stellungnahme. Dieser gewaltige revolutionäre Sturm läßt die Imperialisten und Kolonialisten erzittern, während ihm die revolutionären Völker der Welt ihren Beifall spenden und zujubeln. Die Imperialisten und Kolonialisten sagen: "Schrecklich! Schrecklich!" Aber die revolutionären Völker der Welt sagen: "Großartig! Großartig!" Die Imperialisten und Kolonialisten sagen: "Das ist Aufruhr, das ist verboten." Die revolutionären Völker der Welt aber sagen: "Das ist Revolution, das Volk hat ein Recht darauf, diesem Strom der Geschichte kann niemand Einhalt gebieten."

Welche Haltung man in dieser so zugespitzten Frage der gegenwärtigen Weltpolitik einnimmt, das ist eine wichtige Trennungslinie zwischen Marxisten-Leninisten und modernen Revisionisten. Die Marxisten-Leninisten stehen fest auf Seiten der unterdrückten Nationen und unterstützen aktiv die nationale Befreiungsbewegung. Die modernen Revisionisten stehen in Wirklichkeit auf seiten des Imperialismus und Kolonialismus und lassen nichts unversucht, um die nationale Befreiungsbewegung zu verneinen und ihr entgegenzuarbeiten.

In Worten wagen es die Führer der KPdSU noch nicht, die Flagge ihrer Unterstützung der nationalen Befreiungsbewegung ganz zu streichen; von ihren eignen Interessen ausgehend, unternehmen sie zuweilen auch gewisse Aktionen, um den Anschein von Unterstützung zu erwecken, Von den wichtigsten Seiten her jedoch, aus 'Ihren Jahre hindurch verfochtenen Ansichten und ihrer Politik ersieht man, daß sie dem Befreiungskampf der unterdrückten Nationen in Asien, Afrika und Lateinamerika gegenüber eine negative, abschätzige und verneinende Haltung einnehmen, daß sie als Verfechter des neuen Kolonialismus dienen.

Im Offenen Brief des ZK der KPdSU vom 14. Juli wie auch in zahlreichen Artikeln und Reden haben die Genossen in der KPdSU große Mühe darauf verwandt, ihre falschen Ansichten ,zur Frage der nationalen Befreiungsbewegung zu verteidigen und die Kommunistische Partei Chinas anzugreifen. Aber das alles ist nur ein weiterer Beweis für den antimarxistisch-antileninistischen, revolutionsfeindlichen Standpunkt der Führer der KPdSU in dieser Frage.

Sehen wir uns nun einmal die "Theorie" und Praxis der Führer der KPdSU in der Frage der nationalen Befreiungsbewegung an.


VERZICHT AUF DIE AUFGABE DES KAMPFES GEGEN DEN IMPERIALISMUS UND KOLONIALISMUS

Die nationale Befreiungsbewegung in Asien, Afrika und Lateinamerika hat große Siege von historischer Bedeutung errungen. Das kann niemand abstreiten. Kann man aber behaupten, daß die den Völkern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas gestellte Aufgabe des Kampfes gegen den Imperialismus und Kolonialismus mitsamt ihren Agenten als bereits erfüllt zu betrachten ist?

Unserer Meinung nach läßt. sich das nicht behaupten. Diese Kampfaufgabe ist bei weitem noch nicht erfüllt.

Aber die Führer der KPdSU verbreiten oft die Anschauung, daß der Kolonialismus aus der heutigen Welt bereits verschwunden sei oder sich dem Verschwinden nähere. Sie betonen immer wieder: "Nur fünfzig Millionen Menschen stöhnen noch unter dem Joch des Kolonialismus", (1) ein kleiner Rest des Kolonialsystems sei nur noch in Gebieten wie Portugiesisch-Angola und Mozambique in Afrika übrig, und die Vernichtung des Kolonialismus habe bereits ihre "Endphase" erreicht. (2)

Wie stehen die Dinge aber in Wirklichkeit?

Überprüfen wir zuerst die Lage in Asien und Afrika. Eine Reihe von Staaten hat dort ihre Unabhängigkeit erklärt. Trotzdem haben sich viele dieser Staaten nicht von der Kontrolle und Knechtschaft des Imperialismus und Kolonialismus befreit, sind immer noch Gegenstand imperialistischer Plünderungen und Aggressionen, bleiben nach wie vor Streitobjekte der neuen und alten Kolonialisten. In manchen dieser Staaten haben sich die alten Kolonialisten mit einem Schlag in Kolonialisten neuen Typs verwandelt und erhalten durch die von ihnen hochgepäppelten Agenten weiter die Kolonialherrschaft aufrecht. In anderen Staaten wieder ist der Wolf durch die Vordertür hinausgegangen, während der Tiger durch eine Hintertür hereingekommen ist - anstelle der alten Kolonialisten die neuen, noch mächtigeren und gefährlicheren Kolonialisten aus den USA. Die Klauen des neuen Kolonialismus, vertreten durch den USA-Imperialismus, bedrohen ernstlich die Völker in Asien und Afrika.

Hören wir nun die Stimme der lateinamerikanischen Völker.

In der zweiten Deklaration von Havanna wird von Lateinamerika gesagt: "Heute schindet sich der Kontinent unter einem Imperialismus, der die spanische Kolonialzeit an Wildheit, Macht und Unbarmherzigkeit bei weitem übertrifft."

Und weiter wird festgestellt: Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs "betragen die nordamerikanischen Investitionen mehr als zehn Milliarden Dollar. Lateinamerika ist ein billiger Lieferant von Rohstoffen und muß Fertigprodukte zu hohen Preisen einkaufen". "Währenddessen fließt aus Lateinamerika ein nicht versiegender Strom von Schätzen in die Vereinigten Staaten: etwa viertausend Dollar jede Minute, fünf Millionen jeden Tag, zwei Milliarden im Jahr, zehn Milliarden alle fünf Jahre. Für jede tausend Dollar, die wir verlieren, bleibt uns ein Toter zurück. Tausend Dollar für einen Toten - das ist der Preis des Imperialismus!"

Der Sachverhalt ist ganz klar: Die Imperialisten haben auch nach dem zweiten Weltkrieg ihren Kolonialismus niemals aufgegeben, sondern nur eine neue Form angewandt, um den Neokolonialismus durchzusetzen. Eine wichtige Besonderheit dieses neuen Kolonialismus besteht darin, daß die Imperialisten sich gezwungen sehen, die alte Form ihrer direkten Kolonialherrschaft abzuwandeln und mit Hilfe von ausgesuchten und ausgebildeten Agenten die Kolonialherrschaft und -ausbeutung in neuer Form auszuüben. Die von den USA geführ-ten Imperialisten unterwerfen Kolonien und die Staaten, die bereits ihre Unabhängigkeit erklärt haben, ihrer Kontrolle und Knechtschaft dadurch, daß sie Militärblocks zurechtzimmern, Militärstützpunkte aufrichten, eine "Union" oder eine "Ge-meinschaft" bilden und Marionettenregierungen fördern. Mit "Wirtschaftshilfe" und anderen Tricks machen sie diese Län-der weiter zu ihren Absatzmärkten, Rohstoffbasen und Kapitalsanlageobjekten. Sie plündern die Schätze dieser Länder, sie saugen ihren Völkern das Blut aus. Sie benutzen außerdem die UNO als wichtiges Werkzeug, um sich in die inneren Angelegenheiten dieser Länder einzumischen und militärische, wirtschaftliche und kulturelle Aggressionen gegen sie zu verüben. Wenn sie ihre Herrschaft in diesen Ländern mit "friedlichen" Mitteln nicht weiter aufrechterhalten können, inszenieren sie Militärputsche, unternehmen Umsturzaktionen und scheuen auch nicht vor direkter bewaffneter Einmischung und Aggression zurück.

Bei der Verbreitung des Neokolonialismus zeigen sich die USA am aktivsten und raffiniertesten. Mit dem Neokolonialismus als Waffe bemüht sich der USA-Imperialismus, die Kolonien und Einflußsphären anderer imperialistischer Länder an sich zu reißen und so seine Weltherrschaft aufzurichten.

Diese neue Art von Kolonialismus ist ein noch viel gefährlicherer und tückischerer Kolonialismus.

Wir möchten die Führer der KPdSU fragen, wie man unter diesen Umständen behaupten kann, daß die Vernichtung des Kolonialismus bereits die "Endphase" erreicht habe?

Um ihre eigenen Lügen. zu rechtfertigen, versuchen die Führer der KPdSU, in der Erklärung von 1960 irgendwelche Ausreden zu finden, die ihnen helfen können. Sie sagen: Heißt es nicht in der Erklärung von 1960, daß das Kolonialsystem in raschem Zerfall ist? Jedoch die These in der Erklärung über den raschen Zerfall des alten Kolonialsystems kann den Führern der KPdSU bei der Verbreitung ihrer These vom Verschwinden des Kolonialismus überhaupt nicht helfen. In der Erklärung wird deutlich dargelegt: "Das Hauptbollwerk des modernen Kolonialismus sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Imperialisten, allen voran die USA, sind verzweifelt bemüht, durch neue Methoden und in neuen Formen die Kolonialausbeutung der Völker in den ehemaligen Kolonien aufrechtzuerhalten." Sie "suchen die Hebel der wirtschaftlichen Kontrolle und des politischen Einflusses in den Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas in ihren Händen zu behalten". Was hier in der Erklärung aufgezeigt wird, ist gerade das, was die Führer der KPdSU mit allen Mitteln zu vertuschen suchen.

Die Führer der KPdSU haben auch die "Theorie" fabriziert, daß die nationale Befreiungsbewegung in eine "neue Etappe" getreten sei, bei der angeblich die wirtschaftlichen Aufgaben im Mittelpunkt stünden. Ihrer Meinung nach "wurde früher der Kampf hauptsächlich auf politischem Gebiet entfaltet", während heute die wirtschaftliche Frage bereits zu einer "zentralen Aufgabe" und zum "Hauptglied in der Weiterentwicklung der Revolution" geworden sei. (3)

Die nationale Befreiungsbewegung ist in eine neue Etappe eingetreten. Aber diese neue Etappe entspricht durchaus nicht dem, was die Führer der KPdSU als "neue Etappe" bezeichnen. In dieser neuen Etappe sind die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas unvergleichlich bewußter geworden als früher, die revolutionäre Bewegung hat einen beispiellosen Aufschwung genommen. Sie fordern gebieterisch die restlose Liquidierung der Macht des Imperialismus und seiner Handlanger in diesen Ländern, sie streben nach völliger politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. An erster Stelle und als dringendste Aufgabe steht vor diesen Ländern noch immer die Fortführung des Kampfs gegen den Imperialismus, den neuen und alten Kolonialismus und deren Helfershelfer. Dieser Kampf wird auf politischem, wirtschaftlichem, militärischem, kulturellem und ideologischem wie auf allen anderen Gebieten noch immer aufs heftigste geführt. Die Kämpfe auf diesen Gebieten finden noch immer ihren konzentrierten Ausdruck im politischen Kampf und entwickeln sich oft, infolge der direkten oder indirekten bewaffneten Unterdrückung durch die Imperialisten, unvermeidlich zum bewaffneten Kampf. Eine unabhängige nationale Wirtschaft zu entwickeln, ist für die neu unabhängigen Staaten sehr wichtig. Aber diese Aufgabe darf niemals vom Kampf gegen den Imperialismus, gegen den neuen und alten Kolonialismus und deren Handlanger getrennt werden.

Wie die von den Führern der KPdSU verbreitete These über das sogenannte "Verschwinden des Kolonialismus", zielt ihre Theorie über eine angebliche "neue Etappe" offensichtlich darauf ab, die Aggressionen und Plünderungen des durch die USA vertretenen Neokolonialismus in Asien, Afrika und Lateinamerika zu vertuschen, die scharfen Widersprüche zwischen dem Imperialismus und den unterdrückten Nationen zu verdecken und die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas im revolutionären Kampf zu lähmen.

Wenn, nach der "Theorie" der Führer der KPdSU, der Kolonialismus bereits am Verschwinden ist, und für die nationale Befreiungsbewegung die zentrale Aufgabe nur in der Entwicklung der Wirtschaft besteht, dann ist es selbstverständlich nicht mehr notwendig, gegen den Imperialismus, gegen den neuen und alten Kolonialismus und all ihre Handlanger anzukämpfen. Ist damit nicht die Aufgabe der nationalen Befreiungsbewegung überhaupt aus der Welt geschafft? Man begreift, daß die "neue Etappe", von der die Führer der KPdSU reden, in der wirtschaftliche Aufgaben im Mittelpunkt stehen, nichts anderes ist als die Etappe, in der der Kampf gegen den Imperialismus, gegen den neuen und alten Kolonialismus und deren Helfershelfer, in der die nationale Befreiungsbewegung aufgegeben wird.


REZEPTE DES VERZICHTES AUF DIE REVOLUTION DER UNTERDRÜCKTEN VÖLKER

Ihren falschen "Theorien" entsprechend haben die Führer der KPdSU mit großem Fleiß eine Reihe von Allheilmitteln gegen die Beschwerden der unterdrückten Völker erarbeitet. Sehen wir uns nun einmal diesen ganzen Stoß von Rezepten näher an.

Das erste Rezept trägt das Etikett friedliche Koexistenz und friedlicher Wettbewerb.

Die Führer der KPdSU pflegen die großen, nach dem Kriege von den Völkern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas in der nationalen Befreiungsbewegung errungenen Siege dem was sie "friedliche Koexistenz" und "friedlichen Wettbewerb" nennen, zuzuschreiben. Der Offene Brief des ZK der KPdSU hat dazu zu sagen: "Unter den Verhältnissen der friedlichen Koexistenz wurden in den letzten Jahren im Klassenkampf des Proletariats und im Kampf der Völker für nationale Freiheit neue wichtige Siege errungen und entwickelt sich der weltweite revolutionäre Prozeß erfolgreich."

Sie behaupten auch gewöhnlich, daß sich die nationale Befreiungsbewegung "unter den Bedingungen der friedlichen Koexistenz von Ländern verschiedener Gesellschaftsordnung, unter den Bedingungen des ökonomischen Wettbewerbs der beiden sich gegenüberstehenden Gesellschaftssysteme entwickelt", (4) daß friedliche Koexistenz und friedlicher Wettbewerb "die Entwicklung des Befreiungsprozesses aller kämpfenden Völker von der Kontrolle ausländischer Monopole fördern" (5) und "dem ganzen System kapitalistischer Beziehungen" "vernichtende Schläge" (6) versetzen können.

Die sozialistischen Staaten müssen die leninistische Politik der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten verschiedener Gesellschaftsordnung befolgen. Aber friedliche Koexistenz und friedlicher Wettbewerb können keinesfalls an die Stelle des revolutionären Kampfs der Volksmassen aller Länder treten. Wenn Kolonien und abhängige Länder in ihrer nationalen Revolution den Sieg erringen wollen, müssen sie sich vor allem auf den revolutionären Kampf ihrer eigenen Volksmassen verlassen, ein Kampf, der niemals von einem anderen Land geführt werden kann.

Wie die Führer der KPdSU es sehen, schreibt sich der Sieg in der Revolution zur nationalen Befreiung nicht hauptsächlich von den revolutionären Kämpfen der Massen her, nicht daher, daß sich das Volk selbst befreit, sondern daß in friedlicher Koexistenz und in friedlichem Wettbewerb auf den natürlichen Zusammenbruch des Imperialismus gewartet wird. Das bedeutet in Wirklichkeit, die unterdrückten Völker auf ewig der imperialistischen Plünderung und Versklavung auszusetzen, ohne daß sie sich zum Widerstand und zur Revolution erheben dürfen.

Das zweite Rezept ist betitelt: Hilfe für rückständige Länder.

Die Führer der KPdSU schwatzen das Blaue vom Himmel herunter über ihre wirtschaftliche Hilfe für die erst kürzlich unabhängig gewordenen Länder. Genosse Chruschtschow erklärte, solche Hilfe ermögliche es diesen Ländern, einer "neuen Versklavung auszuweichen und ihren Fortschritt voranzutreiben, sie fördert den normalen Ablauf und die Beschleunigung derjenigen inneren Vorgänge, die diese Staaten auf den breiten Weg zum Sozialismus führen können". (7)

Daß die sozialistischen Länder den neuerdings unabhängigen Ländern wirtschaftliche Hilfe nach den Prinzipien des Internationalismus gewähren, ist notwendig und von großer Bedeutung. Aber es läßt sich keinesfalls sagen, daß die nationale ,Unabhängigkeit und gesellschaftliche Umwälzung dieser Staaten lediglich von der wirtschaftlichen Hilfe abhängen, die sie von den sozialistischen Ländern erhalten, und nicht hauptsächlich vom revolutionären Kampf des eigenen Volks.

Offen gestanden, sind Politik und Ziel, die die Führer der KPdSU mit ihrer Hilfe für die neuerdings unabhängigen Länder während der letzten Jahre verfolgt haben, *zweifelhaft. Die Führer der KPdSU nehmen in Dingen, die Hilfe für die neuerdings unabhängigen Länder bedeuten, häufig eine großmacht-chauvinistische und national-egoistische Haltung ein, sie schaden den wirtschaftlichen und politischen Interessen der betreffenden. Länder und bringen damit die sozialistischen Länder in schlechten Ruf. Mit ihrer Hilfe für Indien verfolgen die Führer der KPdSU überhaupt Nebenabsichten. Unter den neuerdings unabhängigen Ländern, denen die Sowjetunion Hilfe gewährt, nimmt Indien die erste Stelle ein. Diese Art von Hilfe ist offensichtlich dazu bestimmt, die Nehru-Regierung in ihrer antikommunistischen, volksfeindlichen und gegen die sozialistischen Länder gerichteten Politik zu bestärken. Sogar die USA-Imperialisten haben festgestellt, daß die Sowjethilfe "durchaus in unserem Interesse ist" (8) .

Nicht genug damit, die Führer der KPdSU schlagen offen die Zusammenarbeit mit dem USA-Imperialismus bei der "Hilfe an rückständige Länder" vor. Chruschtschow äußerte sich in einer Rede in den USA im September 1959 folgendermaßen: "Die ganze Welt wird unsere und Ihre wirtschaftlichen Erfolge begrüßen. Sie erwartet, daß unsere beiden großen Mächte den Völkern, die in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung um Jahrhunderte zurückgeblieben sind, schneller auf die Beine helfen."

Sieh mal einer an! Das Hauptbollwerk des modernen Kolonialismus soll imstande sein, den unterdrückten Völkern "schneller auf die Beine zu helfen"! Es ist wirklich erstaunlich, daß die Führer der KPdSU nicht nur bereit sind, Partner der Neokolonialisten zu werden, sondern sogar stolz darauf.

Das dritte Rezept lautet Abrüstung.

Chruschtschow erklärte: "Abrüstung bedeutet Abrüstung der Kräfte des Krieges, Beseitigung des Militarismus, Ausschließung kriegerischer Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes, vollständige und endgültige Beseitigung aller Formen des Kolonialismus." (9)

Er sagte auch: "Die Abrüstung würde die notwendigen Voraussetzungen für eine gewaltige Erweiterung des Ausmaßes der Hilfe für die jungen Nationalstaaten schaffen. Wenn vom Gesamtbetrag der militärischen Ausgaben in der Welt, der mit 120 Milliarden Dollar beziffert wird, für diese Zwecke nur acht bis zehn Prozent verwandt würden, so könnten im Verlauf von 20 Jahren in den notleidenden Gebieten der Erde Hunger, Krankheiten und Analphabetentum beseitigt werden." (10)

Um die imperialistische Politik der Aufrüstung und Kriegsvorbereitungen bloßzulegen und zu bekämpfen, treten wir seit jeher für den Kampf um die allgemeine Abrüstung ein. Aber man kann absolut nicht sagen, daß sich der Kolonialismus durch Abrüstung abschaffen läßt.

Chruschtschow, hört sich hier wie ein Prediger an: Leidgeprüfte Völker der Welt, seid gesegnet! Wartet nur, wartet, bis die Imperialisten ihre Waffen niedergelegt haben, dann wird euch die Freiheit von selbst zufallen. Wartet, bis euch die Imperialisten Barmherzigkeit zeigen, und die von Armut befallenen Gebiete der Welt werden sich in ein Paradies, in dem Milch und Honig fließt, verwandeln . . .

Das sind nicht nur Illusionen, sondern Opium, um das Volk einzuschläfern.

Das vierte Rezept ist überschrieben: Abschaffung des Kolonialismus durch die Vereinten Nationen.

Chruschtschow ist der Ansicht, wenn die Vereinten Nationen nur Maßnahmen zur endgültigen Beseitigung des Kolonialsystems treffen, würden "die Völker, die jetzt unter der Erniedrigung durch ausländische Herrschaft leiden" eine klare und greifbare Perspektive für die friedliche Befreiung vom ausländischen Joch erhalten". (11)

In einer Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September 1960 sagte Chruschtschow: "Wer, wenn nicht die Organisation der Vereinten Nationen, sollte sich für die Beseitigung der Kolonialherrschaft einsetzen?"

Diese Frage mutet wirklich seltsam an! Nach Chruschtschows Ansicht dürfen und können die revolutionären Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas den Kolonialismus nicht selber beseitigen; wenn der Kolonialismus beseitigt werden soll, müssen sie ihre Hoffnungen auf die UNO setzen.

Auf derselben UNO-Vollversammlung sagte Chruschtschow: "Daher appellieren wir an die Vernunft und den Weitblick der Völker der westlichen Länder, an ihre Regierungen und Vertreter in dieser hohen Versammlung der Organisation der Vereinten Nationen: Laßt uns Schritte zur Beseitigung des Kolonialregimes vereinbaren und damit diesen gesetzmäßigen historischen Prozeß beschleunigen." Man sieht, Chruschtschow meint Hilfe der Imperialisten, wenn er von der Hilfe der Vereinten Nationen spricht. Die Tatsachen zeigen, daß die UNO, die immer noch unter imperialistischer Kontrolle steht, das Kolonialregime nur aufrechterhalten und verstärken, aber den Kolonialismus, welcher Art auch immer, nicht beseitigen kann.

Mit einem Wort, die Rezepte, die die Führer der KPdSU der nationalen Befreiungsbewegung verschreiben, wollen nur die Menschen glauben machen, daß die Imperialisten den Kolonialismus aufgeben, den unterdrückten Nationen und Völkern gnädig Freiheit und Befreiung bewilligen werden, und daß daher alle revolutionären Theorien, alle revolutionären Forderungen, alle revolutionären Kämpfe überholt und überflüssig sind und daher aufgegeben werden sollen und müssen.


GEGEN NATIONALE BEFREIUNGSKRIEGE

Obwohl die Führer der KPdSU davon reden, die Bewegungen und Kriege für nationale Befreiung zu unterstützen, versuchen sie doch mit allen Mitteln, die Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas zur Aufgabe ihrer revolutionären Kämpfe zu bewegen, denn in Wirklichkeit zittern sie selbst vor revolutionären Stürmen.

Die Führer der KPdSU haben die grandiose "Theorie", daß "selbst ein kleiner Funke einen Weltbrand entzünden kann" (12) , daß ein Weltkrieg unweigerlich ein thermonuklearer Krieg sein wird, der die Vernichtung der Menschheit bedeutet. Deshalb macht Chruschtschow ein Geschrei, "in unserer Zeit sind lokale Kriege' sehr gefährlich" (13) und "wir werden uns beharrlich bemühen, ... die glimmenden Funken auszutreten, die einen Kriegsbrand entfachen könnten" (14) . Hier macht Chruschtschow überhaupt keinen Unterschied zwischen gerechten und ungerechten Kriegen und geht damit ganz und gar vom Standpunkt ab, daß Kommunisten gerechte Kriege unterstützen müssen.

Die Geschichte hat in den achtzehn Jahren seit dem zweiten Weltkrieg bewiesen, daß nationale Befreiungskriege unvermeidlich sind, solange die Imperialisten und ihre Lakaien ihre brutale Herrschaft mit Bajonetten aufrechtzuerhalten und die Revolution unter den unterdrückten Nationen mit Waffengewalt niederzuwerfen versuchen. Diese ununterbrochenen revolutionären Kriege, große und kleine, gegen die Imperialisten und ihre Kettenhunde haben den imperialistischen Kriegskräften harte Schläge versetzt und die Kräfte, die den Weltfrieden verteidigen, stärker gemacht. Sie haben auch die Pläne der Imperialisten zur Entfesselung eines Weltkriegs wirkungsvoll durchkreuzt. Chruschtschows Geschrei von der Notwendigkeit, den Funken der Revolution im Interesse des Friedens "auszutreten", ist, offen gesagt, ein Versuch, sich im Namen der Verteidigung des Friedens in Wirklichkeit der Revolution entgegenzustellen.

Von ebensolch falschen Gesichtspunkten und politischen Richtlinien ausgehend, verlangt die Führerschaft der KPdSU nicht nur, daß alle unterdrückten Nationen ihre revolutionären Kämpfe um die Befreiung aufgeben und mit den Imperialisten und Kolonialisten "in friedlicher Koexistenz" zusammenleben, sondern sie tut sich sogar mit dem Imperialismus zusammen und versucht, durch eine Vielzahl von Methoden, die Funken der Revolution in Asien, Afrika und Lateinamerika auszutreten.

Nehmen wir als Beispiel den nationalen Befreiungskrieg des algerischen Volks. Nicht nur, daß die Führerschaft der KPdSU ihn lange Zeit hindurch nicht unterstützte, sie.stellte sich sogar auf die Seite des französischen Imperialismus. Chruschtschow sah Algeriens nationale Unabhängigkeit als eine "interne Angelegenheit" Frankreichs an. Am 3. Oktober 1955 sagte er zur algerischen Frage: "Ich war und bin vor allem der Ansicht, daß die UdSSR sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen soll." Einem Korrespondenten der französischen Zeitung "Figaro" erklärte er am 19. März 1958: "Wir wollen keine Schwächung Frankreichs, wir wollen eine Stärkung der Größe Frankreichs."

Uni sich bei den französischen Imperialisten beliebt zu machen, wagten die Führer der KPdSU lange Zeit hindurch nicht, die provisorische Regierung der Republik Algerien anzuerkennen. Erst als der Sieg des algerischen Volks in seinem Widerstandskrieg gegen die französische Aggression von vornherein feststand, und Frankreich sich mit Algeriens Unabhängigkeit einverstanden erklären mußte, verkündeten sie in aller Eile ihre Anerkennung. Diese würdelose Haltung war eine Blamage für die sozialistischen Länder. Trotzdem brüsten sich die Führer der KPdSU noch mit ihrer Schande und behaupten, daß auch der Sieg, den das algerische Volk mit seinem Blut bezahlte, ihrer Politik der "friedlichen Koexistenz" zugute geschrieben werden muß.

Sehen wir uns weiterhin die Rolle an, die die Führer der KPdSU in der Kongofrage spielten. Nicht nur, daß sie dem kongolesischen Volk in seinem bewaffneten Kampf gegen den Kolonialismus keine aktive Hilfe zukommen ließen, sie waren sogar flugs bereit, mit den USA-Imperialisten "zusammenzuarbeiten", um den Funken in Kongo auszutreten.

Am 13. Juli 1960 gab die Sowjetunion, zusammen mit den USA, einer Resolution des Sicherheitsrats der UNO ihre Stimme, wonach UNO-Truppen nach Kongo entsandt wurden. Das half den USA, unter der Flagge der Vereinten Nationen eine bewaffnete Intervention gegen Kongo durchzuführen. Die Sowjetunion stellte auch den Truppen der Vereinten Nationen Transportmittel zur Verfügung. In einem Telegramm an Kasavubu und Lumumba vom 15. Juli stellte Chruschtschow sogar fest: "Der Sicherheitsrat der UNO hat eine nützliche Arbeit geleistet." Danach brachte die Sowjetpresse einen ganzen Lobesschwall für die Vereinten Nationen, die "der Regierung der Republik Kongo helfen, die Unabhängigkeit und Souveränität ihres Staates zu verteidigen". (15) Weiter wurden von den Vereinten Nationen "entschlossene Maßnahmen" (16) erwartet. Selbst in ihren Erklärungen vom 21. August und 10. September war die Sowjetregierung immer noch voll des Lobes für die Vereinten Nationen, die das kongolesische Volk unterdrückten.

Im Jahr 1961 wiederum überredeten die Führer der KPdSU Gizenga, am kongolesischen Parlament teilzunehmen, das unter dem "Schutz" von Truppen der Vereinten Nationen einberufen worden war, und der Marionettenregierung beizutreten. Die Führung der KPdSU behauptete damals sogar fälschlich, die Einberufung des Parlaments sei "ein großes Ereignis im Leben der jungen Republik" und "ein Sieg der nationalen Kräfte".(17)

Die Tatsachen zeigen deutlich, daß diese falsche Politik die Führer der KPdSU dem USA-Imperialismus bei seiner Aggression gegen Kongo große Dienste leistete. Lumumba wurde ermordet, Gizenga ins Gefängnis geworfen, viele andere Patrioten wurden verfolgt, und Kongos Kampf um nationale Unabhängigkeit erlitt einen Rückschlag. Fühlt sich die Führerschaft der KPdSU für all diese Dinge überhaupt nicht verantwortlich?


DIE GEBIETE, IN DENEN SICH DIE WIDERSPRÜCHE IN DER HEUTIGEN WELT KONZENTRIEREN

Es ist selbstverständlich, daß die revolutionären Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas die Worte und Taten der Führer der KPdSU gegen die nationale Befreiungsbewegung und den nationalen Befreiungskrieg zurückweisen. Aber die Führer der KPdSU haben daraus keine entsprechenden Lehren gezogen und ihre falsche Linie und falsche Politik geändert, sondern aus Wut über ihre Abfuhr haben sie im Gegenteil eine Reihe von Verleumdungsangriffen gegen die Kommunistische Partei Chinas und andere marxistisch-leninistische Parteien ins Werk gesetzt.

Im Offenen Brief des Zentralkomitees der KPdSU wird die KPCh beschuldigt, eine "neue Theorie" aufgestellt zu haben, demzufolge der Grundwiderspruch unserer Zeit nicht der Widerspruch zwischen Sozialismus und Imperialismus, sondern der zwischen der nationalen Befreiungsbewegung und dem Imperialismus sei. Die entscheidende Kraft im Kampf gegen den Imperialismus ist nach Meinung der chinesischen Genossen nicht das Weltsystem des Sozialismus, nicht der Kampf der internationalen Arbeiterklasse, sondern wiederum die nationale Befreiungsbewegung."

Erstens ist das eine reine Erfindung. In unserem Brief vom 14. Juni wiesen wir darauf hin, daß die grundlegenden Widersprüche in der Welt von heute die Widersprüche zwischen dem sozialistischen und dem imperialistischen Lager, zwischen Proletariat und Bourgeoisie innerhalb der kapitalistischen Länder, zwischen unterjochten Nationen und Imperialismus sowie zwischen den verschiedenen imperialistischen Staaten und zwischen den verschiedenen monopolkapitalistischen Gruppierungen sind.

Wir wiesen ferner darauf hin: Die Widersprüche zwischen dem sozialistischen und dem imperialistischen Lager sind Widersprüche zwischen zwei grundverschiedenen gesellschaftlichen Systemen, dem Sozialismus und dem Kapitalismus, die unzweifelhaft sehr schroff sind. Marxisten-Leninisten dürfen aber die Widersprüche im Weltmaßstab nicht einfach und ausschließlich als Widersprüche zwischen dem sozialistischen und dem imperialistischen Lager sehen.

Unsere Ansichten sind klar und deutlich.

In unserem Brief vom 14. Juni legten wir die revolutionäre Lage in Asien, Afrika und Lateinamerika dar sowie die Wichtigkeit und Rolle der nationalen Befreiungsbewegung. Wir erklärten das folgendermaßen:

1. In den weiten Gebieten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas konzentrieren sich die verschiedenen Arten von Widersprüchen in der gegenwärtigen Epoche, hier sind die schwächsten Kettenglieder in der Herrschaft des Imperialismus, hier sind heute die wichtigsten Sturmzentren der Weltrevolution, wo dem Imperialismus direkte Schläge versetzt werden."

2. "Die national-demokratische revolutionäre Bewegung in diesen Gebieten und die internationale sozialistische revolutionäre Bewegung sind die zwei gewaltigen historischen Strömungen unserer Zeit."

3. "Die national-demokratische Revolution in 'diesen Gebieten bildet einen wichtigen Bestandteil der gegenwärtigen proletarischen Weltrevolution."

4. "Die antiimperialistischen revolutionären Kämpfe der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas haben die Grundlagen der Herrschaft des Imperialismus und des Kolonialismus, alt und neu, angeschlagen und erschüttert, sie stellen eine gewaltige Kraft für die Verteidigung des Weltfriedens in der gegenwärtigen Epoche dar."

5. "In einem gewissen Sinne hängt daher die ganze Sache der internationalen proletarischen Revolution letztlich von den revolutionären Kämpfen der Völker in diesen Gebieten, der überwältigenden Mehrheit der Weltbevölkerung, ab."

6. "Die antiimperialistischen revolutionären Kämpfe der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sind daher keinesfalls lediglich von lokaler Bedeutung, sondern von allgemeiner Bedeutung für die Weltrevolution des ganzen internationalen Proletariats."

All das sind marxistisch-leninistische Thesen; zugleich sind es durch wissenschaftliche Analyse aus den heutigen Gegebenheiten gezogene Schlüsse.

Niemand kann bestreiten, daß jetzt in Asien, Afrika und Lateinamerika eine äußerst günstige revolutionäre Lage vorherrscht. Die nationalen Befreiungsrevolutionen in Asien, Afrika und Lateinamerika sind augenblicklich die wichtigsten Kräfte, die dem Imperialismus direkte Schläge versetzen. Asien, Afrika und Lateinamerika sind Gebiete, in denen sich die Widersprüche der Welt konzentrieren.

Das Zentrum der globalen Widersprüche, das Zentrum der politischen Kämpfe in der Welt ist nicht unveränderlich, es verschiebt sich mit den Wandlungen im internationalen Kampf und in der revolutionären Situation. Wir sind überzeugt, daß durch die Entwicklung der Widersprüche und der Kämpfe zwischen Proletariat und Bourgeoisie in Westeuropa und Nordamerika, den Entstehungszentren des Kapitalismus und dem Herzland des Imperialismus, eines Tages doch die große Stunde des gewaltigen Ringens schlagen wird. In jenem Augenblick werden Westeuropa und Nordamerika zweifellos zu Zentren der politischen Kämpfe der Welt werden, zu Zentren der globalen Widersprüche.

Im Jahr 1913 hatte Lenin festgestellt, daß "in Asien ein neuer Herd der heftigsten Weltstürme entstand", und: "Wir leben heute gerade in der Epoche dieser Stürme und ihrer ,Rückwirkung' auf Europa." (18)

Stalin sagte 1925: "Die Kolonialländer bilden das ausschlaggebende Hinterland des Imperialismus. Die Revolutionierung dieses Hinterlands muß den Imperialismus untergraben, nicht nur in dem Sinne, daß der Imperialismus sein Hinterland verlieren wird, sondern auch in dem Sinne, daß die Revolutionierung des Ostens einen entscheidenden Anstoß zur Verschärfung der revolutionären Krise im Westen geben muß." (19)

Sind diese Worte Lenins und Stalins etwa falsch? Diese von ihnen aufgestellten Thesen sind längst zu Elementarerkenntnissen des Marxismus-Leninismus geworden. Es ist leicht einzusehen, daß die Führer der KPdSU jetzt, wo sie sich darauf versteifen, die nationale Befreiungsbewegung abzuwerten, selbst die elementarsten Lehrsätze des Marxismus-Leninismus und die klarsten Tatsachen vor ihrer Nase ignorieren.


DIE LEHRE DES LENINISMUS ÜBER DIE FÜHRUNG IN DER REVOLUTION WIRD VERDREHT

Im Offenen Brief des ZK der KPdSU vom 14. Juli wurden die Thesen der KP Chinas zur Frage der Führung der nationalen Befreiungsbewegung durch das Proletariat angegriffen, wobei gesagt wurde: "Es erwies sich jedoch, daß die chinesischen Genossen Lenin korrigieren und beweisen wollen, daß nicht die Arbeiterklasse, sondern das Kleinbürgertum oder die nationale Bourgeoisie oder sogar einige patriotisch gesinnte Könige, Prinzen und Aristokraten' der Hegemon des weltumspannenden Kampfes gegen den Imperialismus sein müssen."

Das ist eine offensichtliche Verdrehung der Ansichten der KP Chinas.

In bezug auf die Notwendigkeit, daß das Proletariat seine führende Rolle in der nationalen Befreiungsbewegung beibehalten muß, wird im Brief des ZK der KP Chinas vom 14. Juni festgestellt: Die Geschichte hat den proletarischen Parteien Asiens, Afrikas und Lateinamerikas "die ruhmreiche Aufgabe gestellt, im Kampf gegen Imperialismus, gegen den alten und neuen Kolonialismus, im Kampf um nationale Unabhängigkeit und Volksdemokratie das Banner voranzutragen, in den ersten Reihen der nationaldemokratischen revolutionären Bewegung zu stehen und für eine sozialistische Zukunft zu kämpfen". "Das Proletariat und seine Partei müssen, auf der Grundlage des Bündnisses zwischen Arbeitern und Bauern, alle Schichten, mit denen Einheit möglich ist, zur breiten Einheitsfront gegen den Imperialismus und seine Lakaien zusammenschließen. Um diese Einheitsfront zu festigen und zu entwickeln, muß die proletarische Partei ihre ideologische, politische und organisatorische Unabhängigkeit bewahren und auf der Führung in der Revolution bestehen."

Über die Notwendigkeit der Bildung einer breiten antiimperialistischen Einheitsfront in der nationalen Befreiungsbewegung wird im Brief des ZK der KP Chinas vom 14. Juni gesagt: "Die unterdrückten Nationen und geknechteten Volksmassen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sehen sich vor die dringende Aufgabe gestellt, gegen den Imperialismus und seine Lakaien anzukämpfen." In diesen Gebieten weigern sich die breitesten Kreise, das Sklavenjoch des Imperialismus hinzunehmen. Nicht nur Arbeiter, Bauern, Intellektuelle und Kleinbourgeoisie, sondern auch die patriotisch gesinnte Nationalbourgeoisie und sogar manche Fürsten und Aristokraten, die ihr Land lieben."

Unsere Ansichten sind somit ganz klar. Das Proletariat muß auf der Führung in der nationalen Befreiungsbewegung beharren und gleichzeitig eine breite antiimperialistische Einheitsfront bilden. Was ist da falsch daran? Warum wollen die Führer der KPdSU diese unsere richtigen Ansichten verdrehen und angreifen?

Nicht wir, sondern die Führer der KPdSU haben sich von den Lehren Lenins über das Führungsrecht des Proletariats in der Revolution abgekehrt.

Mit ihrer falschen Linie gibt die Führerschaft der KPdSU die Verpflichtung, gegen den Imperialismus und Kolonialismus zu kämpfen, völlig auf und stellt sich völlig gegen nationale Befreiungskriege; das bedeutet nichts anderes als vom Proletariat und den kommunistischen Parteien der unterdrückten Völker. und Staaten zu verlangen, das patriotische Banner des Widerstands gegen Imperialismus und des Kampfs uni nationale Unabhängigkeit einzuziehen und es anderen in die Hand zu drücken. Kann man da überhaupt noch von einer antiimperialistischen Einheitsfront oder gar von proletarischer Führung reden?

Die Führer der KPdSU posaunen auch oft aus, daß der Sozialismus, ganz gleich unter wessen Führung, also auch unter der Führung eines reaktionären Nationalisiert wie Nehru, aufgebaut werden könne. Damit entfernt man sich wieder um Hunderttausende Meilen weit, von der Lehre über die Führung durch das Proletariat.

Der Offene Brief des ZK der KPdSU entstellt die Beziehungen gegenseitiger Unterstützung zwischen dem sozialistischen Lager und der Arbeiterbewegung in den kapitalistischen Ländern einerseits und der nationalen Befreiungsbewegung andrerseits und behauptet, die nationale Befreiungsbewegung müsse von den sozialistischen Staaten und der Arbeiterbewegung in den Metropolen "geführt" werden. Sie haben die Stirn, weiter zu behaupten, daß dies auf der Leninschen Idee von der Führung durch das Proletariat "beruht". Offensichtlich wird damit Lenins Lehre weitgehend verdreht und revidiert. Das zeigt, daß die Führer der KPdSU ihre Linie der Abschaffung der Revolution der revolutionären Bewegung der unterdrückten Völker aufzwingen wollen.


DER WEG DES NATIONALISMUS UND DER ENTARTUNG

In ihrem Offenen Brief vom 14. Juli versuchte die Führung der KPdSU, die Kommunistische Partei Chinas des Verbrechens zu beschuldigen, "die nationale Befreiungsbewegung von der internationalen Arbeiterklasse und ihrer Schöpfung, dem Weltsystem des Sozialismus, isolieren" zu wollen. Auch wurde uns vorgeworfen, daß wir die nationale Befreiungsbewegung vom sozialistischen System und der Arbeiterbewegung in den westlichen kapitalistischen Ländern "trennen" und so die beiden Bewegungen "einander entgegenstellen". Auch andere Kommunisten, wie die Führer der KP Frankreichs plappern der Führung der KPdSU lautstark dieselbe Leier nach.

Was aber sind die Tatsachen? Niemand anders als gerade die ,Führung der KPdSU und ihre Anhänger, die die nationale Befreiungsbewegung nicht unterstützen und im Gegenteil gegen sie auftreten, haben diese nationale Befreiungsbewegung dem sozialistischen Lager und der Arbeiterbewegung in den westlichen kapitalistischen Ländern entgegengestellt.

Die Kommunistische Partei Chinas ist seit jeher der Ansicht, daß sich die Völker mit ihren revolutionären Kämpfen gegenseitig unterstützen. Wir betrachten die nationale Befreiungsbewegung immer vom Standpunkt des Marxismus-Leninismus und des proletarischen Internationalismus, von der Gesamtlage der proletarischen Weltrevolution aus. Wir sind der Meinung, daß die siegreiche Entwicklung der nationalen Befreiungsrevolution von gewaltiger Bedeutung für das sozialistische Lager, für die Arbeiterbewegung in den kapitalistischen Ländern, für die Verteidigung des Weltfriedens ist.

Aber die Führer der KPdSU und ihre Anhänger weigern sich, diese Bedeutung anzuerkennen. Sie reden nur von der Unterstützung, die das sozialistische Lager der nationalen Befreiungsbewegung zuteil werden läßt, streiten aber der nationalen Befreiungsbewegung ihre Hilfe fürs sozialistische Lager ab. Sie erkennen nur die Schläge an, die die Arbeiterbewegung in den westlichen, kapitalistischen Ländern dem Imperialismus erteilt, schätzen aber gering oder ignorieren die Schläge, die die nationale Befreiungsbewegung dem Imperialismus versetzt. Eine solche Haltung läuft dem Marxismus-Leninismus zuwider, mißachtet die Tatsachen und ist daher falsch.

Wie man die revolutionären Beziehungen zwischen sozialistischen Ländern und unterdrückten Völkern, die revolutionären Beziehungen zwischen der Arbeiterbewegung der kapitalistischen Länder und den geknechteten Nationen behandelt, bringt uns zur wichtigen, grundsätzlichen Frage, ob man den Marxismus-Leninismus und den proletarischen Internationalismus beibehalten oder aufgeben soll.

Nach dem Marxismus-Leninismus und dem proletarischen Internationalismus müssen alle siegreichen sozialistischen Staaten die unterdrückten Nationen im Kampf um ihre Befreiung aktiv unterstützen und ihnen Hilfe leisten. Die sozialistischen Staaten, in denen die Revolution gesiegt hat, müssen zu Stützpunkten werden, für die Unterstützung und Förderung der Revolution der unterdrückten Nationen und geknechteten Volksmassen in der ganzen Welt. Sie müssen mit den unterdrückten Nationen und geknechteten Volksmassen das engste Bündnis eingehen und die proletarische Weltrevolution zum Endsieg führen.

Die Führer der KPdSU aber betrachten den Sieg des Sozialismus in einem oder einigen Ländern in Wirklichkeit als das Ende der proletarischen Weltrevolution. 'Sie fordern die Unterordnung der nationalen Befreiungsrevolution unter ihre sogenannte Generallinie der, friedlichen Koexistenz und die nationalen Interessen ihres eigenen Staats.

Im Jahr 1925, als Stalin gegen die Liquidatoren, vertreten durch die Trotzkisten und Sinowjewleute, ankämpfte, stellte er fest: Das charakteristische Merkmal der Gefahr des Liquidatorentums ist "der Unglaube an die internationale proletarische Revolution; der Unglaube an ihren Sieg; das skeptische Verhalten gegenüber der nationalen Befreiungsbewegung in den Kolonien und abhängigen Ländern; ... das Nichtbegreifen jener elementaren Forderung des Internationalismus, derzufolge der Sieg des Sozialismus in einem Lande nicht Selbstzweck sein kann, sondern Mittel zur Entwicklung und Unterstützung der Revolution in anderen Ländern sein muß". (20)

Und weiter: "Das ist der Weg des Nationalismus und der Entartung, der Weg der vollständigen Liquidierung der internationalen Politik des Proletariats, denn Leute, die von dieser Krankheit befallen sind, betrachten unser Land nicht als Teil eines Ganzen, genannt internationale revolutionäre Bewegung, sondern als Beginn und Ende dieser Bewegung, da sie der Meinung sind, daß den Interessen unseres Landes die Interessen aller anderen Länder zum Opfer gebracht werden müßten." (21)

Die Denkweise der Liquidatoren beschrieb Stalin folgendermaßen: Die Befreiungsbewegung in China unterstützen?

Aber wozu? Ist das nicht gefährlich? Wird uns das nicht mit anderen Ländern in Konflikt bringen? Wäre es nicht besser, wenn wir in China zusammen mit den anderen fortgeschrittenen' Mächten Einflußsphären' festlegten und dieses oder jenes von China für uns ergatterten? Das wäre nützlich und auch ungefährlich . . . Usw. usf." (22)

Stalins Schlußfolgerung daraus war: "Das ist eine nationalistische Geistesauffassung neuer Art, die versucht, die Außenpolitik der Oktoberrevolution zu liquidieren, und Elemente der Entartung kultiviert." (23)

Die jetzige Führung der KPdSU übertrifft die damaligen Liquidatoren bei weitem. Sie hält sich selbst für superklug und tut ausschließlich das, was "nützlich und auch ungefährlich" ist. Sie fürchtet sich entsetzlich vor einem Konflikt mit den imperialistischen Staaten und macht daher mit Leib und Seele Opposition gegen die nationale Befreiungsbewegung. Sie berauscht sich am Gedanken zweier Super-Großmächte, die ihre "Einflußsphären" in der ganzen Welt festlegen.

Die Kritik Stalins an den Liquidatoren paßt genau als Beschreibung der gegenwärtigen Führung der KPdSU. Denn die Führer der KPdSU treten in die Fußstapfen der Liquidatoren, liquidieren die Außenpolitik der Oktoberrevolution und schlagen den Weg zum Nationalismus und zur Entartung ein.

Wie Stalin damals warnte, "ist es klar, daß das erste siegreiche Land nur auf der Grundlage des konsequenten Internationalismus, nur auf der Grundlage der Außenpolitik der Oktoberrevolution die Rolle des Bannerträgers der internationalen revolutionären Bewegung bewahren kann, daß der Weg des geringsten Widerstands und des Nationalismus in der Außenpolitik den Weg der Isolierung und Zersetzung des ersten siegreichen Landes bedeutet." (24) Diese Warnung Stalins ist auch für die heutige Führung der KPdSU von schwerwiegender aktueller Bedeutung.


EIN TYPISCHES BEISPIEL VON SOZIALCHAUVINISMUS

Dem proletarischen Internationalismus entsprechend, müssen das Proletariat und die Kommunisten der unterdrückenden Nationen das Recht der unterdrückten Nationen auf nationale Unabhängigkeit und ihren Befreiungskampf aktiv unterstützen. Die proletarische Revolution der unterdrückenden Nationen wird mit der Unterstützung von seiten der unterdrückten Nationen besser imstande sein, den Sieg zu erringen.

Lenin traf den Nagel auf den Kopf mit seiner Feststellung: "Ohne den vollständigen und engen Zusammenschluß der in Europa und Amerika gegen das Kapital kämpfenden Arbeiter mit den von diesem Kapital unterdrückten Hunderten und aber Hunderten Millionen von Kolonialsklaven wäre die revolutionäre Bewegung der fortgeschrittenen Länder in Wahrheit ein glatter Betrug." (25)

Einige Leute jedoch, die sich selbst Marxisten-Leninisten nennen, haben gerade in diesem Grundprinzip dem Marxismus-Leninismus den Rücken gekehrt. Die Führerschaft der KP Frankreichs ist ein typisches Beispiel hierfür.

Eine lange Zeit hindurch gaben die Führer der KPF einerseits den Kampf gegen den USA-Imperialismus auf, sie weigerten sich, seiner Kontrolle und Beschränkung Frankreichs auf politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet entschieden entgegenzutreten, und überließen de Gaulle und seinesgleichen das Banner des französischen nationalen Kampfes gegen die USA; andererseits verteidigten sie mittels verschiedener Methoden und unter verschiedenen Vorwänden die kolonialen Interessen des französischen Imperialismus, sie unterstützten die nationale Befreiungsbewegung in den französischen Kolonien nicht nur nicht, ja, sie traten ihr sogar entgegen, insbesondere dem nationalen revolutionären Krieg, und sind damit in den Sumpf des Nationalchauvinismus gesunken.

Lenin hat erklärt: "Europäer vergessen häufig, daß die Kolonialvölker auch Nationen sind, eine derartige 'Vergeßlichkeit' dulden heißt aber, den Chauvinismus dulden." (26) Aber die Führer der KPF mit Genossen Thorez an der Spitze duldeten nicht nur diese "Vergeßlichkeit", sondern betrachteten die französischen Kolonialvölker offenkundig als "eingebürgerte Franzosen" (27) und weigerten sich, deren Recht auf Trennung von Frankreich und auf nationale Unabhängigkeit anzuerkennen. Sie unterstützten auch in aller Öffentlichkeit die von den französischen Imperialisten verfochtene Politik der "nationalen Assimilation".

Seit fast zwei Jahrzehnten folgen die Führer der KP Frankreichs der Kolonialpolitik des französischen Imperialismus und dienen der französischen Monopolbourgeoisie als Anhängsel. Als 1946 die Herrscher des französischen Monopolkapitals mit einem neokolonialistischen Trick die Bildung der Französischen Union vorschlugen, stimmten sie sofort zu. Sie proklamieren:

"Wir haben seit jeher die Französische Union als freien Bund freier Völker' betrachtet" (28) ; und: "die Bildung der Französischen Union wird gestatten, die Frage der Beziehungen zwischen dem französischen Volk und den früher von Frankreich abhängigen Völkern in Übersee auf neuer Basis zu regeln". (29) Als 1958 die Französische Union zusammenbrach und die französische Regierung die Bildung der "Französischen Gemeinschaft" vorschlug, um ihr Kolonialsystern aufrechtzuerhalten, schlossen sich die Führer der KP Frankreichs wiederum dem an und proklamierten: "Wir glauben, daß die Gründung einer wirklichen Gemeinschaft ein Ereignis von positiver Bedeutung sein wird." (30)

Mehr noch, um der Forderung der Völker in den französischen Kolonien nach nationaler Unabhängigkeit entgegenzutreten, versuchten die Führer der KPF, die französischen Kolonialvölker damit einzuschüchtern, daß sie ihnen sagten, jeder Versuch, sich von der Französischen Union zu lösen, könne nur zur Verstärkung des Imperialismus führen, wenn dabei auch eine zeitweilige, nominelle und falsche Unabhängigkeit erreicht werden könnte. Sie erklärten auch offen: "Die Frage besteht darin, ob diese bereits unvermeidliche Unabhängigkeit sich mit Frankreich oder ohne Frankreich und gegen Frankreich vollziehen soll. Die Interessen unseres Landes erfordern es, daß sie es mit Frankreich tut." (31)

In der Algerien-Frage war der nationalchauvinistische Standpunkt der Führer der KPF noch deutlicher. Kürzlich versuchten sie, sich damit zu rechtfertigen, daß sie vor Jahren schon die gerechte Forderung des algerischen Volks nach Freiheit anerkannt hätten. Wie sehen aber die Tatsachen wirklich aus?

Lange Zeit hindurch weigerten sich die Führer der KP Frankreichs, das Recht Algeriens auf nationale Unabhängigkeit anzuerkennen. Sie machten sich zum Echo der französischen Monopolbourgeoisie mit dem Geschrei: "Algerien ist ein unabtrennbarer Teil Frankreichs", (32) und Frankreich solle "sowohl heute als auch in Zukunft eine große afrikanische Macht bleiben". (33) Die größte Sorge von Thorez und anderen war, daß Algerien jährlich an Frankreich "eine Million Schafe" und bedeutende Mengen von Weizen lieferte, um Frankreichs "Mangel an Fleisch" zu beheben und sein "Getreidedefizit" (34) aufzuholen.

Man sehe, welch frenetischen Nationalchauvinismus die Führer der KP Frankreichs an den Tag legen! Ist bei ihnen überhaupt noch eine Spur von proletarischem Internationalismus vorhanden? Haben sie auch nur die geringste Spur von proletarischen Revolutionären an sich? Mit ihrem nationalchauvinistischen Standpunkt haben sie die Grundinteressen des internationalen Proletariats wie auch die Grundinteressen des französischen Proletariats, zugleich auch das wahre Nationalinteresse Frankreichs verraten.


WIDERLEGUNG DER THEORIEN VON "RASSISMUS" UND "GELBER GEFAHR"

Nachdem die Führer der KPdSU im Kampf gegen die nationale Befreiungsbewegung all ihre Wunderwaffen aufgebraucht haben, können sie nur noch beim Rassismus, der reaktionärsten Theorie der Imperialisten, Hilfe finden. Den richtigen Standpunkt der KP Chinas, die nationale Befreiungsbewegung entschlossen zu unterstützen, bezeichnen sie als das "Aufrichten von Schranken der Rasse und der Geographie", als "Ersetzung des Klassenstandpunkts durch den Rassenstandpunkt" und als '"Ausnutzung von nationalen und sogar Rassenvorurteilen der asiatischen und afrikanischen Völker".

Gäbe es den Marxismus-Leninismus nicht auf der Welt, könnte man vielleicht mit solchen Lügen die Menschen hinters Licht führen. Es ist das Unglück der Leute, die diese Lügen in die Welt setzen, daß sie im falschen Zeitalter leben, denn der Marxismus-Leninismus ist den Menschen bereits tief ins Herz gedrungen. Stalin hat treffend gesagt, daß der Leninismus "die Scheidewand zwischen Weißen und Farbigen, zwischen Europäern und Asiaten, zwischen zivilisierten' und unzivilisierten' Sklaven des Imperialismus niedergerissen" hat. (35) Die Führer der KPdSU mühen sich vergeblich, die Scheidewand des Rassismus neuerlich zu errichten.

Letzten Endes ist in der heutigen Welt die nationale Frage eine Frage des Klassenkampfs und des Kampfes gegen den Imperialismus. Heute haben Arbeiter, Bauern, revolutionäre Intellektuelle, antiimperialistische und patriotische bürgerliche Elemente und andere antiimperialistische, patriotische aufgeklärte Menschen aller Rassen - weiß, schwarz, gelb oder braun - eine breite Einheitsfront gegen den von den USA geführten Imperialismus und seine Lakaien gebildet. Diese Einheitsfront wird immer fester und mächtiger. Die Frage ist hier nicht, ob man auf der Seite der Weißen oder der Farbigen steht, sondern ob man für die unterdrückten Völker und Nationen der ganzen Welt oder für eine Handvoll von Imperialisten und Reaktionären Partei nimmt.

Daß die unterdrückten Nationen zwischen sich selbst und den Imperialisten und Kolonialisten eine klare Trennungslinie ziehen, das ist der marxistisch-leninistische Klassenstandpunkt. Diese Linie zu verwischen, ist Ausdruck des Nationalchauvinismus im Dienst von Imperialismus und Kolonialismus.

Wie Lenin erklärt hat, "muß die Einteilung der Nationen in unterdrückende und unterdrückte den Zentralpunkt in den sozialdemokratischen Programmen bilden, da diese Einteilung das Wesen des Imperialismus ausmacht und von den Sozialpatrioten, Kautsky inbegriffen, verlogenerweise umgangen wird".(36) Wenn die Führer der KPdSU jetzt das Zusammenhalten der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas in ihrem antiimperialistischen Kampf als "auf geographischen und Rassengrundsätzen fußend" verhöhnen, so haben sie offensichtlich die gleiche Position wie die Sozialchauvinisten und Kautsky bezogen.

Wenn die Führer der KPdSU mit ihrer "Theorie" von "Rassismus" hausieren gehen und die nationale Befreiungsbewegung in Asien, Afrika und Lateinamerika als Kampf der Farbigen gegen die weiße Rasse hinstellen, so wollen sie damit offensichtlich die Weißen in Europa und Nordamerika zum Rassenhaß aufstacheln, die Völker der Welt vom Kampf gegen den Imperialismus, die internationale Arbeiterbewegung vom Kampf gegen den modernen Revisionismus ablenken.

Die Führer der KPdSU machen überall ein lautes Geschrei von der "Gelben Gefahr" und "der Drohung eines neuen Dschingis-Khans". So etwas ist wirklich keiner Widerlegung wert. Wir haben in diesem Artikel nicht die Absicht, die historische Rolle Dschingis-Khans oder die Entwicklung der mongolischen, der russischen und der chinesischen Nation und den Prozeß ihrer Staatenbildung zu besprechen. Wir möchten den Führern der KPdSU nur nahelegen, ihre geschichtlichen Kenntnisse aufzufrischen, bevor sie solche Geschichten in die Welt setzen. Dschingis-Khan war ein mongolischer Khan, und während seiner Herrschaft hatte sowohl China als auch Rußland unter seinen Aggressionen zu leiden. Im Jahr 1215 fiel er in Teilen von Nordwest- und Nordchina ein; Rußland überfiel er im Jahr 1223. Nach Dschingis-Khans Tod brachten seine Nachfolger im Jahr 1240 Rußland unter ihre Herrschaft, und fast vierzig Jahre später, 1279, unterwarfen sie sich ganz China.

Lu Hsün, der bekannte chinesische Schriftsteller, erwähnte 1934 Dschingis-Khan in einem seiner Artikel. Wir geben den betreffenden Absatz zu eurem gefälligen Gebrauch hier wieder, vielleicht wird er euch nützlich sein.

Lu Hsün schrieb, daß er als Zwanzigjähriger "gehört hatte, ,unser' Dschingis-Khan eroberte Europa und leitete die ruhmreichste Periode in unserer' Geschichte ein. Erst mit fünfundzwanzig Jahren erfuhr ich, daß dieser sogenannte ruhmreichste Abschnitt unserer' Geschichte in Wirklichkeit die Zeit war, in der die Mongolen China eroberten und wir zu Sklaven wurden. Und erst im August dieses Jahres, als ich drei Bücher über mongolische Geschichte nach historischen Anekdoten durchblätterte, fand ich heraus, daß die Eroberung Rußlands durch die Mongolen und ihr Einfall in Ungarn und Österreich der Eroberung Chinas durch sie vorausgingen, und daß der Dschingis-Khan von damals nicht einmal unser Khan war. Die Russen wurden Sklaven, bevor wir es wurden, und so sollten sie es sein, die sagen: ‚Als unser Dschingis-Khan China eroberte, leitete er die ruhmreichste Periode in unserer Geschichte ein." (37)

Es gehören nur geringe Kenntnisse der Weltgeschichte der Neuzeit dazu, um zu wissen, daß die Theorie von der "Gelben Gefahr", über die die Führer der KPdSU soviel Geschrei machen, ein Erbe des deutschen Kaisers Wilhelm II. ist. Vor einem halben Jahrhundert hatte Wilhelm II. seinen Glauben an die "Gelbe Gefahr" bekundet.

Wilhelm II. propagierte die Theorie von der "Gelben Gefahr" in der Absicht, China weiter aufzuteilen, in Asien weitere Aggressionen zu verüben und die Revolutionen Asiens niederzuschlagen, die Aufmerksamkeit der europäischen Völker von Revolutionen abzulenken. Mit dieser Theorie als Rauchvorhang konnte er einen imperialistischen Weltkrieg aktiv vorbereiten, und den Versuch machen, seine Weltherrschaft aufzurichten.

Als Wilhelm II. seine Theorie von der "Gelben Gefahr" unter die Leute brachte, war die europäische Bourgeoisie äußerst verfault und äußerst reaktionär. Das war um die Zeit der russischen Revolution von 1905, als demokratische Revolutionen über China, die Türkei und Persien hinwegfegten und auch Indien beeinflußten. Das war auch die Zeit, zu der Lenin seine berühmte Redewendung vom "rückständigen Europa und fortschrittlichen Asien" prägte.

Wilhelm Il. wollte zwar als große Persönlichkeit seiner Zeit gelten, stellte sich aber nur als Schneemann in der Sonne heraus. Schon sehr bald verschwand dieser reaktionäre Häuptling von der Szene mitsamt der von ihm aufgestellten reaktionären Theorie. Der große Lenin und seine genialen Lehren jedoch haben ewigen Bestand.

Fünfzig Jahre sind seitdem verstrichen. Der westeuropäische und nordamerikanische Imperialismus verfault täglich mehr, wird stets reaktionärer. Seine Tage sind gezählt. Inzwischen ist der revolutionäre Sturm, der über Asien, Afrika und Lateinamerika hinwegbraust, noch viele Male stärker geworden als zu Lenins Zeiten. Es ist wirklich kaum glaublich, daß es heute noch Leute gibt, die in die Fußstapfen Wilhelms II. treten wollen. Das ist wahrhaftig eine Verhöhnung der Geschichte.


WIEDERBELEBUNG DES ALTEN REVISIONISMUS IN NEUER FORM

Die Politik der Führerschaft der KPdSU in der nationalen und kolonialen Frage ist die gleiche wie die bankrotte Politik der Revisionisten der II. Internationale. Der einzige Unterschied besteht darin, daß die Revisionisten der II. Internationale im Dienst des alten Kolonialismus des Imperialismus standen, während die modernen Revisionisten dem Neokolonialismus des Imperialismus dienen.

Die alten Revisionisten sangen den Chor der alten Kolonialisten, Chruschtschow singt die Melodie der Neokolonialisten nach.

Die Helden der II. Internationale wie Bernstein und Kautsky waren die Verfechter der alten Kolonialherrschaft des Imperialismus. Sie behaupteten unverhohlen, daß die Kolonialherrschaft fortschrittlich wäre, daß sie den Kolonien eine hohe Zivilisation brächte, daß sie die Produktivkräfte entwickelte. Sie gingen sogar soweit zu behaupten, daß die Abschaffung der Kolonien "die Rückkehr zur Barbarei bedeuten" würde. (38)

In dieser Beziehung gibt sich Chruschtschow etwas anders als die alten Revisionisten. Er hat den Mut, das alte Kolonialsystern zu verdammen.

Was gibt Chruschtschow diesen Mut? Die Tatsache, daß Aie Imperialisten ihre Melodie geändert haben.

Nach dem zweiten Weltkrieg sahen sich die Imperialisten unter den doppelten Hammerschlägen der sozialistischen Revolution und der nationalen Befreiungsrevolution gezwungen, anzuerkennen, daß, "wenn der Westen versucht hätte, den Status quo des Kolonialismus aufrechtzuerhalten, das unvermeidlich blutige Revolution und Niederlage heraufbeschworen haben würde". (39) Die alten Formen der Kolonialherrschaft "erweisen sich im Gegenteil ... höchstwahrscheinlich als eiternde Geschwüre', die sowohl die wirtschaftliche als auch die moralische Kraft im Leben eines Staates zerstören". (40) So wurde es notwendig, die Formen zu ändern und zum Neokolonialismus überzugehen.

Aus ebendiesen Gründen singt Chruschtschow das Lied der Neokolonialisten und preist die "Theorie" vom "Verschwinden des Kolonialismus" an, um so den Neokolonialismus zu verbergen. Außerdem versucht er die unterdrückten Nationen dazu zu bewegen, den Neokolonialismus hinzunehmen. Mit allen Kräften verbreitet er die Ansicht, daß die unterdrückten Nationen mit dem zivilisierten Imperialismus in "friedlicher Koexistenz" leben sollen, was ihrer "nationalen Wirtschaft schnelles Wachstum bringen" sowie "die Produktivkräfte heben" würde, wodurch in den unterdrückten Staaten der "Binnenmarkt sich unvergleichlich erweitern" würde, und sie "mehr Rohmaterial und verschiedene Produkte und Waren für die Bedürfnisse der Wirtschaft der industriell entwickelten Länder liefern" (41) könnten. Gleichzeitig könnte damit "der Lebensstandard der Bewohner der hoch entwickelten kapitalistischen Ländern bedeutend gehoben" (42) werden.

Chruschtschow hat auch nicht vergessen, gewisse abgenutzte Waffen aus dem Arsenal der Revisionisten der II. Internationale zusammenzutragen.

Hier einige Beispiele:

Die alten Revisionisten waren gegen nationale Befreiungskriege und glaubten, daß die nationale Frage "nur durch internationale Vereinbarungen gelöst werden" (43) könnte. In dieser Frage hat Chruschtschow das Erbe der Revisionisten der II. Internationale angetreten, indem er das "stille Begräbnis des Kolonialsystems" (44) befürwortet.

Die alten Revisionisten griffen die revolutionären Marxisten mit der verleumderischen Behauptung an, daß der "Bolschewismus seinem Wesen nach kriegslüsterner Sozialismus" (45) sei, daß "die Kommunistische Internationale der Illusion unterliegt, die Befreiung der Arbeiter mit Hilfe der Bajonette der siegreichen Roten Armee erreichen zu können, daß die Weltrevolution einen neuen Weltkrieg nötig macht". Sie verbreiteten auch das Märchen, daß eine solche Lage "die größte Gefahr eines neuen Weltkrieges heraufbeschworen" hätte. (46) Die Worte, die Chruschtschow heute für seine Verleumdungen gegen die KP Chinas und andere marxistisch-leninistische Bruderparteien gebraucht, sind genau die gleichen Worte, mit denen damals die alten Revisionisten die Bolschewiken verleumdeten. Es fällt schwer, einen Unterschied zwischen den beiden festzustellen.

Es muß gesagt werden, daß Chruschtschow in seinem Diensteifer für den neuen Kolonialismus der Imperialisten in keiner Weise den alten Revisionisten, die dem alten Kolonialismus der Imperialisten zu Diensten waren, nachsteht.

Lenin zeigte, daß die imperialistische Politik die internationale Arbeiterbewegung in zwei Gruppierungen spaltete, die revolutionäre und die opportunistische. Die revolutionäre Gruppe stand auf seiten der unterdrückten Nationen und kämpfte gegen Imperialisten und Kolonialisten an. Die Opportunisten dagegen, um sich zu mästen, pickten die Krumen der Beute auf, die die Imperialisten und Kolonialisten aus den Völkern der Kolonien und Halbkolonien herauspreßten. Diese Leute stellten sich auf die Seite der Imperialisten und Kolonialisten gegen die Revolution der unterdrückten Nationen um ihre Befreiung.

Dieselbe Spaltung zwischen Revolutionären und Opportun nisten in der internationalen nationalen Arbeiterbewegung, auf die Lenin hinwies. findet sich heute nicht nur in der Arbeiterbewegung in den kapitalistischen Ländern, sondern auch in sozialistischen Ländern, wo das Proletariat die Staatsgewalt ausübt.

Die Erfahrungen der Geschichte beweisen, daß die nationale Befreiungsbewegung mit der revolutionären Arbeiterbewegung ein festes Bündnis eingehen muß, um einen völligen Sieg zu erringen, daß sie auch eine klare Trennungslinie zwischen sich und den Imperialisten und Kolonialisten dienstbaren Revisionisten ziehen und deren Einfluß entschlossen ausmerzen maß.

Die Erfahrungen der Geschichte beweisen, daß die Arbeiterbewegung in den kapitalistischen Ländern Westeuropas und Nordamerikas, um einen völligen Sieg zu erringen, mit der nationalen Befreiungsbewegung in Asien, Afrika und Lateinamerika ein enges Bündnis eingehen. eine klare Trennungslinie zwischen sich und den Revisionisten ziehen und deren Einfluß entschlossen ausmerzen muß

Die Revisionisten sind Agenten des Imperialismus, die sich in die Reihen der internationalen Arbeiterbewegung eingeschlichen haben. Lenin schrieb, "daß der Kampf gegen den Imperialismus eine hohle, verlogene Phrase ist, wenn er nicht unlöslich verknüpft ist mit dem Kampf gegen den Opportunismus". (47) Daher muß heute der Kampf gegen den Imperialismus, gegen alten und neuen Kolonialismus eng mit dem Kampf gegen die Verfechter des Neokolonialismus verbunden werden.

Wie immer die Imperialisten sich auch verstellen mögen, welch verzweifelte Anstrengungen sie auch machen, wie immer auch die Verfechter des Neokolonialismus diesen herausputzen und ihm helfen mögen, können Imperialismus und Kolonialismus ihrem Schicksal nicht entgehen. Der Sieg in der nationalen Befreiungsrevolution läßt sich nicht aufhalten. Letzten Endes werden die Verfechter des Neokolonialismus Bankrott machen.

Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!




1) Rede von Mirso Tursun-Sade, Leiter der sowjetischen Delegation, auf der 3. Solidaritätskonferenz der afro-asiatischen Völker, 5. Februar 1963

2) N. S. Chruschtschow, Referat "Über das Programm der KPdSU", gehalten auf dem XXII. Parteitag der KPdSU im Oktober 1961

3) "Dem Kampf der Völker zum Schaden", "Prawda" vom 17. September 1963

4) "Die Generallinie der kommunistischen Weltbewegung und das Spalterprogramm der chinesischen Führung", redaktioneller Artikel, "Kommunist" (Moskau), Nr. 14, 1963

5) Ebenda

6) B. N. Ponomarjow, "Einige Fragen der revolutionären Bewegung' in "Probleme des Friedens und des Sozialismus", Nr. 12, 1962

7) N. S. Chruschtschow, "Wesentliche Fragen der Entwicklung des sozialistischen Weltsystems" in "Probleme des Friedens und des Sozialismus", Nr. 9, 1962

8) W. A. Harrimans Fernseh-Interview am 9. Dezember 1962

9) N. S. Chruschtschow, Rede auf dem Weltkongreß für allgemeine Abrüstung und Frieden, 10. Juli 1962

10) Ebenda

11) N. S. Chruschtschow, Rede in der UNO-Vollversammlung, 23. September 1960

12) N. S. Chruschtschow vor dem Obersten Sowjet, Oktober 1959

13) N. S. Chruschtschow auf einer Pressekonferenz in Wien, 8. Juli 1960

14) N. S. Chruschtschow, Treffen mit Journalisten im Nationalen Presseklub in Washington, 16. September 1959

15) "Iswestija" vom 21. Juli 1960

16) "Komsomolskaja Prawda" vom 30. Juli 1960

17) "Prawda" vom 18. Juli 1961

18) Lenin, "Die historischen Schicksale der Lehre von Karl Marx", Werke, Bd. 18

19) Stalin, "Über die 'revolutionäre Bewegung im Osten", Werke, Bd. 7

20) Stalin, "Fragen und Antworten", Werke, Bd. 7

21) a. a. 0.

22) a. a. 0.

23) a. a. 0.

24) a. a. 0.

25) Lenin, "Der II. Kongreß der Kommunistischen Internationale", Werke, Bd. 31

26) Lenin, "Über eine Karikatur auf den Marxismus und über den imperialistischen Ökonomismus- (6), Werke, Bd. 23

27) Maurice Thorez, Rede in Algier, Februar 4939

28) Léon Feix, Rede auf dem XV. Parteitag der KP Frankreichs, Juni 1959

29) Maurice Thorez, Rede bei der Feier anläßlich des Beginns eines neuen Semesters in der Parteischule des ZK der KP Frankreichs, 10. Oktober 1955

30) Léon Feix, a. a. O.

31) Raymond Barbé. "Schwarzafrika in der Stunde Guineas", "Dérnocratie Nouvelle" (Zeitschrift der KP Frankreichs), Nr. 11, 1958

32) Dokumente der Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung Frankreichs vom 24. September 1946, Anhang II (Nr. 1013)

33) Florimond Bonte vor der Konstituierenden Volksversammlung Frankreichs, 19-14

34) Maurice Thorez, Bericht auf dem X. Parteitag der KP Frankreichs, 1945

35) Stalin, "Über die Grundlagen des Leninismus" (VI.), Werke, Bd. 6

36) Lenin, "Das revolutionäre Proletariat und das Selbstbestimmungsrecht der Nationen", Werke, Bd. 21

37) Lu Hsün, Gesammelte Werke, Bd. 6, S. 109 (Chinesisch)

38) Eduard David, Rede über die Kolonialfrage, gehalten auf dem Internationalen Sozialistenkongreß in Stuttgart, 1907

39) J. F. Dulles, "War or Peace"

40) John Strachey, "The End of Empire"

41) N. S. Cruschtschow, Rede in der UNO-Vollversammlung, 23. Eptember 1960.

42) "Liquidierung des Kolonialismus - das Gebot der Zeit", "Kommunist" (Moskau), Nr. 2, 1961

43) "Resolution über die territoriale Frage", angenommen auf der Internationalen Sozialistenkonferenz in Bern, 1919

44) N. S. Chruschtschow, Rede in der UNO-Vollversammlung, 23. September 1960

45) Otto Bauer, Rede über die orientalische Frage auf dem Internationalen Sozialistenkongreß in Marseille, 1925 (übersetzt aus dem Englischen)

46) "Resolution über die orientalische Frage", angenommen auf dem Internationalen Sozialistenkongreß in Marseille, 1925

47) Lenin, "Der Imperialismus als' höchstes Stadium des Kapitalismus" (X.), Werke, Bd. 22





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