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II. DIE DEMOKRATISCHE REVOLUTION

EINLEITUNG

Indem er den Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich den Maoismus anerkennt, verteidigt und anwendet, legt der Vorsitzende Gonzalo den historischen Verlauf der peruanischen Revolution fest: Zuerst muß sie eine demokratische Revolution sein, danach muß sie zur sozialistischen Revolution übergehen und Kulturrevolutionen durchführen, um zum Kommunismus zu gelangen, und dies alles in einem ununterbrochenen Prozeß unter Anwendung und Spezifizierung des Volkskrieges. Zu dieser Schlußfolgerung gelangt er, indem er von Marx, Lenin und dem Vorsitzenden Mao ausgeht. Marx sagte, daß in Deutschland die Bauernkriege des 16. Jahrhunderts wiederholt werden sollten, um auf diese Art die demokratische Energie der Bauernschaft zu kanalisieren. Lenin entwickelte dies weiter und stellte fest, daß in einem historischen Moment, in dem die Bourgeoisie zu einer historisch überholten Klasse geworden ist und die Bauernschaft die Zerstörung des Feudalismus anstrebt, sie dies nur unter der Führung des Proletariats erreichen kann. Der Vorsitzende Mao vertritt in seiner Abhandlung "Über die Neue Demokratie", daß die neudemokratische Revolution ein Bestandteil der proletarischen Weltrevolution ist, sie in ihrem Verlauf eine gemeinsame Diktatur mehrerer revolutionärer Klassen als Gegenstück zur Diktatur der Bourgeoisie errichten muß, die eine Übergangsform ist und nur unter Führung des Proletariats bewerkstelligt werden kann.

Außerdem berücksichtigt der Vorsitzende Gonzalo die besonderen Bedingungen in Peru, nämlich, daß das Agrarproblem und die nationale Frage noch ungelöst sind, denn im Verlauf der peruanischen Geschichte hat keine bürgerliche Revolution stattgefunden, da sich keine Bourgeoisie herausgebildet hat, die stark genug gewesen wäre, sie anzuführen. Er stellt fest, daß wir uns heute im Zeitalter des Imperialismus und der proletarischen Weltrevolution befinden und somit das Proletariat die Klasse ist, der die Aufgabe der Vernichtung des Imperialismus, des bürokratische Kapitalismus und des Halbfeudalismus zukommt, und dies nicht zum Nutzen der Bourgeoisie, sondern des Proletariats, der Bauernschaft, vor allem der armen Bauern, des Kleinbürgertums und des mittleren Bürgertums, daß außerdem das peruanische Proletariat gereift ist und eine kommunistische Partei aufgebaut hat, welche die Fähigkeit besitzt, die Revolution anzuführen, daß eine demokratische Revolution alten Typs nicht mehr denkbar ist, sondern eine demokratische Revolution neuen Typs stattfinden muß, daß ferner eine Revolution dieses Typs genauso wie alle anderen Revolution heutzutage nur mit dem Volkskrieg, der Hauptform des Kampfes, und mit revolutionären Streitkräften, der Hauptform der Organisation, durchgeführt werden kann.

Des weiteren weist der Vorsitzende Gonzalo den halbfeudalen und halbkolonialen Charakter der peruanischen Gesellschaft nach, auf dessen Basis sich ein bürokratischer Kapitalismus entwickelt. Er legt die Angriffsziele der Revolution und ihre Aufgaben fest, definiert die sozialen Klassen, zeigt die Essenz der demokratischen Revolution auf und stellt dar, wie sich diese heute und in ihrer historischen Perspektive darstellt.


1. DER CHARAKTER DER ZEITGENÖSSISCHEN PERUANISCHEN GESELLSCHAFT

Unter Anwendung des historischen Materialismus analysiert der Vorsitzende Gonzalo den Entwicklungsprozeß der peruanischen Gesellschaft und zeigt auf, daß sich in alten Zeiten zunächst eine Agrargesellschaft auf des Basis des "ayllu" entwickelte. Es handelte sich um eine kommunitäre, agrarische Gesellschaftsordnung, in der sich mit dem Aufstieg des Inka-Imperiums und dessen Eroberungskriegen der Beginn einer Sklavenhaltergesellschaft abzeichnete. Im 16. Jahrhundert brachten dann die Spanier ihr zerfallendes Feudalsystem mit und zwangen es den Eingeborenen gegen deren Widerstand mit Waffengewalt auf. So wurde Peru zu einem feudalen und kolonialen Land. Im späteren Unabhängigkeitskampf fand zwar ein Bruch mit der spanischen Oberherrschaft statt, jedoch nicht mit dem feudalen System, denn die Führer der Unabhängigkeitsbewegung waren Großgrundbesitzer und den Bauern gelang es nicht, den Boden zu erobern.

Das 19. Jahrhundert war von einem heftigen Kampf zwischen England und Frankreich um die Vorherrschaft gekennzeichnet. Um die Jahrhundertmitte treibt der Kapitalismus auf der Grundlage des bestehenden Feudalsystems erste Keime, und dieser Prozeß führt zu einem Wandel in Peru. Die Gesellschaft wird von einer feudalen zu einer halbfeudalen und von einer kolonialen zu einer halbkolonialen.

Dementsprechend charakterisiert der Vorsitzende Gonzalo die zeitgenössische peruanische Gesellschaft, indem er sagt: "... "... das zeitgenössische Peru ist eine halbfeudale und halbkoloniale Gesellschaft, in der sich ein bürokratischer Kapitalismus entwickelt." Zwar definierte bereits Mariátegui in Punkt 3 des Gründungsprogramms der Partei diesen Charakter der Gesellschaft, doch erst der Vorsitzende Gonzalo mit der Anwendung des Marxismus-Leninismus und hauptsächlich des Maoismus zeigt auf, daß der halbfeudale und halbkoloniale Charakter weiterbesteht und neue Modalitäten entwickelt, und wie sich auf dieser Grundlage im Verlauf der Entwicklung der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft der bürokratische Kapitalismus herausgebildet hat. Dieses Problem ist für das Verständnis des Charakters der peruanischen Gesellschaft und der Revolution von außerordentlicher Bedeutung.

Der bürokratische Kapitalismus ist eine grundlegende These des Vorsitzenden Mao, die von vielen Marxisten auf der Welt bisher weder verstanden noch akzeptiert wird. Sie war aus historischen Gründen Mariátegui logischerweise nicht bekannt. Doch heute wendet sie der Vorsitzende Gonzalo auf die konkreten Bedingungen des Landes an. Er argumentiert, daß bei der Analyse des Prozesses der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft von drei eng miteinander verbundenen Problemen ausgegangen werden muß: Die Entwicklungsmomente des bürokratischen Kapitalismus, der Prozeß des Proletariats, welcher in seiner höchsten Organisationsform, der Partei zum Ausdruck kommt, und der Weg, dem die Revolution zu folgen hat. Und so zeigt er auf, daß man in der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft seit 1895 drei Momente unterscheiden kann: 1. Moment: Die Herausbildung des bürokratischen Kapitalismus. Die Gründung der PCP. Das Aufzeigen und die Konzeption des Weges der Revolution, die Städte vom Lande her einzukreisen. 2. Moment: Vertiefung des bürokratische Kapitalismus. Der Wiederaufbau der PCP. Die Festlegung des Weges der Revolution, die Städte vom Lande her einzukreisen. Und der 3. Moment: Allgemeine Krise des bürokratischen Kapitalismus. Die Führung des Volkskrieges durch die PCP. Die Umsetzung und Weiterentwicklung des Weges der Revolution, die Städte vom Lande her einzukreisen.

Gleichzeitig erklärt er, daß sich die zeitgenössische peruanische Gesellschaft in einer allgemeinen Krise befindet. Sie ist schwer und unheilbar krank, und daher ist es notwendig, sie durch den bewaffneten Kampf zu verändern, wie es die Kommunistische Partei Perus bereits tut. Es gibt keine andere Lösung.

Warum ist Peru ein halbfeudales Land? Der Vorsitzende Gonzalo begründet dies folgendermaßen: "Das überholte Feudalsystem besteht weiter und prägt das Land von seiner elementarsten Basis bis hin zu seinen hoch entwickeltsten Ideen. Das bedeutet im wesentlichen, daß das Problem der Landverteilung, der Motor des Kampfes der Bauernschaft, vor allem der armen Bauern, d. h. der überwältigenden Mehrheit der Bauern, weiter besteht." Er zeigt auf, daß das Agrarproblem ungelöst ist, denn die halbfeudalen Ausbeutungsverhältnisse dauern an und der Halbfeudalismus entwickelt sich und ist ein elementares Problem der Gesellschaft, das seinen Ausdruck in der Landverteilung, der Leibeigenschaft und in der Feudalherrschaft (Gamonalismus) findet, die wir in all ihren Aspekten betrachten müssen, den wirtschaftlichen, politischen und ideologischen, denen der Basis und des Überbaus. Die Bauern, die 60% der Bevölkerung ausmachen, bearbeiten seit Jahrhunderten das Land, sind jedoch dem Großgrundbesitz und der Leibeigenschaft unterworfen. Es besteht eine große Landkonzentration in wenigen Händen, sei sie staatlicher oder privater Natur, während die überwiegende Mehrheit der Bauern arme Bauern sind, die kein oder nur sehr wenig Land besitzen, so daß eine große Zahl von Minifundien der Machtposition der Latifundien gegenüberstehen.

Dieser Umstand zwängt die Bauern in ein System der Leibeigenschaft, das sich, wie Lenin zeigte, in tausenderlei Formen äußert, doch sein Kern ist die persönliche Unterwerfung. So gibt es Formen, die sich auf feudale Ausbeutungsverhältnisse stützen wie die Gratisarbeit in den SAIS, CAPS, Grupos Campesinos, Cooperación Popular, PAIT, PROEM, usw. Außerdem ist wohlbekannt, daß auf dem Lande von drei arbeitsfähigen Bauern nur einer Arbeit hat, und der Staat versucht, die überschüssige Arbeitskraft in Gratisarbeit zu kanalisieren. Auch läßt sich insbesondere im Andengebiet eine autarke Wirtschaft beobachten, die außerhalb der nationalen Volkswirtschaft steht.

Unter Berufung auf den Marxismus-Leninismus-Maoismus vertritt der Vorsitzende Gonzalo den Grundsatz, daß die Landreform die Zerstörung des feudalen Großgrundbesitzes und die Verteilung des Landes unter die Bauern nach dem Motto "Das Land für den, der es bearbeitet" beinhaltet und daß sie nur mit dem Volkskrieg und der Errichtung des neues Staates unter Führung der Partei erreicht werden kann. Ferner bezieht er sich auf die These Lenins, daß sich in der Agrarfrage zwei Wege gegenüberstehen: der Weg der Großgrundbesitzer, der die Evolution der Feudalherrschaft betreibt und mit dem alten Staat verbunden ist, und der Weg der Bauern, der die Feudalherrschaft zerstört und zum neuen Staat führt.

Des weiteren bewertet er den Charakter und die Ergebnisse der Gesetze zur Landreform des alten Staates und weist den Fortbestand des Halbfeudalismus nach, der heute bestritten wird. Er charakterisiert das Ley de Bases von Pérez Godoy aus dem Jahre 1962, das Gesetz 15037 von 1964 und das Gesetz 17716 von 1969 (mit im wesentlichen korporativer Zielrichtung, das den staatlichen Großgrundbesitz fördert) als drei Gesetze des Ankaufs und Verkaufs, durchgeführt vom bürokratischen Apparat des Staates, um eine Evolution des bürokratischen Kapitalismus zu bewirken. Daneben macht er deutlich, daß das Ley de Fomento Agropecuario (Gesetz zur Förderung der Landwirtschaft) von 1980 das Problem der Landverteilung als gelöst betrachtet und gleichzeitig die staatlichen Latifundien und die Rückkehr der privaten Großgrundbesitzer fördert, um dem bürokratischen Kapitalismus unter der Kontrolle der Großbanken und der direkten Beteiligung des US-Imperialismus einen neuen Impuls zu verleihen. Diesen Weg verfolgt die faschistisch - korporative Regierung der APRA weiter, indem sie die faschistische und korporative Landreform von Velasco aufgreift und davon spricht, "die Landwirtschaft zu revolutionieren", um auf diese Art gleichfalls die Feudalherrschaft zu stärken. Sie betrachtet das Problem der Landverteilung als beendet, erließ das Ley de Comunidades (Gesetz der traditionellen Dorfgemeinschaften) und das Ley de Rondas Campesinas (Gesetz der paramilitärischen Bauernmilizen), um den bürokratischen Kapitalismus zu vertiefen und ihn bis in die letzten Winkel des Landes zu verbreiten, indem sie die Bauern zur Bildung von Korporationen aufrief und dabei hauptsächlich auf die "Comunidades" als Basis ihrer korporativen Bestrebungen abzielte. Dem selben Zweck dienen die Bildung von Mikroregionen und Regionen, die CORDES und andere faschistisch - korporative Einrichtungen. Das alles sind nichts weiter als neue Modalitäten der Besitzkonzentration der herkömmlichen Latifundien und des althergebrachten Weges der Großgrundbesitzer, die sich in diesem Jahrhundert in Peru entwickelten: Diese Modalitäten bildeten sich in den zwanziger Jahren heraus, wurden in den fünfziger und insbesondere in den sechziger Jahren ausgeweitet und bis heute unter neuen Bedingungen fortgeführt.

Der Weg der Großgrundbesitzer äußert sich politisch innerhalb des alten Staates über die Feudalherrschaft. Wie bereits Mariátegui feststellte, ist das Feudalsystem nicht nur eine soziale und wirtschaftliche Kategorie. Es handelt sich vielmehr um ein Phänomen, das nicht nur die Großgrundbesitzer an sich umfaßt, sondern außerdem eine umfangreiche Hierarchie von Funktionären, Mittlern, Agenten, Parasiten usw. und das der zentrale Faktor der Vorherrschaft des halbfeudalen Großgrundbesitz in der Politik und im Mechanismus des Staates ist, den man von seinen Wurzeln her bekämpfen muß. Und der Vorsitzende Gonzalo hebt ausdrücklich hervor, wie sich die Halbfeudalität in der Politik und im Mechanismus des Staates manifestieren, indem er die Feudalherrschaft als den politischen Ausdruck der Halbfeudalität begreift, auf dem das Regime der Leibeigenschaft ruht, das in den abgelegensten Winkeln des Landes von lokalen Despoten und Lakaien, die den alten Staat repräsentieren, getragen wird, wenngleich sich entsprechend der jeweiligen Regierung die Erscheinungsform ändert. Gegen diesen Faktor richtet sich die Speerspitze der demokratischen Revolution, was den Agrarkrieg angeht.

Warum ist Peru halbkolonial? Der Vorsitzende Gonzalo erklärt uns, daß die moderne peruanische Wirtschaft unter der Knute des Imperialismus entstanden ist, des Endstadiums des Kapitalismus, das Lenin meisterlich als monopolistisch, parasitär und als sterbenden Kapitalismus definierte, ein Imperialismus, der auch wenn er unsere politische Unabhängigkeit duldet, solange sie seinen Interessen dient, den gesamten peruanischen Wirtschaftsprozeß kontrolliert: unsere natürlichen Ressourcen und Exportprodukte, Industrie, Banken und Finanzen. Er saugt die Kraft unseres Volkes auf, verschlingt unsere Energien als Nation im Entstehen und, was heute besonders ins Auge springt, preßt uns über die Auslandsschulden aus, wie er es auch mit anderen unterdrückten Nationen macht.

Bei der Definition des halbkolonialen Charakters unserer Gesellschaft stützt sich der Vorsitzende Gonzalo zunächst auf die Thesen Lenins, die der Vorsitzende Mao zutreffend weiter entwickelt. Im wesentlichen stellte Lenin fest, daß es eine Vielzahl von imperialistischen Herrschaftsformen gibt, worunter jedoch zwei die häufigsten sind: die Kolonie, d. h. die vollständige Herrschaft des imperialistischen Landes über eine oder mehrere unterdrückte Nationen, und eine Zwischenform, die Halbkolonie, die politisch unabhängig, doch wirtschaftlich abhängig ist, eine unabhängige Republik, die jedoch ideologisch, politisch, wirtschaftlich und militärisch der Kontrolle des Imperialismus unterworfen ist, obwohl sie eine eigene Regierung hat. Demgegenüber weist der Vorsitzende Gonzalo den Begriff der Neokolonie, den der Revisionismus in den sechziger Jahren vertrat, zurück, denn dahinter steht die Auffassung steht, daß der Imperialismus ein abgeschwächte Form der Herrschaft anwendet, von der die Bezeichnung "abhängiges Land" abgeleitet wurde. Weiterhin wendet der Vorsitzende Mao die These des Vorsitzenden Mao an, daß eine neue Periode des Kampfes gegen die beiden Supermächte beginnt, die um die Aufteilung der Welt unter sich streiten, und daß der Hauptfeind des jeweiligen Moments festgelegt werden muß, und definiert den US-Imperialismus als den Imperialismus, der uns hauptsächlich beherrscht, wobei er gleichzeitig zu Wachsamkeit gegenüber dem russischen Sozialimperialismus, der tagtäglich seinen Einfluß in unserem Land ausweitet, sowie gegenüber der Aktion der imperialistischen Mächte, die keine Großmächte sind, aufruft. Zusammenfassend läßt sich sagen: Der Vorsitzende Gonzalo belegt, daß die peruanische Gesellschaft eine Nation im Entstehen ist und ihr halbkolonialer Charakter fortbesteht, was sich angepaßt an die neuen Bedingungen in allen Bereichen feststellen läßt.

Bezüglich des bürokratischen Kapitalismus führt der Vorsitzende Gonzalo aus, daß sein Verständnis von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der peruanischen Gesellschaft ist. Ausgehend von den Thesen des Vorsitzenden Mao stellt er dar, daß dieser fünf Merkmale hat: 1) Der bürokratische Kapitalismus ist der Kapitalismus, den der Imperialismus in den rückständigen Ländern anwendet. Er umfaßt das Kapital der Großgrundbesitzer, der großen Banken und der Magnaten der Großbourgeoisie. 2) Er beutet das Proletariat, die Bauern und das Kleinbürgertum aus und schränkt die mittlere Bourgeoisie ein. 3) Er macht einen Prozeß durch, in dessen Verlauf sich der bürokratische Kapitalismus mit der Staatsmacht verbindet und zu einem staatsmonopolistischen, feudalen Kompradorenkapitalismus wird, woraus sich ableitet, daß er sich in einem ersten Moment als privates monopolistisches Großkapital entwickelt und in einer zweiten Phase, wenn er sich mit der Staatsmacht verbindet, als staatsmonopolistischer Kapitalismus. 4) Wenn er den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht, läßt er die Bedingungen für die Revolution reifen. 5) Die Enteignung des bürokratischen Kapitalismus ist entscheidend für den Abschluß der demokratischen Revolution und für den Übergang zur sozialistischen Revolution.

In Anwendung dieser Thesen definiert er den bürokratischen Kapitalismus als den Kapitalismus, den der Imperialismus in den rückständigen Ländern hervorbringt, ein Kapitalismus, der an die Feudalität gebunden ist, die historisch überholt ist, und dem Imperialismus unterworfen ist, der das letzte Stadium des Kapitalismus ist, und der nicht den Interessen der Mehrheit dient, sondern den Imperialisten, der Großbourgeoisie und den Großgrundbesitzern. Bereits Mariátegui führte aus, daß die Bourgeoisie z. B. mit der Gründung von Banken ein Kapital bildet, das vom Kapitalismus abhängig und an die Feudalität gebunden ist. Der Vorsitzende Gonzalo zeigt auf, daß der Kapitalismus, der sich in Peru entwickelt, ein bürokratischer Kapitalismus ist, der durch die Halbfeudalität, an die er gebunden ist, eingeengt wird, und auf der anderen Seite dem Imperialismus unterworfen ist, der ihm nicht erlaubt, die nationale Wirtschaft zu entwickeln. Ein bürokratischer Kapitalismus, der das Proletariat, die Bauern und das Kleinbürgertum unterdrückt und ausbeutet und die mittlere Bourgeoisie in ihrer Entwicklung beschränkt. Warum? Weil der Kapitalismus, der entsteht, sich verspätet entwickelt und nur eine Wirtschaft für die imperialistischen Interessen zuläßt. Er ist ein Kapitalismus, der die Interessen der Großbourgeoisie, er Großgrundbesitzer und der reichen Bauern alten Typs vertritt, Klassen, die eine Minderheit bilden, und die Mehrheit, die großen Massen, ausbeutet und unterdrückt.

Der Vorsitzende Gonzalo analysiert den Prozeß, den der bürokratische Kapitalismus in Peru von 1895 bis zum 2. Weltkrieg, dem ersten Moment seiner Entwicklung, durchgemacht hat; in dessen Verlauf übernimmt die Kompradorenbourgeoisie in den zwanziger Jahren die Staatsmacht, indem sie die Großgrundbesitzer verdrängt, deren Interessen sie jedoch respektiert. Ein zweiter Moment vom 2. Weltkrieg bis 1980, dient der Vertiefung des bürokratische Kapitalismus; ein Zweig der Bourgeoisie entwickelt sich ab 1939 als unter der Regierung von Prado die Beteiligung des Staates am Wirtschaftsprozeß beginnt, zur bürokratischen Bourgeoisie. Diese Beteiligung nimmt später mehr und mehr zu und ist darauf zurückzuführen, daß die Großbourgeoisie aus Kapitalmangel nicht dazu in der Lage ist, den bürokratischen Kapitalismus zu vertiefen. Und von da an beginnt der Konflikt zwischen beiden Fraktionen der Großbourgeoisie, der bürokratischen Bourgeoisie und der Kompradorenbourgeoisie. 1968 übernimmt die bürokratische Bourgeoisie mit dem Staatsstreich von Velasco über die Armee die Führung des Staates, und die Wirtschaftsbeteiligung des Staates erhält einen großen Schub. So nimmt z. B. die Zahl der staatlichen Unternehmen von 18 auf 180 zu. Der Staat unter der Führung der bürokratischen Bourgeoisie wird zum Motor der Wirtschaft, doch in diesem zweiten Moment tritt die Wirtschaft in eine schwere Krise ein. Und im 3. Moment, der 1980 beginnt, tritt der bürokratische Kapitalismus in das Stadium seiner allgemeinen Krise und seiner endgültigen Zerstörung ein. Dies ist der historische Moment des Beginns des Volkskriegs. Da er ein Kapitalismus ist, der anfällig, krank, verfault, gefesselt an die Feudalität und dem Imperialismus unterworfen das Licht der Welt erblickt hat, tritt er in diesem Moment in seine allgemeine Krise und in die Phase seines Untergangs ein, und keine Maßnahme kann ihn retten, sondern höchstens seinen Todeskampf verlängern. Andererseits verteidigt er sich wie eine sterbende Bestie und wird versuchen, die Revolution zu niederzuwerfen.

Betrachten wir den Weg des Volkes in diesem Prozeß, so sehen wir, daß während des 1. historischen Moments 1928 die Gründung der PCP durch Mariátegui stattfand, die einen Einschnitt in der Geschichte des Landes einen Einschnitt darstellt. Im 2. Moment wurde die PCP unter der Führung des Vorsitzenden Gonzalo als Partei neuen Typs wiederaufgebaut und vom Revisionismus gesäubert. Und im 3. Moment begann unter der Führung der PCP der Volkskrieg, ein herausragender Meilenstein auf ihrem Weg, der die Geschichte radikal verändern wird, denn er repräsentiert den höchsten qualitativen Sprung, indem er Machtübernahme durch die Armee und den Volkskrieg in die Praxis umsetzt. All das ist Beweis für den politischen Aspekt des bürokratischen Kapitalismus, der oft nicht beachtet wird und den der Vorsitzende Gonzalo als entscheidend betrachtet: Der bürokratische Kapitalismus läßt die Bedingungen für die Revolution reifen und heute, wo er in seine Endphase eintritt, schafft er die Bedingungen für die Entwicklung und den Sieg der Revolution.

Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, den der Vorsitzende Gonzalo hervorhebt, ist, daß der bürokratische Kapitalismus aus dem privaten Monopolkapitalismus und dem staatsmonopolistischen Kapitalismus besteht. Dazu dient die Unterscheidung zwischen den zwei Fraktionen der Großbourgeoisie, der bürokratischen Bourgeoisie und der Kompradorenbourgeoisie, die entscheidend ist, um sich nicht für die Interesse einer von beiden einspannen zu lassen, ein Problem, das unsere Partei über Jahre zu einer falschen Taktik führte. Das richtige Verständnis dieses Problems ist von großer Bedeutung, denn von der Enteignung des bürokratischen Kapitalismus durch die neue Macht hängt der Abschluß der demokratischen Revolution und der Übergang zur sozialistischen Revolution ab. Wenn wir nur auf den staatsmonopolistischen Kapitalismus abzielen, bliebe der andere Teil, der private Monopolkapitalismus, erhalten und die Kompradorenbourgeoisie behielte ihre wirtschaftliche Macht und könnte sich erheben, um die Führung der Revolution an sich zu reißen und den Übergang zur sozialistischen Revolution zu verhindern.

Außerdem trifft der Vorsitzende Gonzalo die Feststellung, daß der bürokratische Kapitalismus kein spezifisches Phänomen Chinas oder Perus ist, sondern durch die verspätete Entwicklung bedingt ist, in der sich die unterdrückten Nationen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas befanden, als sie vom Imperialismus unterworfen wurden, denn sie hatten zu dem Zeitpunkt den Feudalismus noch nicht abgeschafft und noch viel weniger einen eigenen Kapitalismus entwickelt.

Der Vorsitzende Gonzalo kommt zu dem Schluß, daß die These des bürokratischen Kapitalismus, die auf dem Marxismus-Leninismus-Maoismus und den Gonzalogedanken beruht, entscheidend für das Verständnis des Prozesses der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft und des Charakters der Revolution ist. Sie ist ein wichtiger Beitrag zur Weltrevolution, den die Verfechter des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Gonzalogedanken verteidigen.

Was für eine Art von Staat stützt die halbkoloniale und halbfeudale Gesellschaft, in der sich ein bürokratischer Kapitalismus entwickelt? Aufgrund der Analyse der zeitgenössischen peruanischen Gesellschaft und gestützt auf die meisterhafte maoistische These "Über die neue Demokratie" kann die Vielzahl der Staatssysteme, die es auf der Welt gibt, je nach ihrem Klassencharakter auf drei Grundtypen reduziert werden 1) die Republik unter der Diktatur der Bourgeoisie, worunter sowohl die Staaten der alten Demokratie als auch die Staaten unter der gemeinsamen Diktatur der Großgrundbesitzer und der Großbourgeoisie fallen, 2) die Republik unter der Diktatur des Proletariats und 3) die Republik unter der gemeinsamen Diktatur der revolutionären Klassen. Der Vorsitzende Gonzalo definiert den Charakter des reaktionären alten Staates in Peru als Staat des ersten Typs, eine gemeinsame Diktatur der Großgrundbesitzer und der Großbourgeoisie, sowohl der bürokratischen als auch der Kompradorenfraktion, die inmitten von Zweckbündnissen und Kontroversen um die Führung des Staates kämpfen. Die historische Tendenz in Peru ist, daß die bürokratische Fraktion sich durchsetzt, was notwendigerweise mit einem harten und verbissenen Kampf verbunden sein wird. Heute befindet sich die bürokratische Bourgeoisie am Ruder des alten feudal - bürokratischen Staates.

Gleichzeitig ist zu unterscheiden zwischen Staatssystem und Regierungssystem, die eine Einheit bilden. Das Staatssystem ist bedingt durch den Platz, den die Klassen innerhalb des Staates einnehmen, und das Regierungssystem ist die Form, in der die Macht organisiert ist, wie der Vorsitzende Mao uns lehrt, wobei er hervorhebt, daß das Wichtigste die Definition des Klassencharakters eines Staates ist, denn die Regierungsformen, die eingeführt werden, können zivile oder militärische, aus Wahlen oder einem Staatsstreich hervorgegangen, demoliberal oder faschistisch sein, doch sie repräsentieren immer die Diktatur der reaktionären Klassen. Wenn man den Staat nicht so sieht, verfällt man in den Irrtum, Diktatur mit Militärregime gleichzusetzen und zu glauben, daß eine Zivilregierung keine Diktatur ist, was dazu führen kann, daß man sich unter dem Vorwand, "die Demokratie zu verteidigen" oder "einen Militärputsch zu verhüten", hinter eine der Fraktionen der Großbourgeoisie stellt. Diese Positionen stützen den alten Staat anstatt ihn zu zerstören, wie es der Fall bei den Revisionisten und den Opportunisten der Izquierda Unida" (Vereinigte Linke) ist.

Der alte Staat ist dem Imperialismus, in unserem Fall hauptsächlich dem US-Imperialismus, unterworfen, stützt sich auf die reaktionären Streitkräfte, die sein Rückgrat bilden, und besitzt eine ständig wachsende Bürokratie. Die Streitkräfte haben denselben Charakter wie der Staat, den sie stützen und verteidigen.

Der Vorsitzende Gonzalo sagt uns klar und deutlich: "Und das ist das soziale System, das den herrschenden Klassen und ihrem Gebieter, dem US-Imperialismus, dienlich ist und das sie durch ihren feudal - bürokratischen Staat und gestützt auf ihre reaktionäre Armee mit Zähnen und Klauen verteidigen. Sie üben ständig ihre Klassendiktatur (der Großbourgeoisie und der Großgrundbesitzer) aus, sei es in Form einer Militärregierung, die durch einen Putsch an die Macht kam, oder einer Regierung, die aus Wahlen hervorgegangen ist und konstitutionell genannt wird." Und: "... das überholte herrschende Ausbeutungssystem zerstört und hemmt die gigantischen schöpferischen Kräfte des Volkes, die einzige Kraft, die zu einer tief reichenden revolutionären Veränderung fähig ist."


2. ANGRIFFSZIELE DER DEMOKRATISCHEN REVOLUTION

Der Vorsitzende Gonzalo lehrt uns, daß es drei Angriffsziele der demokratischen Revolution gibt: den Imperialismus, den bürokratischen Kapitalismus und den Halbfeudalismus, wobei jeweils eines von ihnen entsprechend dem Stadium, in dem sich die Revolution befindet, das Hauptangriffsziel ist. Derzeit, in der Periode des Agrarkrieges ist das Hauptangriffsziel der Halbfeudalismus.

Der Imperialismus bedeutet für uns vor allem der US-Imperialismus, denn er ist der Imperialismus, der uns hauptsächlich beherrscht und dabei ist, seine Herrschaft weiter zu festigen und unsere Situation als halbkoloniales Land zu verewigen. Doch wir müssen auch das Eindringen des Russischen Sozialimperialismus und der andern imperialistischen Mächte verhindern, die verschiedenen Fraktionen des alten Staates zu benutzen, um die innerimperialistischen Widersprüche zu verschärfen und den Hauptfeind zu isolieren. Der bürokratische Kapitalismus, der mit seiner Aktion den Halbfeudalismus und den Halbkolonialmus aufrecht erhält, ist ein ständiges Angriffsziel der demokratischen Revolution Und der Halbfeudalismus existiert weiterhin mit neuen Modalitäten und stellt das elementare Problem des Landes dar.


3. AUFGABEN DER DEMOKRATISCHEN REVOLUTION

1) Die Zerstörung der imperialistischen Herrschaft, für uns vor allem der USA, während wir gleichzeitig das Vordringen der anderen Supermacht, des russischen Sozialimperialismus, und der anderen imperialistischen Mächte verhindern. 2) Die Zerstörung des bürokratischen Kapitalismus und die Enteignung des staatlichen und nicht staatlichen Großkapitals. 3) Die Zerstörung des feudalen Großgrundbesitzes und die Enteignung des staatlichen und nicht staatlichen Großgrundbesitzes. Die individuelle Verteilung des Landes vor allem an die armen Bauern nach dem Motto "Das Land für den, der es bearbeitet". 4) Unterstützung des Kapitals des bürgerlichen Mittelstandes, dem erlaubt wird, unter bestimmten Bedingungen weiter zu arbeiten. All das beinhaltet den Sturz des alten Staates durch den Volkskrieg durch die revolutionären Streitkräfte unter Führung der Kommunistischen Partei und den Aufbau eines neuen Staates.

4. SOZIALE KLASSEN DER DEMOKRATISCHEN REVOLUTION

Der Vorsitzende Gonzalo definiert die sozialen Klassen, die es zu vereinen gilt: das Proletariat, die Bauern, hauptsächlich die armen Bauern, das Kleinbürgertum und die mittlere Bourgeoisie je nach den Bedingungen der Revolution, sowie die Klassen, die bekämpft werden: die Großgrundbesitzer alten und neuen Typs und die bürokratische und die Kompradorenbourgeoisie.

Der Vorsitzende Gonzalo sagt uns: "... die Bauern mit ihrer jahrhundertalten Forderung "Land für den, der es bearbeitet", die sie trotz unaufhörlichen Kampfes bisher nicht befriedigen konnten, sind die Haupttriebkraft", " ... das Proletariat ... führende Klasse unserer Revolution ... die in langem und kraftvollem Kampf den Ausbeutern nur Almosen und Verbesserungen abgerungen hat, um sie in jeder Wirtschaftskrise, die die Gesellschaft erlebt, wieder zu verlieren, ein Proletariat, das sich auf diese Art in einem unentrinnbaren Teufelskreis bewegt ...", "... Ein Kleinbürgertum, bestehend aus sehr breiten Schichten, wie es einem rückständigen Land entspricht, das seine Träume vom Aufstieg mit dem Voranschreiten der unaufhaltsamen Verarmung, die die herrschende Gesellschaftsordnung ihm auferlegt, zerstört sieht ...", und "... eine mittlere, nationale Bourgeoisie, die schwach und mit mangelndem Kapital zwischen Revolution und Konterrevolution schwankt ...". "Vier Klassen, die historisch das Volk und die Triebkraft der Revolution bilden, doch unter ihnen sind die Bauern, vor allem die armen Bauern, die Haupttriebkraft."

Besondere Bedeutung mißt er der wissenschaftlichen Organisation der Armut bei, eine These, die von Marx kommt und für uns beinhaltet, vor allem die armen Bauern und die ärmsten Massen in den Städten in der Kommunistischen Partei, der Partisanenvolksarmee und dem neuen Staat, der in Form von Volkskomitees existiert, zu organisieren. Der Vorsitzende Gonzalo legt eine Beziehung fest: Das Bauernproblem führt zum Problem der Landverteilung, das Problem der Landverteilung führt zum militärischen Problem, und das militärische Problem führt zum Problem der Macht, des neuen Staates, zu dem wir mit der demokratischen Revolution unter Führung des Proletariats mittels seiner Partei, der Kommunistischen Partei, kommen. Er definiert das Problem der Bauern als Basis und das militärische Problem die Leitlinie des Volkskrieges. Außerdem stellt er fest, daß es ohne die bewaffnete Bauernschaft keine Hegemonie des Proletariats in der Einheitsfront geben kann. Denn es ist wichtig zu verstehen, daß das Problem der Bauern die Basis und den Eckpfeiler der gesamten Aktion in der demokratischen Revolution bildet und auch in der sozialistischen Revolution wichtig ist.

Das Proletariat ist die führende Klasse, und der Vorsitzende Gonzalo lehrt uns, daß es die Klasse ist, welche die kommunistische Richtung der Revolution garantiert und zusammen mit den Bauern die Arbeiter- und Bauernallianz als Basis der Einheitsfront bildet. Das Proletariat konzentriert sich zum größten Teil in der Hauptstadt und ist anteilmäßig größer als in China, doch es nimmt in Peru prozentual ständig ab. Diese spezifische Situation präsentiert sich uns bei der Umsetzung der demokratischen Revolution, und darum machen wir als Ergänzung Volkskrieg in den Städten. Die Arbeiterklasse hat sich heute zu einer kommunistischen Partei auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Gonzalogedanken formiert. Diese Partei hat die Partisanenvolksarmee, die sie absolut kontrolliert, und einen neuen Staat in Form einer gemeinsamen Diktatur, die sie anführt, geschaffen, und in fast 20 Jahren des Wiederaufbaus und sieben an der Spitze des Volkskriegs dem Volk zu einem großen historischen Sprung verholfen. Es ist entscheidend, die Führungsrolle der Partei in der demokratischen Revolution zu verstehen, denn sie garantiert den korrekten Kurs in Richtung Kommunismus. Ohne die Führung des Proletariats würde die demokratische Revolution zu einer bewaffneten Aktion unter Führung der Bourgeoisie und geriete unter die Vorherrschaft einer Supermacht oder einer imperialistischen Macht.

Zu diesen beiden Klassen kommt das Kleinbürgertum, und zusammen bilden sie den ständigen Stamm der revolutionären Einheitsfront, die nichts weiter ist als eine Einheitsfront für den Volkskrieg und das Gerüst der Klassen, die den neuen Staat, die Volkskomitees auf dem Land und die MRDP (Revolutionäre Bewegung der Verteidigung des Volkes) in den Städten ist.

Was die mittlere Bourgeoisie angeht, so ist sie heute nicht an der Revolution beteiligt, doch ihre Interessen werden respektiert, und sie ist kein Angriffsziel der demokratischen Revolution. Sie ist eine Klasse, die ständig größeren Beschränkungen durch die Reaktion erleidet, doch sie hat einen doppelten Charakter und im Prozeß der demokratischen Revolution kann sie sich zeitweise auf die Seite der Revolution stellen. Wenn wir die Interessen der mittleren Bourgeoisie nicht beachten, würden wir den Charakter der Revolution verändern, und sie wäre nicht mehr demokratisch sondern sozialistisch.

Aus alledem leitet sich ab, daß der neue Staat, den wir in der demokratischen Revolution errichten, eine gemeinsame Diktatur ist, eine Allianz aus vier Klassen, die vom Proletariat über seine Partei, die Kommunistische Partei, angeführt wird, eine Diktatur der Arbeiter, Bauern, des Kleinbürgertums und unter bestimmten Bedingungen der nationalen oder mittleren Bourgeoisie, eine Diktatur, die heute aus drei Klassen besteht, da die mittlere Bourgeoisie sich nicht an der Revolution beteiligt, doch ihre Interessen werden respektiert. Diese Klassen bilden die Diktatur der neuen Demokratie als Staatssystem und die Volksversammlung als Regierungssystem.


5. GRUNDWIDERSPRÜCHE IN DER DEMOKRATISCHEN REVOLUTION

Der Vorsitzende Gonzalo legt drei Grundwidersprüche fest: der Widerspruch Nation - Imperialismus, der Widerspruch Volk - bürokratischer Kapitalismus und der Widerspruch Massen - Feudalismus. Jeder von ihnen kann entsprechend der Etappe der Revolution der Hauptwiderspruch sein. Da wir uns heute im Agrarkrieg befinden, ist der Hauptwiderspruch Massen - Feudalismus, der in den unterschiedlichen Phasen des Krieges einen Entwicklungsprozeß durchmacht. So hat sich in unserem Fall der Hauptwiderspruch Massen - Feudalismus hin entwickelt zu Massen - Regierung und danach zu neuer Staat - alter Staat, und seine Perspektive ist kommunistische Partei - reaktionäre Streitkräfte.


6. ETAPPEN DER DEMOKRATISCHEN REVOLUTION

Der Vorsitzende Gonzalo lehrt uns, daß die demokratische Revolution eine unumgängliche erste Etappe in den unterdrückten Nationen ist, die verschiedene Perioden durchläuft, je nachdem, wie die Widersprüche gelöst werden. Er konzipiert eine untrennbare Beziehung und einen ununterbrochenen Weg zwischen der demokratischen Revolution und der zweiten Etappe, der sozialistischen Revolution, und ihre Zukunftsperspektive sind eine Reihe von Kulturrevolutionen, um zum Kommunismus zu gelangen und der Weltrevolution zu dienen. Folglich erfüllen wir ein Minimalprogramm und ein Maximalprogramm. Das Minimalprogramm ist das Programm der demokratischen Revolution, das sich in jeder Periode spezifiziert und eine neue Politik beinhaltet: die gemeinsame Diktatur von vier Klassen, eine neue Ökonomie, die Enteignung des imperialistischen Großkapitals, des bürokratischen Kapitalismus und des feudalen Großgrundbesitzes und die Verteilung des Landes vor allem an die armen Bauern, eine neue Kultur, die national, d. h. anti-imperialistisch, demokratisch, d. h. für das Volk, und wissenschaftlich, d. h. auf der Basis des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Gonzalogedanken, ist. Das Maximalprogramm beinhaltet, daß wir als Kommunisten auf die Abschaffung der drei Ungleichheiten abzielen, der von Land und Stadt, von intellektueller und manueller Arbeit und von Arbeitern und Bauern. Für beide Programme stehen wir gegen alle Arten von Angriffen, Mißhandlungen und Niederträchtigkeiten mit unserem Leben ein, denn nur die Kommunisten können garantieren, daß die Revolution ihren Kurs behält.

So fragt uns der Vorsitzende Gonzalo: "Was ist in ihrem Kern die demokratische Revolution? Sie ist ein Bauernkrieg, geführt von der kommunistischen Partei, sie zielt darauf ab, einen neuen Staat aus vier Klassen zu bilden, um den Imperialismus, die Großbourgeoisie, die Großgrundbesitzer zu besiegen und auf diese Art ihre vier Aufgaben zu erfüllen. Folglich hat die demokratische Revolution eine Hauptkampfform, den Volkskrieg, und eine Hauptorganisationsform, die Armee. Sie beinhaltet die Lösung des Agrarproblems, des Problems der Nation, die Zerstörung des feudal - bürokratischen Staates, der reaktionären Streitkräfte als das Rückgrat, das ihn stützt, im Hinblick auf das politische Ziel, einen neuen Staat, einen neudemokratischen Staat zu errichten und die Volksrepublik der Neuen Demokratie zu bilden, um daraufhin sofort zur sozialistischen Revolution überzugehen. Im wesentlichen läuft die demokratische Revolution auf einen Bauernkrieg unter Führung der Kommunistischen Partei hinaus. Jede andere Modalität ist nichts weiter als ein Dienst am feudal - bürokratischen Staat."

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Vorsitzende Gonzalo die Gültigkeit der zwei Etappen der Revolution in den unterdrückten Nationen aufzeigt und die These vertritt, daß die proletarische Weltrevolution aus drei Typen von Revolution besteht. Folglich dient PCP mit der Durchführung der demokratischen Revolution der Weltrevolution und der Vorsitzende Gonzalo leistet einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Weltrevolution. Als Anhänger des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Gonzalogedanken stehen wir hinter der Linie der demokratischen Revolution des Vorsitzenden Gonzalo.


7. WIE WIRD HEUTE DIE DEMOKRATISCHE REVOLUTION UMGESETZT?

In mehr als sieben Jahren des Volkskrieges in Peru zeigt sich die Richtigkeit und Korrektheit der Gonzalogedanken, und es läßt sich feststellen, daß die Kommunistische Partei Perus unter der Führung des Vorsitzenden Gonzalo die bewaffneten Bauern, vor allem die armen Bauern, anführt und eine gemeinsame Diktatur der Arbeiter, Bauern und des Kleinbürgertums unter der Hegemonie des Proletariats und unter Beachtung der Interessen der mittleren Bourgeoisie errichtet, und so dreizehn Jahrhunderte der reaktionären Herrschaft zerstört. Diese Diktatur funktioniert in Form von Volkskomitees, die derzeit noch verdeckt agieren. Sie sind Ausdruck des neuen Staates und üben die Macht in Form von Volksversammlungen aus, in denen alle zu Wort kommen, abstimmen und Beschlüsse fassen und eine wirkliche Demokratie ausüben, und sie zögern nicht, die Diktatur und Gewalt anzuwenden, um die Macht zu erhalten und sie gegen die Klassen der Ausbeuter und Unterdrücker, die Feudalherrn und ihre Lakaien zu verteidigen. Auf diese Art spezifiziert sich eine neue Politik und ein Schritt vorwärts in der Machtübernahme von unten. Die Basis der Gesellschaft, der Halbfeudalismus, wird zerstört, und es werden neue soziale Produktionsverhältnisse unter Anwendung einer neuen Ökonomie eingeführt. Dabei wird die Taktik der Agrarpolitik angewandt, die Evolution des Halbfeudalismus zu bekämpfen, - wobei hauptsächlich auf den staatlichen Großgrundbesitz abgezielt wird, während gleichzeitig die Rückkehr zum privaten Großgrundbesitz verhindert wird -, die reichen Bauern zu neutralisieren, die mittleren Bauern zu gewinnen und sich auf die armen Bauern zu stützen. Daneben wird das Agrarprogramm "Land für den, der es bearbeitet" umgesetzt, indem das Land enteignet und individuell unter die Bauern aufgeteilt wird. Und all das in einem Prozeß mit der planmäßigen Demolierung, deren konkretes Ziel ist, die halbfeudalen Produktionsverhältnisse zu zerstören und den Produktionsprozeß zum Stillstand zu bringen, wobei sich die Speerspitze auf die Vernichtung der Macht der Feudalherrn durch bewaffnete Aktionen richtet. Wo wir noch nicht die Macht haben und die Partisanenvolksarmee noch nicht ausreichend entwickelt ist, werden kollektive Aussaaten und Ernten praktiziert. Alle Bauern bearbeiten das Land von allen gemeinsam, wobei vor allem die armen Bauern den Vorzug erhalten, und im Fall von Überschüssen wird eine Art von Abgabe festgelegt und die Produkte oder Samen werden an die ärmsten und an die mittleren Bauern verteilt. Das Land der reichen Bauern wird außer, wenn Mangel herrscht, nicht angetastet, doch ihnen werden Bedingungen auferlegt. Diese Politik hat ausgesprochen positive Ergebnisse gebracht. Die ärmsten werden dabei begünstigt, die Qualität der Produkte wird verbessert und vor allem läßt sich das Land so besser verteidigen. Die Perspektive dieser Politik sind Landinvasionen und die individuelle Aufteilung des Landes. Auch besonders in den neuen Anbaugebieten haben wir Landinvasionen und die individuelle Aufteilung des Landes durchgeführt, und so den Kampf auf dem Land entfacht und die Pläne des alten Staates, der derzeitigen Regierung, in einer speziellen Konjunktur gestört, indem wir die bewaffnete Verteidigung des Landes organisiert haben. Heute haben wir die Landinvasionen auf das ganze Land ausgeweitet. Außerdem sind wir dabei, die Produktion eines ganzen Dorfes zu organisieren, wie z. B. den Austausch von Produkten und Samen, das Sammeln von Brennholz und Cochinilla, kommunale Läden, den Handel, die Zugtiere. Diesem Prozeß dienen die Aktionen in den Städten, die Sabotage gegen die bürgerlich - demokratischen oder faschistisch - korporativen Einrichtungen des Staates, staatliche, private oder imperialistische Banken, imperialistische Fabriken oder "Forschungszentren" der Supermächte unter der übrigen imperialistischen Mächte, Unternehmen des bürokratischen Kapitalismus wie z. B. Centromin Perú, und auch die selektiven Hinrichtungen und die Kampagnen der bewaffneten Agitation und Propaganda.

Und auf der Basis dieser neuen Politik und neuen Ökonomie erhebt sich eine neue Kultur, die hauptsächlich in den armen Bauern lebt. Die Grundschulausbildung ist ein Problem, und wir schenken ihr fundamentale Beachtung und führen sie in Form der integrierten Ausbildung aus Schule und Arbeit durch und mit einem Basisprogramm für Kinder, Erwachsene und die Massen im allgemeinen; das ist wirklich wichtig. Die Gesundheitsprobleme und die Freizeitgestaltung der Massen sind auch von großer Bedeutung. Auf diese Art organisieren wir die Massen und setzen ihre Mobilisierung, Politisierung, Organisierung und Bewaffnung um. Dabei zielen wir auf das bewaffnete Meer der Massen ab, das sich auf die Ideologie stützt, den Marxismus-Leninismus-Maoismus, Gonzalogedanken, auf die Führung der Partei, die Erfahrung des Volkskrieges und vor allem und hauptsächlich auf die neue Macht, die sie ausüben, erobern, verteidigen und weiter entwickeln, wie die Volkskomitees, die revolutionären Stützpunkte und in der Zukunft die Volksrepublik der Neuen Demokratie.

Das ist die demokratische Revolution, wie sie die Partei in der peruanischen Gesellschaft spezifiziert hat, die Zerstörung des Imperialismus, des bürokratischen Kapitalismus und den Halbfeudalismus im Land mit einem einheitlichen Volkskrieg, bei dem das Land die Hauptsache und die Stadt Ergänzung ist, und nicht die falsche "demokratische Revolution", wie sie die derzeitige Regierung der APRA propagiert, die den Charakter der peruanischen Gesellschaft, die Klassen und den Klassenkampf, insbesondere den Charakter der bürokratisch - feudalen Diktatur, sowie die Notwendigkeit der Gewalt, um sie zu stürzen, leugnet. Die demokratische Revolution stützt sich auf den Marxismus-Leninismus-Maoismus und die Gonzalogedanken und bildet eine lodernde Flamme, die sich ausbreitet, und dabei der proletarischen Weltrevolution dient, und wird garantiert durch die meisterliche Führung des Vorsitzenden Gonzalo


NIEDER MIT DEM BÜROKRATISCH-FEUDALEN STAAT!

FÜR DIE VOLKSREPUBLIK DER NEUEN DEMOKRATIE!

ES LEBE DIE PERUANISCHE REVOLUTION!



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